Nach meinem etwas verspäteten Bericht von gestern gibt es heute gleich den nächsten zur Fischerei der letzten Tage. Am Freitag konnte ich mir spontan Frei nehmen und verbrachte diesen dann natürlich am Wasser genauer gesagt an der Nahe in Kirn. Da ich Lust hatte etwas Aktiver zu Fischen tat ich dies mit Hilfe von kleinen Streamern. Bei relativ Flachen und langsam Strömenden Abschnitten reicht da ein Wooly Bugger der größe 10 vollkommen aus. Wenn diese nicht zu schwer Gebunden sind kann man diese auch wunderbar eine Zeit lang treiben lassen und kommt somit an einige gute Unterstände ran. Zu Erst befischte ich aber einen sehr schnell Strömenden Bereich mit einer schweren Nymphe. Hier konnte ich einen schönen Döbel fangen und ein kleinerer konnte sich wieder in Sicherheit bringen bevor er bei mir war. Anschliessend ging es mit dem Streamer weiter Flussauf. Hier konnte ich dann einige richtig gute Fische fangen, zum einen wohl meinen bisher größten Fisch an der Fliegenrute einen ca. 70cm großen Döbel, der im Flachwasser direkt beim ersten Wurf auf den schwarzen Wooly biss. Allerdings ließen sich an diesem Tag die Forellen sehr bitten, nur eine kleine ging auf das Angebot ein. Alles in allem war der Tag am Wasser mal wieder sehr schön und die Fische spielten auch mit. Nun zu Samstag und Sonntag, diese verbrachte ich wie Bereits erwähnt an der Kyll. Mit dabei war mein Kumpel Stefan und so konnte es dann Samstag Morgen um 06Uhr30 los gehen.
Mit kleinem Frühstückseinkauf und dem Besorgen der Tageskarten für Stefan waren wir dann so gegen 09Uhr am Wasser. Mit einer schweren Nymphe konnte ich dann auch gleich mehrere Fische im schnell Strömenden Wasser fangen, die Jungs und Mädels waren aber allesamt noch recht klein und müssen noch Ordentlich wachsen.
Mein Mitfischer konnte in derselben Zeit und mit der Trockenfliege ebenfalls seine Fische fangen und war schwer begeistert von der Strecke. Ich versuchte dann zumindest etwas die kleinen zu „um fischen“ (mit Trockenfliege und Nymphe kaum möglich in diesem Fall) und Band aus dem Grund einen selbst gebundenen Streamer an. Eigentlich war dieser eine Abart des Wooly Buggers und von mir für einen so genannten Anfänger Swap gebunden.
Das bedeutet es finden sich ein Paar Fliegenbinder ein die das noch nicht lange machen und binden jeweils für die anderen ein einfaches aber gutes Muster. So haben am Schluss dann alle mehrere verschiedene Fliegen zum Fischen und auch nachbinden. Das ganze kann man sich im Fliegenfischer Forum dann auch mal ansehen. Auf jeden Fall hatte ich noch einen meiner eigenen Streamer in der Packung und fischte nun mit diesem an einem bestimmten Flecken. Hier hatte ich bei meinem letzten Besuch zwei, drei gute Fische zwar Haken können aber nicht landen, diese Stiegen zwar aber da war an diesem Tag nichts mit zu machen. Also Leine raus und langsames Einstrippen, es dauerte auch gar nicht lang da hing die erste allerdings mit ungefähr 20cm doch noch recht kleine Forelle am Haken. Also schnell Lösen weiter geht’s, nächster Wurf, „Rumps“ diesmal war ein besserer Fisch am Haken, es gab einen Sprung weit aus dem Wasser raus und wilde Fluchten in Richtung Holz aber nach 1-2Minuten konnte ich die schöne Lady sicher landen. Ein toller Rogner von ungefähr 35cm, die Stelle war echt der Burner zwei Würfe später konnte ich noch eine kleine Bachforelle Haken, bisher alles am selben Flecken, offenbar Stapelten sich dort die Fische. Der nächste Wurf ging dann noch Dichter an die Büsche heran, kurzes warten bis der Streamer am Grund ankommt und dann zwei bis drei Züge eingestrippt, schon hing der nächste Fisch. Ebenfalls wieder eine gute, während des Drills wurde mir erst klar WIE gut der Fisch wirklich war. Als ich ihn dann nach wenigen Minuten sicher über das Netz führen konnte war klar das ist meine bisher größte und mit absoluter Sicherheit bisher schönste Fario gewesen. In Bester Kondition, Goldgelbes Schuppenkleid und ein Unterkiefer der den kurzen sicher das Fürchten lehrt. Einfach ein Prachtkerl!
Für mich war das Wochenende damit eigentlich erledigt, besser konnte es unmöglich werden. Auch heute freue ich mich immer noch wie ein Kind über diesen für mich Ausnahmefisch… Die Kirsche auf der Sahne war natürlich dann noch das es auf meine Eigene Fliege funktioniert hat. Wir fischten natürlich noch weiter und es folgten noch weitere tolle Fänge aber das Tier war einfach mein Highlight schlecht hin. Allerdings fischte ich nicht die ganze Zeit mit dem Streamer, als ich die Stelle verließ und erst mal ein Kippchen rauchte wechselte ich auch wieder auf eine Trockenfliege. Den restlichen Tag wechselte ich dann je nach Begebenheit von Nymphe auf Trockene und umgekehrt.
Ich persönlich favorisiere eigentlich keine Methode sondern passe es den Erfordernissen an, bin also immer Flexibel. Klar hat man auch mal einen Tag an dem man nur die Trockenfliege durch die Gegend Jagd oder mal nur die Nymphe Stromab wandern lässt. Aber im Großen und ganzem Reagiere ich auf die Fische und ihr Verhalten im Wasser, nicht umgekehrt. Ich muss zwar nicht jeden einzelnen Fisch fangen der sich im Gewässer befindet und bin es auch zufrieden nur im Wasser zu stehen und auch mal gar nichts zu fangen. Aber Stures behaken von Fischen mit der Trockenfliege obwohl diese ganz klar Nymphen einsammeln und überhaupt nicht auf schwimmende Nahrung reagieren, ist überhaupt nicht mein Fall. Dann lieber weiter gehen und Steigende Fische suchen oder halt um Montieren. Zurück zum Thema, leider gab es an diesem Wochenende noch keinen wirklichen Maifliegen Schlupf und somit werde ich diesen wahrscheinlich dieses Jahr an der Kyll verpassen aber was will man machen ist nicht zu ändern. Unter der Woche mal eben rüber fahren ist halt unmöglich. Vielleicht schaffe ich es einen Sonntag nochmal rüber zu kommen. Nun ja auf jeden Fall verlief der Sonntag recht ähnlich wie der Samstag, die Fische waren allerdings deutlich Vorsichtiger und waren selektiver.
Aber das ist ja verständlich nach zwei Tagen Fischerei am Stück, es ist nun mal Unruhe im Gewässer. Trotzdem konnten wir beide noch mehrere Fische überlisten und es blieben bei beiden Fischern auch noch die ein oder andere gute Fario hängen. Alles in allem war es ein Grandioses Wochenende mit vielen Kontakten und tollen Fischen. Ich hoffe ich schaffe es bald wieder hin, die nächste Tour steht allerdings nun erstmal zum Pommernbach an, ich bin gespannt was da auf uns zu kommt!