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Alle Jahre wieder… Fischen in Seltz

Seit Mitte September wieder geöffnet war ich die Saison das 2 mal nun in Seltz. Beim ersten Mal war der Wurm drin und bis auf zwei Verlor ich alle Fische im Drill.

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Auch sonst war der Tag recht Zäh und die Fische sehr heikel. Daher gab es dazu auch keinen großartigen Bericht. Nun war ich gestern wieder dort, denn besser am Wasser und Fischen als das komplette Wochenende auf dem Sofa zu verbringen. Früh wie immer ging es los und kurz vor 8 war ich auch schon da. Bin ich häufig der erste der auf das Gelände fährt waren diesmal sogar schon zwei Autos bzw. drei Fischer vor mir da. Also Karte gezogen und das Gerät vorbereitet. Da ich mir kein Ziel überlegt hatte für den Tag Fischte ich einfach munter drauf los mit der üblichen Methode sprich Eggfly und langsam Driften lassen.

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Schon beim zweiten oder dritten Wurf schaffte ich es gekonnt das Ganze in den Baum zu setzten wo es dann auch direkt hängen blieb. Also wurde ein neues Tippet angebunden und mal was Neues Versucht. Ich fische ja nur sehr selten mit Nassfliegen auch wenn mir die Muster selber (vor allem die Irischen Maifliegen) sehr gut gefallen. Für den Trip auf die Färöer hatten wir uns ja jede Menge für die Seenfischerei besorgt. Was liegt da näher als diese auch mal hier auszuprobieren? Eine Relativ Voluminöse schwarze in Hakengröße 12 sollte es richten.

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Langsam zu mir gezupft sollte dies Fische bringen. Schon bald konnte ich der ersten Attacke beiwohnen, leider ging der Anschlag ins Leere. Der nächste Anhieb saß, nur hatte die Forelle die Fliege nicht richtig genommen und verabschiedete sich nach kurzem Drill. Fing gut an, die Fische hatten Hunger und ich hatte ein Muster gefunden das sie gut annahmen. Nun gibt es in Seltz einen kleinen Bereich in dem oft dieselben(?) Fische stehen, ganz nah am Rand unter Ästen, zwischen Wurzeln und Laub versteckt, sieht man diese häufig Insekten von der Oberfläche schlürfen. Man kann Werferisch dort einfach nicht hin gelangen und auch deshalb werden diese Tiere dort wohl stehen. Mir gelang es bei einem Wurf zumindest recht dicht dort hin zu kommen und so ließ ich die Nassfliege langsam sinken. Schon wenige Sekunden später gab es einen  „Schlag“ im Wasser, eine Regenbogenforelle hatte die sich knapp unter der Oberfläche befindende Fliege inhaliert. Etwas blöde schauend ob dieser recht Heftig ausgefallenen Reaktion (sehe ich sonst nur bei Attacken auf Hopper oder ähnliche aber nicht bei unter der Oberfläche Treibendem Futter). Der Anschlag kam somit wenige Momente Später als sonst aber in diesem Fall genau richtig gab es doch erbitterte Gegenwehr von der anderen Seite. Relativ zügig konnte ich erkennen, dass ich einen richtig guten Fisch gehakt hatte, vorsichtig Bugsierte ich die Dame über eine Krautfahne hinweg und konnte sie dahinter gut Drillen. Das ganze liest sich als wäre es das einfachste von der Welt gewesen, dies war aber beim besten Willen nicht so, die Rute war bis zum Bersten gekrümmt und der Fisch wollte immer noch weiter. Gut für mich war das ich eigentlich immer gezogene Stroft Vorfächer mit Pitzenbauerring und 16er oder 18er Spitze in Seltz Fische. Mit allem anderen hätte der Dickschädel wohl kurzen Prozess gemacht. Lange Rede kurzer Sinn nach ein paar Minuten konnte ich die schöne Dame sicher Keschern.  Ein toller Fisch und wohl meine mit Abstand größte Forelle bisher, wäre es nun noch ein Wildwuchs gewesen, hätte es nicht besser sein können. Aber man kann nicht alles haben und so ein Tier ist so oder so eine Ausnahme für mich.

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Tolle Raini mit gefühlt riesigem Kopf

Vermutlich hockte sie auch schon eine Weile in den Seen denn ich wüsste nicht wann das letzte Mal Fische in der Größe besetzt wurden.  Nach dem Theater brauchte ich dann erst mal ein paar Minuten Ruhe ohne Rute und Rauchte 1-2 Zigaretten, bis es dann ein paar Meter weiter wieder los ging. Hier versuchte ich mein Glück dann mit Hoppern und anderen Mustern. Bis ich mich dazu entschloss einen schwarzen Streamer anzubinden, ein paar Würfe zu machen und dann den See zu wechseln. Nachdem sich dabei immer noch nichts tat machte ich den letzten Wurf und Kurbelte dann die Schnur ein. Dabei konnte ich beobachten wie sich eine Bugwelle hinter dem Streamer her schob, ein Fisch hatte die Verfolgung aufgenommen. Schnell Wechselte ich von ein kurbeln auf schnelles einstrippen und schon packte die Forelle zu. Ein wilder Tanz begann und kurze Zeit später konnte ich eine +50er Regenbogenforelle landen. Ein guter Tag mit zwei solchen Fischen!
Den Rest verbrachte ich damit verschiedene Fliegen auszuprobieren. Mehrere Fische konnte ich noch Haken verlor aber leider alle nach kurzem Drill oder der Anschlag ging ins Leere. Besonderen Reiz hatte es die Fische gezielt mit einer Nassfliege anzuwerfen und zum Biss zu animieren. Bei einer dieser Gelegenheiten sah ich wieder eine Bugwelle hinter meiner langsam eingezupften Fliege, der Biss kam und der Anschlag ging ins Nirvana dabei flog die Fliege + Vorfach aus dem Wasser und landete ein Stück weiter, eine Vorbei schwimmende Forelle nahm dann natürlich prompt wieder die Fliege und schlitzte nach kurzem hin und her ebenfalls wieder aus. Manchmal sind so Sachen ja einfach nur zum Tot lachen aber passiert und ich war eh zufrieden.

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Alles in allem waren die Fische recht viel Unterwegs aber extrem Vorsichtig im Beissverhalten, viele dümpelten nur in der Gegend rum und mussten Vorsichtig „angesprochen“ werden. Dafür konnte man aber viele und vor allem auch große Fische sehen z.B. einen Karpfen mit bestimmt 10 oder mehr kg, einen verdammt großen Hecht und dazu noch 1 oder 2 schöne große Forellen. Ich vermute mal, dass diese Umtriebigkeit mit dem Warmen Wetter zu tun hatte, schließlich hatten wir 22°C!

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Fliegenbinden: Morrish Hopper

Da ja jetzt die Zeit des Fliegenbindens beginnt will ich mich auch mal an einem Beitrag dazu versuchen. Es geht um eine sehr fängige Spätsommer Fliege welche auch bis in den Oktober hinein gefischt werden kann. Entweder knapp bis an das Ufer des Gewässers geworfen oder langsam ein gezupft bringt sie mir immer wieder gute Fische

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Benötigt wird:
-Moosgummi zwei unterschiedeliche Farben, welche zusammen geklebt werden
-scharfes Messer
-10er Trockenfliegen Haken
-Gummibeine
-Egg Yarn als “Blickfang”
-Bindegarn weiß
-Kugelschreiber
-schwarzer Edding
-Schablone
-Klebstoff bzw. Lack

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Zunächst wird eine Grundwicklung um den Haken gelegt und der Abschlussknoten gemacht.

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Pro Hopper braucht man 4 “Gummibeine”, 2 mal werden 2 mit einem einfachen Knoten verbunden. Dann wird in zwei einzelne Beine jeweils ein Knoten gemacht.

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Mit dem Kugelschreiber wird nun mit Hilfe der Schablone (langezogene Raute) die Form nachgezeichnet. Diese wird ausgeschnitten und etwas abgerundet. Anschliessend bekommt sie mit dem scharfen Messer einen Querschnitt für den Kopf und dann mittig noch einen Angepasst an die Größe des Hakens.

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Der Haken wird mit Kleber bestrichen und der Körper am längs Schnitt drauf gedrückt.

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Nachdem der Kleber Trocken ist, wird das Bindegarn mehrmals kurz vor der Hakenspitze um den Körper gelegt.

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Als erstes wird das Egg Yarn als Blickpunkt eingebunden, danach die zwei Doppelbeine an beiden Seiten.

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Das Bindegarn wird nun in einem Schwung bis kurz vor das Hakenöhr gelegt.

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Hier werden nun jeweils die letzten Beine eingebunden und der Abschlussknoten gesetzt. Nun werden alle Stellen an denen Beine liegen mit Klebstoff extra gesichert, anschließend werden diese etwas eingekürzt. Bei den Doppelbeinen werden die Überstände vorne abgeschnitten.

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Mit dem Edding werden am Kopf jeweils noch Augen aufgetragen, Fertig.

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