Da der Ausflug sehr gut war, wird dieser Bericht etwas länger Denke ich. Stefan und ich planten für das Wochenende eine Tour und pickten uns hier für den Sonntag heraus. Nach kurzer Beratung schlug ich als Anfahrtsziel die Sinn im Spessart vor. Wir machten das Ganze dann abhängig vom Wetter bzw. Pegelstand, als Samstag Abend dann dieser sich nicht verändert hatte, war es beschlossene Sache. Pünktlich um 06Uhr30 war ich am Bahnhof und gegen 7Uhr dann in Mainz von dort holte mich Stefan ab und los ging es Richtung Spessart. Bei der Bäckerei vor Ort gab es dann eine Kleinigkeit zu essen, die Tageskarten und vor allem den ersten Kaffee des Tages. Mit eben jenem gingen wir dann runter zum Fluss und machten eine Bestandsaufnahme. Recht schnell konnten wir einige Döbel und Forellen ausmachen, sowie steigende Fische sehen. Das versprach ein super Tag zu werden, es war noch nicht einmal 9Uhr und die Fischen waren schon Fleißig am fressen. Wir parkten dann noch schnell um und schon ging es los, Geraffel anziehen und Ruten bestücken. Wir hatten diesmal unsere #3 Wychwood dabei, perfekt für die Sorte Gewässer und die zu erwartenden Fische. Unser Ausgangspunkt war die Alte Brücke mitten im Dorf, hier zogen wir dann Stromauf. Schon beim zweiten Wurf mit der Trockenen konnte ich den ersten Döbel verhaften, zwei weitere konnten sich kurz vor dem Kescher retten. Am Gumpen ziemlich in der Mitte der Strecke verpatze ich leider eine Menge guter Bisse und wieder schlitzen mir zwei Fische aus. Ärgerlich, ich muss mir da mal einen Trick überlegen wie ich das Anschlagen verzögern kann. Weiter hoch ging dann leider nicht mehr viel bis zur Fischtreppe, hier war dann auch schon der Endpunkt für uns. Da aber der Mühlengraben auch noch befischt werden durfte ging ich mal rüber um mir diesen anzusehen, sah soweit sehr gut. Keinerlei Hindernisse für das Werfen, relativ Tiefes und schnell Fließendes Wasser, hier sollte doch was gehen. Schon beim ersten Wurf mit der Nymphe konnte ich eine kleine Bachforelle Haken, die sich aber schnell wieder löste. Fisch war also da, wenige Minuten später, Stefan war ein paar Meter Flussab gewandert, hörte ich wildes Klatschen im Wasser und einen Aufgeregten Kollegen Winken. Offenbar hatte er was gutes am Band, nach 2-3Minuten konnte er den Fisch sicher landen und präsentierte mir eine wirklich gute +45er Äsche. Was ein Brocken! Sowas Motiviert natürlich und weiter ging es. Stefan machte dann irgendwann eine Pause und ging zum Auto, ich befischte derweil weiter das Reststück des Mühlengrabens. Hier konnte ich über Sandgrund einen guten Fisch ausmachen, kurz die Nymphe angebunden und beim dritten Versuch dem Fisch gut serviert stieg dieser der Nymphe schon entgegen und packte voll zu. Ein sanfter Anschlag wurde daraufhin mit wütenden Kopfstößen quittiert. An der 3er Rute ein ganz tolles Erlebnis, einen guten Fisch zu Haken. Nach 3-4 Fluchten bei denen der Fisch sogar Schnur von der Rolle abzog konnte ich sie dann aber über den Kescher Rand führen. Eine schöne ca. 40cm große Regenbogenforelle hatte sich die Nymphe einverleibt.
Für mich war dann jetzt auch erstmal Schluss und es war Zeit für ein Päusschen. Ein Kippchen qualmend beobachteten wir dann drei weitere Fliegenfischer die sich bis zur Dorfbrücke hoch gearbeitet hatten. Da wir keine Strecke befischen wollten in der kurz vorher schon Leute durch gegangen waren, beschlossen wir einfach mal an die Schmale Sinn zu fahren um zu gucken was dort so möglich war. Das Flüsschen oder doch eher der Bach zeigte sich von seiner schönen Seite, grüne Wiesen, Ufer Vegetation die Fleissig vor sich hin Sprießt und gut Steigende Fische! Das konnte ja was werden.
Ich entschied mich dann wieder mit der Trockenfliege zu Fischen und knotete ne relativ große an. Nach wenigen Würfen hatte ich die erste kleine Bachforelle am Haken, diese wurde natürlich umgehend wieder frei gelassen. Weiter abwärts wandernd traf ich dann auf Stefan, dieser hatte zu Berichten das er mit der Nymphe in einem Gumpen eine gute Äsche und eine kleine Bachforelle fangen konnte. 200m weiter Kniete ich mich dann zwischen Bäume und in jede Menge Holz rein da ich am anderen Ufer steigende Fische ausgemacht hatte. Das Werfen war hier dank runter hängender Äste, dem bis ins Wasser ragendem Totholz und einigem Grünzeug, wirklich keine leichte Aufgabe aber irgendwie machbar. Irgendwann schaffte ich dann einen halbwegs „guten“ Wurf und die Trockene wurde dann auch Prompt mit einem guten Platschen genommen. Viel Ramberzamber macht der Fisch allerdings nicht, dafür übte er eine Menge druck aus in dem er sich in die Strömung stellte und von dort aus seine Kräftigen Fluchten startete. Kurze Zeit später konnte ich meine erste Deutsche Äsche landen, für die erste auch gar nicht mal so klein irgendwas +30cm dürfte sie gehabt haben und war in Top Form. Ach ein Herrliches Gefühl, so ein schöner Fisch. Danach gab es erstmal eine Zigarette für mich und ich beobachtete weiter die steigenden Fische. Mittlerweile war Stefan auch bei mir eingetrudelt und so Fischten wir dann weiter. In kurzer Zeit fingen wir beide dann noch die ein oder andere Bachforelle wobei Stefan da die richtig guten ans Band gingen und mir eher die kleineren. Dazu kam dann eine weitere aber etwas kleinere Äsche für mich und noch mehr für Stefan, der einen wirklichen Spitzentag hatte. Mein Tag war zwar auch überragend und die Fischerei großartig aber trotzdem verpatze ich auch mal einen Biss oder mir schlitze der Fisch aus, bei Stefan hingegen schien jeder Biss mit einem Drill und gutem Fisch belohnt zu werden. Für beide also eine wirklich herausragend gute Fische und so schnell werden wir diesen Tag sicher nicht vergessen. Wir werden ganz sicher wieder kommen!