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Fliegenfischen auf Sicht im Bach

Kommen wir nun wie angekündigt zu dem Thema der Sichtfischerei in kleinen Gewässern.

Dafür zunächst eine Erklärung an welcher Sorte Wasser dieses Sinnvoll ist bzw. welche Bereiche dabei für uns Fliegenfischer von Interesse sind. Als wichtigste Punkte gelten natürlich die Sichtigkeit des Gewässers und auch wie stark das Gefälle ist. Je mehr Bewegung, Wellen und Rauschen wir auf unserer Strecke haben desto schwieriger wird es, dort einen Fisch ausfindig zu machen. Von Vorteil ist es daher, wenn wir weiter im Norden der Republik leben da dort die Wahrscheinlichkeit langsam Fließender, klarer Bäche einfach etwas höher ist. Das wir nicht so viele Forellenbäche haben wie der Süden stimmt zwar aber dafür haben wir quasi perfekte Bedingungen um den Salmoniden (oder auch Döbeln!) auf Sicht nachzustellen.

Das so kurz zu den Gewässern, kommen wir zum Gerät: An und für sich kann man mit den modernen Ruten sehr gut klar kommen wenn man dabei auf zwei Punkte etwas Acht gibt. Zum einen auf die Länge bzw. am einfachsten ist es wirklich zwei verschiedene Typen dabei zu haben, das heißt eine 7ft und eine 10 oder 11ft Rute. Kommen oder müssen wir nicht direkt in Unmittelbare Nähe der Fische sein oder man hat zumindest etwas Platz zum Werfen kommt die kurze Rute zum Einsatz.

Diese wird immer dann genommen, wenn wir mit Rollwürfen arbeiten können. Sprich haben wir genug Platz für den Rollwurf so nehmen wir das kurze Ding. Müssen wir aber dicht an die Forelle kommen oder ist das Gewässer einfach zu stark bewachsen so nehmen wir die lange Fliegenrute zur Hand. Dies klingt wirklich paradox ist aber verständlich, wenn man sich die Situation am Wasser vergegenwärtigt. Mit einer 10/11ft Rute kann ich so gut wie nie Rollwürfe an unseren kleinen Gewässern machen, (wenn es nicht gerade ein Wiesenbach ist) was mit einer kurzen Rute aber häufig sehr wohl noch der Fall ist. Dafür klappt dies bei dichtestem Bewuchs nicht mehr, da hilft häufig nur ein Bow and Arrow Cast und in der Situation ist die durch ihre Länge (10/11ft) erhöhte Reichweite pures Gold wert. Was beide Ruten gemeinsam haben sollten ist eine „weiche“ Aktion mit genug Power auch für stärkere Fische. Ein hartes Brett wird extrem schnell für Frust sorgen da nur zu 100% sicher und festgehakte Fische gelandet werden können, alle anderen werden uns innerhalb weniger Sekunden ausschlitzen. Ich verwende daher zum einen eine kurze Gespließte, sowie eine Moderne Nymphenrute, wieder so etwas Paradoxes aber es hat sich einfach gezeigt das dies die (für mich) besten Ruten sind. Auch große Fische jenseits der 50cm Marke konnte ich so sicher vom allgegenwärtigen Totholz fernhalten. Sicherlich wäre der ein oder andere erstaunt wie schnell die doch Teilweise recht großen Fische ins Netz befördert werden können.

Allerdings muss man sich dafür auch Blind auf seine Knoten und Vorfächer verlassen können, die sollten schon was aushalten, ebenso die verwendeten Haken für die Fliegen, diese sollten nicht zu Dünn drahtig sein. Je nach zu erwartender Größe der Fische sowie die Anzahl der Hindernisse richtet sich unsere Tippet Stärke bzw. Vorfach Aufbau. Ich empfehle hier der Einfachheit halber ein gezogenes mit einer Spitze von 0.23-0.25mm, daran knotet man einen Pitzenbauerring und anschließend das Tippet mit 0.16 – 0.20mm. Die Länge richtet sich dabei nach unserer Methode mit der wir fischen. Kurze Rute = kurzes Vorfach, Lange Rute = langes Vorfach, so kann man sich das ganz einfach merken.

Nun verwendet man im Regelfall eher kurze Vorfächer von 1,8 -2m Länge. Sind wir an einem zugewachsenen recht schnell Fließenden Gewässer, mit vielen Wellen und ähnlichem ist dies auch kein Problem, ganz im Gegenteil. Haben wir aber langsam Fließende Passagen vor uns, so sollte man über eine deutliche Verlängerung auf 3-3,5m länge nachdenken. Ich weiß das dies an kleinen Bächen nicht immer einfach ist aber die Scheuch Wirkung der kurzen Vorfächer in Verbindung mit dem Aufschlagen der Fliege und Flugschnur kann wahninnig groß sein und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Mir fallen auf Anhieb mehrere Situationen und ganze Tage ein an denen ich mit dem längeren Vorfach sehr viel besser bei den Fischen angekommen wäre. Wie gesagt bei Rauschen oder Turbulentem Wasser ist dies zu vernachlässigen. Daher dürfen die Fliegen auch auf keinen Fall ins Wasser klatschen wie Backsteine, die Fische bemerken unsere Muster ganz sicher auch ohne diese Effekte. Steht die Forelle unten am Grund eines 1,5m Tiefen Pools fällt das natürlich weniger ins Gewicht. Ist es aber eine relativ flache Zone mit nur 30 oder 40cm Wasser kann so ein „platsch“ schnell für das Ende der Pirsch sorgen ohne das unsere Fliege auch nur angesehen wurde. Allgemein sollte man die Scheuch Wirkung an den kleinen Gewässern absolut nicht unterschätzen. Wer sich benimmt wie am Fluss oder See muss sich nicht wundern, wenn er höchstens mal einen Handlangen Salmoniden zu Gesicht bekommt. Viele Reagieren mit Unverständnis oder Kopfschütteln wenn ich erzähle das ich auch bis zu zwei oder drei Stunden an derselben Stelle eines Gewässers hocke. Dies ist bei den sehr Vorsichtigen Forellen und kleinen Bächen aber etwas das man unbedingt lernen sollte. Alleine was man dabei schon über die Fische und ihr Verhalten lernen kann ist in meinen Augen Gold wert. Ich hätte sonst nie gedacht, dass man einen bereits kurz gehakten Fisch, wenige Minuten später wieder befischen kann so lange man nicht entdeckt wurde und der Drill nicht zu lange ging. Oder das die Bachforelle auch schon als kleiner Fisch Standorttreu sein kann und ebenfalls wieder kleinere Fische bereits verscheucht. Und dies sind nur wenige ganz offensichtliche Beispiele. Daher bin ich der Meinung sollte man nicht wie sonst auch einfach am Ufer oder Wasser entlanglaufen sondern sich Zeit nehmen und potenzielle Großfischstellen mit gebührend Ruhe angehen.

Das bedeutet natürlich, dass man genügend Zeit braucht um dies anzugehen, mal eben bei der ersten oder zweiten Begehung „alles“ herausfinden, ist definitiv nicht drin. Was diese guten Stellen angeht so kommen wir da noch später drauf zu sprechen. Hat man nun einen Fisch entdeckt und wie das oft der Fall sein wird, verscheucht, sollte man nicht den Fehler machen aufzustehen und gehen um später nochmal sein Glück zu versuchen. Die Jungs und Mädels mit den Fettflossen sind nun Gewarnt und Vorsichtig. Nähern sie sich der Stelle erneut reagieren die Tiere auf alles außerhalb der normalen Reihe Allergisch. Hat man nicht gerade DIE super Anschleich Möglichkeit (und dann wären wir beim ersten Mal schon nicht entdeckt worden), so sollte man einfach vor Ort bleiben, eine „gemütliche“ Position einnehmen und verharren. Etwas zu Essen und Trinken ist in diesem Moment nicht verkehrt dabei zu haben, für Raucher noch besser. Wichtig ist jetzt nur ruhig bleiben und nicht so stark am Ufer rumtrampeln. Unsere Potenzielle Beute wird sich, vorausgesetzt man ist ihr nicht quasi auf den Kopf getreten, ganz sicher wieder zeigen! Das kann zwar schon mal dauern aber wen kümmert es? Zeigt sich nun nach einiger Zeit der Fisch so gilt es nicht gleich los zu ballern. Meistens sind die Jungs und Mädels erstmal etwas Vorsichtiger und schauen sich quasi um. Verjagen wir sie nun nicht durch Hektische Betriebsamkeit sollten wir uns Zeitnehmen und etwas beobachten, im Optimalfall wird schon kurze Zeit später wieder gefressen. Tut der Fisch dies nicht, sollten wir eine dezente am besten Verhältnismäßig realistische Fliege wählen, in diesem besonderen Fall nehme ich lieber eine Nummer kleiner als größer, also sowas um die Hakengröße 18/20.

Größe 18 ist schon echt klein…

Auf keinen Fall sollte man jetzt einen Roll oder Überkopfwurf machen, dass Aufkommen der Schnur wäre in diesem Moment schon zu viel. Wir sollten uns also am besten in Reichweite für den Bow und Arrow Cast befinden, mit diesem kann es einem mit ein bisschen Übung gelingen eine Perfekte Präsentation hin zu legen. Man sollte im Vorfeld etwas rumprobieren wie weit man sein Muster flitschen lassen kann und welche Haltung von Rute und Arm am besten für ein Optimales Ergebnis ist. Machen wir uns erst Gedanken wenns drauf ankommt geht dies eh schief! Was die Musterwahl angeht so halte ich es ähnlich wie Oliver Edwards, lieber etwas Realistisch als Futuristisch. Um heraus zu bekommen was man da so braucht dreht man einfach ein paar Steine um und auch ein Blick ins Totholz schadet nicht. Nun schaut man einfach was am meisten vorhanden ist, merkt sich am besten dazu die am häufigsten vorkommende Größe und schon hat man einen guten Grundstock an möglichen Erfolgsfliegen. In vielen Fällen werden das übrigens Bachflohkrebse und unterschiedliche Köcherfliegenarten sein. Bei der letzteren sollte man bezogen auf Trockenfliegenmuster dann einigermaßen darauf achten das Größe und Farbe passen.

Typisches Forellenfutter bei uns

Wie sieht aber nun so eine Stelle für Potenziell Größere Fische aus? Es gibt zwei oder drei Punkte welche die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen, das dort eben nicht nur die „Durschnittsforelle“ steht. Das a und o ist ein gut zu erreichender Unterstand in dem der Fisch genug Platz hat. Unterspülte Ufer, Wurzelstöcke von großen Bäumen oder auch eine ganze Menge Totholz sind solche Verstecke. Das natürlich die nötige Menge Nahrung vorhanden sein muss versteht sich von selbst. Wäre ich an einem Gewässer, dass ich bislang nicht kenne, würde ich mir über Maps „harte“ Knicke und Kurven ansehen. Hier sorgt die Strömung des Wassers häufig für einen schönen Pool oder Gumpen, meistens gibt es in einer Ecke angespültes Holz und ausgedehnte Flachwasserzonen. Diese speziellen Stellen unterscheiden sich von anderen Plätzen indem sie eben noch einen Ticken Tiefer sind als die anderen sonst ähnlichen Bereiche. Ein recht gutes Indiz für die Anwesenheit eines besseren Fisches ist übrigens das Verhalten der kleineren. Wenn diese mal in die Unterstände schwimmen und wieder raus schießen oder nervös rum paddeln spricht vieles dafür das jemand größeres dort sein Revier verteidigt.

Totholz Burg mit darunter liegendem Tiefen Pool

-auf das Waten sollte soweit wie möglich verzichtet werden, vor allem wenn wir uns eine Stelle genauer ansehen wollen ist der einzige „sichere“ Weg der über Land. Zumal wir dann auch eher eine Ausreichende Deckung finden können.

-Hastige Bewegungen wie z.B. beim Überkopfwurf gilt es absolut zu vermeiden! Manchmal ist schon die Bewegung der Rutenspitze zu viel für die scheuen Tiere.

Großer Fisch aus kleinem Bach

Hat man nun eine Forelle oder Döbel ausgemacht und befindet sich in der passenden Wurfposition gilt es einen Entscheidenden Fehler nicht zu machen. Wir fischen ja nun mal auf Sicht und das meistens mit Nymphen, das heißt wir sehen den Biss bzw. das nehmen der Fliege 1:1. Nur drehen die Tiere hierbei nicht wie bei der Trockenfliege ab sondern bleiben häufig einfach stehen. Es wird am Anfang sicher häufiger passieren das man dem Fisch beim Anhieb nun die Fliege aus dem Maul zieht. Das richtige Timing dabei ist eine Übungs und Beobachtungssache. Man darf sich hier nur nicht abschrecken lassen, das braucht nun mal den ein oder anderen Versuch bis das richtig gelinkt. Der wohl schwierigste Teil beginnt aber nun jetzt erst – Der Drill! Wir als Angler müssen in den meisten Fällen schnell im Wasser sein um überhaupt sinnvoll Keschern zu können. Wie Anfangs erwähnt muss man seinen Knoten und dem Vorfachmaterial hierbei blind vertrauen können und entsprechend Hart drillen um die Forellen von ihren Unterständen fern halten zu können(deshalb auch die „weiche“ Aktion der Rute). Erreichen sie diese hat sich das Thema Drill und Landung extrem schnell erledigt. Hier braucht es also vertrauen zum Gerät.

-vor allem zu Beginn wird es extrem viel Frust geben, da muss man sich durchbeißen. Nicht umsonst haben nur sehr wenige Leute Bock auf diese Art Angelei.

-mal mit und mal ohne Begleitung los gehen. Am kleinen Gewässer kann ein Fischender Kollege schon mal ein „Problem“ darstellen aber auch sehr Hilfreich sein wenn beide Aufmerksam unterwegs sind.

-immer Stromauf bewegen, ich mache das nun schon eine ganze Weile sehr intensiv und habe noch nicht einen Fisch an diesen kleinen Gewässern gezielt Stromab mittels runter Treiben lassen gefangen(per Zufall natürlich durchaus schon mal). Die großen schon gar nicht.

Immer brav Stromauf gehen…

Wer noch etwas mehr zum Thema lesen möchte und vielleicht Tipps eines etwas Erfahrenen Kollegen hören mag, sollte sich die Fliegenfischen (Nr.2 Februar/März) vom Anfang des Jahres besorgen. Dort beschrieb Roman Moser sehr interessant und ausführlich wie er an kleinen Bächen zu Fischen pflegt. Zwar geht es dabei nicht um die Sichtfischerei aber trotzdem ist der Artikel sehr spannend und Informativ.

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Methoden des Nymphenfischens: Flussab Fischen

Da ich nicht immer alle Begrifflichkeiten im Kopf habe, nenne ich das Thema mal Flussab Fischen. Mal schauen ob es mit der Zeit noch mehr werden, den einen oder anderen Beitrag zum Thema Nymphenfischen gibt es hier ja schon. Im Normalfall ziehe ich ja den Fluss Stromauf und vermeide so das mich die Fische früh sehen, bei den letzten Touren bot sich allerdings das Stromab Fischen besser an.

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Vor allem bei Rieselstrecken oder wirklich Starker Strömung macht das den Fluss Abwärts abfischen viel Freude und ist relativ einfach. Einziger großer Knackpunkt ist das man vorher Vorsichtig das Gewässer betritt und sich im Wasser ruhig verhält, ansonsten bekommen die Fische das natürlich sofort mit und sind weg. Bei wem das klappt wunderbar, dann kanns losgehen. Beim Fischen Stromauf muss man ja ständig die Schnur oder den Bissanzeiger im Auge behalten und es braucht viel Übung und Gefühl einen Fisch beim Biss zu erkennen. Bei mir ist es meistens pure Intuition oder von mir aus auch Glück auf jeden Fall Hake ich hin und wieder meinen Fisch. Bei der Fischerei Stromab (im schnellen Wasser!!!) muss man lediglich drauf achten das die Schnur straff ist und man sie in der linken oder rechten Hand hält, je nach Wurf Arm halt. Man spürt dabei jeden Zupfer jedes noch so kleinen Fisches und in den Meisten Fällen Haken sich die Fische direkt selber. Am Anfang wundert man sich etwas weil man bei der Stromauf Methode lange nicht so viele Bisse registriert wie Stromab. An Vorfach und Länge ändert sich eigentlich nichts und die Fliegen sind ebenfalls die selben wie sonst auch. Man wirft Schräg ans andere Ufer und lässt nun die Schnur in einem Bogen an sein Ufer treiben. Sobald sich der Bogen langsam öffnet gilt es Aufzupassen (die Nymphe fängt an hier Aufzusteigen) und die Schnur in der Hand zu halten. Häufig beissen Fische in dieser Situation vehement zu, falls der Fisch beim ersten mal nicht gehakt werden kann, sollte man es ruhig mehrmals Versuchen. Häufig packen sie noch 2-3mal zu. Ist das Vorfach samt Fliege wieder Gerade vor uns gestreckt, sollte man alles mehrere Sekunden ruhen lassen. Hier kommen ebenfalls häufig Attacken, zudem lassen sich so sehr angenehm und ohne Wurfstress, ansonsten schwierig zu Befischende stellen wie überhängende Bäume und dergleichen befischen.
Die Schnur wird nun langsam eingestrippt, hier kann man die ein hol Geschwindigkeit variieren sollte aber nicht zu schnell werden. Das wirkt dann wieder unnatürlich, es dürfen auch gerne etwas längere Pausen gemacht werden. Auch in langsam Fliessenden Bereichen eignet sich diese Methode, hier sollte die Nymphe aber nicht zu schwer gewählt werden. Ansonsten wird genauso wie im schnellen Wasser gefischt, allerdings muss man die Schnurspitze im Auge behalten. Da das Wasser langsamer Fliesst, Haken sich die Fische nicht immer selbst da der Druck einfach fehlt. Bisse lassen sich allerdings auch hier wunderbar erkennen, da die Schnurspitze zur Seite ausbricht. In diesem Moment ein leichter Anhieb gesetzt, führt häufig zum Erfolg. Zudem gibt es öfter die Situation, dass man die Fische sehen kann wie sie sich auf die Aufsteigende Nymphe stürzen, sehr beeindruckend muss ich sagen. Alles in allem ist die Methode sehr einfach und führt zu guten Erfolgen. Des Weiteren ist sie ziemlich Stressfrei und Hänger lassen sich in den Meisten Fällen sehr gut lösen.

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Äsche, Bachforelle, Fliegenfischen, Schmale Sinn, Sinn, Taktik, Trockenfliege

Sinn, Schmale Sinn – Altengronau, Mottgers

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Da der Ausflug sehr gut war, wird dieser Bericht etwas länger Denke ich. Stefan und ich planten für das Wochenende eine Tour und pickten uns hier für den Sonntag heraus. Nach kurzer Beratung schlug ich als Anfahrtsziel die Sinn im Spessart vor. Wir machten das Ganze dann abhängig vom Wetter bzw. Pegelstand, als Samstag Abend dann dieser sich nicht verändert hatte, war es beschlossene Sache. Pünktlich um 06Uhr30 war ich am Bahnhof und gegen 7Uhr dann in Mainz von dort holte mich Stefan ab und los ging es Richtung Spessart. Bei der Bäckerei vor Ort gab es dann eine Kleinigkeit zu essen, die Tageskarten und vor allem den ersten Kaffee des Tages. Mit eben jenem gingen wir dann runter zum Fluss und machten eine Bestandsaufnahme. Recht schnell konnten wir einige Döbel und Forellen ausmachen, sowie steigende Fische sehen. Das versprach ein super Tag zu werden, es war noch nicht einmal 9Uhr und die Fischen waren schon Fleißig am fressen.  Wir parkten dann noch schnell um und schon ging es los, Geraffel anziehen und Ruten bestücken. Wir hatten diesmal unsere #3 Wychwood dabei, perfekt für die Sorte Gewässer und die zu erwartenden Fische. Unser Ausgangspunkt war die Alte Brücke mitten im Dorf, hier zogen wir dann Stromauf. Schon beim zweiten Wurf mit der Trockenen konnte ich den ersten Döbel verhaften, zwei weitere konnten sich kurz vor dem Kescher retten. Am Gumpen ziemlich in der Mitte der Strecke verpatze ich leider eine Menge guter Bisse und wieder schlitzen mir zwei Fische aus. Ärgerlich, ich muss mir da mal einen Trick überlegen wie ich das Anschlagen verzögern kann. Weiter hoch ging dann leider nicht mehr viel bis zur Fischtreppe, hier war dann auch schon der Endpunkt für uns. Da aber der Mühlengraben auch noch befischt werden durfte ging ich mal rüber um mir diesen anzusehen, sah soweit sehr gut. Keinerlei Hindernisse für das Werfen, relativ Tiefes und schnell Fließendes Wasser, hier sollte doch was gehen. Schon beim ersten Wurf mit der Nymphe konnte ich eine kleine Bachforelle Haken, die sich aber schnell wieder löste. Fisch war also da, wenige Minuten später, Stefan war ein paar Meter Flussab gewandert, hörte ich wildes Klatschen im Wasser und einen Aufgeregten Kollegen Winken. Offenbar hatte er was gutes am Band, nach 2-3Minuten konnte er den Fisch sicher landen und präsentierte mir eine wirklich gute +45er Äsche. Was ein Brocken! Sowas Motiviert natürlich und weiter ging es. Stefan machte dann irgendwann eine Pause und ging zum Auto, ich befischte derweil weiter das Reststück des Mühlengrabens. Hier konnte ich über Sandgrund einen guten Fisch ausmachen, kurz die Nymphe angebunden und beim dritten Versuch dem Fisch gut serviert stieg dieser der Nymphe schon entgegen und packte voll zu. Ein sanfter Anschlag wurde daraufhin mit wütenden Kopfstößen quittiert. An der 3er Rute ein ganz tolles Erlebnis, einen guten Fisch zu Haken.  Nach 3-4 Fluchten bei denen der Fisch sogar Schnur von der Rolle abzog konnte ich sie dann aber über den Kescher Rand führen. Eine schöne ca. 40cm große Regenbogenforelle hatte sich die Nymphe einverleibt.

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Für mich war dann jetzt auch erstmal Schluss und es war Zeit für ein Päusschen. Ein Kippchen qualmend beobachteten wir dann drei weitere Fliegenfischer die sich bis zur Dorfbrücke hoch gearbeitet hatten. Da wir keine Strecke befischen wollten in der kurz vorher schon Leute  durch gegangen waren, beschlossen wir einfach mal an die Schmale Sinn zu fahren um zu gucken was dort so möglich war. Das Flüsschen oder doch eher der Bach zeigte sich von seiner schönen Seite, grüne Wiesen, Ufer Vegetation die Fleissig vor sich hin Sprießt und gut Steigende Fische! Das konnte ja was werden.

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Ich entschied mich dann wieder mit der Trockenfliege zu Fischen und knotete ne relativ große an. Nach wenigen Würfen hatte ich die erste kleine Bachforelle am Haken, diese wurde natürlich umgehend wieder frei gelassen. Weiter abwärts wandernd traf ich dann auf Stefan, dieser hatte zu Berichten das er mit der Nymphe in einem Gumpen eine gute Äsche und eine kleine Bachforelle fangen konnte.  200m weiter Kniete ich mich dann zwischen Bäume und in jede Menge Holz rein da ich am anderen Ufer steigende Fische ausgemacht hatte. Das Werfen war hier dank runter hängender Äste, dem bis ins Wasser ragendem Totholz und einigem Grünzeug, wirklich keine leichte Aufgabe aber irgendwie machbar. Irgendwann schaffte ich dann einen halbwegs „guten“ Wurf und die Trockene wurde dann auch Prompt mit einem guten Platschen genommen.  Viel Ramberzamber macht der Fisch allerdings nicht, dafür übte er eine Menge druck aus in dem er sich in die Strömung stellte und von dort aus seine Kräftigen Fluchten startete.  Kurze Zeit später konnte ich meine erste Deutsche Äsche landen, für die erste auch gar nicht mal so klein irgendwas +30cm dürfte sie gehabt haben und war in Top Form. Ach ein Herrliches Gefühl, so ein schöner Fisch. Danach gab es erstmal eine Zigarette für mich und ich beobachtete weiter die steigenden Fische. Mittlerweile war Stefan auch bei mir eingetrudelt und so Fischten wir dann weiter. In kurzer Zeit fingen wir beide dann noch die ein oder andere Bachforelle wobei Stefan da die richtig guten ans Band gingen und mir eher die kleineren. Dazu kam dann eine weitere aber etwas kleinere Äsche für mich und noch mehr für Stefan, der einen wirklichen Spitzentag hatte. Mein Tag war zwar auch überragend und die Fischerei großartig aber trotzdem verpatze ich auch mal einen Biss oder mir schlitze der Fisch aus, bei Stefan hingegen schien jeder Biss mit einem Drill und gutem Fisch belohnt zu werden. Für beide also eine wirklich herausragend gute Fische und so schnell werden wir diesen Tag sicher nicht vergessen. Wir werden ganz sicher wieder kommen!

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