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Geschichten die das Leben schreibt

Mal wieder ist viel Wasser den Rhein runter geflossen, bis ich mich zu einem neuen Bericht motivieren konnte. Die sozialen Medien verhindern das ausführliche Schreiben etwas, zumindest kommt es mir so vor. Aber! Und das ist ein großes „Aber!“ die erste Woche der Forellensaison hatte es dermaßen in sich, sodass ich einfach davon schreiben muss. Ich denke das ganze wird ein Zweiteiler werden oder hätte dies zumindest verdient.

Beginnen wir also mit dem Sonntag vor dem Start der eigentlichen Saison. Bastian, Dirk und ich wollten ans Wasser, ein bisschen Forellen fangen, vielleicht auch eine für ein Essen einladen. Also hieß es ab, rüber nach Frankreich, an zwei Seen an denen nur das Fliegenfischen und auch nur die Entnahme einer Forelle erlaubt war. Da ich Abends zuvor noch auf einem Konzert unterwegs war hatte ich den Tag über mit einem ganz wunderbaren Kater zu kämpfen. Zum Glück für mich fuhr Bastian, so konnte ich mich mental noch etwas vorbereiten oder mit anderen Worten die Augen geschlossen halten. Gegen 10Uhr ungefähr dürften wir am Wasser gestanden haben und bereits nach wenigen Minuten hatte ich den ersten Biss. Kurzer Drillmoment und ab! Ah ärgerlich! Aber es versprach ein guter Tag zu werden. Das Problem war nur, dass die Fische dies anders sahen und so konnten weder Bastian noch ich einen Fisch bis zum Mittag fangen, Dirk hatte recht bald nach einem See Wechsel seinen erwischt. Wir anderen beiden taten uns da aber etwas schwerer. Nun denn, der Nachmittag schritt voran und mit ihm wurden die Unterwasser Bewohner aktiver. Da dauerte es dann auch nicht mehr lange bis ich auf eine Käferimitation einen schönen Biss bzw. Fisch bekam. Sicher gelandet sprach ich diesem meine Essenseinladung aus, die dieser dann auch annahm.



In den nächsten Minuten zeigte sich in meiner Nähe eine Bachforelle welche am Boden wohl Nahrung suchte. Mit einer Zuckmückenlarve angefischt zeigte sie zwar Interesse, ließ sich aber nicht zum nehmen überreden. Nach zwei, drei weiteren Versuchen verlor sie auch vollends das Interesse und verschwand im Tieferen Bereich des Sees.

Ich wechselte auf eine kleine Ameise und versuche damit Trocken jemanden zu überzeugen. Die Fario tauchte schon wieder auf und zog diesmal durch das Mittelwasser, die daraufhin angebotene kleine schwarze Fliege wurde aber auch ignoriert und schon wieder war sie auf und davon. Man man, die Jungs und Mädels kosten einen ja schon manchmal nerven! Jetzt wollte ich es aber wissen. Eher natürliche Nymphe in braunem Dekor angebunden und einfach mal gewartet, ob der Fisch wieder kam.

So nun mehrere Minuten an dem Platz stehend wurde ich doch etwas ungeduldig, eine Garantie das die Forelle zurück kam hatte ich ja nicht. Somit kramte ich dann doch schon wieder nach einer Käferimitation, ich hatte die Nymphe gerade zur Hand genommen um sie vom Vorfach zu knipsen als der Kollege doch tatsächlich quasi vor meinen Füßen wieder auftauchte und Nymphend seine Bahn zog. War also immer noch am Fressen und ich war wirklich froh, dass ich mich nur vorsichtig und dezent bewegt hatte. Meine erste Präsentation erregte zwar seine Aufmerksamkeit, konnte den Fisch aber nicht zum nehmen Animieren, zu schnell war die Beschwerte Nymphe am Grund verschwunden. Eine Aktivere, dezente Führung des Köders schien angeraten, also die 16ner Fliege sachte abgestoppt und in kurzer Distanz zum Fisch vorbeigeführt. Dies erregte erneut seine Aufmerksamkeit, diesmal aber so stark, dass er den Köder aktiv nahm. Der Anhieb folgte und los ging es. Meine 3er Nymphen Rute bog sich ordentlich durch und nach einem ersten Schütteln des Fisches zog dieser mir die Flugschnur aus der Hand. Wenn das 18ner Vorfach diese Flucht aushalten würde, könnte ich auch drei Kreuze machen. Sie hielt tatsächlich und so konnte ich die Forelle nach ein paar Bangen Minuten über den Kescher Rand führen.

Komische Bachforelle ?!

Schon im Drill war mir aufgefallen das die vermeintliche Bachforelle etwas komisch aussah und für ein Exemplar dieser Größe viel zu kräftig ausfiel, der Drill war viel länger als dieser hätte bei einem solchen Fisch ausfallen dürfen. Ich schaute mich um, mir sah niemand zu. War dies? Nein, das konnte nicht sein. Oder doch? Ich traute mich kaum diesen Gedanken im Kopf zu formen… Ein Lachs? Du tickst ja nicht richtig! Woher soll der denn hier kommen? Zwar wird das Wasser vom Rhein gespeist aber doch unterirdisch und soweit ich wusste kam da kein Fisch durch. Ich machte ein zwei Bilder vom Körper und Kopf um diese später mal zeigen zu können.

Lädierter aber wunderschöner Fisch

Da der vermeintliche Lachs in keinem besonders guten Zustand war, entließ ich ihn schnell wieder in sein Element. Sollte sich mein verdacht bestätigen wollte ich auf gar keinen Fall dafür verantwortlich sein so ein Tier abgeschlagen zu haben, zumal ich ja meinen erlaubten auch schon hatte.

Nun hatten wir an dem Tag dort einen Kollegen kennen gelernt welcher auch Lachsfischer war. Traf sich ja hervorragend das er gerade bei Dirk zum Schnacken stand. Ich also hin und mal dezent gefragt ob er mir helfen könnte. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie bescheuert ich mir vorkam die Frage nach einem Lachs dort in der Situation zu stellen. Am Ende des Gesprächs war ich zumindest etwas schlauer, wären wir in Irland am Moy hätte er mir zu meinem ersten Lachs/Grilse gratuliert. Hm! Am selben Abend fragte ich noch per Mail mit Bild Anhang beim “Zuständigen” des Gewässers nach was es damit auf sich hatte. Am nächsten Tag wartete die Antwort auf mich! Jep Lachs, jep der ein oder andere wird dort mal reingesetzt. Diese Stammen aus einem Hilfs/Förder/Zucht Programm für den Rhein und man setzt sie dort ein wenn man damit rechnet das die Fische eine Rückwanderung, erneutes Laichen oder ähnliches nicht packen. Wenn ich es richtig verstanden habe, passiert dies nicht oft, liegt aber immer im Bereich des Möglichen. Tja und so ist der Stephen zu seinem ersten Lachs/Grilse gekommen, mit einer 16ner Nymphe, 18er Vorfach, der 3er Nymphenrute, auf Sicht an einem See in Frankreich. So kanns gehen! Natürlich ist der Fisch mit Anfang 50cm kein Riese und hat natürlich nichts mit dem klassischen Lachs Angeln zu tun aber ich denke dieses Erlebnis ist so außergewöhnlich wie diese Faszinierende Fischart selbst und darf daher gebührend zelebriert werden.

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Fliegenfischen auf Sicht im Bach

Kommen wir nun wie angekündigt zu dem Thema der Sichtfischerei in kleinen Gewässern.

Dafür zunächst eine Erklärung an welcher Sorte Wasser dieses Sinnvoll ist bzw. welche Bereiche dabei für uns Fliegenfischer von Interesse sind. Als wichtigste Punkte gelten natürlich die Sichtigkeit des Gewässers und auch wie stark das Gefälle ist. Je mehr Bewegung, Wellen und Rauschen wir auf unserer Strecke haben desto schwieriger wird es, dort einen Fisch ausfindig zu machen. Von Vorteil ist es daher, wenn wir weiter im Norden der Republik leben da dort die Wahrscheinlichkeit langsam Fließender, klarer Bäche einfach etwas höher ist. Das wir nicht so viele Forellenbäche haben wie der Süden stimmt zwar aber dafür haben wir quasi perfekte Bedingungen um den Salmoniden (oder auch Döbeln!) auf Sicht nachzustellen.

Das so kurz zu den Gewässern, kommen wir zum Gerät: An und für sich kann man mit den modernen Ruten sehr gut klar kommen wenn man dabei auf zwei Punkte etwas Acht gibt. Zum einen auf die Länge bzw. am einfachsten ist es wirklich zwei verschiedene Typen dabei zu haben, das heißt eine 7ft und eine 10 oder 11ft Rute. Kommen oder müssen wir nicht direkt in Unmittelbare Nähe der Fische sein oder man hat zumindest etwas Platz zum Werfen kommt die kurze Rute zum Einsatz.

Diese wird immer dann genommen, wenn wir mit Rollwürfen arbeiten können. Sprich haben wir genug Platz für den Rollwurf so nehmen wir das kurze Ding. Müssen wir aber dicht an die Forelle kommen oder ist das Gewässer einfach zu stark bewachsen so nehmen wir die lange Fliegenrute zur Hand. Dies klingt wirklich paradox ist aber verständlich, wenn man sich die Situation am Wasser vergegenwärtigt. Mit einer 10/11ft Rute kann ich so gut wie nie Rollwürfe an unseren kleinen Gewässern machen, (wenn es nicht gerade ein Wiesenbach ist) was mit einer kurzen Rute aber häufig sehr wohl noch der Fall ist. Dafür klappt dies bei dichtestem Bewuchs nicht mehr, da hilft häufig nur ein Bow and Arrow Cast und in der Situation ist die durch ihre Länge (10/11ft) erhöhte Reichweite pures Gold wert. Was beide Ruten gemeinsam haben sollten ist eine „weiche“ Aktion mit genug Power auch für stärkere Fische. Ein hartes Brett wird extrem schnell für Frust sorgen da nur zu 100% sicher und festgehakte Fische gelandet werden können, alle anderen werden uns innerhalb weniger Sekunden ausschlitzen. Ich verwende daher zum einen eine kurze Gespließte, sowie eine Moderne Nymphenrute, wieder so etwas Paradoxes aber es hat sich einfach gezeigt das dies die (für mich) besten Ruten sind. Auch große Fische jenseits der 50cm Marke konnte ich so sicher vom allgegenwärtigen Totholz fernhalten. Sicherlich wäre der ein oder andere erstaunt wie schnell die doch Teilweise recht großen Fische ins Netz befördert werden können.

Allerdings muss man sich dafür auch Blind auf seine Knoten und Vorfächer verlassen können, die sollten schon was aushalten, ebenso die verwendeten Haken für die Fliegen, diese sollten nicht zu Dünn drahtig sein. Je nach zu erwartender Größe der Fische sowie die Anzahl der Hindernisse richtet sich unsere Tippet Stärke bzw. Vorfach Aufbau. Ich empfehle hier der Einfachheit halber ein gezogenes mit einer Spitze von 0.23-0.25mm, daran knotet man einen Pitzenbauerring und anschließend das Tippet mit 0.16 – 0.20mm. Die Länge richtet sich dabei nach unserer Methode mit der wir fischen. Kurze Rute = kurzes Vorfach, Lange Rute = langes Vorfach, so kann man sich das ganz einfach merken.

Nun verwendet man im Regelfall eher kurze Vorfächer von 1,8 -2m Länge. Sind wir an einem zugewachsenen recht schnell Fließenden Gewässer, mit vielen Wellen und ähnlichem ist dies auch kein Problem, ganz im Gegenteil. Haben wir aber langsam Fließende Passagen vor uns, so sollte man über eine deutliche Verlängerung auf 3-3,5m länge nachdenken. Ich weiß das dies an kleinen Bächen nicht immer einfach ist aber die Scheuch Wirkung der kurzen Vorfächer in Verbindung mit dem Aufschlagen der Fliege und Flugschnur kann wahninnig groß sein und sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Mir fallen auf Anhieb mehrere Situationen und ganze Tage ein an denen ich mit dem längeren Vorfach sehr viel besser bei den Fischen angekommen wäre. Wie gesagt bei Rauschen oder Turbulentem Wasser ist dies zu vernachlässigen. Daher dürfen die Fliegen auch auf keinen Fall ins Wasser klatschen wie Backsteine, die Fische bemerken unsere Muster ganz sicher auch ohne diese Effekte. Steht die Forelle unten am Grund eines 1,5m Tiefen Pools fällt das natürlich weniger ins Gewicht. Ist es aber eine relativ flache Zone mit nur 30 oder 40cm Wasser kann so ein „platsch“ schnell für das Ende der Pirsch sorgen ohne das unsere Fliege auch nur angesehen wurde. Allgemein sollte man die Scheuch Wirkung an den kleinen Gewässern absolut nicht unterschätzen. Wer sich benimmt wie am Fluss oder See muss sich nicht wundern, wenn er höchstens mal einen Handlangen Salmoniden zu Gesicht bekommt. Viele Reagieren mit Unverständnis oder Kopfschütteln wenn ich erzähle das ich auch bis zu zwei oder drei Stunden an derselben Stelle eines Gewässers hocke. Dies ist bei den sehr Vorsichtigen Forellen und kleinen Bächen aber etwas das man unbedingt lernen sollte. Alleine was man dabei schon über die Fische und ihr Verhalten lernen kann ist in meinen Augen Gold wert. Ich hätte sonst nie gedacht, dass man einen bereits kurz gehakten Fisch, wenige Minuten später wieder befischen kann so lange man nicht entdeckt wurde und der Drill nicht zu lange ging. Oder das die Bachforelle auch schon als kleiner Fisch Standorttreu sein kann und ebenfalls wieder kleinere Fische bereits verscheucht. Und dies sind nur wenige ganz offensichtliche Beispiele. Daher bin ich der Meinung sollte man nicht wie sonst auch einfach am Ufer oder Wasser entlanglaufen sondern sich Zeit nehmen und potenzielle Großfischstellen mit gebührend Ruhe angehen.

Das bedeutet natürlich, dass man genügend Zeit braucht um dies anzugehen, mal eben bei der ersten oder zweiten Begehung „alles“ herausfinden, ist definitiv nicht drin. Was diese guten Stellen angeht so kommen wir da noch später drauf zu sprechen. Hat man nun einen Fisch entdeckt und wie das oft der Fall sein wird, verscheucht, sollte man nicht den Fehler machen aufzustehen und gehen um später nochmal sein Glück zu versuchen. Die Jungs und Mädels mit den Fettflossen sind nun Gewarnt und Vorsichtig. Nähern sie sich der Stelle erneut reagieren die Tiere auf alles außerhalb der normalen Reihe Allergisch. Hat man nicht gerade DIE super Anschleich Möglichkeit (und dann wären wir beim ersten Mal schon nicht entdeckt worden), so sollte man einfach vor Ort bleiben, eine „gemütliche“ Position einnehmen und verharren. Etwas zu Essen und Trinken ist in diesem Moment nicht verkehrt dabei zu haben, für Raucher noch besser. Wichtig ist jetzt nur ruhig bleiben und nicht so stark am Ufer rumtrampeln. Unsere Potenzielle Beute wird sich, vorausgesetzt man ist ihr nicht quasi auf den Kopf getreten, ganz sicher wieder zeigen! Das kann zwar schon mal dauern aber wen kümmert es? Zeigt sich nun nach einiger Zeit der Fisch so gilt es nicht gleich los zu ballern. Meistens sind die Jungs und Mädels erstmal etwas Vorsichtiger und schauen sich quasi um. Verjagen wir sie nun nicht durch Hektische Betriebsamkeit sollten wir uns Zeitnehmen und etwas beobachten, im Optimalfall wird schon kurze Zeit später wieder gefressen. Tut der Fisch dies nicht, sollten wir eine dezente am besten Verhältnismäßig realistische Fliege wählen, in diesem besonderen Fall nehme ich lieber eine Nummer kleiner als größer, also sowas um die Hakengröße 18/20.

Größe 18 ist schon echt klein…

Auf keinen Fall sollte man jetzt einen Roll oder Überkopfwurf machen, dass Aufkommen der Schnur wäre in diesem Moment schon zu viel. Wir sollten uns also am besten in Reichweite für den Bow und Arrow Cast befinden, mit diesem kann es einem mit ein bisschen Übung gelingen eine Perfekte Präsentation hin zu legen. Man sollte im Vorfeld etwas rumprobieren wie weit man sein Muster flitschen lassen kann und welche Haltung von Rute und Arm am besten für ein Optimales Ergebnis ist. Machen wir uns erst Gedanken wenns drauf ankommt geht dies eh schief! Was die Musterwahl angeht so halte ich es ähnlich wie Oliver Edwards, lieber etwas Realistisch als Futuristisch. Um heraus zu bekommen was man da so braucht dreht man einfach ein paar Steine um und auch ein Blick ins Totholz schadet nicht. Nun schaut man einfach was am meisten vorhanden ist, merkt sich am besten dazu die am häufigsten vorkommende Größe und schon hat man einen guten Grundstock an möglichen Erfolgsfliegen. In vielen Fällen werden das übrigens Bachflohkrebse und unterschiedliche Köcherfliegenarten sein. Bei der letzteren sollte man bezogen auf Trockenfliegenmuster dann einigermaßen darauf achten das Größe und Farbe passen.

Typisches Forellenfutter bei uns

Wie sieht aber nun so eine Stelle für Potenziell Größere Fische aus? Es gibt zwei oder drei Punkte welche die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöhen, das dort eben nicht nur die „Durschnittsforelle“ steht. Das a und o ist ein gut zu erreichender Unterstand in dem der Fisch genug Platz hat. Unterspülte Ufer, Wurzelstöcke von großen Bäumen oder auch eine ganze Menge Totholz sind solche Verstecke. Das natürlich die nötige Menge Nahrung vorhanden sein muss versteht sich von selbst. Wäre ich an einem Gewässer, dass ich bislang nicht kenne, würde ich mir über Maps „harte“ Knicke und Kurven ansehen. Hier sorgt die Strömung des Wassers häufig für einen schönen Pool oder Gumpen, meistens gibt es in einer Ecke angespültes Holz und ausgedehnte Flachwasserzonen. Diese speziellen Stellen unterscheiden sich von anderen Plätzen indem sie eben noch einen Ticken Tiefer sind als die anderen sonst ähnlichen Bereiche. Ein recht gutes Indiz für die Anwesenheit eines besseren Fisches ist übrigens das Verhalten der kleineren. Wenn diese mal in die Unterstände schwimmen und wieder raus schießen oder nervös rum paddeln spricht vieles dafür das jemand größeres dort sein Revier verteidigt.

Totholz Burg mit darunter liegendem Tiefen Pool

-auf das Waten sollte soweit wie möglich verzichtet werden, vor allem wenn wir uns eine Stelle genauer ansehen wollen ist der einzige „sichere“ Weg der über Land. Zumal wir dann auch eher eine Ausreichende Deckung finden können.

-Hastige Bewegungen wie z.B. beim Überkopfwurf gilt es absolut zu vermeiden! Manchmal ist schon die Bewegung der Rutenspitze zu viel für die scheuen Tiere.

Großer Fisch aus kleinem Bach

Hat man nun eine Forelle oder Döbel ausgemacht und befindet sich in der passenden Wurfposition gilt es einen Entscheidenden Fehler nicht zu machen. Wir fischen ja nun mal auf Sicht und das meistens mit Nymphen, das heißt wir sehen den Biss bzw. das nehmen der Fliege 1:1. Nur drehen die Tiere hierbei nicht wie bei der Trockenfliege ab sondern bleiben häufig einfach stehen. Es wird am Anfang sicher häufiger passieren das man dem Fisch beim Anhieb nun die Fliege aus dem Maul zieht. Das richtige Timing dabei ist eine Übungs und Beobachtungssache. Man darf sich hier nur nicht abschrecken lassen, das braucht nun mal den ein oder anderen Versuch bis das richtig gelinkt. Der wohl schwierigste Teil beginnt aber nun jetzt erst – Der Drill! Wir als Angler müssen in den meisten Fällen schnell im Wasser sein um überhaupt sinnvoll Keschern zu können. Wie Anfangs erwähnt muss man seinen Knoten und dem Vorfachmaterial hierbei blind vertrauen können und entsprechend Hart drillen um die Forellen von ihren Unterständen fern halten zu können(deshalb auch die „weiche“ Aktion der Rute). Erreichen sie diese hat sich das Thema Drill und Landung extrem schnell erledigt. Hier braucht es also vertrauen zum Gerät.

-vor allem zu Beginn wird es extrem viel Frust geben, da muss man sich durchbeißen. Nicht umsonst haben nur sehr wenige Leute Bock auf diese Art Angelei.

-mal mit und mal ohne Begleitung los gehen. Am kleinen Gewässer kann ein Fischender Kollege schon mal ein „Problem“ darstellen aber auch sehr Hilfreich sein wenn beide Aufmerksam unterwegs sind.

-immer Stromauf bewegen, ich mache das nun schon eine ganze Weile sehr intensiv und habe noch nicht einen Fisch an diesen kleinen Gewässern gezielt Stromab mittels runter Treiben lassen gefangen(per Zufall natürlich durchaus schon mal). Die großen schon gar nicht.

Immer brav Stromauf gehen…

Wer noch etwas mehr zum Thema lesen möchte und vielleicht Tipps eines etwas Erfahrenen Kollegen hören mag, sollte sich die Fliegenfischen (Nr.2 Februar/März) vom Anfang des Jahres besorgen. Dort beschrieb Roman Moser sehr interessant und ausführlich wie er an kleinen Bächen zu Fischen pflegt. Zwar geht es dabei nicht um die Sichtfischerei aber trotzdem ist der Artikel sehr spannend und Informativ.

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Österreich, Bachforelle, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Gespliesste, Nassfliege, Nymphe, Saibling, See, Streamer, Taktik, Trockenfliege

Ödensee – Steiermark

Ich nutze ja gerne jede sich bietende Möglichkeit zum Fischen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich bereits seit drei Jahren bei jedem Urlaub mindestens eine Fliegenrute dabei habe. Irgendwas ergibt sich immer. Dieses Mal sollte es nach Österreich gehen und schon geraume Zeit vorher war klar, dass drei Tage zum Fliegenwedeln zur Verfügung stehen würden. Da man über das Netz mit einer Fülle an Informationen quasi überschwemmt wird, dauerte es seine Zeit bis ich mich zu Recht fand. Vor allem Felix und Tobias vom FF-Forum waren mir hier bei der Orientierung eine große Hilfe, dafür nochmal Danke! Schnell war klar, dass die Pegel im Auge behalten werden mussten. Da diese kurz vor Urlaubsantritt immer noch erhöht und alles andere als gut waren, suchte ich mir eine Alternative. Ein See sollte her aber was für einer? Wie weit entfernt? Größe? Fischarten? Hatte ich mir Anfangs den Grundlsee aufgrund seiner recht einfachen Erreichbarkeit und dem Organisieren der Karten raus gesucht, wurde bald klar, dass es dort kein Fischen geben würde. Zu meinem Glück fragte ich eine Woche vor Reiseantritt nochmal genau nach bei der Kartenausgabe. „Nein Karten gäbe es ab 01.06, nein Fischen auf Forelle und Co. sei nicht erlaubt, nur Hechtfischen“. Daher mein erster Tipp an dieser Stelle: Direkt bei den Kartenausgabestellen Informieren, im Netz sind die Information längst nicht aktuell oder schlicht und ergreifend Falsch, selbst wenn es „Offizielle“ sind. Nach nun erneutem rum suchen Entschloss ich mich schon bald für den Ödensee, zwar stand auch dieser auf meiner Liste wurde aber  Anfangs nur Stiefmütterlich behandelt. Wieso weiß ich gar nicht mehr, auf jeden Fall war dieser offen ab dem 01.05. gut zu erreichen und eine Dreitageskarte kostete 60Euro.

Der Ödensee und mein erster Angelplatz

Das alles war ziemlich überzeugend und so Besuchte ich das Wasser während des Urlaubs mal zwischendurch, um mir einen Überblick zu verschaffen. Ich ging an der erst Besten Stelle runter ans Ufer und warf einen Blick auf den See. 

-Mitte oben- da steigt doch tatsächlich einer!

Bereits nach wenigen Augenblicken stand fest, „Alles klar hier Fischt du, am liebsten jetzt sofort!“. In kurzer Entfernung zu meinem Standpunkt sah ich Steigende Forellen, dort ein Ring, dort und ach dort auch noch! Alles an der ersten angelaufenen Stelle, das konnte ja was werden. Wer selber schon mal ein für ihn neues Gewässer besucht hat um sich die Situation vor Ort anzusehen nur um festzustellen das die Bedingungen bei weitem besser sind als angenommen, wird nun wissen wie es mir in den Fingern juckte.

Ich werde diese drei Tage mehr oder minder zusammenfassen da sie sich ja doch etwas ähnelten. Ein Rundgang um den See war natürlich Obligatorisch, dies dauert je nachdem wie gut man zu Fuß ist zwischen 30-50 Minuten. Das Ufer lässt sich überall Bewaten allerdings nicht immer wirklich weit. Da es leider nur wenige Plätze gibt die vom Ufer aus befischt werden können, sind Watsachen Pflicht. Zusätzlich gibt es noch 3 oder 4 Stege welche ebenfalls genutzt werden können. Dies sollte man auch tun da sich von dort Fische gut anpeilen lassen und man unbeschwert vor sich hin werfen kann. Ansonsten ist das Gewässer umrahmt von einem Wald, die Bäume stehen fast überall bis ans Ufer, was einem die Werferei natürlich nicht leicht macht. Die Tageskarten können direkt am See in dem Gasthaus erworben werden, zu den normalen TK-Preisen kommen noch 5Euro Pfand für die Fangstatistik, diese MUSS geführt werden und wird auch Kontrolliert während des Fischens. Es gilt entnommene sowie zurück gesetzte Fische einzutragen. Der Bestand setzt sich aus Bach- sowie Regenbogenforellen, Saiblingen, Döbeln(Aitel), Spiegelkarpfen, Barschen und Hechten zusammen. Vor allem letztere erreichen wirklich gute Größen. Beobachten kann man an und für sich alle diese Fische den ganzen Tag über, früher oder später Taucht einer auf. Ich persönlich hatte es aber ausschließlich auf Saibling und Forelle abgesehen. Geräte Technisch hatte ich die kurze Gespließte sowie meine 6er Scott dabei. Zwar ist erstere eigentlich nicht so für das Fischen am See geeignet, im Nachhinein zeigte sich aber das der Entschluss sehr weise war, so wurde die 6er Rute nur noch bei extremen Wind gefischt oder wenn ich gegen Abend Lust hatte mit einem kleinen Streamer zu Fischen. Der größte Nachteil bei dem ganzen ist wohl die beinahe ständige Präsenz anderer Leute die Wandern, Schwimmen oder zum Essen dort sind. Es gibt zwar überall einen Flecken an dem man seine Ruhe hat aber es passiert relativ häufig das gute Plätze belegt sind. Dies ist zwar schade aber dafür ein guter Grund mal anderes auszuprobieren, zudem falls einem der Sinn nach etwas Unterhaltung steht dauert dies nie lange. Irgendein Interessierter findet sich recht schnell, dies nutze ich zwischendurch immer mal gerne. Vor allem die älteren Herren und Mitfischer zeigten sich sehr interessiert und gaben den einen oder anderen Rat. Vor allem der Mann für die Kontrolle zeigte sich hier als wirklich sehr Kollegial, ein feiner Mensch!

Viel Wasser aber Fisch findet sich!

Kommen wir nun endlich zu der Fischerei selber! Wie im letzten Teil erwähnt war es ein Glück die Gespließte dabei zu haben. Es zeigte sich nämlich das die Präsentation der Fliege für die Fische extrem Wichtig war, landete das Muster oder die Flugschnur zu hart auf dem Wasser nahmen die Fische reiß aus. Und selbst wenn das ablegen sauber gelang drehten die Fische in ca. 90% der Fälle ab. Ich hätte gerne mit 0.12 Fluocarbon gefischt, hatte aber leider keines dabei. Normales Monofiles Tippet von Stroft selbst mit 0.10mm wurde komplett Ignoriert, Fluo ist somit Pflicht! Es ist also eine wirklich sehr Herausfordernde Fischerei aber es gibt wohl kaum etwas spannenderes als eine Bachforelle zu beobachten die langsam aus 1,5m tiefe hoch kommt und eine gefühlte Ewigkeit direkt unter der Fliege schwimmt, sie Inspiziert und dann doch wieder abdreht. Wenn die Fische sich dann mal überzeugen ließen war der Biss natürlich der Wahnsinn, das Tier kommt ran, schaut und ganz langsam durchbricht das Maul die Wasseroberfläche um in aller Ruhe unser Muster einzusammeln. Nun den Anhieb nicht zu früh setzten sonst ziehen wir den Köder wieder raus… Lässt sich der Idealfall herbeiführen steigt der Adrenalinpegel direkt, nur selten ist es möglich das ganze so genau und klar verfolgen zu können.

Nach meiner ersten Runde um den See und einem netten Plausch mit anderen Fischern entschied ich mich an einem relativ Flachen Bereich mein Glück zu versuchen. Hier stiegen häufiger Fische in erreichbarem Abstand zum Ufer. Zu Beginn versuchte ich es mit einer kleinen Spent Imitation der Hakengröße 18, dieses Muster brachte mir schon so einige Vorsichtige Fische. So oft ich es aber Versuchte, meine Fliege wurde komplett ignoriert. Nach einiger Zeit war das Muster mit Wasser vollgesogen und soff ab. Wie kann es anders sein folgte nun auch Prompt der Biss einer Bachforelle die ich auch sicher landen konnte. Diese Imitation taugte also nicht viel, aus Erfahrung weiß ich aber mittlerweile das unsere lieben Forellen häufig beim Steigen nur Aufsteiger einsammeln und nicht wirklich Fliegen von der Oberfläche schlürfen und so geht der zweite Griff in die Box immer in Richtung dieser Abteilung. Schon kurze Zeit später hing Bachforelle Nummer zwei, der Knoten schien geplatzt. Als der Wind nun zunahm wechselte ich auf den ersten Steg um es auch hier mal zu versuchen. Dort verbrachte ich einige Zeit nicht fangend mit der Werferei, bis ich beschloss das es Zeit für einen Rutenwechsel wurde, beim Einholen des schwarzen Emergers entschied sich dann der erste Saibling zum Zupacken. Dieser hatte, wohl von einer Hechtattacke, noch einige Male am Schwanz. Wie das so ist wenn man etwas quer im Kopf ist, konnte ich mich über diesen nicht wirklich freuen. Das Einholen der Fliege weil man wechseln will, zählt einfach nicht… Also schnell wieder schwimmen lassen und weiter machen. Zur Abwechslung und Aufgrund des starken Windes versuchte ich es nun mit dem Streamer, auch hier gab es nach kurzer Zeit 2 Bachforellen von denen ich eine zum Essen einlud, ein kleiner Barsch folgte dann noch.

Die durfte mit…

Der nächste Tag brachte Sonne und mich somit ganz schön ins Schwitzen allerdings begann der morgen recht gut mit einem 40er Döbel bzw. wie sie dort heißen Aitel. Kurze Zeit später folgte der nächste aber deutlich kleinere. Eine 2-3 Stunden andauernde Flaute folgte, gute Plätze waren belegt und so hieß es erstmal einkehren, ein Radler genießen und dabei in Ruhe eine Rauchen.

Auch das gehört dazu 😉


Als ich nun munter los zog und einen Blick auf einen der Stege warf erkannte ich, dass dieser wieder frei von Sonnenanbetern war und es losgehen konnte. Gefischt wurden jetzt nur noch Aufsteiger da diese kontinuierlich Fische überzeugten, meine sonst so geliebten Nymphen egal ob beschwert oder nicht brachten einfach gar nichts.  Einen nahezu perfekten Moment erlebte ich noch an diesem Nachmittag, so konnte ich 2 Saiblinge beobachten welche hin und wieder stiegen und ihre Bahnen zogen. Mit einigen wenigen leer Würfen brachte ich genug Schnur aus und legte diese Sauber wie im Lehrbuch ab. Man sollte die Fische nie direkt Anwerfen sondern in einiger Entfernung zu diesen agieren und die mögliche Richtung einschätzen, die Forellen bemerken unsere Köder eher früher als später. Nun konnte ich angespannt verfolgen wie einer der beiden Ausscherte und Richtung Fliege schwamm, nach einigen Sekunden welche mir furchtbar lang vorkamen nahm er endlich die Fliege, der Anschlag erfolgte zügig und saß! Ein Tänzchen begann aber schon nach kurzer Zeit konnte ich die Richtung vorgeben, eine Erneute Flucht kurz vor dem Kescher konnte sicher abgefangen werden und so landete mein erster Saibling seit zwei Jahren im Netz.

Für mich sind diese wie auch Meerforellen etwas ganz besonderes, um so einen zu fangen ist immer eine weite Anfahrt nötig und auch dann ist ein Fang nicht garantiert. Falls die Verhältnisse zum Verleiten des Bisses in meinen Augen „perfekt“ sind dann, ja dann ist die Welt wirklich in Ordnung. So verwundert es einen auch nicht, dass ich anschließend eine Stunde lang rum saß und nicht weiter Fischen wollte, so sehr freute ich mich über das Ganze. Zumal ich bei diesem Herrlichen Fisch auch noch Glück hatte und es sich um ein Männchen mit Imposantem Laichhaken handelte.

Die restliche Zeit lässt sich nun ganz gut zusammen Fassen, gegen Abend gab es noch zwei weitere Saiblinge beim Fischen mit dem Streamer und den einen oder anderen ausgeschlitzen Fisch. Den letzten Tag blieb ich nur bis Nachmittag da die Hitze einfach zu groß wurde. An diesem Morgen versuchte ich es mit einer kleinen Nassfliege und stellte fest, dass auch diese sehr gut ankam. Alles in allem war es ein toller Urlaub, mit netten Kollegen, einem Fisch den ich nicht vergesse werde, super Kulissen und einer Faszinierend schwierigen Fischerei. Dauerhaft werde ich versuchen mindestens einmal im Jahr zum Fischen auf Saiblinge los zu kommen, vielleicht ergibt sich auch irgendwann die Möglichkeit Arktischen Saiblingen nachzustellen, dies wäre ein Traum…

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Herbstliches Fischen an der Kyll

Schon wieder ist viel Zeit vergangen seit meinem letzten Beitrag und nach wie vor hat dies nichts mit Unlust zu tun, sondern ist den äußeren Umständen geschuldet. Zunächst gab es hier Anfang August ein paar heiße Tage welche das Fischen erschwerten bzw. zum Erliegen brachten, dann folgten gleich mehrere Hochwasser und anschließend war mein Auto kaputt. Da ich aber darauf angewiesen bin um los zukommen viel so ziemlich alles ins Wasser. Nachdem dies Problem beseitigt war fing natürlich die große Hitze an. Fischen? Unmöglich! Einzig ein kurzer drei Tagestrip an die Ostsee verschaffte Linderung, wieso es dazu keinen Beitrag gab? Ganz einfach zwei der drei Tage war das Angeln Aufgrund Trüben und verkrauteten Wassers nicht möglich. 

Zwar gab es abends einen schönen Biss aber das war es dann auch schon wieder. Also uninteressant, immerhin konnten wir aber einen Schweinswal beobachten.                                                                                   

Mittlerweile ist das Auto wie erwähnt aber wieder heile und die Temperaturen, vor allem die des Wassers, wieder ok. Wen wundert es das ich dies gleich nutze um an die Nahe zu fahren, hier gab es dann zum Einstand drei Döbel und einen ansonsten sehr entspannten Abend. Interessanter war natürlich die Tour am Freitag an die Kyll, diese wird so spät im Jahr zu einem recht schwierigem Revier sind die Fische doch sehr Vorsichtig und stürzen sich nicht mehr auf alles was Zuckt. 

Zu beobachten ist dies vor allem beim Fischen mit der Trockenfliege, passt diese nicht wirklich oder wird auch nur Ansatzweise falsch Präsentiert wird das Fressen eingestellt und es kehrt Ruhe ein. Dazu kam noch das ich mich beim Werfen ziemlich blöd anstellte und recht regelmäßig mein Muster in die Flugschnur einhängte, naja man kennt so Tage ja und wie beim letzten Lenne Bericht erwähnt, versöhnen mich hin und wieder gute Forellen dann mit dem Tag, also heißt es Abwarten und durch das Chaos Boxen. Da sich für meine Hopper keiner Interessierte, „merkwürdig, letztes Jahr klappte das super zu der Zeit nach der Hitze“, wurde bald die Nymphe angebunden. 

Es dauerte auch nicht lange und es gab den ersten Biss, Anschlag und Hängt! Nix großes aber immerhin der erste Fisch 20-25cm. Gar nicht mal so verkehrt, allerdings fühlte sich das ganze etwas merkwürdig an beim Drill. Wie hätte es auch anders sein können, Fario außen an der Flanke gehakt. Ahhhhh! Kurz locker gelassen und ab war die gute. Es folgte dann beim Stromauf Waten noch eine Fingerlange danach  ging nichts mehr. Also weiter hoch zur ersten Rausche und dort die Nymphe Stromab anbieten, zack Biss kurzes Zerren und ab. Ahhhhh! Was folgte ist dann eigentlich schon nicht mehr zum Lachen, Rausche Nummer 2 war angesagt. Schön Stromauf präsentiert gab es bald den ersten Kontakt, eine schöne Äsche und man glaubt es kaum sie zog merkwürdige Bahnen im Kreis, schon wieder in der Flanke gehakt. Das passiert mir sonst vielleicht 1-2mal im Jahr aber nie am selben Tag! Also wieder Schnur schlaf und schon war sie wieder frei. Direkt an derselben Stelle gab es dann noch einen Biss, vermutlich eine weitere Äsche, heftige Gegenwehr und 3 Sekunden später, Schnur schlaf! Ja kann es denn Wahr sein, so eine Ka***! Aber es hilft ja alles nichts, weiter geht es, die Rausche ist zum Glück sehr lang. Nächster Wurf, Biss! Hängt! Und bleibt hängen! Allerdings nicht im Fischmaul sondern an einem Stein, Abriss. Jetzt steigt aber langsam doch der Puls! Ein paar Würfe später dasselbe Spiel, Biss und hängt! Wieder am Stein, entnervt Wate ich langsam zu der Stelle und Versuche an die Nymphe ran zu kommen, der Stein entpuppt sich nun als versunkener Baumstamm, „ah da hängt ja sogar noch meine andere Nymphe“, beide eingesammelt und froh über die Rettung des Vorfaches sowie beider Fliegen. 5 Minuten später zappelt dann endlich die erste nicht mehr fingerlange Bachforelle am Haken, für eine Entnahme immer noch zu klein aber 25cm sind schon ok, also schnell weiter Schwimmen lassen. Ein kleiner Fisch folgt noch dann war es das für den Flecken. Mit gemischten Gefühlen wate ich wieder Stromab und versuche mein Glück mit der Trockenfliege, nichts tut sich. 30Minuten später gebe ich es in der Ecke auf und Wandere gemütlich zum Auto, etwas runter kommen, Luft holen, zu Atem kommen. 

An die so Liebevoll genannte Rentnerstrecke soll es nun gehen, diese ist leicht zu erreichen und wie geschaffen für das Fischen mit der Trockenen. Leider zeigen sich auch hier die Tiere nicht sehr steigfreudig und ignorieren mein Angebot völlig, also leichte Nymphe Größe 18 ran und weiter geht es. Tatsächlich dauert es auch nicht lange und 2 oder 3 kleine Forellen können sich für die Angebotenen Muster erwärmen. Hm dann wohl besser ein Platzwechsel, wir wollen die kleinen ja nicht verangeln.

 Also hoch zum schnelleren und schwieriger zu Befischendem Wasser, eines meiner Lieblingsmuster in Größe 12 ans Band und los geht es. Schon nach wenigen Würfen bleibt die Schnur stehen, ein leichter Anschlag, hängt, ein schöner Fisch von ca. 30cm uuund ab! Man man man, kann das denn die Möglichkeit sein? So einen schweren Tag hatte ich ja ewig nicht mehr. Es wurde Zeit für eine Pause und was Passiert? Richtig! Ich lege mich einmal voll lang! Aber halb so schlimm, mein linkes Knie fängt ja mein Komplettes Gewicht auf einem Spitzen Stein ab, ein Grandioser Tag, einfach schön diese Natur! Humpeln tue ich übrigens immer noch. Es wurde Zeit etwas zu Essen und sich das Wasser in Ruhe anzusehen, zudem war stehen gerade im Moment eh nicht so drin, zum Glück war die Hose nicht gerissen… 30 Minuten später ging es dann weiter, das ganze konnte so ja nicht bleiben. Immer noch mit der Nymphe im schnellen Wasser Stromauf fischend, machte ich einen Wurf „zwischen“ zwei Strömungen, also in einen etwas ruhigeren Bereich. Die Schnur streckt sich, lässt sich von der Strömung mit zerren und bleibt stehen, Anschlag und Hängt. Wütendes Kopfschütteln am anderen Ende signalisiert mir einen guten Fisch, schnell erkenne ich eine Fario. Und was für eine sich da durch die Strömung schiebt, Wahnsinn! Fast direkt kann ich sehen, dass das Tier vorn in der Unterlippe sauber gehakt wurde. DAS wurde ja auch wirklich Zeit, jetzt nur nichts falsch machen. An so einem Tag fehlt mir gerade noch das ich diesen Fisch verliere. Aber alles geht gut und sanft gleitet sie bzw. besser sollte ich sagen er über den Kescher Rand, denn was sich da im Netz regt ist ein schöner Milchner, ein wunderschön gefärbtes Tier. So Kräftige Farben habe ich bisher nur bei einer weiteren Bachforelle in dem Gewässer gesehen, diese war aber bei weitem nicht so schön. 

Bei solch einer Belohnung nimmt man gerne mal einen nicht ganz einfachen Tag in Kauf und freut sich doch am Ball geblieben zu sein. Alles Weitere ist dann auch eigentlich hinfällig. Es ging noch ein paar Stunden weiter und ich konnte auch endlich eine Forelle auf einen Hopper fangen aber im Großen und Ganzen tat sich nicht sehr viel und die Größe war auch eher klein. Immerhin legte ich mich nicht nochmal lang, das Werfen bereitete mir aber zwischendurch immer noch Probleme, aus dem Grund werde ich nun mal eine neue Schnur ausprobieren und zwar eine Klasse höher. Ich vermute schon länger, dass ich an meiner Gespließten zu leicht Fische und sie deutlich mehr kann. Mal abwarten was dabei rum kommt, es geht vor dem Saisonende aber wohl noch zwei weitere Male an die Kyll und ich werde natürlich Berichten.

 

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Die Lenne, zweite Tour

Da ich an diesem Wochenende mal wieder in die Heimat Fuhr dachte ich mir, könnte man ja auch einen Stop im Sauerland machen und einen der vielen Flüsse dort befischen. Recht schnell entschied ich mich für ein Stück der Lenne bei Rönkhausen, die Karten sind leicht zu bekommen in der dortigen Bäckerei und mit 17 Euro auch nicht wirklich teuer.

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Da ich Gepäck sparen wollte packte ich nur die Gespliesste ein und los ging es. Als erstes stellte ich fest das der Fluss deutlich breiter war als gedacht und es nicht ganz einfach werden würde mit dem doch recht kurzem Bambusstecken.

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Dementsprechend musste ich teilweise recht nahe an vermutete Unterstände ran und vergrämte sicher auch den ein oder anderen Fisch. Bei dieser Gelegenheit stellte ich dann auch schnell fest das meine Vibram Sohlen an den Schuhen nicht unbedingt geeignet sind für Bewachsene Steine. Ich rutschte extrem viel durch die Gegend und wäre mehr als einmal fast hin gefallen, zum Glück konnte ich mich jedes mal kurz vor dem Nass werden wieder fangen. Extrem Vorsichtig pirschte ich dann durch die Gegend um nicht doch noch ein Vollbad zu nehmen. Nach ca. 1 Stunde sah ich dann den ersten steigenden Fisch und warf diesen auch direkt an. Der Biss folgte Prompt und der Anschlag ging voll ins Leere, ärgerlich aber so richtig! Dies passierte mir dann noch 3 oder 4 mal bis ich mich Entschluss auf Nymphe umzusteigen.

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Die Forellen waren eh alles andere als Steigfreudig, mit der Gespliessten ist es aber nicht immer einfach dann zu Werfen, daher sträubte ich mich zunächst etwas. Nach kurzer Eingewöhnungsphase klappt es meist dann aber doch ganz gut. Kurze Zeit später hing dann auch endlich der erste Fisch am Haken. Da diese aber noch recht klein war wurde sie direkt im Wasser abgehakt und durfte ihrer Wege ziehen. Die Trockenfliegen holte ich dann nur noch heraus wenn ich eine Aktive Forelle ausmachen könnte, das kam allerdings nur sehr selten vor und wenn die Fliege nicht 100%ig richtig kam wurde sie komplett ignoriert und die Nahrungsaufnahme kurzzeitig verweigert. Ich Vermute mal, dass das am Befischungsdruck vor Ort liegt, viele der Tiere werden schon mal einen Haken gesehen haben. Irgendwann machte sich dann etwas Frust breit, es gibt so Tage da kommt man einfach nicht richtig rein und so einer war es leider. Da ein bestimmter Abschnitt aber noch ganz gut aussah und noch jede Menge Zeit war, befischte ich das ganze dann doch noch.

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Ich weiß nicht was los war aber es gab nur fehlbisse und selbst von diesen dann auch nicht viele. Nach einer kurzen Raucherpause beschloss ich noch 30minuten zu Fischen und dann los zu fahren, mittlerweile war es ja auch schon Nachmittag und ich seit 5Uhr auf. Also die Nymphe ins Wasser geschlenzt und gehofft. “Der Platz sieht ja eigentlich schon gut aus, da muss doch irgendwer stehen” dachte und spürte bzw. sah den Ruck in der Schnur, Anschlag und wusch sauste die Schnur aus der Hand. Hui das war ein Tänzchen, im klarem Wasser konnte ich das ganze zu 100% beobachten, der Kampfgeist und die Kraft der Bachforelle war schon beeindruckend. Mehrere male konnte ich die Schönheit dichter ran holen, was dann direkt wieder mit einer harten Flucht ins Tiefe Wasser belohnt wurde. Die Arme Rute hatte hart zu kämpfen meisterte das ganze aber mit Bravour. Der wunderschöne Milchner konnte sicher gelandet werden und ich freute mich wie ein Schneekönig.

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Mit Zitternden Beinen setzte ich mich und brauchte die Beruhigungszigarrete wirklich dringend! Für mich sind so Fische immer absolute Ausnahme und danach ist so ein Angeltag auch eigentlich gelaufen. Es kann einfach nicht mehr besser werden, die dazugehörige Nymphe bekommt auf jeden Fall einen Ehrenplatz in meiner Box daheim und wird nicht mehr gefischt. Anschließend ging es dann zwar nochmal ins Wasser aber nicht lang und ich fuhr heim.

Zum Schluss sei gesagt das die Lenne in diesem Stück wirklich nicht einfach ist, Vorsichtiges Waten ist sehr wichtig auch wenn man nicht vermuten würde das der gut aussehende Untergrund so glatt ist. Ich würde sogar fast soweit gehen und behaupten das ein Watstock hier definitiv nicht verkehrt wäre!
Die Fische sind schon eine Herausforderung und springen einem nicht ins Netz, ein langes Vorfach und gute Präsentation sind wichtig. Fehler werden hier nicht verziehen. Und trotzdem ist das Stück sehr schön und nicht an einem Tag komplett zu befischen. Karten gibt es scheinbar genug Pro Tag es ist aber nicht verkehrt trotzdem früh da zu sein um die Strecke in ruhe für sich befischen zu können. Ich traf an dem Tag vier weitere Fischer in der Zone bei Rönkhausen. Die Strecke ist aber ansonsten so groß das man sich nicht auf die Pelle rücken muss und beißt ein guter Fisch ist eh alles vergessen. So auch bei mir! Nach so einem Erlebnis kann man auch nichts anderes erwarten.
Langsam aber sicher kann ich mich mit dieser Saison anfreunden und brauche nicht mehr über die wenigen Fischtage, Hochwasser und ausbleibende bessere Fische beschweren. Selbst an der Rur bei Monschau vor einer Woche lief es hervorragend für mich!

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Ich bin gespannt wie die Saison weiter gehen wird!

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Bachforelle, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Gespliesste, Indianerfischerei, Nymphe, Saibling, Schweiz, Taktik, Trockenfliege

Berner Oberland

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Ah ein neues Fischereiliches Revier entdecken, es gibt kaum etwas Spannderes als neue Ecken, Menschen und Fische “kennen” zu lernen. Aus diesen und einem weiterem Grund verschlug es Stefan und mich mal wieder in eine neue Richtung, diesmal sollte es die Schweiz werden! Der weitere Grund ist, das meine Bambusrute Gebürtige Schweizerin ist und ihr Erschaffer Kurt Zumbrunn eine Lodge mit seiner Frau Bewirtschaftet.
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Zusätzlich vergibt er auch Tages sowie Wochenkarten für umliegende Gewässer. Mein Hauptantrieb zu der Reise war der mögliche Fang von Saiblingen, diese bunten Schönheiten haben es mir sehr angetan und bisher konnte ich “nur” drei von diesen Fangen. Zudem sind die Gewässer und Kulisse einfach wunderschön. Also Zimmer gebucht und Freitag Morgens aus Mainz gestartet. Am Vormittag trafen wir nach guter Fahrt und nur kleinen Staus auch schon ein. Da wir die Lodge nicht direkt beim ersten Versuch fanden hielten wir erstmal vor der Aare um einen Blick auf diese zu Werfen. Das Wasser schob sich schnell und trübe, ein Begradigtes Stück, an der Straße entlang. Nicht gerade sehr Einladend, wie sich hier Fische halten wollen würde, fragte ich mich.
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Aber alles kein Problem ähnlich wie beim Reichenbach, welcher fast direkt am Haus vorbei führt, gibt es auch dort unverbaute Strecken, in denen sich die Fische dann schon deutlich lieber aufhalten. Nun hieß es allerdings erstmal ankommen, die Begrüßung durch Vreni und Kurt viel sehr Herzlich aus und man fühlte sich direkt Willkommen und gut Aufgehoben. Schon mal ein Pluspunkt, der einen schnell dazu verleitet gleich die nächste Reise dorthin zu planen. Nach kurzem Schnack dem Vorstellen der Örtlichkeiten und Auspacken sollte es auch schon los gehen.
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Da es Freitag war und die Kantonalen Fließgewässer somit nicht befischt werden durften, entschieden wir uns für den Engstlensee. Dieser ist wunderschön zwischen Bergen gelegen und bietet die Fischerei auf Besetzte Saiblinge und Regenbogenforellen.
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Leider tat sich in den wenigen Stunden sie wir dort waren, so ziemlich gar nichts aber der Versuch macht ja bekanntlich Klug und so ging es dann gegen 20uhr auch schon wieder heim. Platt durch die Anfahrt waren wir ja sowieso etwas.

Durch Ständigen Regen, am Freitagabend gab es dann tatsächlich auch noch ein starkes Gewitter, war der Wasserstand der Bäche und Flüsse natürlich etwas erhöht, was den Druck der ohnehin schnell Fließenden Gewässer nochmals beschleunigte. Nicht die tollsten Bedingungen aber dann sollte eben mit der Nymphe und weniger mit der Trockenen gefischt werden. Da das Wasser ja aufgrund des Gefälles schnell wieder sinkt, kann sich dies aber auch recht zügig wieder ändern und zu deutlich besseren Bedingungen führen. Von daher alles im Grünen Bereich. Starten wollten wir am Urbachwasser, direkt gegenüber einer Steilwand, ein herrliches Panorama zeigte sich uns, schnell war die Gespliesste bereit und los ging es.
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Zum Start natürlich mit der Trockenen. Schon bald zeigte sich aber das damit tatsächlich nix zu holen war. Zu schnell Floss das Wasser und zu schlecht sichtbar selbst die buschigste Fliege. Also Fliege ab, kleinen Bissanzeiger auf die Schnur gesetzt und ran die Nymphe, in meinem Fall eine relativ schwere mit Goldkopf der Größe 10. Schon bald gab es die erste Attacke aber der Fisch wollte nicht richtig und fasste daneben. Naja was solls der nächste sollte bestimmt bald kommen. Zwischendurch wechselte ich immer mal wieder zwischen Trockenen und Nymphe hin und her. Nach gut 2 Stunden des Wanderns gab ich erstes aber Komplett auf, machte einfach keinem Sinn und die Fische fühlten sich auch nicht angesprochen. Also weiter, jeder etwas ruhigere Bereich wurde angeworfen und irgendwann Zappelte es dann auch an der Leine. Die erste Bachforelle verlor ich relativ zügig, zu schlecht war der Haken gesetzt. Die nächste konnte dann aber sicher gelandet werden, nicht wirklich groß, dafür aber sehr schön gezeichnet. Dies ist aber scheinbar die recht Typische Größe für die Forellen an den Öffentlichen Gewässern. So Fischte ich dann den Nachmittag hindurch und konnte einige Hübsche Farios überzeugen. Mal waren sie etwas größer, mal etwas kleiner, keine viel hier aus dem Rahmen. Eine gute Kondition hatten sie aber alle. Ansonsten war die Urbachschlucht aber ein wunderschönes Erlebnis und lädt zum Verweilen ein.
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Gegen 2-3 Uhr wurde es dann aber Zeit für eine Mittagspause und anschließend entschieden wir uns an den Reichenbach zu fahren. Hierzu fährt man Richtung Schwarzwaldalb welche Oberhalb von Meiringen gelegen ist. Dort kann man dann halten und los ziehen. Auch hier gibt es ein Begradigtes Stück welches Guten Gewissens ignoriert werden kann. Der Reichenbach war durch beginnenden Regen schon leicht angetrübt und so wurde es Zeit los zu legen. Da ich mittlerweile den Bogen raus hatte was die Fischerei angeht konnte ich schon nach kurzer Zeit, einige Fische Haken und auch zum Teil landen. Nach ca 1,5 Stunden, der Regen war mitlerweile recht heftig, trübte der Bach ganz ein und wir beendeten die Fischerei für den Tag. An und für sich hätte es noch 2 Tage weiter gehen sollen aber aus Gesundheitlichen Gründen musste die Tour am Sonntagmorgen abgebrochen werden und wir heim fahren. Alles in allem war es aber sehr schön und auch die Fische spielten mit. Es wird ganz sicher noch einmal hin gehen!
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Äsche, Bachforelle, Fliegenfischen, Gespliesste, Monschau, Nymphe, Rur, Streamer, Stromab, Taktik, Trockenfliege

Rur – Monschau

Hier war es nun recht lange ruhig, das lag aber nicht daran das ich keine Lust gehabt hätte etwas zu schreiben sondern daran das ich seit Januar nicht mehr unterwegs war. Nun geht es morgen endlich an die Rur bei Monschau. Zwei Tage Fischen und ich hoffe auf Schöne Fische. Ich werde natürlich davon hier Berichten, vielleicht schon am Sonntag.
Seid gespannt!

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Fliegenbinden, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Hecht, Hopper, Nassfliege, Nymphe, See, Seltz, Streamer, Taktik, Trockenfliege

Alle Jahre wieder… Fischen in Seltz

Seit Mitte September wieder geöffnet war ich die Saison das 2 mal nun in Seltz. Beim ersten Mal war der Wurm drin und bis auf zwei Verlor ich alle Fische im Drill.

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Auch sonst war der Tag recht Zäh und die Fische sehr heikel. Daher gab es dazu auch keinen großartigen Bericht. Nun war ich gestern wieder dort, denn besser am Wasser und Fischen als das komplette Wochenende auf dem Sofa zu verbringen. Früh wie immer ging es los und kurz vor 8 war ich auch schon da. Bin ich häufig der erste der auf das Gelände fährt waren diesmal sogar schon zwei Autos bzw. drei Fischer vor mir da. Also Karte gezogen und das Gerät vorbereitet. Da ich mir kein Ziel überlegt hatte für den Tag Fischte ich einfach munter drauf los mit der üblichen Methode sprich Eggfly und langsam Driften lassen.

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Schon beim zweiten oder dritten Wurf schaffte ich es gekonnt das Ganze in den Baum zu setzten wo es dann auch direkt hängen blieb. Also wurde ein neues Tippet angebunden und mal was Neues Versucht. Ich fische ja nur sehr selten mit Nassfliegen auch wenn mir die Muster selber (vor allem die Irischen Maifliegen) sehr gut gefallen. Für den Trip auf die Färöer hatten wir uns ja jede Menge für die Seenfischerei besorgt. Was liegt da näher als diese auch mal hier auszuprobieren? Eine Relativ Voluminöse schwarze in Hakengröße 12 sollte es richten.

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Langsam zu mir gezupft sollte dies Fische bringen. Schon bald konnte ich der ersten Attacke beiwohnen, leider ging der Anschlag ins Leere. Der nächste Anhieb saß, nur hatte die Forelle die Fliege nicht richtig genommen und verabschiedete sich nach kurzem Drill. Fing gut an, die Fische hatten Hunger und ich hatte ein Muster gefunden das sie gut annahmen. Nun gibt es in Seltz einen kleinen Bereich in dem oft dieselben(?) Fische stehen, ganz nah am Rand unter Ästen, zwischen Wurzeln und Laub versteckt, sieht man diese häufig Insekten von der Oberfläche schlürfen. Man kann Werferisch dort einfach nicht hin gelangen und auch deshalb werden diese Tiere dort wohl stehen. Mir gelang es bei einem Wurf zumindest recht dicht dort hin zu kommen und so ließ ich die Nassfliege langsam sinken. Schon wenige Sekunden später gab es einen  „Schlag“ im Wasser, eine Regenbogenforelle hatte die sich knapp unter der Oberfläche befindende Fliege inhaliert. Etwas blöde schauend ob dieser recht Heftig ausgefallenen Reaktion (sehe ich sonst nur bei Attacken auf Hopper oder ähnliche aber nicht bei unter der Oberfläche Treibendem Futter). Der Anschlag kam somit wenige Momente Später als sonst aber in diesem Fall genau richtig gab es doch erbitterte Gegenwehr von der anderen Seite. Relativ zügig konnte ich erkennen, dass ich einen richtig guten Fisch gehakt hatte, vorsichtig Bugsierte ich die Dame über eine Krautfahne hinweg und konnte sie dahinter gut Drillen. Das ganze liest sich als wäre es das einfachste von der Welt gewesen, dies war aber beim besten Willen nicht so, die Rute war bis zum Bersten gekrümmt und der Fisch wollte immer noch weiter. Gut für mich war das ich eigentlich immer gezogene Stroft Vorfächer mit Pitzenbauerring und 16er oder 18er Spitze in Seltz Fische. Mit allem anderen hätte der Dickschädel wohl kurzen Prozess gemacht. Lange Rede kurzer Sinn nach ein paar Minuten konnte ich die schöne Dame sicher Keschern.  Ein toller Fisch und wohl meine mit Abstand größte Forelle bisher, wäre es nun noch ein Wildwuchs gewesen, hätte es nicht besser sein können. Aber man kann nicht alles haben und so ein Tier ist so oder so eine Ausnahme für mich.

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Tolle Raini mit gefühlt riesigem Kopf

Vermutlich hockte sie auch schon eine Weile in den Seen denn ich wüsste nicht wann das letzte Mal Fische in der Größe besetzt wurden.  Nach dem Theater brauchte ich dann erst mal ein paar Minuten Ruhe ohne Rute und Rauchte 1-2 Zigaretten, bis es dann ein paar Meter weiter wieder los ging. Hier versuchte ich mein Glück dann mit Hoppern und anderen Mustern. Bis ich mich dazu entschloss einen schwarzen Streamer anzubinden, ein paar Würfe zu machen und dann den See zu wechseln. Nachdem sich dabei immer noch nichts tat machte ich den letzten Wurf und Kurbelte dann die Schnur ein. Dabei konnte ich beobachten wie sich eine Bugwelle hinter dem Streamer her schob, ein Fisch hatte die Verfolgung aufgenommen. Schnell Wechselte ich von ein kurbeln auf schnelles einstrippen und schon packte die Forelle zu. Ein wilder Tanz begann und kurze Zeit später konnte ich eine +50er Regenbogenforelle landen. Ein guter Tag mit zwei solchen Fischen!
Den Rest verbrachte ich damit verschiedene Fliegen auszuprobieren. Mehrere Fische konnte ich noch Haken verlor aber leider alle nach kurzem Drill oder der Anschlag ging ins Leere. Besonderen Reiz hatte es die Fische gezielt mit einer Nassfliege anzuwerfen und zum Biss zu animieren. Bei einer dieser Gelegenheiten sah ich wieder eine Bugwelle hinter meiner langsam eingezupften Fliege, der Biss kam und der Anschlag ging ins Nirvana dabei flog die Fliege + Vorfach aus dem Wasser und landete ein Stück weiter, eine Vorbei schwimmende Forelle nahm dann natürlich prompt wieder die Fliege und schlitzte nach kurzem hin und her ebenfalls wieder aus. Manchmal sind so Sachen ja einfach nur zum Tot lachen aber passiert und ich war eh zufrieden.

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Alles in allem waren die Fische recht viel Unterwegs aber extrem Vorsichtig im Beissverhalten, viele dümpelten nur in der Gegend rum und mussten Vorsichtig „angesprochen“ werden. Dafür konnte man aber viele und vor allem auch große Fische sehen z.B. einen Karpfen mit bestimmt 10 oder mehr kg, einen verdammt großen Hecht und dazu noch 1 oder 2 schöne große Forellen. Ich vermute mal, dass diese Umtriebigkeit mit dem Warmen Wetter zu tun hatte, schließlich hatten wir 22°C!

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Fliegenbinden: Morrish Hopper

Da ja jetzt die Zeit des Fliegenbindens beginnt will ich mich auch mal an einem Beitrag dazu versuchen. Es geht um eine sehr fängige Spätsommer Fliege welche auch bis in den Oktober hinein gefischt werden kann. Entweder knapp bis an das Ufer des Gewässers geworfen oder langsam ein gezupft bringt sie mir immer wieder gute Fische

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Benötigt wird:
-Moosgummi zwei unterschiedeliche Farben, welche zusammen geklebt werden
-scharfes Messer
-10er Trockenfliegen Haken
-Gummibeine
-Egg Yarn als “Blickfang”
-Bindegarn weiß
-Kugelschreiber
-schwarzer Edding
-Schablone
-Klebstoff bzw. Lack

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Zunächst wird eine Grundwicklung um den Haken gelegt und der Abschlussknoten gemacht.

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Pro Hopper braucht man 4 “Gummibeine”, 2 mal werden 2 mit einem einfachen Knoten verbunden. Dann wird in zwei einzelne Beine jeweils ein Knoten gemacht.

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Mit dem Kugelschreiber wird nun mit Hilfe der Schablone (langezogene Raute) die Form nachgezeichnet. Diese wird ausgeschnitten und etwas abgerundet. Anschliessend bekommt sie mit dem scharfen Messer einen Querschnitt für den Kopf und dann mittig noch einen Angepasst an die Größe des Hakens.

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Der Haken wird mit Kleber bestrichen und der Körper am längs Schnitt drauf gedrückt.

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Nachdem der Kleber Trocken ist, wird das Bindegarn mehrmals kurz vor der Hakenspitze um den Körper gelegt.

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Als erstes wird das Egg Yarn als Blickpunkt eingebunden, danach die zwei Doppelbeine an beiden Seiten.

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Das Bindegarn wird nun in einem Schwung bis kurz vor das Hakenöhr gelegt.

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Hier werden nun jeweils die letzten Beine eingebunden und der Abschlussknoten gesetzt. Nun werden alle Stellen an denen Beine liegen mit Klebstoff extra gesichert, anschließend werden diese etwas eingekürzt. Bei den Doppelbeinen werden die Überstände vorne abgeschnitten.

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Mit dem Edding werden am Kopf jeweils noch Augen aufgetragen, Fertig.

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Ein Resümee der Saison 2015

Dies war ja nun meine erste volle Saison und man muss schon sagen es war ein Ereignisreiches Jahr. Ich habe viel gesehen, viele Leute kennen gelernt und viele Fische überlisten können. Ich habe mehrere Teilweise weite Reisen hinter mir, habe das erste Mal auf Lachs gefischt.

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Habe eine Gespliesste Rute gewonnen und Stand das erste Mal in der Ostsee und dem Atlantik. Viele wenn nicht sogar alle von mir für mich gesteckten Ziele habe ich erreicht wenn nicht sogar übertroffen. Mit der 8er Rute geht das Werfen einwandfrei und macht sogar Spaß! Für mich etwas das Anfang des Jahres fast unmöglich schien. Ich habe Angefangen mit der Zweihand bzw. Switchrute zu Fischen und konnte auch hier schon meinen Fisch fangen. Die Rhein Touren gelingen tatsächlich auch immer besser und der erste Hecht fand auch sein weg ins Netz. Allgemein waren mir die Fische wirklich sehr zu getan. Konnte ich doch meine ersten Meerforellen fangen, den ersten Hecht, Saibling, Rapfen, +45cm Bachforelle, die erste Deutsche Äsche, zusätzlich gab es noch eine sehr große Äsche am letzten Tag der Saison.
Die Indianerfischerei war ein Highlight des Jahres, schwierige Kletter- und Werferei, dazu äußerst starke Fische an feinem Gerät. Die Färöer Inseln waren ein Abenteuer für sich selbst mit unglaublich tollen Fischen und der ersten Maßigen Meerforelle.

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Auch die Reise nach Österreich mit einem halben Tag Fischerei unter schwersten Bedingungen waren von für mich außergewöhnlichem Erfolg gekrönt. Die Jahreskarte für die Kyll war ebenfalls ein Glücksfall… Dazu konnte ich Unmengen an neuen Kontakten Knüpfen und werde diese auch gut Pflegen.  Auch das Fliegenbinden gelingt mittlerweile deutlich besser und die Freude ist noch größer auf eigene Muster zu fangen. Hier hat es mir das Binden von Garnelenmustern vor allem angetan und die Boxen quillen bald über.

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Im nächsten Jahr wird der Fokus allerdings nicht mehr so stark bei den kleineren Gewässern liegen sondern sich das Gleichgewicht mehr Richtung Murg, Nahe und Kyll schieben. Hier ist es einfach Angenehmer sich zu bewegen und die für mich zum Fischen so wichtigen Würfe kann man deutlich besser Handhaben. Es ist einfach entspannter wenn der Wurf nicht Gefahr läuft jedes Mal im Baum gegenüber zu landen und man nicht zwingend auf jede Bewegung strengstens Achten muss. Zudem scheint mein Fischereiliches Gespür langsam wieder zu kommen, ich finde Fische und ihre Standorte mittlerweile deutlich leichter als noch vor einem Jahr. Dies wird wohl vor allem mit der Gewonnen Erfahrung zu tun haben. Als Kind hatte ich da sehr häufig den richtigen Riecher, freut mich natürlich, dass das jetzt so langsam wieder kommt. Ansonsten wird ein wohl großer Fokus im nächsten Jahr die Fischerei auf Meerforellen sein. Die Silbernen Geschosse haben es mir tatsächlich sehr angetan und zählen mittlerweile zu meinen Absoluten Lieblingen. Natürlich ist das ganze immer mit einer langen Fahrt verbunden, dafür lohnt sich dann aber auch immer ein etwas längerer Aufenthalt. Die Pläne sehen hier vor das ich zumindest in diesem Jahr noch eine Tour Mitte Dezember starten werde, wieder nach Kiel für 4-5 Tage. Die dort beim letzten Mal geknüpften Kontakte werden dann aufgefrischt und ich freue mich schon darauf bei einem oder zwei Bierchen Garnelen zu Tüdeln. Je nachdem wie Kalt der Winter so sein wird ist dann noch geplant im März/April mal nach Dänemark zu fahren. Weitere Trips sind zwar im Gespräch aber hier gibt es noch keine wirklich Konkreten Ideen, vielleicht Slowenien oder das Berchtesgadener Land, mal abwarten. Das Restliche Jahr werde ich wohl viel am Rhein verbringen, dazu werden sicherlich noch einige Touren nach Seltz kommen. Dort kenne ich mich ja mittlerweile sehr gut aus und fange immer meine Fische. Ansonsten geht es vielleicht auch nochmal nach Kirn an die Nahe um den dortigen Döbeln etwas auf den Nerv zu gehen. Vermutlich wird es in den nächsten Wochen hier also etwas ruhiger aber sobald es was Neues gibt wird dies natürlich mitgeteilt.

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