Mit der Nymphe am Bach
Langsam wird es Zeit für eine weitere Folge aus dieser Serie. Extrem spannend und Effektiv gestaltet sich diese Möglichkeit des Fliegenfischens. Zumindest wenn man mit einem bestimmten Faktor klar kommt – dem Platz oder noch besser dem Fehlen von eben diesem.
eine der wenigen “freien” Stellen
Man kann an einem kleinen Gewässer natürlich auch gut mit der Trockenen Fischen aber auch hier gibt es extreme Pools, dessen Tiefere Regionen die Fische eher selten bis nie für eine vorbeischwimmende Oberflächen Nahrung verlassen. Mitunter einer der Gründe der für das Fischen mit Nymphen spricht, zum anderen finden wir uns häufig an diesen Bächen ein wenn sie Trüb oder zumindest angestaubt sind. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, bei klarem Wasser sehen uns die Flossenträger einfach zu schnell. Wir müssen Teilweise auf 2m ran kommen, dies ist beinahe unmöglich wenn uns die Fische direkt sehen können. Auch ein Stromauf Wandern hilft dabei nicht. Zwar Steigen einzelne Exemplare bei solchen Bedingungen (Trüb/Angestaubt) aber die meisten werden am Grund oder Mittelwasser das mitgeschwemmte Futter einsammeln, ist für sie ja auch das einfachste. Zu dem nicht so schnell gesehen werden kommt noch, dass die Fische weniger Misstrauisch aber dafür Hungriger werden, eine Kombination die man sich nur wünschen kann. „Neuere“ Methoden des Nymphenfischens kommen hier nicht oder nur selten zur Anwendung, dafür fehlt uns ganz einfach der Platz, eine 9, 10 oder gar 11Fuss Rute ist hier der falsche Ansatz. Wir könnten damit nur an den wenigsten Stellen Fischen und dann ebenfalls nur sehr eingeschränkt. Eine Rute mit der Länge von 8Fuss oder noch besser 7, ist das richtige.
eine kurze Gespließte eignet sich Hervorragend!
Zudem nutzen wir ein kurzes Vorfach von, je nach Beschaffenheit der Vegetation, 2-3m Länge. Je länger das Vorfach und je schwerer die Nymphe desto schwieriger lässt sich das Ganze in diesen Bereichen Steuern bzw. Lenken was gleichzusetzen mit Materialverlust ist. Das gute hierbei ist aber das wir alles ohne Größere Schwierigkeiten aus den Pflanzen befreien können, man kommt ja leicht ran. Dies sollte man vor allem bei einem Abriss tun, Vögel und Co. werden es einem Danken. Allerdings ruhig erst neu Montieren und nach dem Befischen der Stelle die Verluste einsammeln, nicht das man sich einen guten Fisch verscheucht. Wichtig ist auch nicht mit kräftigem Ruck zu zerren, sondern erst langsam ziehen, in vielen Fällen befreit sich das ganze ohne hängen zu bleiben von selbst. Wie führe ich hier aber meine Nymphe für eine gute Drift? Man muss sich damit Arrangieren eingeschränkt zu sein, dies ist nun mal einfach so. Häufig verzeihen einem die Fische aber eine nicht ganz so saubere Drift, zu sehr ist man mit dem Aufsammeln des frei Schwimmenden Futters beschäftigt. 95% der Zeit werden Rollwürfe ausgeführt, dies macht bei überhängenden Bäumen und wenig Rückraum am meisten Sinn.
Um dies zu tun müssen wir im oder zumindest direkt am Wasser stehen, häufig auch die einzige Möglichkeit an solch einem Gewässer. Je nachdem wie weit uns das Astwerk von oben bedrängt müssen wir unseren Wurf Anpassen. Haben wir Glück können wir uns seitlich ans Ufer Stellen und die Schnur an uns vorbei Treiben lassen. Müssen wir auf kürzeste Entfernung arbeiten treibt die Schnur direkt auf uns zu, ein seitliches Positionieren verschreckt dabei die Fische. Ist die Entfernung sehr(!) kurz und der Pool nicht zu Tief, Fischen wir Teilweise mit nur einem kurzen Stück des Vorfachs, der Rest liegt dann auf der Rolle bzw. halten wir in der Hand für den Fall eines Bisses. Ist es zu Tief bleibt uns nichts anderes über als es von Oben zu Versuchen aber ich will ehrlich sein, in 9 von 10 Fällen hat der Fettflossenträger längst mitbekommen was los ist. In den meisten Situationen lässt es sich aber noch ganz gut Fischen und ein, wenn auch nur kurzer, Rollwurf anbringen. Schwimmt die Schnur also direkt auf uns zu müssen wir die ersten Frei treibenden Meter, immer der Strömungsgeschwindigkeit angepasst, aufnehmen. Sind wir auf ca. 1Meter zum Vorfach angekommen fangen wir an die Rute langsam und der Strömung entsprechend zu Heben. Im Anschluss kann man direkt wieder zu einem neuen Wurf ansetzen.
Muster für den Bach
Am besten und angenehmsten ist es aber wenn Schnur und Vorfach an einem vorbei Treiben können, so ist ein freieres Arbeiten und mehr Kontrolle möglich, die Bisserkennung ist ebenfalls viel einfacher. Im Übrigen eignet sich so ein Gewässer auch für einen kurzen Besuch, den viel Zeit brauchen wir uns hier nicht für einzelne Stellen zu nehmen, schon nach wenigen Würfen weiß man ob jemand zu Hause ist oder nicht. „Nachteil“ des Ganzen, es ist Wahnsinn wie viele Potenzielle Plätze man auf nur 100m schon entdecken kann. Dies kann dann schon wieder recht lang dauern. Bei den Nymphen selbst habe ich meist 3 Unterschiedliche im Einsatz, eine kaum beschwerte für langsam Fließende Bereiche, eine für schnelle und max. 50cm Tiefe, sowie eine schwere Variante für sehr Tiefe Pools, meist lässt sich Nr. 2 und 3 aber unter einen Hut packen. Extrem Tief und Schnell Fließend kommt eher selten vor. Übrigens, die Vorfachlänge anhand des Wassers anpassen kann man zwar machen, ist aber nicht sinnvoll. Häufig hat man sogar auf den eben genannten 100 Metern alle drei Varianten mehrfach Wechselnd. Man würde also beinahe nichts anderes mehr machen als sein Vorfach kürzen oder verlängern, also lieber die Nymphe wechseln. Befassen wir uns mit einer neuen Stelle sollte man auch auf seine Position achten, es wäre nicht das erste Mal das nach einem Anhieb die Rutenspitze ins Geäst einschlägt. Im schlimmsten Fall ist hier dann nicht nur der Fisch weg sondern auch unsere Spitze gebrochen, wenn ein Drill unmöglich scheint sollte man diesen Platz lieber meiden. Man tut sich und vor allem auch dem Fisch einen gefallen, es ist einfach Quatsch an einer Stelle zu Fischen bei der ich weiß das ich dort nicht sicher Drillen kann. Es gibt genügend andere gute Standorte, zur Not versuche ich es dann eben nochmal wenn ich Position Stromauf bezogen habe.
Explizit etwas zur Bisserkennung schreibe ich nicht, diese unterscheidet sich nicht zu sonstigen Bedingungen. Die Rute sollte eine gute durchgehende Aktion haben, im Drill also Starke Fluchten mit genug Rückgrat ab puffern können. Hat sie dies nicht wird man das schnell merken, Fliegen einem doch häufiger als sonst die Muster um die Ohren. Es macht übrigens Sinn das Gewässer schon mal bei guten Sichtverhältnissen abzugehen, so kann man schon im Vorfeld Interessante Stellen ausmachen. Feine Tippets mit 12er oder gar 10er Durchmesser haben hier nichts verloren, man muss schnell die Kontrolle gewinnen können. Die Forellen sind häufig Wild und wissen aus diesem Grund ganz genau wieso sie ins Totholz schwimmen, um sie davon abzuhalten braucht es eben etwas mehr Power. Zudem sind die Fische widererwarten nicht Vorfachscheu so lange sie uns nicht gesehen haben. Umsichtiges Waten ist das A. und O. am besten wäre es wir würden ganz darauf verzichten dies ist aber nicht immer möglich. Hier sollte man vor allem auf Lose größere Steine achten, ist erstmal einer Polternd ist Wasser gerutscht stellen die Flossenträger häufig das Fressen ein.
Gruß und Dank an Stefan aus NRW für die Bilder von mir!