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Stachelritter der zweite Teil

Kommen wir schon kurze Zeit nach dem ersten, nun zum zweiten Text mit der Thematik Zander. Tatsächlich und dies kann ich selber eigentlich nicht so recht glauben, gibt es schon wieder was zu schreiben. Schon ein oder zwei Tage nach dem veröffentlichen von Beitrag Nummer eins hing auch schon der nächste Stachelritter am Band, zwar kein großer mit seinen 30cm aber wen kümmerts. Stacheln sind Stacheln!

Am nächsten Abend war ich natürlich gleich wieder am Wasser. Sind die Fische schon in Ufernähe unterwegs sollte man auch am Ball bleiben. Früh genug hat es sich ja wieder erledigt und es wird eh nur eine Frage der Zeit sein, bis es mit der Fliege nahezu unmöglich wird. Also traf ich mich mit Bastian an einer schönen Stelle am Main. Hier ist das Angeln mit der Fliege deutlich entspannter und sinnvoller als am Rhein. Es tat sich dann leider wiedererwarten gar nichts. Zwischendrin kam mal irgendjemand an die Oberfläche aber vermutlich waren dies Rapfen oder irgendwelche anderen Friedfische auf Nahrungssuche. Als gegen 19uhr mein Kollege sich auf den Heimweg machte beschloss ich die Stelle noch ein paar Minuten weiter zu beackern um dann ebenfalls langsam zurück zu gehen. Als dann immer noch nichts passierte und sich auch niemand mehr an der Oberfläche zeigte wurde es Zeit ebenfalls den Weg zum Auto anzutreten. Nur eine kleine Stelle kurz vor Ende, an einer „Buhne“ wollte ich mir im dunklen nochmal ansehen. Man darf sich am Main unter „Buhne“ nicht sowas wie am Rhein vorstellen, ich würde sie eher als lose Ansammlung von erhöht liegenden Steinen bezeichnen. Viel mehr ist das nämlich nicht. Muss man schon wissen, wenn man „auf“ so einer Angeln möchte. Es ist mir nun auch schon mehrfach passiert das ich diese Erhebungen erst gar nicht ausmachen konnte und die Stelle ignorieren musste. Im dunklen ist es einfach zu gefährlich dort herum zu irren und vielleicht einen falschen Schritt zu machen. Nun kannte ich speziell diese Ecke bereits von unserer ersten Tour und so war es nicht schwierig sich zu Positionieren. Zwei Würfe machte ich vor meine Füße wie es sich gehört um anschließend einen richtigen Schräg Stromab anzubringen. Nach ca. 10m eingeholter Schnur gab es dann auch einen schönen und kompromisslosen Biss, der Fisch hing! Nach dem am Tag zuvor ein guter Aland am Band hing war ich mir zunächst nicht sicher was sich da den Streamer reingezogen hatte. Nach nun einigen Bangen Augenblicken wurde klar, Zander! Ohha, ein guter! Ohha tatsächlich! Man kennt das ja, wenn einem klar wird was am Band hängt, wird man immer noch etwas nervöser und es besteht durchaus die Gefahr das man es dann verkackt. Zum Glück ging alles gut und der Stachelritter landete im Netz! Puh! Ganz schön, ich will nicht sagen Fett aber doch schon sehr gut im Futter war der gute. Dieser durfte dann auch die Heimreise mit mir antreten, man weiß ja nie ob es sobald nochmal einen gibt. Stramme 61cm zeigte das Maßband, wie ich finde eine gute Küchengröße und muss mit der Fliege auch erstmal gefangen werden.

Wie bisher bei jedem Zander mit einem schwarzen Streamer überlistet. Mag aber auch daran liegen, dass diese bisher den größten Kontrast zum abendlichen Himmel hatten und ich sie daher auch öfter als die hellen angebunden hatte. Dies übrigens als Tipp am Rande, die Fliegen nachdem größten Kontrast zum Himmel auswählen und nicht zum Wasser. Mit dieser fischen wir ja doch eher oberhalb der Zander und nicht unter bzw. neben ihnen. Seit diesem ganz wunderbaren Ausgang des Tages war ich natürlich noch einige Male am Wasser aber die Nächte sind aktuell deutlich dunkler. Somit kann ich außer einem wirklich kleinen Zander, welcher wenn überhaupt Ködergröße erreichte nichts mehr Vorweisen. Am Rhein kam es noch zu dem ein oder anderen Biss aber leider blieb kein Flossenträger hängen, wobei ich mir sicher bin das kurzeitig ein Zander dort am Rauben war. Die Jungs haben ihre ganze eigene Art direkt an der Buhne auf Fischchen Jagd zu machen.

Kommen wir zu dem einen oder anderen Hinweis für diese doch sehr spannende aber auch fordernde Fischerei. Falls sich der ein oder andere die Fangbilder mal genauer angesehen hat, ist ihm oder ihr bestimmt aufgefallen, dass diese Ausschließlich bei Dunkelheit gemacht wurden. Die Begründung dafür ist ganz einfach, da ich gezielt auf Zander aus bin beginnt meine Fischerei zum Start der Dämmerung und endet irgendwann nachts in der Dunkelheit. Hat man es nicht nur auf diese abgesehen, sondern Fischt allgemeiner lohnt es sich natürlich schon früher zu beginnen da viele Räuber zur Dämmerung auch mal ihre Aktivität einstellen. Ich verzichte allerdings gerne darauf da man sonst viel zu früh einpackt und wieder keinen Stachelritter erwischt hat. Natürlich kann man auch Tagsüber welche fangen, die Spinnfischer machen dies ja Eindrucksvoll vor. Da wir aber im Normalfall darauf angewiesen sind das die Jungs in die Nähe unserer Fliege kommen, müssen wir eben auf die Dunkelheit warten. An trüben Tagen im Herbst/Winter sollte dies zwar auch Tagsüber klappen, so die Theorie, aber praktisch fehlen mir hier die Erfahrungswerte. Ich schreibe hier übrigens nur über Fließgewässer, weder Häfen noch Seen sind meine Reviere. Man darf das also auf keinen Fall auf sämtliche Situationen und Gewässer beziehen. Da muss eh jeder für sich seine Erfahrungen sammeln. Nun ist es nicht für jeden etwas mit der Fliege im dunklen zu Fischen, zu diesen gehöre übrigens auch ich. An der Küste auf Mefo ist es eine reine Katastrophe und es gibt eigentlich nur Knoten und Abrisse. Wenig Aufbauend also! Am Fluss hat man aber schon ein ganz anderes Gefühl alleine was die schiere Fläche angeht, selbst kurze Würfe können hier für gute Überraschungen sorgen. Als Beispiel sei hier der erste Zander erwähnt, für diesen reichten drei extrem kurze Würfe an die Buhnenspitze. Mit kurz ist dabei das Vorfach mit vielleicht 2 Metern Flugschnur gemeint. Apropos Vorfach: Für die Abendliche Fischerei reicht hier ein durchgehendes 0.35mm starkes mit 1,5metern länge vollkommen aus. Dies beugt auch schon der Knoten Gefahr vor, je kürzer dieses ist desto weniger Probleme Verursacht es.

Ob nun Fluo oder Mono ist vollkommen Schnuppe, bei der Stärke und länge sind Auffälligkeiten, schnelleres einsinken und ähnliches echt nebensächlich. Einen Vorsichtigen Fisch wird man dann auch nicht wegen nem Fluo statt Mono Vorfach fangen. Und immer dran denken, besteht die Möglichkeit Hechte zu Haken gehört Stahl ans Band! Natürlich kann es mal gut gehen ohne Stahl zu Fischen aber es muss wirklich nicht sein. Zu Beginn ist es sehr sinnvoll immer noch im hellen mit dem Fischen zu starten und sich dann langsam in die Dunkelheit zu Angeln. So hat man genug Zeit sich genauer an die Werferei und das Gerät zu gewöhnen und es wird nur nach und nach dunkel. Hat man sich nach mehreren Touren erstmal dran gewöhnt ist es kein Thema mehr auch später anzufangen. Ein weiterer Vorteil des frühen Startes ist auch das man sich mit der Stelle noch vertraut machen kann, sprich Äste und Gestrüpp im Rücken, einzelne große Steine unter der Wasseroberfläche usw. Zumal man auch noch Kleinfisch besser entdecken kann. Zur Platzwahl selber seien Stellen mit vielen Steinen Empfohlen wie Packungen, Buhnen und ähnliches. Hat man sowas nicht zur Hand suche ich als allererstes Ecken mit Beutefischen, wo sich diese Aufhalten fehlen auf Dauer auch die Räuber nicht. Ein weiterer Punkt der Interessant sein könnte ist Tiefes Wasser in der Nähe, zumindest Bilde ich mir ein das es an solchen Stellen eher Bisse gibt. Ob dies allerdings Tatsachen entspricht weiß ich nicht. Eine für mich Einleuchtende Theorie wäre das die Zander zu Beginn der Dämmerung den für sie angenehmen Tagesstandort aufgeben und mit aufkommender Dunkelheit eben in Ufernähe rum Streifen. Der kürzere Weg würde unnötigen Energieverlust sowie eine schnellere Fluchtmöglichkeit bei Gefahr bedeuten. Hat man solche Stellen gefunden und es gibt Zander im Gewässer sollte es auch früher oder später dort rappeln. Wenn es darum geht an welchen Abenden man los geht so sind mir die „hellen“ Nächte am liebsten. Zum einen sieht man selber, zumindest gegen den Himmel, noch etwas zum anderen scheinen die Räuber an solchen Nächten eher umtriebig zu sein. Am liebsten sind mir dabei Bewölkte Tage, klingt zwar etwas widersprüchlich aber wenn es nicht gerade Gewitterwolken sind werden alleine dadurch die Nächte schon etwas heller( Vor allem in Stadt nähe). Zudem sind die Räuber bereits vor Beginn der Dämmerung aktiv unterwegs. Auch der Mond macht sich natürlich bemerkbar und kann an Wolkenfreien Nächten beinahe für Tageslicht ähnliche Verhältnisse sorgen, ob dies gut oder schlecht ist wird sich auf Dauer beweisen müssen. Da fehlen einfach noch die Erfahrungswerte, Danke noch Alois (Raptorz) für den Tipp ;). Am liebsten ist mir so eine Art Zwischending. Ob man nun eine schwimmende oder Intermediate Schnur Fischt soll jeder selber wissen. Ich ganz persönlich Fische lieber etwas unter der Oberfläche auch wenn dabei die Hänger Gefahr erhöht ist. Sollte ich dieser Thematik länger Treu bleiben wird es sicher noch den ein oder anderen Beitrag zur Führung, Ködern usw. geben, dafür müssen aber noch mehr Erfahrungswerte her damit das ganze auch Hand und Fuß hat.

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