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Methoden des Nymphenfischens IV

Mit der Nymphe am Bach


Langsam wird es Zeit für eine weitere Folge aus dieser Serie. Extrem spannend und Effektiv gestaltet sich diese Möglichkeit des Fliegenfischens. Zumindest wenn man mit einem bestimmten Faktor klar kommt – dem Platz oder noch besser dem Fehlen von eben diesem.


eine der wenigen “freien” Stellen
Man kann an einem kleinen Gewässer natürlich auch gut mit der Trockenen Fischen aber auch hier gibt es extreme Pools, dessen Tiefere Regionen die Fische eher selten bis nie für eine vorbeischwimmende Oberflächen Nahrung verlassen. Mitunter einer der Gründe der für das Fischen mit Nymphen spricht, zum anderen finden wir uns häufig an diesen Bächen ein wenn sie Trüb oder zumindest angestaubt sind. Dies ist ein sehr wichtiger Punkt, bei klarem Wasser sehen uns die Flossenträger einfach zu schnell. Wir müssen Teilweise auf 2m ran kommen, dies ist beinahe unmöglich wenn uns die Fische direkt sehen können. Auch ein Stromauf Wandern hilft dabei nicht. Zwar Steigen einzelne Exemplare bei solchen Bedingungen (Trüb/Angestaubt) aber die meisten werden am Grund oder Mittelwasser das mitgeschwemmte Futter einsammeln, ist für sie ja auch das einfachste. Zu dem nicht so schnell gesehen werden kommt noch, dass die Fische weniger Misstrauisch aber dafür Hungriger werden, eine Kombination die man sich nur wünschen kann. „Neuere“ Methoden des Nymphenfischens kommen hier nicht oder nur selten zur Anwendung, dafür fehlt uns ganz einfach der Platz, eine 9, 10 oder gar 11Fuss Rute ist hier der falsche Ansatz. Wir könnten damit nur an den wenigsten Stellen Fischen und dann ebenfalls nur sehr eingeschränkt. Eine Rute mit der Länge von 8Fuss oder noch besser 7, ist das richtige.

eine kurze Gespließte eignet sich Hervorragend!
Zudem nutzen wir ein kurzes Vorfach von, je nach Beschaffenheit der Vegetation, 2-3m Länge. Je länger das Vorfach und je schwerer die Nymphe desto schwieriger lässt sich das Ganze in diesen Bereichen Steuern bzw. Lenken was gleichzusetzen mit Materialverlust ist. Das gute hierbei ist aber das wir alles ohne Größere Schwierigkeiten aus den Pflanzen befreien können, man kommt ja leicht ran. Dies sollte man vor allem bei einem Abriss tun, Vögel und Co. werden es einem Danken. Allerdings ruhig erst neu Montieren und nach dem Befischen der Stelle die Verluste einsammeln, nicht das man sich einen guten Fisch verscheucht. Wichtig ist auch nicht mit kräftigem Ruck zu zerren, sondern erst langsam ziehen, in vielen Fällen befreit sich das ganze ohne hängen zu bleiben von selbst. Wie führe ich hier aber meine Nymphe für eine gute Drift? Man muss sich damit Arrangieren eingeschränkt zu sein, dies ist nun mal einfach so. Häufig verzeihen einem die Fische aber eine nicht ganz so saubere Drift, zu sehr ist man mit dem Aufsammeln des frei Schwimmenden Futters beschäftigt. 95% der Zeit werden Rollwürfe ausgeführt, dies macht bei überhängenden Bäumen und wenig Rückraum am meisten Sinn.
Um dies zu tun müssen wir im oder zumindest direkt am Wasser stehen, häufig auch die einzige Möglichkeit an solch einem Gewässer. Je nachdem wie weit uns das Astwerk von oben bedrängt müssen wir unseren Wurf Anpassen. Haben wir Glück können wir uns seitlich ans Ufer Stellen und die Schnur an uns vorbei Treiben lassen. Müssen wir auf kürzeste Entfernung arbeiten treibt die Schnur direkt auf uns zu, ein seitliches Positionieren verschreckt dabei die Fische. Ist die Entfernung sehr(!) kurz und der Pool nicht zu Tief, Fischen wir Teilweise mit nur einem kurzen Stück des Vorfachs, der Rest liegt dann auf der Rolle bzw. halten wir in der Hand für den Fall eines Bisses. Ist es zu Tief bleibt uns nichts anderes über als es von Oben zu Versuchen aber ich will ehrlich sein, in 9 von 10 Fällen hat der Fettflossenträger längst mitbekommen was los ist. In den meisten Situationen lässt es sich aber noch ganz gut Fischen und ein, wenn auch nur kurzer, Rollwurf anbringen. Schwimmt die Schnur also direkt auf uns zu müssen wir die ersten Frei treibenden Meter, immer der Strömungsgeschwindigkeit angepasst, aufnehmen. Sind wir auf ca. 1Meter zum Vorfach angekommen fangen wir an die Rute langsam und der Strömung entsprechend zu Heben. Im Anschluss kann man direkt wieder zu einem neuen Wurf ansetzen.

Muster für den Bach
Am besten und angenehmsten ist es aber wenn Schnur und Vorfach an einem vorbei Treiben können, so ist ein freieres Arbeiten und mehr Kontrolle möglich, die Bisserkennung ist ebenfalls viel einfacher. Im Übrigen eignet sich so ein Gewässer auch für einen kurzen Besuch, den viel Zeit brauchen wir uns hier nicht für einzelne Stellen zu nehmen, schon nach wenigen Würfen weiß man ob jemand zu Hause ist oder nicht. „Nachteil“ des Ganzen, es ist Wahnsinn wie viele Potenzielle Plätze man auf nur 100m schon entdecken kann. Dies kann dann schon wieder recht lang dauern. Bei den Nymphen selbst habe ich meist 3 Unterschiedliche im Einsatz, eine kaum beschwerte für langsam Fließende Bereiche, eine für schnelle und max. 50cm Tiefe, sowie eine schwere Variante für sehr Tiefe Pools, meist lässt sich Nr. 2 und 3 aber unter einen Hut packen. Extrem Tief und Schnell Fließend kommt eher selten vor. Übrigens, die Vorfachlänge anhand des Wassers anpassen kann man zwar machen, ist aber nicht sinnvoll. Häufig hat man sogar auf den eben genannten 100 Metern alle drei Varianten mehrfach Wechselnd. Man würde also beinahe nichts anderes mehr machen als sein Vorfach kürzen oder verlängern, also lieber die Nymphe wechseln. Befassen wir uns mit einer neuen Stelle sollte man auch auf seine Position achten, es wäre nicht das erste Mal das nach einem Anhieb die Rutenspitze ins Geäst einschlägt. Im schlimmsten Fall ist hier dann nicht nur der Fisch weg sondern auch unsere Spitze gebrochen, wenn ein Drill unmöglich scheint sollte man diesen Platz lieber meiden. Man tut sich und vor allem auch dem Fisch einen gefallen, es ist einfach Quatsch an einer Stelle zu Fischen bei der ich weiß das ich dort nicht sicher Drillen kann. Es gibt genügend andere gute Standorte, zur Not versuche ich es dann eben nochmal wenn ich Position Stromauf bezogen habe.


Explizit etwas zur Bisserkennung schreibe ich nicht, diese unterscheidet sich nicht zu sonstigen Bedingungen. Die Rute sollte eine gute durchgehende Aktion haben, im Drill also Starke Fluchten mit genug Rückgrat ab puffern können. Hat sie dies nicht wird man das schnell merken, Fliegen einem doch häufiger als sonst die Muster um die Ohren. Es macht übrigens Sinn das Gewässer schon mal bei guten Sichtverhältnissen abzugehen, so kann man schon im Vorfeld Interessante Stellen ausmachen. Feine Tippets mit 12er oder gar 10er Durchmesser haben hier nichts verloren, man muss schnell die Kontrolle gewinnen können. Die Forellen sind häufig Wild und wissen aus diesem Grund ganz genau wieso sie ins Totholz schwimmen, um sie davon abzuhalten braucht es eben etwas mehr Power. Zudem sind die Fische widererwarten nicht Vorfachscheu so lange sie uns nicht gesehen haben. Umsichtiges Waten ist das A. und O. am besten wäre es wir würden ganz darauf verzichten dies ist aber nicht immer möglich. Hier sollte man vor allem auf Lose größere Steine achten, ist erstmal einer Polternd ist Wasser gerutscht stellen die Flossenträger häufig das Fressen ein.

Gruß und Dank an Stefan aus NRW für die Bilder von mir!

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Wychwood Rute + Schnur

 

Wie bereits angekündigt soll es auf dem Blog noch Gerätetests geben. Häufig gibt es diese zwar schon, dass Problem dabei ist allerdings das in den seltensten Fällen auch Negative Sachen dargestellt werden. Vermutlich einfach weil man damit gesponsert wird oder ähnliches. Da ich den Kram aber selber Kaufe bin ich hier etwas unabhängiger. Wie ich diese Berichte genau gestalte weiß ich noch nicht, also nicht wundern wenn es zu Beginn auch mal etwas durcheinander oder Unsortiert wirkt. Auf dieser Seite wird es meistens um die eher Kostengünstigen Sachen gehen, also keine Rutentests von Sage oder Orvis, Wathosen von Simms und dergleichen. Das ist außerhalb meiner Möglichkeiten und wird meiner Meinung nach eh Überbewertet.

Wir beginnen heute mit einer Rute und der dazu passenden Schnur. Da beides von derselben Firma ist und gleichzeitig gekauft wurde fasse ich das ganze zusammen. Es geht in diesem Fall um die Wychwood River & Stream Rute der Klasse 5 in 9FT und die passende Ligth Presentation Schnur derselben Klasse. 

Starten wir mit der Rute und beginnen mit dem Offensichtlichen, dem Preis und Aussehen: Kostenpunkt sind Ungefähr 150Euro, je nachdem wo man sie kauft. Mit diesem recht „günstigem“ Preis befinden wir uns eher im Unteren Drittel der Allgemeinen Anschaffungskosten für eine neue Rute. Das Günstig nicht gleich Billig bedeuten muss,  zeigt uns diese Serie. Fangen wir von Unten nach Oben an. Was einem als erstes ins Auge Sticht ist der Spacer, also das an dem der Rollenfuss später anliegt, ist wirklich schön gestaltet und besteht aus einem Wurzelholz. Ein echter Hingucker und natürlich bei jedem Stock unterschiedlich. In den meisten Fällen ist das Holz in einem grün, gold und braunem Farbton gehalten. Der Rollenhalter hat eine Art bronzenes Beige und Harmoniert damit sehr gut. Bei der Klasse 5 Rute gibt es zwei Ringe für die Sicherung der Rolle, dies Begrüße ich sehr, ist ein verrutschen doch so nur schwer möglich. Der Kork ist weder besonders schlecht noch gut, dies kann man ja an den Bildern für sich selber beurteilen.

Der Blank kommt in einem Matten grün-grau mit Goldenen Wicklungen an den Ringen daher und ist vier Teilig. Die Serie ist ausgelegt für die leichte bis Mittlere Bach und Flussfischerei und das Merkt man auch.

Der Name ist zwar etwas Gewöhnungsbedürftig aber naja: Connenct Series Feather Down Floater – Light Presentation. Kurzum ne WF Vollschnur mit längerem Taper für eine Sanftere Präsentation, gut passend zu der obigen Rute. Der Kostenpunkt liegt hier bei ungefähr 45 Euro. Die Farbe würde ich als ein Sanftes Mintgrün beschreiben, Schlaufen jeweils am Anfang und Ende runden das ganze Ab. Da ich keine Wage besitze und es bei den kleineren Rutenklassen eh für Quatsch halte, habe ich sie nicht gewogen (dies ist was anderes bei Schussköpfen und dergleichen!) und kann somit auch nichts zum Kopfgewicht sagen. Sie passt gut zu dem 5er Stock und tut in der Hauptsache das was sie soll. Einziger Kritikpunkt den ich hier wirklich habe, wäre das mir die Spitze an und für sich zu schnell absäuft. Klar kann ich das umgehen indem ich sie Fette, ist aber nicht Sinn der Übung. Fairerweise muss man aber sagen das ich bisher noch nicht eine Schnur gefischt habe die dieses Problem nicht hatte und das sind mittlerweile doch schon einige gewesen. Also nicht schön, kann man aber Vernachlässigen. Bei dem Produkt kann man aber tatsächlich sagen das sie das tut was die Technik dahinter verspricht und das ist eine Sanfte Präsentation zu ermöglichen. Ist mir bisher nicht so stark aufgefallen aber eine freudige Tatsache.

Zur Aktion der Rute will ich gar nicht so viele Worte verlieren(kann man sich auf der jeweiligen Händlerseite ansehen), die Beschreibung dazu ist recht schwierig und Komplex, sowie als Einzelperson oft von der eigenen Erfahrung und Meinung abhängig. Roll und Überkopfwürfe gelingen auch über größere Entfernungen sehr angenehm und ein Sanftes aufsetzten gelingt ohne nennenswerte Schwierigkeiten, je nachdem wie gut man so Werfen kann. In meinen Augen verzeiht die Kombination bei der Präsentation aber kleine Fehler und wandelt dies nicht gleich in einen Hageleinschlag um.

Beschwerte Nymphen der Größe 16 -12 und auch größere Trockenfliegen wie Hopper oder Maifliegen lassen sich noch bequem Werfen und landen dort wo sie sollen. Viel Größer bzw. schwerer sollte es aber auch nicht werden, zur Fischerei mit dem Streamer eignet sich diese Kombination nicht so richtig. Zwar natürlich prinzipiell möglich aber man merkt einfach, dass hier dem Ganzen die Puste ausgeht.

Fazit: Wer eine Kombination für Gewässer wie Kyll, Murg, den Simmerbach bei Simmern oder aber auch die Nahe bei Kirn sucht wird hiermit sehr Glücklich werden, natürlich gibt es den einen oder anderen Kritikpunkt, für die Preiskategorie sind diese aber Lachhaft. Wer sich übrigens mal etwas Umschaut wird sehr ähnliche Blanks mit Wurzelholzspacer bei recht Teuren Namen finden.

In Deutschland kann man beides über Rolf Renell und seinen Shop: http://www.fliegen-shop.de erwerben. Wer dies lieber wo anders tun möchte sollte dies in UK tun, ich habe aber lieber meinen Ansprechpartner hier vor Ort.

 

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