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Wels gezielt mit der Fliege!

Zum zweiten oder dritten Mal fange ich nun diesen Beitrag an, bislang gefiel mir keine der Varianten, hoffen wir also mal das es der hier überlebt. Es soll um Welse/Waller an der Fliegenrute gehen. Das ist ein „bisschen“ merkwürdig hat aber seinen ganz eigenen speziellen Charme, wenn man dieser Art der Fliegenfischerei denn sowas zugestehen möchte. Eigen ist es auf jeden Fall!

Stabile Haken sind absolut wichtig!

Wels Angler begegnen einem im allgemeinen eh schon nicht sehr viele, Spinnfischer quasi 0 und das ganze dann auch nochmal mit der Fliege ist eine ganz andere Nummer. Wie der Zufall so will bin ich aber tatsächlich über so einen „gestolpert“, Stephan seine Name und macht schon seit längerem Jagd auf die Nacktschnecken mit der Fliege und genauso zufällig stolperte ich über den ersten Wels an der Fliege. Nach einem ersten kennen lernen am Bach ging es bald los zum gemeinsamen Rapfen fischen. Zu bestimmten Zeiten sind die bei uns am Rhein super mit der Fliege zu befischen.

Als diese Räuberisch veranlagten Weißfische mal wieder nach viel zu kurzer Zeit auf Nimmerwiedersehen für den Tag verschwanden, ging es an eine Packung, hier hatten wir ein oder zwei Wochen zuvor mitten am Tag einen schönen Zander auf die Fliegen landen können.

Kann man machen!

Ich ließ also einen Chartreuse farbenen Zonkerstreamer Richtung Steine Fliegen, wartete kurz damit er runter sinken konnte und holte ihn dann mit langsamen Zügen wieder ein.

“Bisschen” misshandelt

Nach ungefähr 15 Minuten gab es einen Schlag in der Rute als hätte mir jemand mit Vollschmacko die flache Hand ins Gesicht geschlagen, meine Fresse was für ein übler Hieb. Stephan berichtete mir etwas später unter lachen von meinem wohl saudämlichen und entsetzen Gesicht. So im Nachhinein kann ich mir das sehr gut vorstellen! Zu meinem Glück waren wir in sehr ruhigem Wasser und weeeeit entfernt von jedem anderen Boot. Auf das was nun kam war ich nämlich nicht vorbereitet, der Wels machte einen Alarm ohne Ende, zog mal hier und mal dorthin. Am besten war es wenn er unter das Boot schwamm! In den ersten Minuten war ich tatsächlich etwas Perplex und überfordert. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe schon mehrere Welse am Band gehabt und auch gelandet. Selbst Nachts beim Zanderangeln inklusive Verfolgungsstolpern die Packung entlang aber das hier hatte nicht viel mit „Kontrolle“ oder einem geführtem Drill zu tun. Ich war nur unglaublich froh das der Fisch relativ schnell von der Packung weg und hin zum offenen Wasser kam. Absolut unschlagbare Vorteile waren dann noch, dass ich mit Stephan einen versierten und erfahrenen Welsangler an meiner Seite hatte und wir auf einem Boot platz genommen hatten und das Ganze nicht am Ufer stattfand. Man muss aber natürlich auch sagen das die Klasse 9 Rute vollkommen unterdemensioniert für die Art von Drill war. Nach zähem hin und her konnte Stephan dann irgendwann den für einen Wels noch relativ kleinen Fisch mittels Daumen(sogenannter Waller-)griff landen. Puh war das ein Akt, ich war echt Fix und fertig, was für eine Nummer. Will man wirklich was an der Fliegenrute in der Heimat erleben, dem sei die Fliegenfischerei auf die Schleimer empfohlen! Das war wirklich ne Story die es sich lohnte bei einem Bier zu erzählen und das brauchte ich dann später auch.


Nun wurde mir sehr schnell klar, dass obwohl ich immer sagte „nene Wels und Fliege, lass mal, ich will mich nicht umbringen“ ich anderes Material brauchte. Ich konnte beim besten willen nicht ausschließen das ich das nochmal richtig gezielt machen wollen würde. Da ich nicht gleich Hunderte von Euros in die Hand nehmen wollte für etwas das mir vielleicht gar nicht lag entschied ich mich für eine günstige Rute von Maximumcatch, Klasse 12, mit Überhandgriff und in einem recht hübschen Grünton gehalten. Tatsächlich war ich über die Verarbeitung extrem Positiv überrascht. Da passt soweit ich das beurteilen kann alles, gerade für keine 90Euro war das schon eine Ansage. Eine Rolle mit dem passenden Namen „Behemoth“ hatte ich daheim, als Schnur kam für den Anfang was günstiges. Nun gingen ein paar Tage ins Land, wir fingen weiter Rapfen und langsam kam der Sommer so richtig in Fahrt. Hin und wieder konnten wir in der Morgen und Abenddämmerung dann auch Welse unter der Oberfläche ausmachen. Für mich Anfangs etwas schwierig, wurde das aber mit jeder Sichtung besser. Die ersten ein oder zwei Chancen auf einen gezielt gefangenen Wels verpasste ich dann leider. Zwar nahmen die Jungs die Fliege, allerdings verpufft so ein Anhieb mit der Fliegenrute quasi direkt wenn der Fisch so ein Wallermaul hat. Ich zog meine Köder also quasi immer aus dem Maul heraus. Nachdem mir dies bei einem wirklich super guten Biss nochmal passierte wurde mir klar, dass ich etwas ändern musste. Neben der Rücksprache mit Stephan studierte ich zusätzlich noch die wenigen im Internet vorhanden Videos. Sehr schnell wurde klar, Strip Stricke setzen! Und zwar dermaßen hart das man andere Fische dabei schon aus dem Wasser ziehen würde. Meine Nächste Chance kam und was passierte? Genau richtig! Die macht der Gewohnheit setze sich durch und ich Hieb die Rute in die Luft, ein paar Sekunden hing der Fisch, dann war auch dieser weg. Spätestens jetzt beginnt man sich selber für einen Vollidioten zu halten. Immerhin konnte Stephan den ein oder anderen Fisch landen!

Stephan in Aktion

Langsam wurden unsere Sichtungen auch immer weniger, der Sommer schreitete voran, es wurde also höchste Zeit für mich. An einem weiteren angenehm warmen Abend waren wir also wieder auf dem Wasser und konnten zwei nebeneinander Patrouillierende Fische ausmachen. Abwechselnd machten wir nun also ein paar Würfe. Bei einem der Würfe zog meine Fliege unbeobachtet an den beiden vorbei, ich wollte schon wieder die Schnur aufnehmen für den nächsten Wurf als der hintere der beiden Welse auf einmal tiefer runter ging und in meine Richtung schwamm. Die Leine in meiner Hand straffte sich, der Ochse war also aktiv gedreht und hatte das Muster eingesaugt. Nun der Strip Strike der Hölle von mir und die daraufhin folgende Explosion des Fisches. Oh Fuck, der war aber deutlich größer als nen knappen Meter! Auweia, zum Glück war wieder Stephan an meiner Seite und wir auf seinem Boot. Rute nicht zu hoch halten, druck machen, druck machen! Zack der Wels unterm Boot, an der Schraube des Motors vorbei, an Deck ein hin und her geiere von mir. Und wenn der Stephan dann noch sagt „oh der ist aber Biestig“ weiß man auch, dass das ne anstrengende Nummer wird. Irgendwann waren aber der Fisch und auch ich müde, die Landung gelang dann irgendwie. Uiui etwas über 1,7m hatte der gute. Das war mein überhaupt bis Dato längster und vielleicht auch schwerster Fisch. Kann man mal erlebt haben muss ich sagen.

Puh was ein Vieh!



Wenige Tage nach diesem Ereignis waren wir früh Morgens wieder auf dem Wasser, noch im dunklen trafen wir auf den ersten Raubenden Fisch. Leider war dieses Exemplar überhaupt nicht von der Anwesenheit des Bootes angetan und verzog sich alsbald.

Wir stellten nun langsam fest das die Aktivität der Welse quasi gegen Null ging und sich diese langsam aber sicher in Tieferes Wasser verzogen. Stephan verlor leider ein Exemplar sehr schnell im Drill, nun war ich an der Reihe. Ein kleinerer Schleimer zog in knapp 10 Metern Entfernung am Boot entlang. 1 Wurf! Viel zu kurz. 2 Wurf! Knapp vor das Maul, keine Reaktion. 3 Wurf! Knapp vor das Maul, Wels schnappt zu, Fliege rausgezogen. 4 Wurf! Knapp vor das Maul, Wels schnappt zu, Fliege rausgezogen. 5 Wurf! Knapp vor das Maul, Wels schnappt zu, Strip Strike der Hölle, Wels hängt! Bei dem Drill bemerkte ich dann sehr schnell den Unterschied einer #9 und 12er Rute im Drill. Natürlich hat so ein Fisch trotzdem noch eine Gewisse Masse und besteht quasi nur aus Flosse aber diesmal konnte ich recht schnell die Kontrolle übernehmen und das ganze Verhältnismäßig zügig beenden. Einzig bei der Landung brauchte ich diesmal noch Hilfe. Ein wirklich schöner etwas über 1Meter langer Bursche hatte den Köder genommen.

Toller Fisch!

Der hier wollte aber wirklich ganz dringend die Fliege haben als er sie erstmal Entdeckt hatte. Für mich natürlich eine Riesenchance bei so vielen Versuchen auf einmal. Schön das es dann noch einmal geklappt hat. Leider war dies die letzte Chance für mich in dem Jahr nochmal einen Wels an die Fliege zu bekommen. Zwar war ich vom Ufer nochmal los aber die Barteln tragenden Gesellen waren nicht in der Stimmung. Überhaupt hatte ich das Jahr über nur sehr wenig Beifang was das anging, im Jahr zuvor war das ganz anders. Aber egal, gezielt ist mir eh deutlich lieber!

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Zander an der Fliege 2022

“Standard” Fliege für Zander von meinem Kumpel Peter gebunden

Die unteren Abätze dieses Beitrages sind schon wieder „ewig“ alt aber auch wenn das hier neu ist möchte ich den Rest trotzdem drin lassen. Nur weil ich den Teil nicht gebacken bekommen habe Online zu stellen muss man ihn ja nicht verfallen lassen. Geschrieben habe ich ihn ja.

Da es gerade eine Durststrecke bezüglich der Zanderjagd gibt habe ich natürlich viel Zeit mir Gedanken zu machen. Wir warten mal ab ob es dieser Teil hier dann auch Online schafft oder aber ich ihn direkt wieder lösche, daher schreibe ich einfach mal drauf los und wir warten ab was dabei rum kommt:


Was ich in letzter Zeit häufiger mal mitbekommen habe, ist das sich doch einige Spinnfischende Kollegen für diese Art der Angelei interessieren. Die Jungs und Mädels haben da scheinbar mehr Bock drauf als die Fliegenfischenden, vielleicht liegt es auch nur an der Personenzahl der jeweiligen Angelgattung und es kommt einem nur so vor. Im Endeffekt auch vollkommen wumpe. Von daher fühlt euch Willkommen Fragen zu Stellen solltet ihr Bock auf sowas haben und mehr darüber erfahren wollen. Auf jeden Fall muss man schon einen leichten schlag am Kopf haben um das Thema durchzuziehen. Das wird mir aktuell mal wieder bewusst. Seit Mitte November (ungefähr) hatte ich keinen Anfasser oder Biss mehr, Geschweige denn das ich einen Zander gelandet hätte. Selbes Spiel wie letztes Jahr, irgendwann im November wird da ein Schalter (Wassertemperatur?) umgelegt, erst Verschwinden die Kleinfische und direkt im Anschluss sind die Zander dann auch weg. Das ist dann so richtig Seife Kauen Zeit und die Suche nach den Beutefischen beginnt. Ansonsten sind irgendwann aber auch Lauben und andere klein Fische wieder im Uferbereich unterwegs aber bis das soweit ist scheint es sich noch etwas zu ziehen. Ich bin aber erstmal froh das der November rum ist, da passierte nämlich wirklich quasi gar nichts. Und trotzdem stehe ich fast jeden zweiten Abend für zumindest 1-2 Stunden am Wasser rum und versuche irgendwo so einen Vampir zu stellen. Beim Kollegen von mir aus dem Ruhrpott dasselbe, keine Kontakte / Bisse oder ähnliches aber auch der steht Garantiert am nächsten Abend wieder am Wasser mit der Fliegenrute. Schon etwas verrückt allerdings muss man ja auch sagen, dass ich dieses Jahr (naja gut das letzte) über die Zanderfänge an der Fliege überhaupt nicht klagen kann. Das war Teilweise schon ziemlich krass und ne heftige Schlagzahl gerade hier für unseren Rhein.

Zudem ist es jetzt auch nur noch eine Frage der Zeit bis es wieder in der Rute scheppert, die Wahrscheinlichkeit bzw. Quote spricht da – für und nicht gegen mich. Ein ganz akutes Problem ist da wohl vor allem die vorherrschende Temperatur. (Der Text ist von Mitte Dezember) Ich werde es vielleicht heute nochmal Probieren aber da den ganzen Tag Minus Grade angesagt sind, dürfte die Werferei mit der Fliege problematisch werden. Die Schnüre werden dann nämlich ziemlich steif und unbeweglich. Keine gute Sache! Ansonsten konnte ich in diesem Jahr wieder einige neue Beobachtungen bzw. Erkenntnisse ziehen. Zum einen das es bei etwas mehr Strömung neben der Packung sehr schnell Fehlbisse gibt bzw. die Haken fassen nicht richtig. Meine Vermutung lautet, dass durch den Strömungsdruck die Fliege etwas mehr zur Seite gedrückt wird und beißt der Zander bereits in der kurven Bewegung (im sogenannten Swing) des Köders und nicht wenn dieser an der Packung lang zieht es hier sehr schnell eben zu Aussteigern kommt. Der Fisch erwischt den Köder dann eben nicht gut weil er langsam hinter her kommt. Gerade die Muster mit Dragontail sind da prädestiniert für! Abhilfe soll hier ein Stinger Haken direkt am Tail bringen. Die Überprüfung zieht sich aber hier dank Mangelnder Aktivität etwas. Bei Wobblern tritt dieses Problem zwar auch auf ist aber aufgrund der Drillinge nicht so ein Massives Thema, so zumindest meine Theorie.

Im nächsten Jahr möchte ich dann mein Glück mal mit an der Oberfläche schlingernden Tuben aus dem Meerforellen Flussfischen Bereich versuchen. Gerade an sehr Flachen oder schnell Strömenden Stellen dürfte das spannend sein. Methode und Montage stehen da auf jeden Fall schon!


Zusätzlich Probiere ich gerade eine neue Schnur aus welche Komplett „Klar“ ist. Ich bilde mir ein das die Zander gerade im Nahbereich teilweise Allergisch auf die Dicke WF Schnur reagieren und das fressen dann verweigern. Wenn ich die Schnur schon auf dem Wasser schwimmen sehen kann dann tut dies ein Räuber welcher in der Dunkelheit quasi vor allem nach oben Richtung Oberfläche jagt ganz sicher sogar! Das sorgt bestimmt nicht für mehr bisse. Mittlerweile gibt es da auch echt starkes, preislich akzeptables im Flifibereich. Der erste Eindruck am Wasser ist auf jeden Fall ein positiver. Man muss sich zwar zunächst etwas an das steifere Material gewöhnen aber das geht doch recht schnell. Bleibt abzuwarten wieviel man bei einem Kontakt zum Fisch spürt, auch hier harre ich aus Aufgrund Mangelnder Frequenz. Ansonsten erwähnenswert ist vielleicht noch das ich von den relativ Leichten Klasse 7 Ruten ab und hin zu 9er Varianten gewechselt habe. Das ist schon ein starker Wechsel, hat aber ein paar Folgende Vorteile. A. Bequemeres Werfen bei Wind und Regen, während die Klasse 7 da schon Kämpft kann die 9 Locker weiter mitmischen. Ich bin auf Prinzipiell größere Fliegen umgestiegen welche an der leichteren Rute, gerade im dunklen für Probleme sorgen würden. Zudem muss man mal ehrlich sein der Drill ist bis auf wenige Ausnahmen beim Zander nun mal Standardmäßig nicht der „hot shit“, dann lieber alle Vorteile der etwas stärkeren Klasse auf der haben Seite. Hat zwar etwas gedauert bis die Erkenntnis kam aber besser spät als nie. Zumal die Vision Pike welche ich dafür Fische eh nicht übertrieben Strak ist sondern für diese Art Fischerei durchaus gut geeignet ist ohne absolut übertrieben zu sein. Ansonsten gilt es zu erwähnen das ich die Intermediate Schnüre bei den Abendlichen Runden komplett verbannt habe. Die Zander stehen meistens soweit oben das die erhöhte Hängergefahr überhaupt nicht gerechtfertigt ist. Zumal man in etwas ruhigeren Bereichen die Zander so „unterfischt“ wenn der Schnur genügend Zeit zum Sinken gelassen wird. Von daher nicht notwendig und sogar noch etwas Geld gespart.

Soweit so gut, ist ja doch eine Menge Text geworden der wohl auch so stehen bleiben kann. Anschließend dann wie angekündigt noch ein, zwei Erlebnis Berichte vom Wasser:

Aber hier nun die noch etwas älteren Texte aus dem frühen Herbst, viel spass!

Das sind teilweise schon ordentliche Happen, gerade der Gamechanger wiegt ein bisschen was…(die sind ebenfalls alle von Peter, ich war etwas Faul)
Fängt aber!


Dies ist nun schon ein paar Monate her und ich befischte die Zander in dieser Saison bislang nicht wirklich ernsthaft. Am letzten Freitag jetzt im September allerdings bin ich wieder auf den Geschmack gekommen. Die Sonne geht verhältnismäßig früh unter, die Fische sind direkt aktiv und man kann trotzdem noch einigermaßen Zeitig ins Bett kommen, so gestaltet sich der Herbst und somit wird das auch wieder interessanter als im Sommer erst um 23uhr überhaupt ans Wasser zu fahren. Der wie eben bereits erwähnte Freitag dürfte dabei den Startschuss markiert haben. Es ging mit den Frankfurter Kollegen an den Rhein um nach den Welsen zu schauen. Zunächst waren nur Dirk und ich unterwegs, da wir keinen Stress hatten und das Welsgerät wirklich schwer ist und das Fischen „mühsam“, entschieden wir uns zunächst dafür ein paar „Motivationsfische“ zu fangen. Recht schnell konnte Dirk ein paar Barsche fangen und bei mir stiegen tatsächlich drei Zander ein, alles keine Riesen aber auf jeden Fall schön zu sehen. Das lässt für die Zukunft und ein paar starke Jahrgänge hoffen. Da an diesem Tag die Welse keinen Bock hatten lotste ich meine Freunde an eine Stelle an der Wels aber auch Zander in der Dämmerung/Nacht immer möglich sind. Bastian hatte tatsächlich beim dritten oder vierten Wurf einen schwall hinter der Fliege aber leider verpasste der Fisch seine Chance. Als nun die Dunkelheit endgültig einsetzte konnte ich in einiger Entfernung zu meinem Standort einen raubenden Zander ausmachen, das dabei an der Oberfläche entstehende Geräusch ist wirklich sehr markant und eigentlich nicht zu verwechseln wenn man es erstmal identifiziert hat. Da! Schon wieder an derselben Stelle, ich begab mich Stromab, langsam, versuchend das gleichgewicht zu halten auf der Packung immer näher kommend. Natürlich! Wie konnte es anders sein gab es jetzt keine Raubende Aktivitäten mehr. Typisch! Das vorsichtige Kraxeln hatte einfach zu lange gedauert, puhhh. Naja irgendwo musste der Fisch sich ja rumtreiben, also fing ich mit meinen Würfen an. 10 Minuten lang passierte nichts, doch dann „Blurp“, jemand hatte einem Fischchen aufgelauert und dieses eingesaugt. Ca. 5-6m Unterhalb von mir, 1 Wurf – Baumkontakt, einzelne Blätter flattern mir ins Gesicht, ich verdrehe die Augen, leichte Hektik bricht aus, der Zander wird sich nicht ewig im nahen Umfeld aufhalten. Der zweite Wurf, viel zu nahe am Ufer, wenn hier nen Fischt steht hat der 10cm Länge, ich beginne leise zu Fluchen über meine Koordination im dunklen. Der dritte Wurf, etwas weiter raus im 45° Winkel, endlich passt es, gleich kommen die Krautfahnen im Wasser bei denen die Fliege manchmal etwas hängen bleibt, auch jetzt wieder, ich mache einen leichten Strip Strike um den Streamer zu lösen. Kraut bockt, das Kraut bockt? Ja es bockt! Fisch! Ui! Mein gegenüber drückt sich in den Hauptstrom und lässt diesen für sich arbeiten. Linke Bazille denkend drille ich das Tier langsam zu mir heran, Kopflampe an, blitzende Augen, Zander! Yeah! Der macht sogar einen guten Eindruck im Drill, nicht so wischiwaschi wie viele seiner Artgenossen, so mag ich das! Langsam kommt der gute näher, dabei fällt bei mir langsam der Groschen das mein Kescher sich weeeeeeeit außerhalb meiner Reichweite befindet, nämlich im Auto. Auweia, naja Handlandung wird schon werden, der Stachelritter hat indes Aufgegeben und lässt sich langsam ans Ufer führen, die Landung gelingt. Ein wunderschöner Zander, ca. 70cm lang, Makellos und in Topform. Herrlich! Als ich an die Fliege greife um diese zu lösen haben ich diese auch schon in der Hand, wenn da eine Sekunde die Spannung im Drill gefehlt hätte, hätte sich das Thema also auch schnell erledigt.

Toller Fisch auf schwarzen Streamer

Nun ja zum Glück ist alles gut gegangen. Der Verlauf des Abends macht Lust auf mehr, schon zwei Tage später stehe ich bereits wieder in der Dunkelheit am Wasser, wieder Typische „Blurp“ Geräusche, sehr weit weg… Hurra der Herbst ist da!



Wie ganz oben erwähnt sind schon wieder einige Wochen vergangen seit dem ich den Text geschrieben habe aber die letzten knapp 2 Wochen hatten es Zandertechnisch in sich von daher habe ich mir gedacht kann ich auch noch etwas warten mit dem Hochladen. Dann gibt es auch ein paar mehr Bilder. Seit nun mehr 4 oder 5 Jahren fische ich abends mit der Fliege auf Zander und so langsam schleichen sich die ersten Erkenntnisse und Beobachtungen ein. Unter anderem weiß ich von ein zwei Stellen das die Fische dort vermehrt zu einem bestimmten Zeitpunkt unterwegs sind. Zwar sind sie Aufgrund der Umstände nicht leicht anzufischen aber zu wissen wo die Jungs wann auftauchen ist schon mal die halbe Miete. In diesem Jahr habe ich dies nun einem „Stresstest“ unterzogen und habe eine dieser Ecken des Öfteren angesteuert. Was soll ich sagen? Sie waren da! Schon beim zweiten Versuch konnte ich einen schönen Strammen 70er Fisch auf eine grüne Gamechanger Fliege landen. Bei weiteren Sessions folgten dann mehrere Fische, wobei der kleinste Anfang 40cm und der größte Anfang 70cm hatte.

Ein schöner mitte 50er Fisch für die Küche

Dazu kamen, mehrere Drills, Bisse und Fisch Verluste. Alles in allem eine extrem gute Fischerei für unsere Verhältnisse hier am Rhein. Einzig „negativ“ sind die doch relativ vielen Fischverluste. Meine Vermutung geht dahin das die Beschaffenheit der Stelle selber dafür verantwortlich ist und die Zander vor allem in den „Schwanz“ Beißen oder eben diesen Aufgrund des Druckes nur erreichen und ansonsten die Muster selber verfehlen. Aber auch dies werde ich nun Testen in dem ich mal mit Stinger mein Glück versuche. An und für sich bin ich da kein Freund von aber aktuell ist das so eindeutig, dass man etwas ändern muss das ich dies nun speziell für die Stelle versuchen werde. In richtigen Kehrströmungen oder langsam Fließenden Bereichen würde ich das so nicht verwenden wollen aber ich denke dort kann man das wirklich mal machen. Ich gehe davon aus das die wirklich gute Angelei auch in wenigen Tagen zu Ende sein wird. Wenn die Fischbrut erstmal etwas tiefer gezogen ist, ist die Stelle vollkommen tot. Da passiert gar nichts mehr. (Anmerkung: War leider wirklich so…)

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