Bachforelle, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Fliegenfischen Kyll, Gerät u. Material, Hopper, Nahe, Nymphe, Taktik, Testbericht

Wychwood Rute + Schnur

 

Wie bereits angekündigt soll es auf dem Blog noch Gerätetests geben. Häufig gibt es diese zwar schon, dass Problem dabei ist allerdings das in den seltensten Fällen auch Negative Sachen dargestellt werden. Vermutlich einfach weil man damit gesponsert wird oder ähnliches. Da ich den Kram aber selber Kaufe bin ich hier etwas unabhängiger. Wie ich diese Berichte genau gestalte weiß ich noch nicht, also nicht wundern wenn es zu Beginn auch mal etwas durcheinander oder Unsortiert wirkt. Auf dieser Seite wird es meistens um die eher Kostengünstigen Sachen gehen, also keine Rutentests von Sage oder Orvis, Wathosen von Simms und dergleichen. Das ist außerhalb meiner Möglichkeiten und wird meiner Meinung nach eh Überbewertet.

Wir beginnen heute mit einer Rute und der dazu passenden Schnur. Da beides von derselben Firma ist und gleichzeitig gekauft wurde fasse ich das ganze zusammen. Es geht in diesem Fall um die Wychwood River & Stream Rute der Klasse 5 in 9FT und die passende Ligth Presentation Schnur derselben Klasse. 

Starten wir mit der Rute und beginnen mit dem Offensichtlichen, dem Preis und Aussehen: Kostenpunkt sind Ungefähr 150Euro, je nachdem wo man sie kauft. Mit diesem recht „günstigem“ Preis befinden wir uns eher im Unteren Drittel der Allgemeinen Anschaffungskosten für eine neue Rute. Das Günstig nicht gleich Billig bedeuten muss,  zeigt uns diese Serie. Fangen wir von Unten nach Oben an. Was einem als erstes ins Auge Sticht ist der Spacer, also das an dem der Rollenfuss später anliegt, ist wirklich schön gestaltet und besteht aus einem Wurzelholz. Ein echter Hingucker und natürlich bei jedem Stock unterschiedlich. In den meisten Fällen ist das Holz in einem grün, gold und braunem Farbton gehalten. Der Rollenhalter hat eine Art bronzenes Beige und Harmoniert damit sehr gut. Bei der Klasse 5 Rute gibt es zwei Ringe für die Sicherung der Rolle, dies Begrüße ich sehr, ist ein verrutschen doch so nur schwer möglich. Der Kork ist weder besonders schlecht noch gut, dies kann man ja an den Bildern für sich selber beurteilen.

Der Blank kommt in einem Matten grün-grau mit Goldenen Wicklungen an den Ringen daher und ist vier Teilig. Die Serie ist ausgelegt für die leichte bis Mittlere Bach und Flussfischerei und das Merkt man auch.

Der Name ist zwar etwas Gewöhnungsbedürftig aber naja: Connenct Series Feather Down Floater – Light Presentation. Kurzum ne WF Vollschnur mit längerem Taper für eine Sanftere Präsentation, gut passend zu der obigen Rute. Der Kostenpunkt liegt hier bei ungefähr 45 Euro. Die Farbe würde ich als ein Sanftes Mintgrün beschreiben, Schlaufen jeweils am Anfang und Ende runden das ganze Ab. Da ich keine Wage besitze und es bei den kleineren Rutenklassen eh für Quatsch halte, habe ich sie nicht gewogen (dies ist was anderes bei Schussköpfen und dergleichen!) und kann somit auch nichts zum Kopfgewicht sagen. Sie passt gut zu dem 5er Stock und tut in der Hauptsache das was sie soll. Einziger Kritikpunkt den ich hier wirklich habe, wäre das mir die Spitze an und für sich zu schnell absäuft. Klar kann ich das umgehen indem ich sie Fette, ist aber nicht Sinn der Übung. Fairerweise muss man aber sagen das ich bisher noch nicht eine Schnur gefischt habe die dieses Problem nicht hatte und das sind mittlerweile doch schon einige gewesen. Also nicht schön, kann man aber Vernachlässigen. Bei dem Produkt kann man aber tatsächlich sagen das sie das tut was die Technik dahinter verspricht und das ist eine Sanfte Präsentation zu ermöglichen. Ist mir bisher nicht so stark aufgefallen aber eine freudige Tatsache.

Zur Aktion der Rute will ich gar nicht so viele Worte verlieren(kann man sich auf der jeweiligen Händlerseite ansehen), die Beschreibung dazu ist recht schwierig und Komplex, sowie als Einzelperson oft von der eigenen Erfahrung und Meinung abhängig. Roll und Überkopfwürfe gelingen auch über größere Entfernungen sehr angenehm und ein Sanftes aufsetzten gelingt ohne nennenswerte Schwierigkeiten, je nachdem wie gut man so Werfen kann. In meinen Augen verzeiht die Kombination bei der Präsentation aber kleine Fehler und wandelt dies nicht gleich in einen Hageleinschlag um.

Beschwerte Nymphen der Größe 16 -12 und auch größere Trockenfliegen wie Hopper oder Maifliegen lassen sich noch bequem Werfen und landen dort wo sie sollen. Viel Größer bzw. schwerer sollte es aber auch nicht werden, zur Fischerei mit dem Streamer eignet sich diese Kombination nicht so richtig. Zwar natürlich prinzipiell möglich aber man merkt einfach, dass hier dem Ganzen die Puste ausgeht.

Fazit: Wer eine Kombination für Gewässer wie Kyll, Murg, den Simmerbach bei Simmern oder aber auch die Nahe bei Kirn sucht wird hiermit sehr Glücklich werden, natürlich gibt es den einen oder anderen Kritikpunkt, für die Preiskategorie sind diese aber Lachhaft. Wer sich übrigens mal etwas Umschaut wird sehr ähnliche Blanks mit Wurzelholzspacer bei recht Teuren Namen finden.

In Deutschland kann man beides über Rolf Renell und seinen Shop: http://www.fliegen-shop.de erwerben. Wer dies lieber wo anders tun möchte sollte dies in UK tun, ich habe aber lieber meinen Ansprechpartner hier vor Ort.

 

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Herbstliches Fischen an der Kyll

Schon wieder ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag und nach wie vor hat dies nichts mit Unlust zu tun, sondern ist den äußeren Umständen geschuldet. Zunächst gab es hier Anfang August ein paar heiße Tage welche das Fischen erschwerten bzw. zum Erliegen brachten, dann folgten gleich mehrere Hochwasser und anschließend war mein Auto kaputt. Da ich aber darauf angewiesen bin um los zukommen viel so ziemlich alles ins Wasser. Nachdem dies Problem beseitigt war fing natürlich die große Hitze an. Fischen? Unmöglich! Einzig ein kurzer drei Tagestrip an die Ostsee verschaffte Linderung, wieso es dazu keinen Beitrag gab? Ganz einfach zwei der drei Tage war das Angeln Aufgrund Trüben und verkrauteten Wassers nicht möglich. 

Zwar gab es abends einen schönen Biss aber das war es dann auch schon wieder. Also uninteressant, immerhin konnten wir aber einen Schweinswal beobachten.                                                                                   

Mittlerweile ist das Auto wie erwähnt aber wieder heile und die Temperaturen, vor allem die des Wassers, wieder ok. Wen wundert es das ich dies gleich nutze um an die Nahe zu fahren, hier gab es dann zum Einstand drei Döbel und einen ansonsten sehr entspannten Abend. Interessanter war natürlich die Tour am Freitag an die Kyll, diese wird so spät im Jahr zu einem recht schwierigem Revier sind die Fische doch sehr Vorsichtig und stürzen sich nicht mehr auf alles was Zuckt. 

Zu beobachten ist dies vor allem beim Fischen mit der Trockenfliege, passt diese nicht wirklich oder wird auch nur Ansatzweise falsch Präsentiert wird das Fressen eingestellt und es kehrt Ruhe ein. Dazu kam noch das ich mich beim Werfen ziemlich blöd anstellte und recht regelmäßig mein Muster in die Flugschnur einhängte, naja man kennt so Tage ja und wie beim letzten Lenne Bericht erwähnt, versöhnen mich hin und wieder gute Forellen dann mit dem Tag, also heißt es Abwarten und durch das Chaos Boxen. Da sich für meine Hopper keiner Interessierte, „merkwürdig, letztes Jahr klappte das super zu der Zeit nach der Hitze“, wurde bald die Nymphe angebunden. 

Es dauerte auch nicht lange und es gab den ersten Biss, Anschlag und Hängt! Nix großes aber immerhin der erste Fisch 20-25cm. Gar nicht mal so verkehrt, allerdings fühlte sich das ganze etwas merkwürdig an beim Drill. Wie hätte es auch anders sein können, Fario außen an der Flanke gehakt. Ahhhhh! Kurz locker gelassen und ab war die gute. Es folgte dann beim Stromauf Waten noch eine Fingerlange danach  ging nichts mehr. Also weiter hoch zur ersten Rausche und dort die Nymphe Stromab anbieten, zack Biss kurzes Zerren und ab. Ahhhhh! Was folgte ist dann eigentlich schon nicht mehr zum Lachen, Rausche Nummer 2 war angesagt. Schön Stromauf präsentiert gab es bald den ersten Kontakt, eine schöne Äsche und man glaubt es kaum sie zog merkwürdige Bahnen im Kreis, schon wieder in der Flanke gehakt. Das passiert mir sonst vielleicht 1-2mal im Jahr aber nie am selben Tag! Also wieder Schnur schlaf und schon war sie wieder frei. Direkt an derselben Stelle gab es dann noch einen Biss, vermutlich eine weitere Äsche, heftige Gegenwehr und 3 Sekunden später, Schnur schlaf! Ja kann es denn Wahr sein, so eine Ka***! Aber es hilft ja alles nichts, weiter geht es, die Rausche ist zum Glück sehr lang. Nächster Wurf, Biss! Hängt! Und bleibt hängen! Allerdings nicht im Fischmaul sondern an einem Stein, Abriss. Jetzt steigt aber langsam doch der Puls! Ein paar Würfe später dasselbe Spiel, Biss und hängt! Wieder am Stein, entnervt Wate ich langsam zu der Stelle und Versuche an die Nymphe ran zu kommen, der Stein entpuppt sich nun als versunkener Baumstamm, „ah da hängt ja sogar noch meine andere Nymphe“, beide eingesammelt und froh über die Rettung des Vorfaches sowie beider Fliegen. 5 Minuten später zappelt dann endlich die erste nicht mehr fingerlange Bachforelle am Haken, für eine Entnahme immer noch zu klein aber 25cm sind schon ok, also schnell weiter Schwimmen lassen. Ein kleiner Fisch folgt noch dann war es das für den Flecken. Mit gemischten Gefühlen wate ich wieder Stromab und versuche mein Glück mit der Trockenfliege, nichts tut sich. 30Minuten später gebe ich es in der Ecke auf und Wandere gemütlich zum Auto, etwas runter kommen, Luft holen, zu Atem kommen. 

An die so Liebevoll genannte Rentnerstrecke soll es nun gehen, diese ist leicht zu erreichen und wie geschaffen für das Fischen mit der Trockenen. Leider zeigen sich auch hier die Tiere nicht sehr steigfreudig und ignorieren mein Angebot völlig, also leichte Nymphe Größe 18 ran und weiter geht es. Tatsächlich dauert es auch nicht lange und 2 oder 3 kleine Forellen können sich für die Angebotenen Muster erwärmen. Hm dann wohl besser ein Platzwechsel, wir wollen die kleinen ja nicht verangeln.

 Also hoch zum schnelleren und schwieriger zu Befischendem Wasser, eines meiner Lieblingsmuster in Größe 12 ans Band und los geht es. Schon nach wenigen Würfen bleibt die Schnur stehen, ein leichter Anschlag, hängt, ein schöner Fisch von ca. 30cm uuund ab! Man man man, kann das denn die Möglichkeit sein? So einen schweren Tag hatte ich ja ewig nicht mehr. Es wurde Zeit für eine Pause und was Passiert? Richtig! Ich lege mich einmal voll lang! Aber halb so schlimm, mein linkes Knie fängt ja mein Komplettes Gewicht auf einem Spitzen Stein ab, ein Grandioser Tag, einfach schön diese Natur! Humpeln tue ich übrigens immer noch. Es wurde Zeit etwas zu Essen und sich das Wasser in Ruhe anzusehen, zudem war stehen gerade im Moment eh nicht so drin, zum Glück war die Hose nicht gerissen… 30 Minuten später ging es dann weiter, das ganze konnte so ja nicht bleiben. Immer noch mit der Nymphe im schnellen Wasser Stromauf fischend, machte ich einen Wurf „zwischen“ zwei Strömungen, also in einen etwas ruhigeren Bereich. Die Schnur streckt sich, lässt sich von der Strömung mit zerren und bleibt stehen, Anschlag und Hängt. Wütendes Kopfschütteln am anderen Ende signalisiert mir einen guten Fisch, schnell erkenne ich eine Fario. Und was für eine sich da durch die Strömung schiebt, Wahnsinn! Fast direkt kann ich sehen, dass das Tier vorn in der Unterlippe sauber gehakt wurde. DAS wurde ja auch wirklich Zeit, jetzt nur nichts falsch machen. An so einem Tag fehlt mir gerade noch das ich diesen Fisch verliere. Aber alles geht gut und sanft gleitet sie bzw. besser sollte ich sagen er über den Kescher Rand, denn was sich da im Netz regt ist ein schöner Milchner, ein wunderschön gefärbtes Tier. So Kräftige Farben habe ich bisher nur bei einer weiteren Bachforelle in dem Gewässer gesehen, diese war aber bei weitem nicht so schön. 

Bei solch einer Belohnung nimmt man gerne mal einen nicht ganz einfachen Tag in Kauf und freut sich doch am Ball geblieben zu sein. Alles Weitere ist dann auch eigentlich hinfällig. Es ging noch ein paar Stunden weiter und ich konnte auch endlich eine Forelle auf einen Hopper fangen aber im Großen und Ganzen tat sich nicht sehr viel und die Größe war auch eher klein. Immerhin legte ich mich nicht nochmal lang, das Werfen bereitete mir aber zwischendurch immer noch Probleme, aus dem Grund werde ich nun mal eine neue Schnur ausprobieren und zwar eine Klasse höher. Ich vermute schon länger, dass ich an meiner Gespließten zu leicht Fische und sie deutlich mehr kann. Mal abwarten was dabei rum kommt, es geht vor dem Saisonende aber wohl noch zwei weitere Male an die Kyll und ich werde natürlich Berichten.

 

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Alle Jahre wieder… Fischen in Seltz

Seit Mitte September wieder geöffnet war ich die Saison das 2 mal nun in Seltz. Beim ersten Mal war der Wurm drin und bis auf zwei Verlor ich alle Fische im Drill.

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Auch sonst war der Tag recht Zäh und die Fische sehr heikel. Daher gab es dazu auch keinen großartigen Bericht. Nun war ich gestern wieder dort, denn besser am Wasser und Fischen als das komplette Wochenende auf dem Sofa zu verbringen. Früh wie immer ging es los und kurz vor 8 war ich auch schon da. Bin ich häufig der erste der auf das Gelände fährt waren diesmal sogar schon zwei Autos bzw. drei Fischer vor mir da. Also Karte gezogen und das Gerät vorbereitet. Da ich mir kein Ziel überlegt hatte für den Tag Fischte ich einfach munter drauf los mit der üblichen Methode sprich Eggfly und langsam Driften lassen.

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Schon beim zweiten oder dritten Wurf schaffte ich es gekonnt das Ganze in den Baum zu setzten wo es dann auch direkt hängen blieb. Also wurde ein neues Tippet angebunden und mal was Neues Versucht. Ich fische ja nur sehr selten mit Nassfliegen auch wenn mir die Muster selber (vor allem die Irischen Maifliegen) sehr gut gefallen. Für den Trip auf die Färöer hatten wir uns ja jede Menge für die Seenfischerei besorgt. Was liegt da näher als diese auch mal hier auszuprobieren? Eine Relativ Voluminöse schwarze in Hakengröße 12 sollte es richten.

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Langsam zu mir gezupft sollte dies Fische bringen. Schon bald konnte ich der ersten Attacke beiwohnen, leider ging der Anschlag ins Leere. Der nächste Anhieb saß, nur hatte die Forelle die Fliege nicht richtig genommen und verabschiedete sich nach kurzem Drill. Fing gut an, die Fische hatten Hunger und ich hatte ein Muster gefunden das sie gut annahmen. Nun gibt es in Seltz einen kleinen Bereich in dem oft dieselben(?) Fische stehen, ganz nah am Rand unter Ästen, zwischen Wurzeln und Laub versteckt, sieht man diese häufig Insekten von der Oberfläche schlürfen. Man kann Werferisch dort einfach nicht hin gelangen und auch deshalb werden diese Tiere dort wohl stehen. Mir gelang es bei einem Wurf zumindest recht dicht dort hin zu kommen und so ließ ich die Nassfliege langsam sinken. Schon wenige Sekunden später gab es einen  „Schlag“ im Wasser, eine Regenbogenforelle hatte die sich knapp unter der Oberfläche befindende Fliege inhaliert. Etwas blöde schauend ob dieser recht Heftig ausgefallenen Reaktion (sehe ich sonst nur bei Attacken auf Hopper oder ähnliche aber nicht bei unter der Oberfläche Treibendem Futter). Der Anschlag kam somit wenige Momente Später als sonst aber in diesem Fall genau richtig gab es doch erbitterte Gegenwehr von der anderen Seite. Relativ zügig konnte ich erkennen, dass ich einen richtig guten Fisch gehakt hatte, vorsichtig Bugsierte ich die Dame über eine Krautfahne hinweg und konnte sie dahinter gut Drillen. Das ganze liest sich als wäre es das einfachste von der Welt gewesen, dies war aber beim besten Willen nicht so, die Rute war bis zum Bersten gekrümmt und der Fisch wollte immer noch weiter. Gut für mich war das ich eigentlich immer gezogene Stroft Vorfächer mit Pitzenbauerring und 16er oder 18er Spitze in Seltz Fische. Mit allem anderen hätte der Dickschädel wohl kurzen Prozess gemacht. Lange Rede kurzer Sinn nach ein paar Minuten konnte ich die schöne Dame sicher Keschern.  Ein toller Fisch und wohl meine mit Abstand größte Forelle bisher, wäre es nun noch ein Wildwuchs gewesen, hätte es nicht besser sein können. Aber man kann nicht alles haben und so ein Tier ist so oder so eine Ausnahme für mich.

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Tolle Raini mit gefühlt riesigem Kopf

Vermutlich hockte sie auch schon eine Weile in den Seen denn ich wüsste nicht wann das letzte Mal Fische in der Größe besetzt wurden.  Nach dem Theater brauchte ich dann erst mal ein paar Minuten Ruhe ohne Rute und Rauchte 1-2 Zigaretten, bis es dann ein paar Meter weiter wieder los ging. Hier versuchte ich mein Glück dann mit Hoppern und anderen Mustern. Bis ich mich dazu entschloss einen schwarzen Streamer anzubinden, ein paar Würfe zu machen und dann den See zu wechseln. Nachdem sich dabei immer noch nichts tat machte ich den letzten Wurf und Kurbelte dann die Schnur ein. Dabei konnte ich beobachten wie sich eine Bugwelle hinter dem Streamer her schob, ein Fisch hatte die Verfolgung aufgenommen. Schnell Wechselte ich von ein kurbeln auf schnelles einstrippen und schon packte die Forelle zu. Ein wilder Tanz begann und kurze Zeit später konnte ich eine +50er Regenbogenforelle landen. Ein guter Tag mit zwei solchen Fischen!
Den Rest verbrachte ich damit verschiedene Fliegen auszuprobieren. Mehrere Fische konnte ich noch Haken verlor aber leider alle nach kurzem Drill oder der Anschlag ging ins Leere. Besonderen Reiz hatte es die Fische gezielt mit einer Nassfliege anzuwerfen und zum Biss zu animieren. Bei einer dieser Gelegenheiten sah ich wieder eine Bugwelle hinter meiner langsam eingezupften Fliege, der Biss kam und der Anschlag ging ins Nirvana dabei flog die Fliege + Vorfach aus dem Wasser und landete ein Stück weiter, eine Vorbei schwimmende Forelle nahm dann natürlich prompt wieder die Fliege und schlitzte nach kurzem hin und her ebenfalls wieder aus. Manchmal sind so Sachen ja einfach nur zum Tot lachen aber passiert und ich war eh zufrieden.

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Alles in allem waren die Fische recht viel Unterwegs aber extrem Vorsichtig im Beissverhalten, viele dümpelten nur in der Gegend rum und mussten Vorsichtig „angesprochen“ werden. Dafür konnte man aber viele und vor allem auch große Fische sehen z.B. einen Karpfen mit bestimmt 10 oder mehr kg, einen verdammt großen Hecht und dazu noch 1 oder 2 schöne große Forellen. Ich vermute mal, dass diese Umtriebigkeit mit dem Warmen Wetter zu tun hatte, schließlich hatten wir 22°C!

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Fliegenbinden: Morrish Hopper

Da ja jetzt die Zeit des Fliegenbindens beginnt will ich mich auch mal an einem Beitrag dazu versuchen. Es geht um eine sehr fängige Spätsommer Fliege welche auch bis in den Oktober hinein gefischt werden kann. Entweder knapp bis an das Ufer des Gewässers geworfen oder langsam ein gezupft bringt sie mir immer wieder gute Fische

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Benötigt wird:
-Moosgummi zwei unterschiedeliche Farben, welche zusammen geklebt werden
-scharfes Messer
-10er Trockenfliegen Haken
-Gummibeine
-Egg Yarn als “Blickfang”
-Bindegarn weiß
-Kugelschreiber
-schwarzer Edding
-Schablone
-Klebstoff bzw. Lack

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Zunächst wird eine Grundwicklung um den Haken gelegt und der Abschlussknoten gemacht.

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Pro Hopper braucht man 4 “Gummibeine”, 2 mal werden 2 mit einem einfachen Knoten verbunden. Dann wird in zwei einzelne Beine jeweils ein Knoten gemacht.

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Mit dem Kugelschreiber wird nun mit Hilfe der Schablone (langezogene Raute) die Form nachgezeichnet. Diese wird ausgeschnitten und etwas abgerundet. Anschliessend bekommt sie mit dem scharfen Messer einen Querschnitt für den Kopf und dann mittig noch einen Angepasst an die Größe des Hakens.

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Der Haken wird mit Kleber bestrichen und der Körper am längs Schnitt drauf gedrückt.

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Nachdem der Kleber Trocken ist, wird das Bindegarn mehrmals kurz vor der Hakenspitze um den Körper gelegt.

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Als erstes wird das Egg Yarn als Blickpunkt eingebunden, danach die zwei Doppelbeine an beiden Seiten.

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Das Bindegarn wird nun in einem Schwung bis kurz vor das Hakenöhr gelegt.

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Hier werden nun jeweils die letzten Beine eingebunden und der Abschlussknoten gesetzt. Nun werden alle Stellen an denen Beine liegen mit Klebstoff extra gesichert, anschließend werden diese etwas eingekürzt. Bei den Doppelbeinen werden die Überstände vorne abgeschnitten.

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Mit dem Edding werden am Kopf jeweils noch Augen aufgetragen, Fertig.

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