Bachforelle, Fliegenfischen, Gespliesste, Indianerfischerei, Lenne, Nymphe, Rur, Sauerland, Stromab, Taktik, Trockenfliege

Die Lenne, zweite Tour

Da ich an diesem Wochenende mal wieder in die Heimat Fuhr dachte ich mir, könnte man ja auch einen Stop im Sauerland machen und einen der vielen Flüsse dort befischen. Recht schnell entschied ich mich für ein Stück der Lenne bei Rönkhausen, die Karten sind leicht zu bekommen in der dortigen Bäckerei und mit 17 Euro auch nicht wirklich teuer.

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Da ich Gepäck sparen wollte packte ich nur die Gespliesste ein und los ging es. Als erstes stellte ich fest das der Fluss deutlich breiter war als gedacht und es nicht ganz einfach werden würde mit dem doch recht kurzem Bambusstecken.

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Dementsprechend musste ich teilweise recht nahe an vermutete Unterstände ran und vergrämte sicher auch den ein oder anderen Fisch. Bei dieser Gelegenheit stellte ich dann auch schnell fest das meine Vibram Sohlen an den Schuhen nicht unbedingt geeignet sind für Bewachsene Steine. Ich rutschte extrem viel durch die Gegend und wäre mehr als einmal fast hin gefallen, zum Glück konnte ich mich jedes mal kurz vor dem Nass werden wieder fangen. Extrem Vorsichtig pirschte ich dann durch die Gegend um nicht doch noch ein Vollbad zu nehmen. Nach ca. 1 Stunde sah ich dann den ersten steigenden Fisch und warf diesen auch direkt an. Der Biss folgte Prompt und der Anschlag ging voll ins Leere, ärgerlich aber so richtig! Dies passierte mir dann noch 3 oder 4 mal bis ich mich Entschluss auf Nymphe umzusteigen.

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Die Forellen waren eh alles andere als Steigfreudig, mit der Gespliessten ist es aber nicht immer einfach dann zu Werfen, daher sträubte ich mich zunächst etwas. Nach kurzer Eingewöhnungsphase klappt es meist dann aber doch ganz gut. Kurze Zeit später hing dann auch endlich der erste Fisch am Haken. Da diese aber noch recht klein war wurde sie direkt im Wasser abgehakt und durfte ihrer Wege ziehen. Die Trockenfliegen holte ich dann nur noch heraus wenn ich eine Aktive Forelle ausmachen könnte, das kam allerdings nur sehr selten vor und wenn die Fliege nicht 100%ig richtig kam wurde sie komplett ignoriert und die Nahrungsaufnahme kurzzeitig verweigert. Ich Vermute mal, dass das am Befischungsdruck vor Ort liegt, viele der Tiere werden schon mal einen Haken gesehen haben. Irgendwann machte sich dann etwas Frust breit, es gibt so Tage da kommt man einfach nicht richtig rein und so einer war es leider. Da ein bestimmter Abschnitt aber noch ganz gut aussah und noch jede Menge Zeit war, befischte ich das ganze dann doch noch.

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Ich weiß nicht was los war aber es gab nur fehlbisse und selbst von diesen dann auch nicht viele. Nach einer kurzen Raucherpause beschloss ich noch 30minuten zu Fischen und dann los zu fahren, mittlerweile war es ja auch schon Nachmittag und ich seit 5Uhr auf. Also die Nymphe ins Wasser geschlenzt und gehofft. “Der Platz sieht ja eigentlich schon gut aus, da muss doch irgendwer stehen” dachte und spürte bzw. sah den Ruck in der Schnur, Anschlag und wusch sauste die Schnur aus der Hand. Hui das war ein Tänzchen, im klarem Wasser konnte ich das ganze zu 100% beobachten, der Kampfgeist und die Kraft der Bachforelle war schon beeindruckend. Mehrere male konnte ich die Schönheit dichter ran holen, was dann direkt wieder mit einer harten Flucht ins Tiefe Wasser belohnt wurde. Die Arme Rute hatte hart zu kämpfen meisterte das ganze aber mit Bravour. Der wunderschöne Milchner konnte sicher gelandet werden und ich freute mich wie ein Schneekönig.

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Mit Zitternden Beinen setzte ich mich und brauchte die Beruhigungszigarrete wirklich dringend! Für mich sind so Fische immer absolute Ausnahme und danach ist so ein Angeltag auch eigentlich gelaufen. Es kann einfach nicht mehr besser werden, die dazugehörige Nymphe bekommt auf jeden Fall einen Ehrenplatz in meiner Box daheim und wird nicht mehr gefischt. Anschließend ging es dann zwar nochmal ins Wasser aber nicht lang und ich fuhr heim.

Zum Schluss sei gesagt das die Lenne in diesem Stück wirklich nicht einfach ist, Vorsichtiges Waten ist sehr wichtig auch wenn man nicht vermuten würde das der gut aussehende Untergrund so glatt ist. Ich würde sogar fast soweit gehen und behaupten das ein Watstock hier definitiv nicht verkehrt wäre!
Die Fische sind schon eine Herausforderung und springen einem nicht ins Netz, ein langes Vorfach und gute Präsentation sind wichtig. Fehler werden hier nicht verziehen. Und trotzdem ist das Stück sehr schön und nicht an einem Tag komplett zu befischen. Karten gibt es scheinbar genug Pro Tag es ist aber nicht verkehrt trotzdem früh da zu sein um die Strecke in ruhe für sich befischen zu können. Ich traf an dem Tag vier weitere Fischer in der Zone bei Rönkhausen. Die Strecke ist aber ansonsten so groß das man sich nicht auf die Pelle rücken muss und beißt ein guter Fisch ist eh alles vergessen. So auch bei mir! Nach so einem Erlebnis kann man auch nichts anderes erwarten.
Langsam aber sicher kann ich mich mit dieser Saison anfreunden und brauche nicht mehr über die wenigen Fischtage, Hochwasser und ausbleibende bessere Fische beschweren. Selbst an der Rur bei Monschau vor einer Woche lief es hervorragend für mich!

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Ich bin gespannt wie die Saison weiter gehen wird!

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