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Fliegenfischen auf Zander – Technik, Taktik und Gerätschaften für die Nacht

Der zweite Zander überhaupt auf Fliege, der erste aus dem Main

Da sich nach den letzten Zanderfängen mit der Fliege, die Fragen bei den Spinnfischenden (aber auch Flifi) Kollegen „stapelten“ versuche ich nochmal einen deutlich ausführlicheren Bericht zu schreiben. Zwar gibt es viele der Infos sicherlich in einigen der älteren Beiträge zu lesen aber gebündelt in einem ist es hilfreicher als alles zusammen suchen zu müssen. Das wird also kein Erfahrungsbericht sondern eher eine Art Infobeitrag, unterteilt in Kategorien die ich vielleicht nach Bedarf ergänze. Der Text wird dann auch angepinnt werden.

Vorab als Info noch etwas wirklich wichtiges! Die ganzen Methoden, Empfehlungen, Fänge usw. richten sich nur an die Fischerei bei Dämmerung / in der Nacht. Das ist ein Riesenunterschied zu der Angelei am Tag. Das eine hat überhaupt nichts mit dem anderen zu tun. Das nur nochmal als Einleitung.

Großartiger Fisch!



Unterteilen wird sich das ganze Ungefähr in die Kapitel:

-Ruten

-Schnur

-Vorfach

-Streamer

-Schnurkorb

-Technik/Werfen

-Stellenwahl



Ruten:

Ich bevorzuge für die Angelei auf Zander eher „mittel“ schnelle Ruten, also welche mit Rückgrat aber etwas nachgebender Spitze bzw. dem 1/3. Für mich müssen die nicht sofort wieder zurück Springen und für Zander Nachts drei Mal nicht. Der Anhieb wird (im Idealfall) mittels Strip Strike (einfach googlen was das heißt) gesetzt und nicht über die Rute. Anfangs bedarf es etwas Übung aber man gewöhnt sich schon dran, spätestens wenn einem Ständig die Fische ausschlitzen weil man versucht einen Anhieb zu setzen. Das passiert bei der schnelleren/härteren Rute übrigens genauso gut, da fehlt den Fliegenstöcken einfach die nötige Power um richtig hart durchzukommen, die dicke Fliegenschnur trägt ihr übriges dazu bei. Der in meinen Augen einzige Vorteil der etwas härteren Ruten für Anfänger interessant macht, ist das verzeihen einiger Wurffehler. Der größte Nachteil ist aber der für mich entscheidende! Es schlitzen mehr Fische aus, gerade wenn die Bisse vor den Füßen kommen gibt’s ganz schnell Frust.

Ansonsten kann man die Klassen 7-9 sehr gut verwenden. An und für sich reicht eine 7 und/oder 9, alle drei braucht es nicht. Mein Favorit ist und bleibt die 7ner in 9ft. Manchmal wenn es viel Uferbewuchs gibt, sind auch 10Fuss ganz nett aber nichts das man wirklich braucht. Dabei bestimmt die Größe/Gewicht des Köders ob wir die 7 oder 9 Werfen. Da ich lieber relativ klein und vorsichtig unterwegs bin, Fische ich daher die 7ner. Damit kann ich Bucktail Streamer von 8-12cm Problemlos auch bei starkem Wind noch Werfen. Bin ich der Meinung es braucht ordentliche Happen der +18cm Kategorie (oder stark Voluminöse / Wasser aufnehmende) kommt die 9ner zum Einsatz. Alles in allem reichen die kleinen Streamer aber wirklich aus, selbst die großen Zander sagen zu einem 8cm Happen nicht nein wenn dieser direkt an ihnen vorbei schwimmt. Wir müssen immer vor Augen haben das wir einen Fisch fangen wollen der gerade in diesem Moment auf Jagd ist und nicht passiv irgendwo rum liegt. Sprich kommt etwas nah genug vorbei das nach Fisch aussieht, wird dieses auch attackiert! Ob das ganze nun 8 oder 18cm lang ist, ist fast Vollkommen egal und limitiert uns am Ende nur bei der Stellenwahl. Wieso manchmal aber größere Köder von Vorteil sind kommt an anderer Stelle.

Der Tail musste viele Bisse über sich ergehen lassen…

Schnur:

Tatsächlich gibt es hier neben der Vorfach Geschichte die meisten Fragen aber auch die einfachste Antwort. Es reicht voll und ganz eine einzige Schnur und das ist eine Schwimmschnur. Nicht mehr nicht weniger! Ab der Klasse 7 sind die auch noch zusätzlich häufig für die Streamerfischerei Optimiert, das heißt man kann hier zwangsläufig fast nichts falsch machen. Ein Schusskopfsystem ist ebenfalls überflüssig und sorgt im dunklen eher für Frust, also Vollschnur, entsprechend passend zur Rutenklasse und fertig. Zu kurz sollte der Kopf der Schnur nicht sein, also 7-8m oder sowas, dabei steigt dann die Tendenz zum „aufplatschen“ und verscheuchen der Zander. 9-11m sind perfekt. Ich ganz persönlich verwende dann zusätzlich Aufgrund der Scheuchwirkung auch am liebsten Klare Schnüre, davon gibt es zum Glück eine ganze Menge im Angebot. Da hat sich Technisch einiges getan! Das kann zwar nur Einbildung sein aber an manchen Tagen schreckt so eine dicke gut gegen den Himmel sichtbare Schnur meiner Meinung nach die Fische ab. Ein Vorteil sind übrigens gerade die heute Modernen Schnüre, diese sind Teilweise für kalt aber auch warm Wasser Temperaturen geeignet. Fischt man das ganze Jahr durch mit seinem Zeug kann einem das viel Frust aber auch Geld sparen.

Der erste Zander, zum Glück nicht der letzte!

Vorfach:

Auch das ist schnell und einfach erklärt! Ich habe normalerweise ein gut 2m langes und 0,3-0,4mm dickes Vorfach plus Stahlvorfach Spitze. Bei den Klaren Schnüren kann man sogar kürzer Fischen. Richtet sich ansonsten aber nur nach den Windverhältnissen und der Größe/Gewicht unserer Fliegen. Je Windiger es ist und je größer der Streamer desto kürzer wird zwangsläufig unser Vorfach, wenn ich noch sinnvoll werfen können möchte. Es ist vollkommen egal wie Tief das Wasser drum herum ist, wir fischen nur auf die aktiven sich an der Packung/Hindernissen orientierenden Fische und diese kommen nun mal Flach. Unter 1,5m länge würde ich dann aber auch nicht anbinden, der Köder sollte die Chance haben zumindest etwas untergehen zu können.



Streamer:

Darüber könnte man wohl eine Doktorarbeit schreiben. Ich unterteile die verschiedenen Typen die zum Einsatz kommen können und fasse die Farbauswahl im Vorfeld zusammen.

EP-Fiber Streamer mit den ersten Varianten der Druck Scheiben


-Farben: An und für sich „braucht“ man nur drei verschiedene „Farben“, schwarz, chartreuse und weiß und wenn man es ganz runter brechen möchte benötigt man nur eine einzige und das ist schwarz. Quasi egal bei welchen Licht/Wasser Verhältnissen. Schwarz hat immer den größten Kontrast zum Himmel und das ist das einzige was uns zu Interessieren hat wenn wir es genau nehmen wollen. Allerdings und das gebe ich gerne zu, wird das auf Dauer echt langweilig! Trotzdem Fische ich 95% der Zeit schwarze Streamer, Teilweise für etwas mehr Akzente mit Glitzer Tinsel. Mal mehr mal weniger je nach Lichteinfall von außerhalb. Je weniger Licht ich habe desto höher wird der Tinsel Anteil und umgekehrt. Unter einer Laterne sind dann nur noch 1-2 davon eingebunden. Als kleiner Tipp bei Unsicherheit welchen Köder man nehmen sollte: Das Muster einfach gegen den Himmel halten, also die verschiedenen Farben und dann den nehmen welcher am besten sich dagegen abhebt. Sollte man diese Angelei wirklich ernsthaft betreiben wollen, würde ich empfehlen ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen und die Fliegen selber zu binden. Den kram machen so wenig Leute das es viel zu experimentieren gibt, kaum einer einem was erzählen kann und die zu kaufenden Streamer leider oft nicht passend sind. Da ist es auch egal wenn die Kollegen das Semiprofessionell machen, fragt man nach wie oft im dunklen schon auf Zander gefischt wurde gibt’s oft nur eine Antwort oder „man hat mal einen gefangen“. Ohne den Jungs was böses zu wollen geht’s halt darum sein Zeug (Ausnahmen gibt’s natürlich immer, ich kenne so eine auch) los zu werden. Funktioniert sicherlich auch bei Hecht und Co am Tag aber Nachts ist es schon ein bisschen anders.

Unsere Streamer dürfen nicht schwimmen wie ein Korken sondern gehen am besten von sich aus unter. Je nach Strömung fischen die dann zwischen 10-80 cm unter Wasser. Sie müssen sich leicht Werfen lassen können, das ist essentiell für das Ausbringen im dunklen! Lieber laufen die Jungs zu flach als zu tief, da die Zander nach vorne/oben jagen also genau richtig. Zu Flach gibt es zudem nicht wenn die wirklich Bock haben. Dann jagen die Räuber direkt unter der Oberfläche und schlagen auch genau dort zu. Ich hatte schon mehr als einen Fisch beim Treiben lassen der Fliege direkt an der Oberfläche (nicht an der Packung). Die Bisse sind sehr gut für Herzinfarkte geeignet. Bezüglich der Größe fische ich im Schnitt Muster von 7-13cm Länge. Reicht eigentlich fast immer aus. Große Fliegen werfe ich nur wenn die Bedingungen im Wasser nicht gut sind. Also richtig trübes Wasser, sehr starke Strömung usw. dann können die Zander in meinen Augen unseren Köder einfach noch ein bisschen besser wahr nehmen. Ist aber wirklich extrem selten der Fall.



-Game Changer: Recht aufwendig zu Bindende Fliegen aus mehreren Gliedern bestehend. Ist auf jeden Fall was für Ruten der Klasse 9 dank ihrem Gewicht. Spielen extrem schön, sind aber was für die Fischerei aus Langeweile. Bringt mehr Nach als Vorteile durch das Gewicht. Fangen aber auch ihre Fische und man kann sich extrem austoben. Hier Fischt das Auge definitiv mit!

Peter von Crazy Predator Streamer bindet diese Schönheiten!
Und Fängt!

-EP Streamer: Sind aus einem Material Gebundene Fliegen. Sehr einfach, sehr haltbar, Funktionieren 100%ig. Sind oft leider hässlich und brauchen beim Zuschneiden etwas Übung. Bestehen Komplett aus dem Synthetischen EP Fiber Material, das wird Verhältnismäßig großzügig eingebunden und dann eben zurecht getrimmt.

EP-Streamer


-Bucktail Streamer: Sind mittlerweile mein Favorit, hier vereint man die Vorteile aller Varianten in einem. Man braucht nicht sehr viele verschiedene Materialien, mit etwas Übung sehen die Fliegen super aus und leicht bleiben sie ebenfalls! Zudem halten sie einiges aus und am allerbesten lassen sie sich extrem leicht im Vergleich zur Größe binden. Das liegt vor allem an dem Fell welches trotz spärlicher Bindeweise noch eine gute Silhouette bildet.

Neben der Farbe gibt es noch zwei in meinen Augen wichtige Aufrüstungsteile:



-Plastik-Scheiben für das Öhr: Schneide ich mit einer Schere aus alten Plastikblistern, je nach dicke einfach Doppelt nehmen. Die sollten einigermaßen stabil sein, müssen aber nicht Bretthart daher kommen. Hat man eine zur Fliege passende Größe für sich gefunden macht man mittels einer heißen Nadel ein Loch für den Haken rein. Achtung! Nach unten kann man ein gutes Stück wegschneiden damit die Lücke von Hakenspitze und Rand der Plastikscheibe möglichst groß ist. Das gibt sonst Fehlbisse weil die Platte ein eindringen der Hakenspitze erschwert. Diese Scheibe sorgt dafür das unsere Fliege deutlich mehr Druck und daher Aufmerksamkeit verursacht als sie normalerweise tun würde. Da brummt auch ein kleines Muster schon ordentlich los! Zudem kann man damit etwas die Drift verlangsamen bzw. die Fliege deutlich langsamer Fischen/einholen. Ich Fische tatsächlich gar nicht mehr ohne auf Zander, halte ich diesen Punkt neben dem Kontrast doch für eine der wichtigsten Eigenschaften der Fliege. Im Übrigen lassen sich damit auch schon lange fertige Streamer nachrüsten. Das Loch einfach etwas größer machen und von vorne auf das Öhr schieben. Funktioniert 100%ig, muss dann aber mit einem Snap oder sowas gefischt werden da sich die Scheibe ansonsten hoch und runter bewegen kann.


-Dragontail: Ich habe sehr lange und viel mit diesen Teilen gefischt und sie mittlerweile fast gänzlich verbannt. Diese sehr schön im Wasser spielenden Kunststoff Lappen bringen echt viel Aufmerksamkeit aber sorgen für eine Enorm starke Fehlbissquote. Es wird dann gerade bei etwas Strömung nur in den Schwanz gebissen, selbst ein Stinger hilft da nicht. Bei fast stehendem Wasser hinter flachen Buhnen oder sowas setze ich immer noch gerne auf diese Art extra an der Fliege aber sobald etwas Strömung herrscht kommen die weg.

Der kam in einem komplett ruhigen Bereich hinter einer Buhne

Schnurkorb:

Ich habe immer einen dabei da ich mich fast immer auf der Packung bewege und keine Lust habe meine Schnur zu zerstören. Ob jetzt ein Linekurv oder ein Flexistripper ist eigentlich egal. Mehr als 15m Schnur hat man selten bis nie draußen liegen.


Technik:

Zum Glück ist die Technik echt Simpel! Hat man sich an die Werferei und den Ablauf dessen im dunklen gewöhnt geht das von ganz alleine. Einfach im 90 und 45 Grad Winkel abwechselnd zum Ufer werfen und mit langsamen ca. 10cm langen Stripes einziehen. Am Ende der sogenannten Drift und dem einholen, wenn nur noch wenige cm Flugschnur außerhalb des Spitzenringes sind, langsam die Rute hoch nehmen und den letzten Meter so aussfischen. Manchmal knallt es genau in dem Moment, ähnlich wie beim Wobbler angeln eben.



Stellen:

Hier könnte man wieder einen Roman schreiben, das würde aber den Rahmen des ganzen bei weitem sprengen. Meine allererste Empfehlung wäre sich mit den Spinnfischern anzufreunden und mit diesen zusammen zu gehen. Genau an den selben Ecken (Wobbler Angeln) können wir die Fliege fischen. Im Idealfall kennt man die Stellen schon aus der Vergangenheit weil man selber mit dem Wobbler los war. Ansonsten ist Struktur und Packung im Wasser immer sehr gut aber auch einfach Strömungsberuhigte Bereiche in der Nähe zum Hauptstrom. Ich selber mag z.B. die Buhnen Angelei überhaupt nicht obwohl ich dabei meinen ersten Zander beim zweiten Versuch fangen konnte. Aber um ganz ehrlich zu sein bezüglich der Stellenwahl gibt es mehr als genug Videos und Berichte in Büchern/Zeitschriften, daher spare ich mir weitere Ausführungen an dieser Stelle.



Wie irgendwo im Text erwähnt werde ich sicherlich den ein oder anderen Punkt noch ergänzen/informativer gestalten, für den Anfang sollte das aber eine erste Hilfestellung geben. Die meisten die sich dafür interessieren stammen wie erwähnt, ja aus dem Spinnfischer Bereich und wollen einfach nur ihr Spektrum erweitern. Sind also nicht so hilflos wie ich am Anfang. Ich hatte Zander noch nie live gesehen, geschweige denn Befischt.



Ansonsten hat das ganze (höhö) einen Haken! Der Biss! Wenn so ein 60er Zander einem volle Möhre in die Rute knallt und einem die Schnur aus der Hand schießt wird es schwierig davon wieder los zukommen. Das Tock beim Jiggen ist ein Witz dagegen. Zwar haut nicht jeder Fisch so rein aber wenn? Uiuiui das macht süchtig

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Bachforelle, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Gerät u. Material, Irland, Lachs, Lachsfliege, Nymphe, Taktik, Trockenfliege

Geschichten die das Leben schreibt

Mal wieder ist viel Wasser den Rhein runter geflossen, bis ich mich zu einem neuen Bericht motivieren konnte. Die sozialen Medien verhindern das ausführliche Schreiben etwas, zumindest kommt es mir so vor. Aber! Und das ist ein großes „Aber!“ die erste Woche der Forellensaison hatte es dermaßen in sich, sodass ich einfach davon schreiben muss. Ich denke das ganze wird ein Zweiteiler werden oder hätte dies zumindest verdient.

Beginnen wir also mit dem Sonntag vor dem Start der eigentlichen Saison. Bastian, Dirk und ich wollten ans Wasser, ein bisschen Forellen fangen, vielleicht auch eine für ein Essen einladen. Also hieß es ab, rüber nach Frankreich, an zwei Seen an denen nur das Fliegenfischen und auch nur die Entnahme einer Forelle erlaubt war. Da ich Abends zuvor noch auf einem Konzert unterwegs war hatte ich den Tag über mit einem ganz wunderbaren Kater zu kämpfen. Zum Glück für mich fuhr Bastian, so konnte ich mich mental noch etwas vorbereiten oder mit anderen Worten die Augen geschlossen halten. Gegen 10Uhr ungefähr dürften wir am Wasser gestanden haben und bereits nach wenigen Minuten hatte ich den ersten Biss. Kurzer Drillmoment und ab! Ah ärgerlich! Aber es versprach ein guter Tag zu werden. Das Problem war nur, dass die Fische dies anders sahen und so konnten weder Bastian noch ich einen Fisch bis zum Mittag fangen, Dirk hatte recht bald nach einem See Wechsel seinen erwischt. Wir anderen beiden taten uns da aber etwas schwerer. Nun denn, der Nachmittag schritt voran und mit ihm wurden die Unterwasser Bewohner aktiver. Da dauerte es dann auch nicht mehr lange bis ich auf eine Käferimitation einen schönen Biss bzw. Fisch bekam. Sicher gelandet sprach ich diesem meine Essenseinladung aus, die dieser dann auch annahm.



In den nächsten Minuten zeigte sich in meiner Nähe eine Bachforelle welche am Boden wohl Nahrung suchte. Mit einer Zuckmückenlarve angefischt zeigte sie zwar Interesse, ließ sich aber nicht zum nehmen überreden. Nach zwei, drei weiteren Versuchen verlor sie auch vollends das Interesse und verschwand im Tieferen Bereich des Sees.

Ich wechselte auf eine kleine Ameise und versuche damit Trocken jemanden zu überzeugen. Die Fario tauchte schon wieder auf und zog diesmal durch das Mittelwasser, die daraufhin angebotene kleine schwarze Fliege wurde aber auch ignoriert und schon wieder war sie auf und davon. Man man, die Jungs und Mädels kosten einen ja schon manchmal nerven! Jetzt wollte ich es aber wissen. Eher natürliche Nymphe in braunem Dekor angebunden und einfach mal gewartet, ob der Fisch wieder kam.

So nun mehrere Minuten an dem Platz stehend wurde ich doch etwas ungeduldig, eine Garantie das die Forelle zurück kam hatte ich ja nicht. Somit kramte ich dann doch schon wieder nach einer Käferimitation, ich hatte die Nymphe gerade zur Hand genommen um sie vom Vorfach zu knipsen als der Kollege doch tatsächlich quasi vor meinen Füßen wieder auftauchte und Nymphend seine Bahn zog. War also immer noch am Fressen und ich war wirklich froh, dass ich mich nur vorsichtig und dezent bewegt hatte. Meine erste Präsentation erregte zwar seine Aufmerksamkeit, konnte den Fisch aber nicht zum nehmen Animieren, zu schnell war die Beschwerte Nymphe am Grund verschwunden. Eine Aktivere, dezente Führung des Köders schien angeraten, also die 16ner Fliege sachte abgestoppt und in kurzer Distanz zum Fisch vorbeigeführt. Dies erregte erneut seine Aufmerksamkeit, diesmal aber so stark, dass er den Köder aktiv nahm. Der Anhieb folgte und los ging es. Meine 3er Nymphen Rute bog sich ordentlich durch und nach einem ersten Schütteln des Fisches zog dieser mir die Flugschnur aus der Hand. Wenn das 18ner Vorfach diese Flucht aushalten würde, könnte ich auch drei Kreuze machen. Sie hielt tatsächlich und so konnte ich die Forelle nach ein paar Bangen Minuten über den Kescher Rand führen.

Komische Bachforelle ?!

Schon im Drill war mir aufgefallen das die vermeintliche Bachforelle etwas komisch aussah und für ein Exemplar dieser Größe viel zu kräftig ausfiel, der Drill war viel länger als dieser hätte bei einem solchen Fisch ausfallen dürfen. Ich schaute mich um, mir sah niemand zu. War dies? Nein, das konnte nicht sein. Oder doch? Ich traute mich kaum diesen Gedanken im Kopf zu formen… Ein Lachs? Du tickst ja nicht richtig! Woher soll der denn hier kommen? Zwar wird das Wasser vom Rhein gespeist aber doch unterirdisch und soweit ich wusste kam da kein Fisch durch. Ich machte ein zwei Bilder vom Körper und Kopf um diese später mal zeigen zu können.

Lädierter aber wunderschöner Fisch

Da der vermeintliche Lachs in keinem besonders guten Zustand war, entließ ich ihn schnell wieder in sein Element. Sollte sich mein verdacht bestätigen wollte ich auf gar keinen Fall dafür verantwortlich sein so ein Tier abgeschlagen zu haben, zumal ich ja meinen erlaubten auch schon hatte.

Nun hatten wir an dem Tag dort einen Kollegen kennen gelernt welcher auch Lachsfischer war. Traf sich ja hervorragend das er gerade bei Dirk zum Schnacken stand. Ich also hin und mal dezent gefragt ob er mir helfen könnte. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie bescheuert ich mir vorkam die Frage nach einem Lachs dort in der Situation zu stellen. Am Ende des Gesprächs war ich zumindest etwas schlauer, wären wir in Irland am Moy hätte er mir zu meinem ersten Lachs/Grilse gratuliert. Hm! Am selben Abend fragte ich noch per Mail mit Bild Anhang beim “Zuständigen” des Gewässers nach was es damit auf sich hatte. Am nächsten Tag wartete die Antwort auf mich! Jep Lachs, jep der ein oder andere wird dort mal reingesetzt. Diese Stammen aus einem Hilfs/Förder/Zucht Programm für den Rhein und man setzt sie dort ein wenn man damit rechnet das die Fische eine Rückwanderung, erneutes Laichen oder ähnliches nicht packen. Wenn ich es richtig verstanden habe, passiert dies nicht oft, liegt aber immer im Bereich des Möglichen. Tja und so ist der Stephen zu seinem ersten Lachs/Grilse gekommen, mit einer 16ner Nymphe, 18er Vorfach, der 3er Nymphenrute, auf Sicht an einem See in Frankreich. So kanns gehen! Natürlich ist der Fisch mit Anfang 50cm kein Riese und hat natürlich nichts mit dem klassischen Lachs Angeln zu tun aber ich denke dieses Erlebnis ist so außergewöhnlich wie diese Faszinierende Fischart selbst und darf daher gebührend zelebriert werden.

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Bach, Bachflohkrebs, Bachforelle, Fliegenbinden, Fliegenfischen, Gerät u. Material, Gespliesste, grüne Hölle, grüner Tunnel, Indianerfischerei, kleiner Bach, Nymphe, Taktik

Überraschungen am Bach…

Rechts vom Brett stand er…

Meine Freundin und ich verbrachten unseren Jahresurlaub in meiner Heimat und so konnte ich einige Gänge an meinem Lieblingswasser unternehmen. Schon bald konnte ich die ersten kleinen Forellen landen, war aber schon zu der Zeit mehr als zufrieden. Die Saison am Bach war Granatenstark und mit drei Gelandeten größeren Exemplaren besser als die meisten vorher. Viele Würfe machte ich zwar nie, sondern eher sehr gezielte auf spezielle Zeitgenossen aber das anschleichen, sich in Position bringen und beobachten machte ebenfalls viel Freude. Es kam recht häufig vor das ich mich an Fische mit 20-30cm nur anschlich um diese beobachten zu können. Dabei kann man eine Menge lernen, auch ohne eines Zappelnden Gegenübers zumal diese Fische für eine Entnahme eh nicht infrage kamen.

Nach einigen Interessanten Tagen fand ich nun tatsächlich nochmal eine bessere Forelle oder sie fand mich? Keine Ahnung, auf jeden Fall nahm dieses Früchtchen in unserer einzigen wirklichen Rausche meine Fliege und dampfte ab wie ein D-Zug, dabei hätte ich diesen vielleicht knapp 50cm messenden Fisch niemals so Kampfstark eingeschätzt. Auf jeden Fall drillte ich bestimmt seit ein oder zwei Minuten (und jeder der in solch kleinen Gewässern Fischt weiß genau das je länger der Drill dauert die Chancen für den Fisch steigen) als sie es schaffte um ein Hindernis zu schwimmen und mir schlussendlich der Bachflohkrebs um die Ohren Flog. Shit Happens!

Das war wohl nichts…

In den nächsten Tagen ging ich unsere recht lange Strecke Konzentriert ab, immer auf der Suche nach neuen Spots für große Fische. Tatsächlich entdeckte ich so auch noch zwei weitere, welche es mir aber nicht vergönnt war zu fangen. Der Trubel am Wasser bei einigermaßen schönem Wetter war wohl einfach zu stark. Nach einem dieser etwas Erfolgloseren Tage beschloss ich mal wieder an die Stelle mit dem Fischverlust ein paar Tage zuvor zu fahren. Oberhalb im ruhigen Bereich der Rausche konnte ich in der letzten Zeit häufiger zwei schöne Forellen in den 30ern beobachten. Wenn schon nichts an die Fliege ging so konnte man doch immerhin mit einer Zigarette in der Hand sich die Fische ansehen und wer weiß? Vielleicht war ja die Chance auf den verlorenen Fettflossenträger nochmal gekommen? Als ich nun aus dem Auto stieg, ein Kippchen im rechten Mundwinkel geklemmt und so aufs Wasser schaute, verschluckte ich mich fast an dem Glimmstängel. Mitten im ruhigen Wasser stand das Urvieh von Forelle höchst persönlich in diesem Bach, der Fisch war Gewaltig! Wo zum Henker kam die den auf einmal her? Ich war doch schon öfter in der Ecke. Klar ich hatte ein paar Tage zuvor eine gute Flosse verschwinden sehen, dachte aber an eine Optische Täuschung und machte eine der beiden 30er für diesen Spuck verantwortlich. Schließlich legte ich mich nach dieser Beobachtung bestimmt 40 Minuten oder länger auf die Lauer und konnte doch nur die beiden sehen.

Gammarus mit Aal Haut Größe 14

Da man das Eisen schmieden sollte so lange es heiß war machte ich mich sofort auf Richtung Wasser. Ein kurzer Blick zum Fisch und auf die vorhandene Deckung ließ mir schnell klar werden, dass dies ein schwieriges Unterfangen werden würde, nicht unmöglich aber schwierig! Einige wenige Ästen bildeten einen dezenten Schirm, fielen meine Bewegungen zu Hastig aus würde das ganz sicher bemerkt werden. Auf meinem Hintern sitzend rutschte ich nun eine längere Betonkante runter. In solchen Situationen ist mir dann auch die Belastung der Wathose egal so eine Möglichkeit gibt es ,wenn überhaupt, nicht so schnell wieder. Am Ufer angekommen setze ich mich vorsichtig in die Hocke und wagte einen Blick zwischen die Büsche. Tatsächlich war mein Anschleichmanöver weder von den 30ern noch von dem großen Fisch bemerkt worden. Am Ende meines Tippets befand sich wie meist ein Bachflohkrebs. Diesmal aber ein etwas spezieller, war er doch mit Aalhaut als Rückenpanzer in der Größe 14 gebunden. Ich versuche ja alle möglichen Typen bzw. Muster dieser „Nymphen“sorte zu testen und da darf so etwas natürlich nicht fehlen, wurde doch in der Vergangenheit gerne sowas zum Fischfang benutzt. Nachdem ich nun einmal ordentlich durchgeatmet hatte, folgte das schlenzen der Fliege Richtung anvisierter Beute. Nun kam das was ich bei dieser Art Angelei ja liebe: Der Fisch registrierte den Köder, beendete seine langsam im Wasser pendelnde Bewegung und schob sich gemächlich vor um nun mit dem Kopf einen leichten Links Schlenker zu machen und die Fliege zu nehmen. Darauf folgend mein Anhieb, die Forelle hing und schüttelte sich Wütend hin und her. Jetzt hieß es schnell ins Wasser und zum Fisch kommen um ihn zu landen. Bis hierher gelang das Ganze auch wie im Bilderbuch, was nun folgte hatte mit einem Strukturiertem Plan allerdings nichts mehr zu tun. Der Bock schoss umgehend in seinen Unterstand, eine Baumwurzel mit diversem Bewuchs und verweilte dort. Meine Fliege und Schnur mitten drin. Die Erfahrung hat sicher fast jeder schon gemacht und was auch sicher jeder schon mal hatte war das seine Fliege anschließend irgendwie in dem ganzen hängen geblieben ist aber bestimmt nicht mehr im Maul des Fisches befand. Die Schultern sackten mir natürlich etwas runter Aufgrund dieses kurzen Fights aber gut was sollte man machen. Mit der Hand Griff ich nach meinem Vorfach und fuhr dieses entlang Richtung Fliege, plötzlich spürte ich ein Rucken. Auweia die Forelle hing tatsächlich noch! Kurz berührte ich sie am Kopf, dies nahm sie dann als Anstoß sich doch dort zu verziehen und schoss daher volle Möhre raus, den Bach runter. Diese erste Flucht viel noch Verhältnismäßig nett aus und ich konnte sie bald Stoppen. In 95% der Fälle konnte ich die besseren Fische innerhalb kürzester Zeit ausdrillen und landen, die letzten 5% vereinigten sich dann wohl nun in diesem einen Fettflossenträger. Zunächst schoss sie auf mich zu und an mir vorbei Richtung Rausche. Zum Glück wurde es an der Stelle extrem flach, sodass sie nicht weiter konnte. Als ich nun langsam hinterher kam drehte sie um und schoss wieder hoch, nahm Schnur von der Rolle und versuchte um eine Kurve zu schwimmen. Die Rute Bog sich quasi einmal im Halbkreis und ich konnte nur gegen halten. Wieder schaffte ich es sie in meine Richtung zu Drillen, nun wurde der nächste Unterstand angepeilt und sie schoss rein. Zum Glück nicht weit und ich konnte sie bald darauf wieder in ungefährlicheres Wasser dirigieren. Zeit für einen Kescherversuch. Dies wurde mir richtig übel genommen, eine Runde an mir vorbei und erneut in den Wurzelstock bzw. das unterspülte Ufer, grob Geschätzt schoss sie 1-1,5m weit dort rein. Zu meinem Unendlichen Glück befand sich dort scheinbar weder Totholz noch Steine und so konnte ich sie dort langsam raus führen ohne das die Schnur hängen blieb. Nach nun noch ein paar Kopf Schüttlern und etwas hin und her Gezerre gelang es mir den äußerst Imposanten Bock zu Keschern. Danach war ich echt fertig! Es ist schwierig zu beschreiben was in der Situation in einem so vor sich geht. Ich war geschockt, mir tat alles weh und die Luft war einfach raus. Wie oft mag es vorkommen so einen Fisch in so einem kleinen Gewässer zu überlisten und auch zu landen? Ich neige eigentlich nicht dazu vom „Fisch des Lebens“ oder so etwas in der Richtung zu Faseln aber der hier? Der gehört ganz sicher in die Kategorie! Der Haken hing übrigens nur so ganz eben an der Seite vom Maul, wie das ganze gut gehen konnte kann ich mir wirklich nicht erklären.

63cm langer Bock aus einem nicht mal 3m breiten Bach



Halb im Spaß berichtete ich meiner Freundin später das ich die Angelei an dem Gewässer nun wohl aufgeben und mich anderem widmen könnte…

Keine 24 Stunden später stand ich dann wieder am Wasser und suchte schon wieder. Wer weiß vielleicht steht ja irgendwo eine Forelle mit seinen einsamen 70cm rum. Man kann ja nie wissen…

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Fliegenfischen auf Sicht im Bach

Kommen wir nun wie angekündigt zu dem Thema der Sichtfischerei in kleinen Gewässern.

Dafür zunächst eine Erklärung an welcher Sorte Wasser dieses Sinnvoll ist bzw. welche Bereiche dabei für uns Fliegenfischer von Interesse sind. Als wichtigste Punkte gelten natürlich die Sichtigkeit des Gewässers und auch wie stark das Gefälle ist. Je mehr Bewegung, Wellen und Rauschen wir auf unserer Strecke haben desto schwieriger wird es, dort einen Fisch ausfindig zu machen. Von Vorteil ist es daher, wenn wir weiter im Norden der Republik leben da dort die Wahrscheinlichkeit langsam Fließender, klarer Bäche einfach etwas höher ist. Das wir nicht so viele Forellenbäche haben wie der Süden stimmt zwar aber dafür haben wir quasi perfekte Bedingungen um den Salmoniden (oder auch Döbeln!) auf Sicht nachzustellen.

Das so kurz zu den Gewässern, kommen wir zum Gerät: An und für sich kann man mit den modernen Ruten sehr gut klar kommen wenn man dabei auf zwei Punkte etwas Acht gibt. Zum einen auf die Länge bzw. am einfachsten ist es wirklich zwei verschiedene Typen dabei zu haben, das heißt eine 7ft und eine 10 oder 11ft Rute. Kommen oder müssen wir nicht direkt in Unmittelbare Nähe der Fische sein oder man hat zumindest etwas Platz zum Werfen kommt die kurze Rute zum Einsatz.

Diese wird immer dann genommen, wenn wir mit Rollwürfen arbeiten können. Sprich haben wir genug Platz für den Rollwurf so nehmen wir das kurze Ding. Müssen wir aber dicht an die Forelle kommen oder ist das Gewässer einfach zu stark bewachsen so nehmen wir die lange Fliegenrute zur Hand. Dies klingt wirklich paradox ist aber verständlich, wenn man sich die Situation am Wasser vergegenwärtigt. Mit einer 10/11ft Rute kann ich so gut wie nie Rollwürfe an unseren kleinen Gewässern machen, (wenn es nicht gerade ein Wiesenbach ist) was mit einer kurzen Rute aber häufig sehr wohl noch der Fall ist. Dafür klappt dies bei dichtestem Bewuchs nicht mehr, da hilft häufig nur ein Bow and Arrow Cast und in der Situation ist die durch ihre Länge (10/11ft) erhöhte Reichweite pures Gold wert. Was beide Ruten gemeinsam haben sollten ist eine „weiche“ Aktion mit genug Power auch für stärkere Fische. Ein hartes Brett wird extrem schnell für Frust sorgen da nur zu 100% sicher und festgehakte Fische gelandet werden können, alle anderen werden uns innerhalb weniger Sekunden ausschlitzen. Ich verwende daher zum einen eine kurze Gespließte, sowie eine Moderne Nymphenrute, wieder so etwas Paradoxes aber es hat sich einfach gezeigt das dies die (für mich) besten Ruten sind. Auch große Fische jenseits der 50cm Marke konnte ich so sicher vom allgegenwärtigen Totholz fernhalten. Sicherlich wäre der ein oder andere erstaunt wie schnell die doch Teilweise recht großen Fische ins Netz befördert werden können.

Allerdings muss man sich dafür auch Blind auf seine Knoten und Vorfächer verlassen können, die sollten schon was aushalten, ebenso die verwendeten Haken für die Fliegen, diese sollten nicht zu Dünn drahtig sein. Je nach zu erwartender Größe der Fische sowie die Anzahl der Hindernisse richtet sich unsere Tippet Stärke bzw. Vorfach Aufbau. Ich empfehle hier der Einfachheit halber ein gezogenes mit einer Spitze von 0.23-0.25mm, daran knotet man einen Pitzenbauerring und anschließend das Tippet mit 0.16 – 0.20mm. Die Länge richtet sich dabei nach unserer Methode mit der wir fischen. Kurze Rute = kurzes Vorfach, Lange Rute = langes Vorfach, so kann man sich das ganz einfach merken.

Nun verwendet man im Regelfall eher kurze Vorfächer von 1,8 -2m Länge. Sind wir an einem zugewachsenen recht schnell Fließenden Gewässer, mit vielen Wellen und ähnlichem ist dies auch kein Problem, ganz im Gegenteil. Haben wir aber langsam Fließende Passagen vor uns, so sollte man über eine deutliche Verlängerung auf 3-3,5m länge nachdenken. Ich weiß das dies an kleinen Bächen nicht immer einfach ist aber die Scheuch Wirkung der kurzen Vorfächer in Verbindung mit dem Aufschlagen der Fliege und Flugschnur kann wahninnig groß sein und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Mir fallen auf Anhieb mehrere Situationen und ganze Tage ein an denen ich mit dem längeren Vorfach sehr viel besser bei den Fischen angekommen wäre. Wie gesagt bei Rauschen oder Turbulentem Wasser ist dies zu vernachlässigen. Daher dürfen die Fliegen auch auf keinen Fall ins Wasser klatschen wie Backsteine, die Fische bemerken unsere Muster ganz sicher auch ohne diese Effekte. Steht die Forelle unten am Grund eines 1,5m Tiefen Pools fällt das natürlich weniger ins Gewicht. Ist es aber eine relativ flache Zone mit nur 30 oder 40cm Wasser kann so ein „platsch“ schnell für das Ende der Pirsch sorgen ohne das unsere Fliege auch nur angesehen wurde. Allgemein sollte man die Scheuch Wirkung an den kleinen Gewässern absolut nicht unterschätzen. Wer sich benimmt wie am Fluss oder See muss sich nicht wundern, wenn er höchstens mal einen Handlangen Salmoniden zu Gesicht bekommt. Viele Reagieren mit Unverständnis oder Kopfschütteln wenn ich erzähle das ich auch bis zu zwei oder drei Stunden an derselben Stelle eines Gewässers hocke. Dies ist bei den sehr Vorsichtigen Forellen und kleinen Bächen aber etwas das man unbedingt lernen sollte. Alleine was man dabei schon über die Fische und ihr Verhalten lernen kann ist in meinen Augen Gold wert. Ich hätte sonst nie gedacht, dass man einen bereits kurz gehakten Fisch, wenige Minuten später wieder befischen kann so lange man nicht entdeckt wurde und der Drill nicht zu lange ging. Oder das die Bachforelle auch schon als kleiner Fisch Standorttreu sein kann und ebenfalls wieder kleinere Fische bereits verscheucht. Und dies sind nur wenige ganz offensichtliche Beispiele. Daher bin ich der Meinung sollte man nicht wie sonst auch einfach am Ufer oder Wasser entlanglaufen sondern sich Zeit nehmen und potenzielle Großfischstellen mit gebührend Ruhe angehen.

Das bedeutet natürlich, dass man genügend Zeit braucht um dies anzugehen, mal eben bei der ersten oder zweiten Begehung „alles“ herausfinden, ist definitiv nicht drin. Was diese guten Stellen angeht so kommen wir da noch später drauf zu sprechen. Hat man nun einen Fisch entdeckt und wie das oft der Fall sein wird, verscheucht, sollte man nicht den Fehler machen aufzustehen und gehen um später nochmal sein Glück zu versuchen. Die Jungs und Mädels mit den Fettflossen sind nun Gewarnt und Vorsichtig. Nähern sie sich der Stelle erneut reagieren die Tiere auf alles außerhalb der normalen Reihe Allergisch. Hat man nicht gerade DIE super Anschleich Möglichkeit (und dann wären wir beim ersten Mal schon nicht entdeckt worden), so sollte man einfach vor Ort bleiben, eine „gemütliche“ Position einnehmen und verharren. Etwas zu Essen und Trinken ist in diesem Moment nicht verkehrt dabei zu haben, für Raucher noch besser. Wichtig ist jetzt nur ruhig bleiben und nicht so stark am Ufer rumtrampeln. Unsere Potenzielle Beute wird sich, vorausgesetzt man ist ihr nicht quasi auf den Kopf getreten, ganz sicher wieder zeigen! Das kann zwar schon mal dauern aber wen kümmert es? Zeigt sich nun nach einiger Zeit der Fisch so gilt es nicht gleich los zu ballern. Meistens sind die Jungs und Mädels erstmal etwas Vorsichtiger und schauen sich quasi um. Verjagen wir sie nun nicht durch Hektische Betriebsamkeit sollten wir uns Zeitnehmen und etwas beobachten, im Optimalfall wird schon kurze Zeit später wieder gefressen. Tut der Fisch dies nicht, sollten wir eine dezente am besten Verhältnismäßig realistische Fliege wählen, in diesem besonderen Fall nehme ich lieber eine Nummer kleiner als größer, also sowas um die Hakengröße 18/20.

Größe 18 ist schon echt klein…

Auf keinen Fall sollte man jetzt einen Roll oder Überkopfwurf machen, dass Aufkommen der Schnur wäre in diesem Moment schon zu viel. Wir sollten uns also am besten in Reichweite für den Bow und Arrow Cast befinden, mit diesem kann es einem mit ein bisschen Übung gelingen eine Perfekte Präsentation hin zu legen. Man sollte im Vorfeld etwas rumprobieren wie weit man sein Muster flitschen lassen kann und welche Haltung von Rute und Arm am besten für ein Optimales Ergebnis ist. Machen wir uns erst Gedanken wenns drauf ankommt geht dies eh schief! Was die Musterwahl angeht so halte ich es ähnlich wie Oliver Edwards, lieber etwas Realistisch als Futuristisch. Um heraus zu bekommen was man da so braucht dreht man einfach ein paar Steine um und auch ein Blick ins Totholz schadet nicht. Nun schaut man einfach was am meisten vorhanden ist, merkt sich am besten dazu die am häufigsten vorkommende Größe und schon hat man einen guten Grundstock an möglichen Erfolgsfliegen. In vielen Fällen werden das übrigens Bachflohkrebse und unterschiedliche Köcherfliegenarten sein. Bei der letzteren sollte man bezogen auf Trockenfliegenmuster dann einigermaßen darauf achten das Größe und Farbe passen.

Typisches Forellenfutter bei uns

Wie sieht aber nun so eine Stelle für Potenziell Größere Fische aus? Es gibt zwei oder drei Punkte welche die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen, das dort eben nicht nur die „Durschnittsforelle“ steht. Das a und o ist ein gut zu erreichender Unterstand in dem der Fisch genug Platz hat. Unterspülte Ufer, Wurzelstöcke von großen Bäumen oder auch eine ganze Menge Totholz sind solche Verstecke. Das natürlich die nötige Menge Nahrung vorhanden sein muss versteht sich von selbst. Wäre ich an einem Gewässer, dass ich bislang nicht kenne, würde ich mir über Maps „harte“ Knicke und Kurven ansehen. Hier sorgt die Strömung des Wassers häufig für einen schönen Pool oder Gumpen, meistens gibt es in einer Ecke angespültes Holz und ausgedehnte Flachwasserzonen. Diese speziellen Stellen unterscheiden sich von anderen Plätzen indem sie eben noch einen Ticken Tiefer sind als die anderen sonst ähnlichen Bereiche. Ein recht gutes Indiz für die Anwesenheit eines besseren Fisches ist übrigens das Verhalten der kleineren. Wenn diese mal in die Unterstände schwimmen und wieder raus schießen oder nervös rum paddeln spricht vieles dafür das jemand größeres dort sein Revier verteidigt.

Totholz Burg mit darunter liegendem Tiefen Pool

-auf das Waten sollte soweit wie möglich verzichtet werden, vor allem wenn wir uns eine Stelle genauer ansehen wollen ist der einzige „sichere“ Weg der über Land. Zumal wir dann auch eher eine Ausreichende Deckung finden können.

-Hastige Bewegungen wie z.B. beim Überkopfwurf gilt es absolut zu vermeiden! Manchmal ist schon die Bewegung der Rutenspitze zu viel für die scheuen Tiere.

Großer Fisch aus kleinem Bach

Hat man nun eine Forelle oder Döbel ausgemacht und befindet sich in der passenden Wurfposition gilt es einen Entscheidenden Fehler nicht zu machen. Wir fischen ja nun mal auf Sicht und das meistens mit Nymphen, das heißt wir sehen den Biss bzw. das nehmen der Fliege 1:1. Nur drehen die Tiere hierbei nicht wie bei der Trockenfliege ab sondern bleiben häufig einfach stehen. Es wird am Anfang sicher häufiger passieren das man dem Fisch beim Anhieb nun die Fliege aus dem Maul zieht. Das richtige Timing dabei ist eine Übungs und Beobachtungssache. Man darf sich hier nur nicht abschrecken lassen, das braucht nun mal den ein oder anderen Versuch bis das richtig gelinkt. Der wohl schwierigste Teil beginnt aber nun jetzt erst – Der Drill! Wir als Angler müssen in den meisten Fällen schnell im Wasser sein um überhaupt sinnvoll Keschern zu können. Wie Anfangs erwähnt muss man seinen Knoten und dem Vorfachmaterial hierbei blind vertrauen können und entsprechend Hart drillen um die Forellen von ihren Unterständen fern halten zu können(deshalb auch die „weiche“ Aktion der Rute). Erreichen sie diese hat sich das Thema Drill und Landung extrem schnell erledigt. Hier braucht es also vertrauen zum Gerät.

-vor allem zu Beginn wird es extrem viel Frust geben, da muss man sich durchbeißen. Nicht umsonst haben nur sehr wenige Leute Bock auf diese Art Angelei.

-mal mit und mal ohne Begleitung los gehen. Am kleinen Gewässer kann ein Fischender Kollege schon mal ein „Problem“ darstellen aber auch sehr Hilfreich sein wenn beide Aufmerksam unterwegs sind.

-immer Stromauf bewegen, ich mache das nun schon eine ganze Weile sehr intensiv und habe noch nicht einen Fisch an diesen kleinen Gewässern gezielt Stromab mittels runter Treiben lassen gefangen(per Zufall natürlich durchaus schon mal). Die großen schon gar nicht.

Immer brav Stromauf gehen…

Wer noch etwas mehr zum Thema lesen möchte und vielleicht Tipps eines etwas Erfahrenen Kollegen hören mag, sollte sich die Fliegenfischen (Nr.2 Februar/März) vom Anfang des Jahres besorgen. Dort beschrieb Roman Moser sehr interessant und ausführlich wie er an kleinen Bächen zu Fischen pflegt. Zwar geht es dabei nicht um die Sichtfischerei aber trotzdem ist der Artikel sehr spannend und Informativ.

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Zander! – Schon wieder?

Es gibt schon wieder einen Grund hier etwas zu schreiben. Hat mir im laufe des Jahres etwas die Motivation gefehlt, so bringen mich nun die aktuellen Trips dazu doch öfter wieder etwas zu Tippen. Berichten möchte ich von den Erlebnissen am Freitag (mittlerweile deutlich länger her, kurz vor Weihnachten) und wieso es doch manchmal sinnvoll ist Hartnäckig zu sein. Schon längere Zeit stand fest das ich ein oder oder zwei Tage für die Zanderfischerei vor Ende des Jahres aufbringen wollte. Der alljährliche Weihnachtsurlaub ist dafür wie geschaffen. Zwar musste bzw. konnte ich am ersten Tag nicht wirklich los gehen, Stau und Unfälle auf der Bahn machten mir einen Strich durch die Rechnung aber Tags darauf ging es dann ohne größere Probleme. Das vorherrschende Wetter brachte einen allerdings stark zum Grübeln, zwar war es warm mit 8/9 Grad Außentemperatur und auch das Wasser war mit seinen knapp 6 Grad, für den Dezember, wohlig Temperiert aber Hochwasser sowie die ein oder andere Windböe können häufig nicht so überzeugen. Vor allem der höhere Pegel und die damit einhergehende Trübung des Mains sorgten nicht gerade für Begeisterungsstürme. Um nun die Fische zu finden muss man sich mit diesen etwas beschäftigen, seine Fliegen einfach wie immer raus zu ballern hilft da nur wenig (auch wenn man immer wieder natürlich Glück haben kann, das gehört dazu).

Nun Lese ich aktuell eine ganze Menge zu dem Thema, neben dem Fliegenbinden für Zander mache ich quasi nichts anderes mehr. Auch der Austausch mit Kollegen und ihren gemachten Erfahrungen kann Gold wert sein, ich empfehle dazu auch die ein oder andere Gruppe auf FB, dort gibt es viele Nützliche Infos, möchte man sich genauer mit der Materie beschäftigen. Vor allem Meldungen zu der Angelei mit Wobblern im Flachen sollten einer genaueren Inspektion unterzogen werden, denn überall dort wo so gefangen wird können wir das auch mit der Fliege bzw. unserem Streamern tun. Kommen wir also wieder zum Kern dieses Textes. Nun Stand ich da im Wasser des Mains, es war kurz nach 15Uhr, der Regen trommelte auf meine Kapuze und ich hatte einen stark UV Aktiven Streamer angebunden. An und für sich war ich viel zu früh vor Ort aber der Abbruch Tags zuvor nötigte mich dazu den Berufsverkehr zu umgehen. Nun gut, es gab schlimmeres, so konnte ich mir meine beiden ausgesuchten Spots zumindest im hellen noch ansehen und sicher gehen das eine Fischerei möglich wäre. Laut Lehrbuch sollten unsere bestachelten Freunde bei solchen Bedingungen ins flache kommen um sich dort Energiesparend aufhalten zu können und sich dort möglicherweise aufhaltende Beutefische zu schlagen. Wie zu erwarten war tat sich bis zur Dämmerung gar nichts, starker Regen setzte ein und allgemein wurde es recht ungemütlich am Wasser. Ein Vorteil für mich war dabei das ich alleine am Fluss stand, heutzutage scheinen ja fast alle Kollegen nur auf gutes Wetter zu warten und gehen auch nur dann los. Eigentlich schade verpasst man dann doch eine ganze Menge.

Da ich an diesem Tag nur in langsam Strömenden flachen Abschnitten Fischen wollte, entschied ich mich ganz Ungewöhnlich für eine Schwimmende Schnur und ein dem Entsprechend langes Vorfach von 1,5-2Metern. Dies ist für solche Bereiche recht sinnvoll da ansonsten mit vielen Hängern zu rechnen wäre. Den ersten Teil des Abends verbrachte ich nun an einer Steinpackung welche parallel zum Strom im Wasser verläuft. Hier gibt es gute Standmöglichkeiten und auch kleine Fische sollten genügend dort Unterwegs sein. So viel zumindest zur Theorie, hier tat sich in den ersten drei Stunden überhaupt nichts. Also zum Spot zwei, der wirkt eigentlich sehr unscheinbar aber das Wasser läuft schön Flach aus und anschließend folgt eine gute Kante. Nach 30 Minuten mit dem schwarzen Streamer gab es dann auch, an einer Stelle mit Überhängenden Bäumen, einen schönen Biss aber der Fisch stieg schon nach kurzer Zeit wieder aus. Um dort etwas ruhe rein kommen zu lassen ging ich ein paar Meter Stromauf um eine knappe Stunde später wieder einen neuen Versuch zu starten. Schon beim dritten Wurf gab es einen schönen Biss und ebenfalls nur kurzen Drill. Erneut konnte mein gegenüber den Haken abschütteln, verflixt aber auch. Die Hoffnung noch nicht aufgebend Band ich meinen kürzesten Streamer an, Chartreuse mit Disc am Kopf. Der sollte es bringen. Interessanterweise ging es am Wasser an diesem Tag richtig rund. Direkt vorher raubte ein Fisch mit großem Blorb, links von mir Stieg jemand zwei oder drei mal und ein besserer Fisch buckelte sogar in Wurfweite. Mittlerweile waren aber fast 7 Stunden im Regen vergangen und die Motivation war bereits in Richtung Auto unterwegs. Aber gut, sich zeigende Flossenträger halten einen natürlich schon etwas am Ball und es kam tatsächlich noch die dritte Chance an diesem Tag für mich. Ein sanfter Biss, Strip Strike und Rute hoch wurden mit einem schönen Kopfschütteln belohnt. Dieses mal löste sich der Haken nicht gleich und so kam es dann zum Drill, diesen Entschied ich bald für mich und setze zur Landung an. Beim ersten Kescherversuch den ich viel zu voreilig vornahm hätte ich es beinahe noch geschafft den Zander zu verlieren, zog er doch nochmal richtig ab und ich stand in einer wackeligen Position auf Steinen. Der nächste Streich gelang dann aber und ich konnte einen ganz wunderbaren 68er Zetti für mich verbuchen. Mein mit Abstand bisher größter, die Freude war natürlich riesig! Vor allem als ich sah wie knapp gehakt der gute überhaupt war. Da fehlte nicht viel und er wäre das Teil los geworden. So macht das ganze doch wirklich Freude, auch wenn man manchmal lange warten muss so ist es doch schön wenn ein Plan aufgeht und man belohnt wird.

Gestern waren Dirk, Bastian und ich ebenfalls wieder am Main unterwegs. Quasi auf der Jagd nachdem ersten Zander des Jahres. Dirk mit der Spinne und wir anderen beiden natürlich wieder mit der Fliege. Die Bedingungen schienen gut, Trübes Wasser, Windstill, die Temperaturen (auch des Wassers) am Steigen, an und für sich sollte da was gehen.

Wir brauchten dann aber tatsächlich einige Stunden bis zum ersten Zander, der sich meine Fliege mit Disc einverleibte, ein schöner 50er machte an der 7ner Rute richtig Rabbatz. Wenn ich so darüber nachdenke deutlich mehr als seine 60er Kollegen, das konnte man schon tatsächlich als Drill bezeichnen und die Rute wurde tatsächlich gut beansprucht. So machts dann nochmal mehr Freude. Der Biss kam wirklich Traumhaft im Flachwasser Bereich. Ich merkte nur ein kurzes ziehen welches ich nach einem Moment des Zögerns mit einem Anschlag quittierte und tatsächlich machte sich darauf hin beschriebener Fisch bemerkbar. Verhältnismäßig untypisch am Kämpfen eben, so fragte ich mich auch im ersten Moment was für eine Sorte da wohl am Band hing.

Auch Bastian konnte nun nach einem Spotwechsel, einen schönen 60er Fisch überlisten. Dieser Biss ebenfalls im recht Flachen Bereich. Was mich dabei besonders freut ist das einer meiner Streamer mit Disc Anbau zum Biss verführte. Diese Sorte Muster wird auf jeden Fall zu meinem Standard Repertoire kommen und dadurch immer am Mann sein, funktionieren tun sie ja. Nun blicken wir langsam dem Ende der Zander Saison entgegen. Ein paar Touren werden wir wohl noch bis Ende Januar machen aber danach ist hier Feierabend auch wenn es in Hessen keine Schonzeit für Zander gibt. Alles in allem kann ich mich überhaupt nicht beschweren, ganz im Gegenteil, dass lief mal richtig gut! Als nächstes steht nun die Jährliche Langeland Tour auf dem Plan, mal sehen was das Ostseesilber so zu erzählen hat.

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Stachelritter der zweite Teil

Kommen wir schon kurze Zeit nach dem ersten, nun zum zweiten Text mit der Thematik Zander. Tatsächlich und dies kann ich selber eigentlich nicht so recht glauben, gibt es schon wieder was zu schreiben. Schon ein oder zwei Tage nach dem veröffentlichen von Beitrag Nummer eins hing auch schon der nächste Stachelritter am Band, zwar kein großer mit seinen 30cm aber wen kümmerts. Stacheln sind Stacheln!

Am nächsten Abend war ich natürlich gleich wieder am Wasser. Sind die Fische schon in Ufernähe unterwegs sollte man auch am Ball bleiben. Früh genug hat es sich ja wieder erledigt und es wird eh nur eine Frage der Zeit sein, bis es mit der Fliege nahezu unmöglich wird. Also traf ich mich mit Bastian an einer schönen Stelle am Main. Hier ist das Angeln mit der Fliege deutlich entspannter und sinnvoller als am Rhein. Es tat sich dann leider wiedererwarten gar nichts. Zwischendrin kam mal irgendjemand an die Oberfläche aber vermutlich waren dies Rapfen oder irgendwelche anderen Friedfische auf Nahrungssuche. Als gegen 19uhr mein Kollege sich auf den Heimweg machte beschloss ich die Stelle noch ein paar Minuten weiter zu beackern um dann ebenfalls langsam zurück zu gehen. Als dann immer noch nichts passierte und sich auch niemand mehr an der Oberfläche zeigte wurde es Zeit ebenfalls den Weg zum Auto anzutreten. Nur eine kleine Stelle kurz vor Ende, an einer „Buhne“ wollte ich mir im dunklen nochmal ansehen. Man darf sich am Main unter „Buhne“ nicht sowas wie am Rhein vorstellen, ich würde sie eher als lose Ansammlung von erhöht liegenden Steinen bezeichnen. Viel mehr ist das nämlich nicht. Muss man schon wissen, wenn man „auf“ so einer Angeln möchte. Es ist mir nun auch schon mehrfach passiert das ich diese Erhebungen erst gar nicht ausmachen konnte und die Stelle ignorieren musste. Im dunklen ist es einfach zu gefährlich dort herum zu irren und vielleicht einen falschen Schritt zu machen. Nun kannte ich speziell diese Ecke bereits von unserer ersten Tour und so war es nicht schwierig sich zu Positionieren. Zwei Würfe machte ich vor meine Füße wie es sich gehört um anschließend einen richtigen Schräg Stromab anzubringen. Nach ca. 10m eingeholter Schnur gab es dann auch einen schönen und kompromisslosen Biss, der Fisch hing! Nach dem am Tag zuvor ein guter Aland am Band hing war ich mir zunächst nicht sicher was sich da den Streamer reingezogen hatte. Nach nun einigen Bangen Augenblicken wurde klar, Zander! Ohha, ein guter! Ohha tatsächlich! Man kennt das ja, wenn einem klar wird was am Band hängt, wird man immer noch etwas nervöser und es besteht durchaus die Gefahr das man es dann verkackt. Zum Glück ging alles gut und der Stachelritter landete im Netz! Puh! Ganz schön, ich will nicht sagen Fett aber doch schon sehr gut im Futter war der gute. Dieser durfte dann auch die Heimreise mit mir antreten, man weiß ja nie ob es sobald nochmal einen gibt. Stramme 61cm zeigte das Maßband, wie ich finde eine gute Küchengröße und muss mit der Fliege auch erstmal gefangen werden.

Wie bisher bei jedem Zander mit einem schwarzen Streamer überlistet. Mag aber auch daran liegen, dass diese bisher den größten Kontrast zum abendlichen Himmel hatten und ich sie daher auch öfter als die hellen angebunden hatte. Dies übrigens als Tipp am Rande, die Fliegen nachdem größten Kontrast zum Himmel auswählen und nicht zum Wasser. Mit dieser fischen wir ja doch eher oberhalb der Zander und nicht unter bzw. neben ihnen. Seit diesem ganz wunderbaren Ausgang des Tages war ich natürlich noch einige Male am Wasser aber die Nächte sind aktuell deutlich dunkler. Somit kann ich außer einem wirklich kleinen Zander, welcher wenn überhaupt Ködergröße erreichte nichts mehr Vorweisen. Am Rhein kam es noch zu dem ein oder anderen Biss aber leider blieb kein Flossenträger hängen, wobei ich mir sicher bin das kurzeitig ein Zander dort am Rauben war. Die Jungs haben ihre ganze eigene Art direkt an der Buhne auf Fischchen Jagd zu machen.

Kommen wir zu dem einen oder anderen Hinweis für diese doch sehr spannende aber auch fordernde Fischerei. Falls sich der ein oder andere die Fangbilder mal genauer angesehen hat, ist ihm oder ihr bestimmt aufgefallen, dass diese Ausschließlich bei Dunkelheit gemacht wurden. Die Begründung dafür ist ganz einfach, da ich gezielt auf Zander aus bin beginnt meine Fischerei zum Start der Dämmerung und endet irgendwann nachts in der Dunkelheit. Hat man es nicht nur auf diese abgesehen, sondern Fischt allgemeiner lohnt es sich natürlich schon früher zu beginnen da viele Räuber zur Dämmerung auch mal ihre Aktivität einstellen. Ich verzichte allerdings gerne darauf da man sonst viel zu früh einpackt und wieder keinen Stachelritter erwischt hat. Natürlich kann man auch Tagsüber welche fangen, die Spinnfischer machen dies ja Eindrucksvoll vor. Da wir aber im Normalfall darauf angewiesen sind das die Jungs in die Nähe unserer Fliege kommen, müssen wir eben auf die Dunkelheit warten. An trüben Tagen im Herbst/Winter sollte dies zwar auch Tagsüber klappen, so die Theorie, aber praktisch fehlen mir hier die Erfahrungswerte. Ich schreibe hier übrigens nur über Fließgewässer, weder Häfen noch Seen sind meine Reviere. Man darf das also auf keinen Fall auf sämtliche Situationen und Gewässer beziehen. Da muss eh jeder für sich seine Erfahrungen sammeln. Nun ist es nicht für jeden etwas mit der Fliege im dunklen zu Fischen, zu diesen gehöre übrigens auch ich. An der Küste auf Mefo ist es eine reine Katastrophe und es gibt eigentlich nur Knoten und Abrisse. Wenig Aufbauend also! Am Fluss hat man aber schon ein ganz anderes Gefühl alleine was die schiere Fläche angeht, selbst kurze Würfe können hier für gute Überraschungen sorgen. Als Beispiel sei hier der erste Zander erwähnt, für diesen reichten drei extrem kurze Würfe an die Buhnenspitze. Mit kurz ist dabei das Vorfach mit vielleicht 2 Metern Flugschnur gemeint. Apropos Vorfach: Für die Abendliche Fischerei reicht hier ein durchgehendes 0.35mm starkes mit 1,5metern länge vollkommen aus. Dies beugt auch schon der Knoten Gefahr vor, je kürzer dieses ist desto weniger Probleme Verursacht es.

Ob nun Fluo oder Mono ist vollkommen Schnuppe, bei der Stärke und länge sind Auffälligkeiten, schnelleres einsinken und ähnliches echt nebensächlich. Einen Vorsichtigen Fisch wird man dann auch nicht wegen nem Fluo statt Mono Vorfach fangen. Und immer dran denken, besteht die Möglichkeit Hechte zu Haken gehört Stahl ans Band! Natürlich kann es mal gut gehen ohne Stahl zu Fischen aber es muss wirklich nicht sein. Zu Beginn ist es sehr sinnvoll immer noch im hellen mit dem Fischen zu starten und sich dann langsam in die Dunkelheit zu Angeln. So hat man genug Zeit sich genauer an die Werferei und das Gerät zu gewöhnen und es wird nur nach und nach dunkel. Hat man sich nach mehreren Touren erstmal dran gewöhnt ist es kein Thema mehr auch später anzufangen. Ein weiterer Vorteil des frühen Startes ist auch das man sich mit der Stelle noch vertraut machen kann, sprich Äste und Gestrüpp im Rücken, einzelne große Steine unter der Wasseroberfläche usw. Zumal man auch noch Kleinfisch besser entdecken kann. Zur Platzwahl selber seien Stellen mit vielen Steinen Empfohlen wie Packungen, Buhnen und ähnliches. Hat man sowas nicht zur Hand suche ich als allererstes Ecken mit Beutefischen, wo sich diese Aufhalten fehlen auf Dauer auch die Räuber nicht. Ein weiterer Punkt der Interessant sein könnte ist Tiefes Wasser in der Nähe, zumindest Bilde ich mir ein das es an solchen Stellen eher Bisse gibt. Ob dies allerdings Tatsachen entspricht weiß ich nicht. Eine für mich Einleuchtende Theorie wäre das die Zander zu Beginn der Dämmerung den für sie angenehmen Tagesstandort aufgeben und mit aufkommender Dunkelheit eben in Ufernähe rum Streifen. Der kürzere Weg würde unnötigen Energieverlust sowie eine schnellere Fluchtmöglichkeit bei Gefahr bedeuten. Hat man solche Stellen gefunden und es gibt Zander im Gewässer sollte es auch früher oder später dort rappeln. Wenn es darum geht an welchen Abenden man los geht so sind mir die „hellen“ Nächte am liebsten. Zum einen sieht man selber, zumindest gegen den Himmel, noch etwas zum anderen scheinen die Räuber an solchen Nächten eher umtriebig zu sein. Am liebsten sind mir dabei Bewölkte Tage, klingt zwar etwas widersprüchlich aber wenn es nicht gerade Gewitterwolken sind werden alleine dadurch die Nächte schon etwas heller( Vor allem in Stadt nähe). Zudem sind die Räuber bereits vor Beginn der Dämmerung aktiv unterwegs. Auch der Mond macht sich natürlich bemerkbar und kann an Wolkenfreien Nächten beinahe für Tageslicht ähnliche Verhältnisse sorgen, ob dies gut oder schlecht ist wird sich auf Dauer beweisen müssen. Da fehlen einfach noch die Erfahrungswerte, Danke noch Alois (Raptorz) für den Tipp ;). Am liebsten ist mir so eine Art Zwischending. Ob man nun eine schwimmende oder Intermediate Schnur Fischt soll jeder selber wissen. Ich ganz persönlich Fische lieber etwas unter der Oberfläche auch wenn dabei die Hänger Gefahr erhöht ist. Sollte ich dieser Thematik länger Treu bleiben wird es sicher noch den ein oder anderen Beitrag zur Führung, Ködern usw. geben, dafür müssen aber noch mehr Erfahrungswerte her damit das ganze auch Hand und Fuß hat.

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Von Stacheln, Rittern und Räubern!

Nachdem mir die Forellen in diesem Jahr irgendwie auf den Keks gingen suchte ich für den Rest der Saison eine Sinnvolle Alternative. Am besten wäre es wenn man auch mal Abends schnell los könnte ohne gleich eine Stunde fahren zu müssen. Da der Hessische Teil des Rheins nun quasi vor meiner Haustür liegt, lag es nahe sich eine Jahreskarte zu besorgen und mal zu schauen was dort so los ist.

Wer sich die Fliege dabei einverleibte war mir eigentlich egal: Ob nun Rapfen, Barsch oder Hecht vollkommen wumpe. Schon bei den ersten Streifzügen zeigten sich vor allem die Barsche Kooperationsbereit, ebenfalls zog sich das eine oder andere Rotauge/feder den kleinen Streamer rein.

Da sich immer öfter Rapfen an der Oberfläche zeigten war es klar, dass es diesen ebenfalls ans Leder gehen sollte. Auch hier ließen erste Erfolge nicht lange auf sich warten und der ein oder andere gute Fisch landete im Netz.

Im Enddefekt war dies alles zwar nett aber nicht so richtig das was ich „suchte“, schöne Fische, welche einem nicht unbedingt in den Kescher springen bzw. gesucht werden wollen. Im Laufe der Wochen stellte sich dann irgendwann die Frage „Wieso eigentlich nicht Zander?“. Der Rhein bot sich ja quasi dafür an. Ich hatte bislang überhaupt keine Berührungspunkte mit diesem Fisch, weder Interessierte mich übermäßig die Raubfischangelei noch hatte ich Gewässer zur Hand für diese Stachelträger. Toll fand ich sie zwar schon immer aber wieso Jagd auf diese machen, wenn keine Aussicht auf Erfolg bestand? Schmeißt man nun mal seine Internetsuche zum Thema Zander und Fliege an, wird man überaus schnell Feststellen, dass es so gut wie keine Infos gibt. Nix, nada, ein paar wenige Videos, diverse Beiträge von Bernd Zische zum Thema und der ein oder andere Foreneintrag aber das war es dann auch.

Dem entsprechend blieb nichts anderes übrig als sich bei den Spinnfischenden Kollegen umzusehen. Hier ist der Zander ganz oben auf der Zielfischliste. Vor allem was die Spot und Köderauswahl angeht gibt es dort eine Fülle an Informationen. Dies bringt aber auch schon wieder die nächsten Probleme mit sich, scheinbar hat jeder eine andere Meinung zu diversen Spots selbst an derselben Stelle. Am schnellsten wird dies bewusst wenn es um die Oberflächennahe Fischerei an Buhnen und Steinpackungen geht. Der eine fängt dort nur im Hochsommer, der nächste bis in den Herbst und noch zwei Kollegen fangen dort nur bei Hochwasser oder das ganze Jahr hindurch. Dies bedeutet für uns als Anfänger, eigentlich sind alle Infos bekannt aber wir können damit nicht arbeiten. Selbst ist also der Fliegenfischer und manchmal braucht man einfach nur etwas Glück. So ging mein erster Versuch ohne Fisch zu Ende aber nur wenige Tage später bei Versuch Nummer zwei, gelang es einen schönen 55er Zander direkt vor den eigenen Füßen zu Überzeugen.

Das dies nicht der Auftakt zu einer Serie wurde zeigten dann schnell die nächsten Wochen, entweder war ich zu Früh wieder daheim, der Spot war der falsche, die Fische hatten keinen Bock oder schon mehrere Kollegen waren vor mir da gewesen. Teilweise traf vermutlich sogar alles auf einmal zu. Dabei spielten andere Fischarten durchaus mit, Barsche bis zur Dämmerung, Rapfen die Fliegen attackierten die fast genauso groß waren wie sie selber, selbst Hecht gab es in totaler Dunkelheit.

Am wahrscheinlichsten ist dabei wohl das Problem des statischen Fischens einer einzelnen Buhne/Stelle pro Abend. Ich persönlich kraxel einfach ungern in der Dunkelheit durch die Gegend um an den nächsten Spot zu gelangen. So kann es natürlich schnell passieren das die Zander zwar Rauben aber eben 1 oder 2 Buhnen weiter, dies bemerkt man dann nicht unbedingt. Je mehr Erfahrung man aber in der Dunkelheit sammelt, desto sicherer wird man und fängt Automatisch an die Plätze zu wechseln. So renne ich zwar mittlerweile nicht durch die Gegend aber befische doch am Abend 2 oder 3 Buhnen sehr intensiv. Seit dem gibt es auch ganz allgemein mehr Kontakte zu Fischen und auch der ein oder andere Zander zeigte sich. Einer Biss in der Beginnenden Dämmerung neben mir, konnte aber nicht gehakt werden. Beim nächsten hing dieser zwar, konnte sich aber nach wenigen Sekunden befreien und schwamm im Schein der Kopflampe davon. Zu meinem Glück waren dies in beiden Fällen aber eher kleine Vertreter der Kategorie 20-30cm, da gibt es schlimmeres als diese zu verlieren. Nun ist der Rhein bzw. die von mir befischte Strecke ein Fall für sich, zumindest mit der Fliege, die Strömung ist sehr stark und das Wasser sehr Tief. Nicht unbedingt beste Bedingungen um einen Grundnah lebenden Räuber zu erwischen. Eine alternative fand sich nun mit dem Main in/um Frankfurt, dessen Fließgeschwindkeit ist ok und ganz so Tief ist er ebenfalls nicht. Nun ging es mit zwei dort lebenden Fliegenfischenden Kumpels los und passend zur Dämmerung gab es bei den zu diesem Zeitpunkt noch Fischenden Kollegen jeweils einen Stachelritter.

Ich versuche mich bei dieser Art und der überfülle an Informationen zu ihr einfach an kleinen Fischen zu orientieren, wo sich diese Aufhalten, sollten früher oder später auch Räuber auftauchen. Da an einer Stelle vorher Rapfen, sowie Barsch in der passenden Beutegröße gelandet wurden, wusste ich daher wo ich in der Dunkelheit zu Fischen hatte. So kam der Biss auch schon beim zweiten Wurf, der Fisch hing gut und schnell war klar das diesmal ein besserer hing und keiner der Kategorie 25cm. Im dunklen konnte ich dann auch bald erkennen das sich ein Zander die Fliege voll rein gezogen hatte.

Da ich aber wie beim Forellenfischen auf Widerhaken verzichte war das lösen kein Problem. Aufgrund des eigenen Unvermögens was das Messen anging durfte der eigentlich gut maßige Fisch wieder schwimmen. Glück für ihn, Pech für mich, dies tat der Freude über dieses wirklich schöne Exemplar aber keinen Abbruch. Es war alleine schon toll den Biss mal nicht direkt vor den Füßen zu haben und auch auf eine eigene Fliege zu fangen.

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Infizierter Gammarus Bindeanleitung

Material:

-Haken Typ Gammarus/Grub größe 12-20

-Feder Mallard oder anderes ähnlich gemustertes

-UV-Kleber dick und dünn

-UV-Kleber “bunt”

-Faden Uni

-Rippungsfaden oder Draht

-wahlweise Blei oder Tungsten für die Beschwerung

-Dubbing diverse Farben

Haken einspannen und Grundwicklung legen.

Die Spitzen der Feder wie zu sehen einbinden, lieber etwas kürzer halten.

Das selbe am Hakenöhr wiederholen.

Falls Beschwerung gewünscht, diese nun um den Haken wickeln.

Den Rippungsfaden am Bogen einbinden.

Mit unserem Bindefaden eine Dubbingschlaufe am Bogen bilden.

Etwas Dubbing vorbereiten und dieses mit der Schere etwas klein schneiden.

In die Schlaufe einlegen und verdrallen.

Nun das ganze, wie hier zu sehen, nach vorne binden und die Beine damit bilden.

Mit Daumen und Zeigefinger das Dubbing nach unten streifen. Am besten so halten und mit ein paar Tropfen Kleber so sichern.

Mit einem bunt eingefärbten UV-Kleber eine Art Kugel am Körper bilden.

Nach und nach mit dickflüssigem UV-Kleber den Körper bilden.

Schritt für Schritt aufbauen.

Wenn gewünschte Form erreicht, den Rippungsfaden mit einigen Windungen nach vorne Binden, abfangen und einen Kopfknoten machen.

Mit etwas Lack sichern und die “Beine” etwas in Form bringen. Zu lange Fäden nicht schneiden sondern Zupfen, das wirkt realistischer.

Falls gewünscht Augen mit buntem UV-Kleber anbringen – Fertig!

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Pommerbach und Nette Reloaded


Schon seit längerem wollte ich mal wieder mit Andreas an seinen Gewässern eine Runde Fischen gehen. Da wir beide aber nicht zu denen gehören die immer viel Zeit und wenig Termine im Kalender stehen haben, gestaltete sich eine gemeinsame Terminierung recht schwierig. Als die Bäume nun begannen langsam bunter zu werden sowie die Temperaturen zu fallen, fragte ich erneut an. Schließlich ist die diesjährige Saison quasi vorbei und man müsste ansonsten wieder warten. Zwar war Andy schon für den Morgen bis Mittag verplant aber danach hätte er evtl. Zeit und ich hatte seine Erlaubnis vorher im Pommerbach zu Fischen. An diesem schönen kleinen Gewässer war ich das letzte Mal im Jahr 2015, als es Gastkarten für den guten Zweck zu ersteigern gab. Diesmal ging es also alleine los.


Um den Tag Sinnvoll zu nutzen und da die Fahrt gute 1,5Stunden dauert, entschied ich mich bereits um 8Uhr am Wasser sein zu wollen. Gegen 5Uhr30 klingelte mich daher der Wecker aus dem Bett und um kurz nach 6 saß ich im Auto. Da zu der Zeit natürlich nichts los war auf der Bahn kam ich zügig voran und war zur angepeilten Zeit in Pommern. Da mir Andreas im Vorfeld schon verriet wo es sinnvoll wäre los zu gehen, fuhr ich den Großteil der Los 1 Strecke ab ohne zu Fischen und parkte am Rand.

Schon nach wenigen Metern scheuchte ich die ersten Forellen auf und sah sie in ihre Unterstände Flüchten. Da diese aber nur Fingerlang waren, weniger schlimm. Haken muss ich diese wenn auch sehr schönen Gesellen nicht. Forellen jenseits der 25cm Marke sind hier schon ziemlich gute Fische auch wenn es noch deutlich größere gibt. Diese zu fangen und vor allem zu finden ist aber alles andere als einfach. Auch wenn es für einen bedeutet weniger zu Fischen sollte man daher Flachwasser Zonen und ähnliches vermeiden zu befischen, hier gehen doch nur die kleinen an den Haken und dies muss meiner Meinung nach nicht sein. Kaum verwunderlich also das ich meine Zeit eher mit laufen und klettern verbrachte als mit Werfen. Die umliegende Natur macht dies aber mehr als wett und sollte man aufmerksam genug am Wasser entlang gehen, entdeckt man doch recht viele Potenziell sehr gute Spots.

An einem dieser gelang mir der fang eines wirklich schönen Exemplars. Wenn auch kein großes aber dafür umso schöneres. Vermutlich aufgrund des noch relativ niedrigen Pegels waren sämtliche bisse recht Zaghaft. Niemand stürzte sich ausgehungert auf die Angebotenen Nymphen sondern im Gegenteil, ließ die Muster schnell wieder los. Schwierige Kombination! Dementsprechend häufig konnten sich die Bachforellen wieder los schütteln, darunter auch 1 oder 2 Bessere die ich an Tieferen Stellen anfischte.

Bei höheren Pegelständen kann ich mir gut vorstellen das man ob der Spot Wahl schnell ins Schwitzen gerät. Dann können quasi überall gute Forellen stehen und wirklich jeder Schritt gehört Vorsichtig gesetzt. Da wie erwähnt dies an dem Tag nicht der Fall war, ignorierte ich viel und Fischte wenig.

Als sich nun ein alter Wurzelstock in mein Sichtfeld schob und dieser für einen schön Tiefen Kolk sorgte war daher klar, DIE Stelle gehört befischt. Aus Anglerischer Sicht einfach eine Perfekte Stelle, man konnte sich vom Ufer durch die Wurzeln gedeckt perfekt anschleichen, hatte nach vorne hin genug Freiraum und konnte von keinem Fisch gesehen werden. Man hätte es sich quasi nicht besser wünschen können. Daher verwundert es auch nicht, dass es bereits bei der ersten Drift einen schönen Take gab. Beim Nehmen der Nymphe konnte ich schon die Schwanzflosse durch die Wurzeln blitzen sehen, der Anhieb saß und es zeigte sich ein richtig guter Fisch. Dieser Versuchte vehement in den Unterstand zu gelangen und macht ordentlich Druck. Wiedermal wusste ich warum die Gespließte an solche Gewässer gehört, man kann einfach besser arbeiten vor allem während solcher Situationen. Nach einigen wilden Fluchten in die Wurzeln konnte der schöne Bock gelandet werden, vermutlich nicht ganz 40cm lang und toll gefärbt.

Für ein Gewässer dieser Art war das schon eine ganz gute Hausnummer, ist der Durschnittsfisch doch deutlich kleiner und man sucht länger nach solch einem. Zwar ging es anschließend noch ein Stück weiter Stromauf aber ernsthaftes Fischen war nicht mehr drin.

Irgendwann entschied ich mich dann kehrt zu machen um zum Auto zu gelangen. Der Weg führt über Stock und Stein sowie diverse Felder, vor allem die Stück mit Mischlaubwald sind schön zu durchwandern. Wer hier mit offenen Augen durch die Gegend kann so einiges Entdecken. So begegnete mir, auf dem Boden sitzend, ein so genanntes „Blaues Ordensband“, ein quasi riesiger Nachtfalter.

Habe ich so außer im Zoo noch niemals Live gesehen, schon gar nicht frei in der Natur. Toll! Nachdem ich den Kollegen nun vom Weg in nahe gelegene Büsche setze ging es weiter. Am Auto angekommen entschloss ich mich an die nahe gelegene Nette zu fahren um mir diese nochmal aus der Nähe anzusehen. Auch dieses Gewässer kannte ich aus der Vergangenheit, hatte Andreas doch hier ebenfalls ein Pachtlos. So wundert es nicht das dieser um kurz nach 4 auch am Wasser ankam. Zeit für eine gemeinsame Runde Fischerei an der Nette blieb auch noch. Zwar betrieben wir diese nicht wirklich ernsthaft sondern quatschten viel mehr aber trotzdem konnte Andreas noch einen schönen Fisch aus einem Kolk locken.

Nachdem dieser davon zog stellten wir auch das Werfen ein und machten uns auf den Rückweg, der Tag war lang genug. Alles in allem bei nicht ganz perfekten Bedingungen ein richtig guter Tag an einem Landschaftlich Traumhaft gelegenem Bach! Zwar sollte man keine riesigen Forellen erwarten, dafür sind diese aber wirklich schön gezeichnet und vor allem Wild, hält Andreas hier doch seine Schützende Hand über einen der wenigen noch autochthonen Bachforellenstämme in unseren Breitengarden. Schon alleine dies macht das ganze so besonders dort.

An Gerätschaften empfiehlt es sich nicht zu lange Ruten dabei zu haben. Maximal 8Fuss, 7 sind besser. Ruten der Klasse 3 und 4 sind perfekt, gerne auch Gespließte. Eine Wathose ist nicht zwingend erforderlich erleichtert aber das gelegentliche Queren. Es reicht völlig am Gewässerufer entlang zugehen und nicht ständig zu Waten. Nur hin und wieder für wenige gute Plätze ist dies Notwendig. Viel Klettern muss man nicht aber dennoch sollte man gut zu Fuß sein, die Strecken können schon mal länger sein. Wer ebenfalls mal den Pommerbach oder aber die Nette befischen möchte, sollte die Augen bei Charité Auktionen zum Thema Fliegenfischen offen halten, hier Spendet Andreas durchaus häufiger mal „Tageskarten“ für seine Gewässerperlen.

Standard
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Meerforellen und Tuben!

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Was macht man als ambitionierter Meerforellenangler der weite Anfahrtswege hat? Genau, man sucht sich Möglichkeiten um nicht nur im Winter/Frühjahr weite Touren auf sich zu nehmen sondern auch nach welchen für den Sommer. Im Auto rumsitzen ist ja auch das schönste dabei. Dies ist natürlich mit einem Zwinkern zu verstehen und keine echte Beschwerde. Im letzten Jahr hatte ich mal die Küstenfischerei für den späten Sommer / frühen Herbst ausprobiert und für mich festgestellt, dass mir dieses überhaupt nicht liegt. Zu warm, zu viele Leute am Wasser und unmögliche Angelzeiten. Eine Alternative musste her, auf Mefos verzichten wollte ich aber nicht. Also was tun? Die Fliege im Fließenden Wasser baden! Was sonst? Wie ich auf die Karup Au aufmerksam wurde weiß ich dabei gar nicht mehr genau. Vielleicht Aufgrund der Geschenkten Tuben von Daniel? Den tollen Berichten und Fängen von Allan? Zeitungsartikel? Der Art und Weise wie und womit man Abends/Nachts fischt? Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls Stand für mich fest es sollte diese Au im Hochsommer werden, Dänischer Hochsommer versteht sich. Damit meine ich angenehme 20°C, ein Teilweise Bewölkter Himmel und der ein oder andere Schauer. Dies alles erhoffte ich mir für die Tour im August. Schnell wurde auch klar: Björn kam mit! Also nicht mal alleine am Wasser Unterwegs, noch besser! Die nun folgenden Monate waren der Vorbereitungen geschuldet, Lesen, diverse Videos zum Thema schauen und etwas ganz neues für mich: Das Binden von Tubenfliegen.

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Gar nicht mal so einfach aber irgendwann hatte ich mehr oder minder den Dreh raus. Was mir zu dieser Zeit schon mehr als Positiv auffiel waren die anderen Fliegenfischer welche an den Auen unterwegs waren. War die Frage auch noch so blöde und nervig, sie wurde geduldig beantwortet, man kam sich willkommen vor. Auch das hin und wieder miteinander „im Weitstreit“ liegen, welches Teilweise extreme auswüchse annimmt gab es so nicht. Ganz im Gegenteil man fühlte sich gut aufgenommen. Die Monate zogen vorbei, ein letztes Mal wurde der geplante Termin für die Tour vor verlegt und schon war quasi der erste Reisetag angebrochen. Ich betrachte mein Elternhaus im Münsterland gerne als Tor in den Norden. Hier legte ich nach 3 Stündiger fahrt eine Pause ein und blieb auch über Nacht. Leider hatte ich nicht besonders viel Zeit und so hieß es schnell „Gute Nacht“ und bis bald. Da mein Plan vorsah gegen 6Uhr in Hamburg zu sein klingelte der Wecker mal wieder um 2uhr45. Der Tag würde verdammt lang werden…

01.08.2018:

Staulos und zu früh traf ich beim Scandipark ein, nochmal Volltanken, Frühstücken und anschließend auf Björn warten.

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Nochmal kurz in den dortigen Angellanden und im kleinen Konvoi weiter. Keine 2,5Stunden später waren wir bereits angekommen. Gemütlicher kleiner Campingplatz, nicht weit von den Strecken der Karup entfernt. Nun galt es die Zeit bis 15Uhr totzuschlagen, offizieller Start von Björns Tageskarten, ich hatte mich kurzerhand dazu Entschlossen einfach dem Verein bei zutreten. Ich wollte ja noch öfter hin. Als nun der Mittag langsam in den Nachmittag überging wurden wir langsam Zappelig und machten uns Gerüstet auf den Weg. Björn mit der Spinne und ich mit meiner Küstenkombo ausgestattet mit diversen Polyleadern. Hier fing nun jeder von uns ein oder zwei Handlange Bachforellen bzw. vermutlich Smolts. Mehr war nicht zu machen, einen dicken Signalkrebs und diverse kleine Fische konnte man noch ausmachen. Das sich Meerforellen nicht zeigten oder bissen war nicht wirklich ein Wunder, hatten wir doch 26°C und Strahlenden Sonnenschein (Wassertemperatur max. 16°C). Nicht gerade gute Bedingungen für diese Art der Fischerei aber man konnte so Mal das Gewässer kennen lernen. Gegen frühen Abend ging es dann wieder an den Campingplatz, kurze Stärkung, ein Kaltgetränk und wieder los. Ich muss gestehen ich liebe so etwas ja, 10minuten vom Gewässer entfernt wohnen ist genial. Dies macht mir daheim in NRW auch eine Riesenfreude. Kurz mal Heim, Energietanken und los. Es gibt nichts Besseres! Dermaßen gestärkt ging es an die nächste Strecke, schön Kurvig, mit einigen geraden und guten Versteck Möglichkeiten sollten hier schon einige Fische unterwegs sein.

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Die Nacht zog langsam herauf und es wurde allmählich stiller. Tatsächlich begannen sich nun die ersten Fische zu regen, dies bemerkte Björn recht eindrücklich als sich eine Bugwelle hinter seiner Fliege zu bilden begann. Leider schnappte der Fisch nicht zu und so blieb es bei der Verfolgung. Bei mir tat sich derweil gar nichts, ein Fisch Buckelte zwar ließ sich aber nicht überreden meine Muster zu jagen, vermutlich war sie einfach weiter gezogen und ließ sich nicht beirren. Als nun nach und nach immer mehr Kollegen auftauchten nahm ich mal die Füße in die Hand und erkundete etwas die Strecke. Man will ja wissen was so abgeht. In einer Kurve angekommen, hörte ich es im 50meter entfernten Unterholz gut Rascheln. Zunächst dachte ich an einen weiteren Fischer der sich den weg abkürzte, schon bald wurde aber klar das sich irgendwer anders dort aufhielt und mir mit Grunzenden lauten zu verstehen gab mich zu verp***. Wie ich nun erfahren habe soll es eigentlich keine Wildschweine in Dänemark geben, ich kann das nun nicht bestätigen. Das Ganze war recht eindeutig und vor allem auch eine Warnung in meine Richtung weiter zu kommen. Sobald ich aus der Ecke bzw. nicht mehr in der Windrichtung stand hörten die Drohgebärden auf. Da hatte also jemand meine Witterung abbekommen. Ca. 30 Minuten später Stand jemand auf der anderen Uferseite und wurden ebenfalls genauso angemacht. Interessantes Erlebnis so im Halbdunkel, muss man nicht wiederholen. Nun ja an diesem Tag tat sich auch in der Nacht nichts mehr außer das die Ufer gut besucht wurden. Und dies vor allem von Fliegenfischern, scheint in der Nacht bzw. Dämmerung DIE Methode zu sein, schon mal gut zu wissen! Gegen Mitternacht waren wir wieder am Zeltplatz und ich hatte die Schnauze echt voll, nach über 21 Stunden auf den Beinen, 6 Stunden Autofahrt, brutaler Hitze und dem gefühlten Verlust von 5Litern Schweiß war einfach die Puste raus.

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Der Björn

02.08.2018

Das wir am nächsten Morgen eben nicht zur Dämmerung unterwegs waren versteht sich nachdem vorherigen Tag ja von selbst. Bei mir kam noch hinzu eine Furchtbare Nacht verbracht zu haben. Ich hatte beim Aufbau nicht auf kleine Hügel im Boden geachtet und diese sorgten nun für eine Unbequeme Schlafposition. Dem entsprechend Platt, fing der Tag gemütlich an, Kaffee, anschließend Einkaufen und ein Frühstück zu sich nehmen befreite aber von der Lethargie. Zunächst fuhren wir einen neuen Teil der Strecke an und befischten diesen sehr Ausgiebig, tatsächlich konnten wir bei einer Brücke auch eine schöne Forelle beobachten. Obwohl wir sehr hoch und auch weit entfernt standen, reichte dies dem Fisch und er verzog sich schnell unter das Ufer. Mefos gab es hier also tatsächlich! Ein Anfang! Da wir uns nun etwas aufteilten kann ich nur am Rande berichten das es bei Björn drei Mal Klingelte aber der Fisch nicht länger verbleiben wollte und nicht gehakt werden konnte. Für mich ging es das Stück erstmal bis zur nächsten Kurve hoch um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei bemerkte ich noch zwei weitere Fische. Kein schlechter Spot scheinbar! Da nun die Abenddämmerung laaaaangsam herauf zog wurde es Zeit für die Dicken Geschosse welche schön Furchen und die Fische in den Wahnsinn treiben sollen. Dafür werden diese ans andere Ufer geworfen und je nach Strömungsgeschwindkeit langsam oder eben schnell eingestrippt. Mich so Stromab bewegend gab es tatsächlich auch in kürze drei Einschläge, der erste Sanft und Zart.

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Vermutlich war hier eine der Handlangen etwas übermütig. Die zwei weiteren aber waren Muster gültig, die Tube befand sich im Swing, plötzlich eine Bugwelle dahinter, spritzendes Wasser und ein Gegenzug auf der Schnur. Beim ersten Mal war dies nur ein kurzes in den Hintern kneifen, der zweite Versuch vom selben Fisch war schon aggressiver und der Haken fasste kurz im Maul. Leider nur wenige Sekunden, danach war wieder Ruhe. Diese Bisse bringen wirklich das Blut in Wallung! Eine echt krasse Nummer, wer das mal erlebt hat will nichts anderes mehr. Ich verfluche mich jetzt schon dafür, mir diese Folter selbst auferlegt zu haben, denn der nächste Trip wird noch auf sich warten lassen! Als nun ein Seehund den weg kreuzte und natürlich alle Fische verscheuchte war Feierabend für diese Stelle. Schnell die Meldung weiter gegeben und ab zur nächsten Strecke. Hier standen wir vielleicht 5 Minuten als der nächste Seehund vorbei kam, puhhh! Also ein Stück Stromab gewandert, als mir hier nun weiter unten große Wellen entgegenschlugen wurde klar, hier waren sogar zwei Seehunde am Werk. Es nütze alles nichts, 20Uhr30 und Abbruch! Machte ja keinen Sinn so. Auch jetzt machten wir Meldung wegen der Robben und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

03.08.2018

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Wir hatten in den zwei Tagen einen wirklich freundlichen Eckernförder kennen gelernt welcher seit vielen Jahren in die Ecke zum Fischen fuhr. Mit diesem quatschend stellten wir den Plan für den Vorletzten bzw. letzten Tag auf. Zunächst die kleine Au des Vereins besuchen, anschließend an „meine“ Verheißungsvolle Stelle und dann nochmal weiter an die vom ersten Abend mit Björns Kontakt. Ich muss sagen mir hat dies Schnacken untereinander, auch hin und wieder am Wasser mit freundlichen Einheimischen sehr gut gefallen. Dies kenne ich vom heimatlichen Bach oder Fluss eher nicht, es sei denn man kennt sich schon im Vorfeld. Eine tolle Sache, ich mag sowas ja hin und wieder sehr! Die kleine Au zeigte sich uns nun sehr klar und mit ziemlich Tiefen löchern gesegnet. Da wir an ihr nicht lange unterwegs waren fällt der Bericht zu ihr kurz aus. So viel dazu, ich konnte eine gute Meerforelle von +60cm ausmachen, diese Bohrte sich nach der Sichtung in das andere Ufer und verschwand dort natürlich auf Nimmerwiedersehen. Einen weiteren Fisch muss ich an einer vollkommen einfachen und unscheinbaren Stelle aufgescheucht haben denn ich sah nur noch wie irgendwas am anderen Ufer schlamm aufwirbelte und sich Freiraum im anderen Ufersaum schaffte. Auch dieser dürfte nicht ganz klein gewesen sein. Bis auf die Unterwäsche durchgeschwitzt (die Au befindet sich in einer Art Tal, in dem sich die Hitze staute) ging es erstmal wieder Heim. Etwas Trinken und auch Essen, gegen 17Uhr fing ich an Zappelig zu werden, wollte ich doch wieder an meine Stelle und es auf weitere Bisse dort ankommen lassen. Meine Hoffnung war das die Robbe sie dort nicht erwischt hatte, da das Wasser relativ flach wurde.

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Gegen 18Uhr standen wir also nun wieder am Ufer, Björn rechts runter, ich links hoch. Hoffentlich waren die Raubtiere mit den Knopfaugen nicht schon wieder durchgeschwommen, da hätte die beste Fliege der Welt nichts mehr machen können. Mich nun langsam Fischend der Stelle nähernd Stieg die Spannung, wieder ein leichter Zug bzw. Biss in der Nähe. Irgendwo musste es dort ein gutes Versteck für die Kleinfische geben, anders konnte ich mir dies nicht erklären. An besagtem Interessantem Platz nun angekommen tat sich…

Nichts! Sollte es das gewesen sein? Meine Hoffnung schwand, vielleicht ja den Meter weiter runter in der Kehrströmung bzw. dem ruhigen Bereich daneben. Die Fliege landete quasi auf dem sich dort befindenden Strudel, bzw. „landen“ ist das Falsche Wort sie berührte kurz das Wasser und wurde einfach unmittelbar attackiert. Was für eine Attacke! Leider blieb nichts hängen, dies passiert beim Fischen Stromab leider recht häufig und kam daher nicht überraschend. Vielleicht gelang es ja aber noch zu einer weiteren Attacke zu reizen. Die nächsten Würfe passierte leider nichts mehr, der Fisch hatte keinen Bock mehr. Innerlich langsam Packend um zu Björn zu gehen (wir hatten 19Uhr Feierabend für die Stelle verabredet) machte ich meine letzten Würfe Richtung beruhigten Bereich ohne Strömung, vielleicht 1-2Meter von der Stelle mit dem Biss. Hier kam die zweite Attacke wie aus dem nichts und schlug ein wie ein Hammer, DER Fisch hing und hatte die Fliege voll genommen. Nicht zögerlich, nicht langsam um das Fremde ding Wegzubeißen, nein, volles Rohr! Trotz der 7ner Rute und der Überschaubaren Größe der Forelle (ungefähr 50cm) ging es ganz schön zur Sache und ich war mir dem Ausgang alles andere als Gewiss. Den Drill einer Meerforelle kann man wirklich nicht im Ansatz mit dem ihrer Verwandten den Bachforellen vergleichen. Wahnsinn! Nachdem ich mir nun meinen Klappkescher mit Teleskopstange von meinem Rücken gezupft hatte, dieser klemmte zwischen mir und dem Rucksack, gelang es mir ihn auch Aufzuklappen, legte die Mefo tatsächlich nochmal zwei Fluchten hin die mich ins Schwitzen brachten. Der erste Beherzte Kescherversuch gelang und so konnte ich meine erste Mefo aus der Au sicher landen. Ein toller Fisch, wie im Sommer so oft, angebräunt und gut in Form. Da diese aber stark im Maul blutete, entschloss ich mich sie zu entnehmen und konnte so Björn den Fisch präsentieren.

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Danach war die Zigarette dringend Notwendig und das Fischen wurde eingestellt. Das wir bereits gegen 19Uhr wieder auf dem Campingplatz waren um den Fisch für den Froster fertig zu machen war schon irgendwie komisch. Die anderen Angler hatten sich zu der Zeit noch nicht mal auf den Weg gemacht. Frisch ausgenommen landete die gute also nun im Gefrierschrank und wir fuhren an die nächste Stelle. Hier fischte Björn voraus und hatte auch bereits nach kurzer Zeit einen Hammer Biss, bei dem der Fisch sogar aus dem Wasser sprang, leider blieb er nicht hängen. Noch zwei weitere Attacken sollten bei ihm an diesem Abend folgen, leider aber immer zu knapp und so gab es an diesem Tag keinen weiteren Drill. Bei mir tat sich überhaupt nichts mehr, war allerdings nicht schlimm ich war mehr als nur etwas zufrieden. Gegen 23Uhr beendeten wir die Fischerei und fuhren Heim, wir waren fertig und zufrieden. Viel bleibt einem da nicht mehr zu schreiben außer das es jetzt um mich geschehen ist. Diese Art der Fischerei auf Meerforelle ist genau mein Ding und ich werde Defnitiv sowas von wieder kommen!

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