Bachforelle, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Gerät u. Material, Irland, Lachs, Lachsfliege, Nymphe, Taktik, Trockenfliege

Geschichten die das Leben schreibt

Mal wieder ist viel Wasser den Rhein runter geflossen, bis ich mich zu einem neuen Bericht motivieren konnte. Die sozialen Medien verhindern das ausführliche Schreiben etwas, zumindest kommt es mir so vor. Aber! Und das ist ein großes „Aber!“ die erste Woche der Forellensaison hatte es dermaßen in sich, sodass ich einfach davon schreiben muss. Ich denke das ganze wird ein Zweiteiler werden oder hätte dies zumindest verdient.

Beginnen wir also mit dem Sonntag vor dem Start der eigentlichen Saison. Bastian, Dirk und ich wollten ans Wasser, ein bisschen Forellen fangen, vielleicht auch eine für ein Essen einladen. Also hieß es ab, rüber nach Frankreich, an zwei Seen an denen nur das Fliegenfischen und auch nur die Entnahme einer Forelle erlaubt war. Da ich Abends zuvor noch auf einem Konzert unterwegs war hatte ich den Tag über mit einem ganz wunderbaren Kater zu kämpfen. Zum Glück für mich fuhr Bastian, so konnte ich mich mental noch etwas vorbereiten oder mit anderen Worten die Augen geschlossen halten. Gegen 10Uhr ungefähr dürften wir am Wasser gestanden haben und bereits nach wenigen Minuten hatte ich den ersten Biss. Kurzer Drillmoment und ab! Ah ärgerlich! Aber es versprach ein guter Tag zu werden. Das Problem war nur, dass die Fische dies anders sahen und so konnten weder Bastian noch ich einen Fisch bis zum Mittag fangen, Dirk hatte recht bald nach einem See Wechsel seinen erwischt. Wir anderen beiden taten uns da aber etwas schwerer. Nun denn, der Nachmittag schritt voran und mit ihm wurden die Unterwasser Bewohner aktiver. Da dauerte es dann auch nicht mehr lange bis ich auf eine Käferimitation einen schönen Biss bzw. Fisch bekam. Sicher gelandet sprach ich diesem meine Essenseinladung aus, die dieser dann auch annahm.



In den nächsten Minuten zeigte sich in meiner Nähe eine Bachforelle welche am Boden wohl Nahrung suchte. Mit einer Zuckmückenlarve angefischt zeigte sie zwar Interesse, ließ sich aber nicht zum nehmen überreden. Nach zwei, drei weiteren Versuchen verlor sie auch vollends das Interesse und verschwand im Tieferen Bereich des Sees.

Ich wechselte auf eine kleine Ameise und versuche damit Trocken jemanden zu überzeugen. Die Fario tauchte schon wieder auf und zog diesmal durch das Mittelwasser, die daraufhin angebotene kleine schwarze Fliege wurde aber auch ignoriert und schon wieder war sie auf und davon. Man man, die Jungs und Mädels kosten einen ja schon manchmal nerven! Jetzt wollte ich es aber wissen. Eher natürliche Nymphe in braunem Dekor angebunden und einfach mal gewartet, ob der Fisch wieder kam.

So nun mehrere Minuten an dem Platz stehend wurde ich doch etwas ungeduldig, eine Garantie das die Forelle zurück kam hatte ich ja nicht. Somit kramte ich dann doch schon wieder nach einer Käferimitation, ich hatte die Nymphe gerade zur Hand genommen um sie vom Vorfach zu knipsen als der Kollege doch tatsächlich quasi vor meinen Füßen wieder auftauchte und Nymphend seine Bahn zog. War also immer noch am Fressen und ich war wirklich froh, dass ich mich nur vorsichtig und dezent bewegt hatte. Meine erste Präsentation erregte zwar seine Aufmerksamkeit, konnte den Fisch aber nicht zum nehmen Animieren, zu schnell war die Beschwerte Nymphe am Grund verschwunden. Eine Aktivere, dezente Führung des Köders schien angeraten, also die 16ner Fliege sachte abgestoppt und in kurzer Distanz zum Fisch vorbeigeführt. Dies erregte erneut seine Aufmerksamkeit, diesmal aber so stark, dass er den Köder aktiv nahm. Der Anhieb folgte und los ging es. Meine 3er Nymphen Rute bog sich ordentlich durch und nach einem ersten Schütteln des Fisches zog dieser mir die Flugschnur aus der Hand. Wenn das 18ner Vorfach diese Flucht aushalten würde, könnte ich auch drei Kreuze machen. Sie hielt tatsächlich und so konnte ich die Forelle nach ein paar Bangen Minuten über den Kescher Rand führen.

Komische Bachforelle ?!

Schon im Drill war mir aufgefallen das die vermeintliche Bachforelle etwas komisch aussah und für ein Exemplar dieser Größe viel zu kräftig ausfiel, der Drill war viel länger als dieser hätte bei einem solchen Fisch ausfallen dürfen. Ich schaute mich um, mir sah niemand zu. War dies? Nein, das konnte nicht sein. Oder doch? Ich traute mich kaum diesen Gedanken im Kopf zu formen… Ein Lachs? Du tickst ja nicht richtig! Woher soll der denn hier kommen? Zwar wird das Wasser vom Rhein gespeist aber doch unterirdisch und soweit ich wusste kam da kein Fisch durch. Ich machte ein zwei Bilder vom Körper und Kopf um diese später mal zeigen zu können.

Lädierter aber wunderschöner Fisch

Da der vermeintliche Lachs in keinem besonders guten Zustand war, entließ ich ihn schnell wieder in sein Element. Sollte sich mein verdacht bestätigen wollte ich auf gar keinen Fall dafür verantwortlich sein so ein Tier abgeschlagen zu haben, zumal ich ja meinen erlaubten auch schon hatte.

Nun hatten wir an dem Tag dort einen Kollegen kennen gelernt welcher auch Lachsfischer war. Traf sich ja hervorragend das er gerade bei Dirk zum Schnacken stand. Ich also hin und mal dezent gefragt ob er mir helfen könnte. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie bescheuert ich mir vorkam die Frage nach einem Lachs dort in der Situation zu stellen. Am Ende des Gesprächs war ich zumindest etwas schlauer, wären wir in Irland am Moy hätte er mir zu meinem ersten Lachs/Grilse gratuliert. Hm! Am selben Abend fragte ich noch per Mail mit Bild Anhang beim “Zuständigen” des Gewässers nach was es damit auf sich hatte. Am nächsten Tag wartete die Antwort auf mich! Jep Lachs, jep der ein oder andere wird dort mal reingesetzt. Diese Stammen aus einem Hilfs/Förder/Zucht Programm für den Rhein und man setzt sie dort ein wenn man damit rechnet das die Fische eine Rückwanderung, erneutes Laichen oder ähnliches nicht packen. Wenn ich es richtig verstanden habe, passiert dies nicht oft, liegt aber immer im Bereich des Möglichen. Tja und so ist der Stephen zu seinem ersten Lachs/Grilse gekommen, mit einer 16ner Nymphe, 18er Vorfach, der 3er Nymphenrute, auf Sicht an einem See in Frankreich. So kanns gehen! Natürlich ist der Fisch mit Anfang 50cm kein Riese und hat natürlich nichts mit dem klassischen Lachs Angeln zu tun aber ich denke dieses Erlebnis ist so außergewöhnlich wie diese Faszinierende Fischart selbst und darf daher gebührend zelebriert werden.

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Meerforellen und Tuben!

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Was macht man als ambitionierter Meerforellenangler der weite Anfahrtswege hat? Genau, man sucht sich Möglichkeiten um nicht nur im Winter/Frühjahr weite Touren auf sich zu nehmen sondern auch nach welchen für den Sommer. Im Auto rumsitzen ist ja auch das schönste dabei. Dies ist natürlich mit einem Zwinkern zu verstehen und keine echte Beschwerde. Im letzten Jahr hatte ich mal die Küstenfischerei für den späten Sommer / frühen Herbst ausprobiert und für mich festgestellt, dass mir dieses überhaupt nicht liegt. Zu warm, zu viele Leute am Wasser und unmögliche Angelzeiten. Eine Alternative musste her, auf Mefos verzichten wollte ich aber nicht. Also was tun? Die Fliege im Fließenden Wasser baden! Was sonst? Wie ich auf die Karup Au aufmerksam wurde weiß ich dabei gar nicht mehr genau. Vielleicht Aufgrund der Geschenkten Tuben von Daniel? Den tollen Berichten und Fängen von Allan? Zeitungsartikel? Der Art und Weise wie und womit man Abends/Nachts fischt? Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls Stand für mich fest es sollte diese Au im Hochsommer werden, Dänischer Hochsommer versteht sich. Damit meine ich angenehme 20°C, ein Teilweise Bewölkter Himmel und der ein oder andere Schauer. Dies alles erhoffte ich mir für die Tour im August. Schnell wurde auch klar: Björn kam mit! Also nicht mal alleine am Wasser Unterwegs, noch besser! Die nun folgenden Monate waren der Vorbereitungen geschuldet, Lesen, diverse Videos zum Thema schauen und etwas ganz neues für mich: Das Binden von Tubenfliegen.

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Gar nicht mal so einfach aber irgendwann hatte ich mehr oder minder den Dreh raus. Was mir zu dieser Zeit schon mehr als Positiv auffiel waren die anderen Fliegenfischer welche an den Auen unterwegs waren. War die Frage auch noch so blöde und nervig, sie wurde geduldig beantwortet, man kam sich willkommen vor. Auch das hin und wieder miteinander „im Weitstreit“ liegen, welches Teilweise extreme auswüchse annimmt gab es so nicht. Ganz im Gegenteil man fühlte sich gut aufgenommen. Die Monate zogen vorbei, ein letztes Mal wurde der geplante Termin für die Tour vor verlegt und schon war quasi der erste Reisetag angebrochen. Ich betrachte mein Elternhaus im Münsterland gerne als Tor in den Norden. Hier legte ich nach 3 Stündiger fahrt eine Pause ein und blieb auch über Nacht. Leider hatte ich nicht besonders viel Zeit und so hieß es schnell „Gute Nacht“ und bis bald. Da mein Plan vorsah gegen 6Uhr in Hamburg zu sein klingelte der Wecker mal wieder um 2uhr45. Der Tag würde verdammt lang werden…

01.08.2018:

Staulos und zu früh traf ich beim Scandipark ein, nochmal Volltanken, Frühstücken und anschließend auf Björn warten.

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Nochmal kurz in den dortigen Angellanden und im kleinen Konvoi weiter. Keine 2,5Stunden später waren wir bereits angekommen. Gemütlicher kleiner Campingplatz, nicht weit von den Strecken der Karup entfernt. Nun galt es die Zeit bis 15Uhr totzuschlagen, offizieller Start von Björns Tageskarten, ich hatte mich kurzerhand dazu Entschlossen einfach dem Verein bei zutreten. Ich wollte ja noch öfter hin. Als nun der Mittag langsam in den Nachmittag überging wurden wir langsam Zappelig und machten uns Gerüstet auf den Weg. Björn mit der Spinne und ich mit meiner Küstenkombo ausgestattet mit diversen Polyleadern. Hier fing nun jeder von uns ein oder zwei Handlange Bachforellen bzw. vermutlich Smolts. Mehr war nicht zu machen, einen dicken Signalkrebs und diverse kleine Fische konnte man noch ausmachen. Das sich Meerforellen nicht zeigten oder bissen war nicht wirklich ein Wunder, hatten wir doch 26°C und Strahlenden Sonnenschein (Wassertemperatur max. 16°C). Nicht gerade gute Bedingungen für diese Art der Fischerei aber man konnte so Mal das Gewässer kennen lernen. Gegen frühen Abend ging es dann wieder an den Campingplatz, kurze Stärkung, ein Kaltgetränk und wieder los. Ich muss gestehen ich liebe so etwas ja, 10minuten vom Gewässer entfernt wohnen ist genial. Dies macht mir daheim in NRW auch eine Riesenfreude. Kurz mal Heim, Energietanken und los. Es gibt nichts Besseres! Dermaßen gestärkt ging es an die nächste Strecke, schön Kurvig, mit einigen geraden und guten Versteck Möglichkeiten sollten hier schon einige Fische unterwegs sein.

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Die Nacht zog langsam herauf und es wurde allmählich stiller. Tatsächlich begannen sich nun die ersten Fische zu regen, dies bemerkte Björn recht eindrücklich als sich eine Bugwelle hinter seiner Fliege zu bilden begann. Leider schnappte der Fisch nicht zu und so blieb es bei der Verfolgung. Bei mir tat sich derweil gar nichts, ein Fisch Buckelte zwar ließ sich aber nicht überreden meine Muster zu jagen, vermutlich war sie einfach weiter gezogen und ließ sich nicht beirren. Als nun nach und nach immer mehr Kollegen auftauchten nahm ich mal die Füße in die Hand und erkundete etwas die Strecke. Man will ja wissen was so abgeht. In einer Kurve angekommen, hörte ich es im 50meter entfernten Unterholz gut Rascheln. Zunächst dachte ich an einen weiteren Fischer der sich den weg abkürzte, schon bald wurde aber klar das sich irgendwer anders dort aufhielt und mir mit Grunzenden lauten zu verstehen gab mich zu verp***. Wie ich nun erfahren habe soll es eigentlich keine Wildschweine in Dänemark geben, ich kann das nun nicht bestätigen. Das Ganze war recht eindeutig und vor allem auch eine Warnung in meine Richtung weiter zu kommen. Sobald ich aus der Ecke bzw. nicht mehr in der Windrichtung stand hörten die Drohgebärden auf. Da hatte also jemand meine Witterung abbekommen. Ca. 30 Minuten später Stand jemand auf der anderen Uferseite und wurden ebenfalls genauso angemacht. Interessantes Erlebnis so im Halbdunkel, muss man nicht wiederholen. Nun ja an diesem Tag tat sich auch in der Nacht nichts mehr außer das die Ufer gut besucht wurden. Und dies vor allem von Fliegenfischern, scheint in der Nacht bzw. Dämmerung DIE Methode zu sein, schon mal gut zu wissen! Gegen Mitternacht waren wir wieder am Zeltplatz und ich hatte die Schnauze echt voll, nach über 21 Stunden auf den Beinen, 6 Stunden Autofahrt, brutaler Hitze und dem gefühlten Verlust von 5Litern Schweiß war einfach die Puste raus.

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Der Björn

02.08.2018

Das wir am nächsten Morgen eben nicht zur Dämmerung unterwegs waren versteht sich nachdem vorherigen Tag ja von selbst. Bei mir kam noch hinzu eine Furchtbare Nacht verbracht zu haben. Ich hatte beim Aufbau nicht auf kleine Hügel im Boden geachtet und diese sorgten nun für eine Unbequeme Schlafposition. Dem entsprechend Platt, fing der Tag gemütlich an, Kaffee, anschließend Einkaufen und ein Frühstück zu sich nehmen befreite aber von der Lethargie. Zunächst fuhren wir einen neuen Teil der Strecke an und befischten diesen sehr Ausgiebig, tatsächlich konnten wir bei einer Brücke auch eine schöne Forelle beobachten. Obwohl wir sehr hoch und auch weit entfernt standen, reichte dies dem Fisch und er verzog sich schnell unter das Ufer. Mefos gab es hier also tatsächlich! Ein Anfang! Da wir uns nun etwas aufteilten kann ich nur am Rande berichten das es bei Björn drei Mal Klingelte aber der Fisch nicht länger verbleiben wollte und nicht gehakt werden konnte. Für mich ging es das Stück erstmal bis zur nächsten Kurve hoch um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei bemerkte ich noch zwei weitere Fische. Kein schlechter Spot scheinbar! Da nun die Abenddämmerung laaaaangsam herauf zog wurde es Zeit für die Dicken Geschosse welche schön Furchen und die Fische in den Wahnsinn treiben sollen. Dafür werden diese ans andere Ufer geworfen und je nach Strömungsgeschwindkeit langsam oder eben schnell eingestrippt. Mich so Stromab bewegend gab es tatsächlich auch in kürze drei Einschläge, der erste Sanft und Zart.

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Vermutlich war hier eine der Handlangen etwas übermütig. Die zwei weiteren aber waren Muster gültig, die Tube befand sich im Swing, plötzlich eine Bugwelle dahinter, spritzendes Wasser und ein Gegenzug auf der Schnur. Beim ersten Mal war dies nur ein kurzes in den Hintern kneifen, der zweite Versuch vom selben Fisch war schon aggressiver und der Haken fasste kurz im Maul. Leider nur wenige Sekunden, danach war wieder Ruhe. Diese Bisse bringen wirklich das Blut in Wallung! Eine echt krasse Nummer, wer das mal erlebt hat will nichts anderes mehr. Ich verfluche mich jetzt schon dafür, mir diese Folter selbst auferlegt zu haben, denn der nächste Trip wird noch auf sich warten lassen! Als nun ein Seehund den weg kreuzte und natürlich alle Fische verscheuchte war Feierabend für diese Stelle. Schnell die Meldung weiter gegeben und ab zur nächsten Strecke. Hier standen wir vielleicht 5 Minuten als der nächste Seehund vorbei kam, puhhh! Also ein Stück Stromab gewandert, als mir hier nun weiter unten große Wellen entgegenschlugen wurde klar, hier waren sogar zwei Seehunde am Werk. Es nütze alles nichts, 20Uhr30 und Abbruch! Machte ja keinen Sinn so. Auch jetzt machten wir Meldung wegen der Robben und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

03.08.2018

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Wir hatten in den zwei Tagen einen wirklich freundlichen Eckernförder kennen gelernt welcher seit vielen Jahren in die Ecke zum Fischen fuhr. Mit diesem quatschend stellten wir den Plan für den Vorletzten bzw. letzten Tag auf. Zunächst die kleine Au des Vereins besuchen, anschließend an „meine“ Verheißungsvolle Stelle und dann nochmal weiter an die vom ersten Abend mit Björns Kontakt. Ich muss sagen mir hat dies Schnacken untereinander, auch hin und wieder am Wasser mit freundlichen Einheimischen sehr gut gefallen. Dies kenne ich vom heimatlichen Bach oder Fluss eher nicht, es sei denn man kennt sich schon im Vorfeld. Eine tolle Sache, ich mag sowas ja hin und wieder sehr! Die kleine Au zeigte sich uns nun sehr klar und mit ziemlich Tiefen löchern gesegnet. Da wir an ihr nicht lange unterwegs waren fällt der Bericht zu ihr kurz aus. So viel dazu, ich konnte eine gute Meerforelle von +60cm ausmachen, diese Bohrte sich nach der Sichtung in das andere Ufer und verschwand dort natürlich auf Nimmerwiedersehen. Einen weiteren Fisch muss ich an einer vollkommen einfachen und unscheinbaren Stelle aufgescheucht haben denn ich sah nur noch wie irgendwas am anderen Ufer schlamm aufwirbelte und sich Freiraum im anderen Ufersaum schaffte. Auch dieser dürfte nicht ganz klein gewesen sein. Bis auf die Unterwäsche durchgeschwitzt (die Au befindet sich in einer Art Tal, in dem sich die Hitze staute) ging es erstmal wieder Heim. Etwas Trinken und auch Essen, gegen 17Uhr fing ich an Zappelig zu werden, wollte ich doch wieder an meine Stelle und es auf weitere Bisse dort ankommen lassen. Meine Hoffnung war das die Robbe sie dort nicht erwischt hatte, da das Wasser relativ flach wurde.

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Gegen 18Uhr standen wir also nun wieder am Ufer, Björn rechts runter, ich links hoch. Hoffentlich waren die Raubtiere mit den Knopfaugen nicht schon wieder durchgeschwommen, da hätte die beste Fliege der Welt nichts mehr machen können. Mich nun langsam Fischend der Stelle nähernd Stieg die Spannung, wieder ein leichter Zug bzw. Biss in der Nähe. Irgendwo musste es dort ein gutes Versteck für die Kleinfische geben, anders konnte ich mir dies nicht erklären. An besagtem Interessantem Platz nun angekommen tat sich…

Nichts! Sollte es das gewesen sein? Meine Hoffnung schwand, vielleicht ja den Meter weiter runter in der Kehrströmung bzw. dem ruhigen Bereich daneben. Die Fliege landete quasi auf dem sich dort befindenden Strudel, bzw. „landen“ ist das Falsche Wort sie berührte kurz das Wasser und wurde einfach unmittelbar attackiert. Was für eine Attacke! Leider blieb nichts hängen, dies passiert beim Fischen Stromab leider recht häufig und kam daher nicht überraschend. Vielleicht gelang es ja aber noch zu einer weiteren Attacke zu reizen. Die nächsten Würfe passierte leider nichts mehr, der Fisch hatte keinen Bock mehr. Innerlich langsam Packend um zu Björn zu gehen (wir hatten 19Uhr Feierabend für die Stelle verabredet) machte ich meine letzten Würfe Richtung beruhigten Bereich ohne Strömung, vielleicht 1-2Meter von der Stelle mit dem Biss. Hier kam die zweite Attacke wie aus dem nichts und schlug ein wie ein Hammer, DER Fisch hing und hatte die Fliege voll genommen. Nicht zögerlich, nicht langsam um das Fremde ding Wegzubeißen, nein, volles Rohr! Trotz der 7ner Rute und der Überschaubaren Größe der Forelle (ungefähr 50cm) ging es ganz schön zur Sache und ich war mir dem Ausgang alles andere als Gewiss. Den Drill einer Meerforelle kann man wirklich nicht im Ansatz mit dem ihrer Verwandten den Bachforellen vergleichen. Wahnsinn! Nachdem ich mir nun meinen Klappkescher mit Teleskopstange von meinem Rücken gezupft hatte, dieser klemmte zwischen mir und dem Rucksack, gelang es mir ihn auch Aufzuklappen, legte die Mefo tatsächlich nochmal zwei Fluchten hin die mich ins Schwitzen brachten. Der erste Beherzte Kescherversuch gelang und so konnte ich meine erste Mefo aus der Au sicher landen. Ein toller Fisch, wie im Sommer so oft, angebräunt und gut in Form. Da diese aber stark im Maul blutete, entschloss ich mich sie zu entnehmen und konnte so Björn den Fisch präsentieren.

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Danach war die Zigarette dringend Notwendig und das Fischen wurde eingestellt. Das wir bereits gegen 19Uhr wieder auf dem Campingplatz waren um den Fisch für den Froster fertig zu machen war schon irgendwie komisch. Die anderen Angler hatten sich zu der Zeit noch nicht mal auf den Weg gemacht. Frisch ausgenommen landete die gute also nun im Gefrierschrank und wir fuhren an die nächste Stelle. Hier fischte Björn voraus und hatte auch bereits nach kurzer Zeit einen Hammer Biss, bei dem der Fisch sogar aus dem Wasser sprang, leider blieb er nicht hängen. Noch zwei weitere Attacken sollten bei ihm an diesem Abend folgen, leider aber immer zu knapp und so gab es an diesem Tag keinen weiteren Drill. Bei mir tat sich überhaupt nichts mehr, war allerdings nicht schlimm ich war mehr als nur etwas zufrieden. Gegen 23Uhr beendeten wir die Fischerei und fuhren Heim, wir waren fertig und zufrieden. Viel bleibt einem da nicht mehr zu schreiben außer das es jetzt um mich geschehen ist. Diese Art der Fischerei auf Meerforelle ist genau mein Ding und ich werde Defnitiv sowas von wieder kommen!

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Langeland und seine “zickigen” Fische

Wie im Vorfeld angekündigt sollte es dieses Jahr das erste Mal nach Dänemark, genauer gesagt nach Langeland, zum Fischen auf Meerforellen gehen.

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Seit mehr als 10 Jahren fahren dort einige Mitglieder des Heartland Fly Fischer Clubs mehr oder minder regelmäßig hin. Da ich mittlerweile ebenfalls diesem Club angehöre und der Peter wohl Fürsprache für mich hielt, ergab sich für mich die wundervolle Möglichkeit der Mitreise. An dieser Stelle seien die Mitfischer Klaus P., Peter E. und Peter P. gegrüßt und nochmals recht herzlich bedankt für die Mitnahme, das Fahren(!!) und das leckere Essen! Zu den Stränden an und für sich kann ich nicht so viel sagen, da ich diese weder richtig kenne noch mir die ganzen Namen merken konnte (ein Paar sind hängen geblieben und werden später genannt). Die Fotos sprechen aber für sich.

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Landschaftlich gesehen unterscheidet sich die recht kleine Insel nicht großartig vom übrigen Dänemark, sieht es doch ähnlich, wenn auch Flacher als bei uns, aus. Was allerdings auffiel waren die vielen Verwahrlosten und runtergekommenen Häuser, von denen einige zum Verkauf oder aber einfach komplett leer standen. Wird scheinbar auch eher mehr als weniger. Ansonsten sind die Strände für uns Fischer einfach toll, was das Herz begehrt man findet es hier, vom Seegrasfeld, über Leopardengrund zum Fischen in Badewannen. Es ist alles dabei, das Waten ist häufig weniger ein Problem, da man öfter auf Sand steht und von dort aus Interessante Stellen befischen kann. Dies ist natürlich nicht immer der Fall, gibt es auch Strände wie in Bostrup, hier gibt es “viel” Blasentang mit den damit verbundenen Steinen.

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Wenn aber gerade nicht sehr starker Wind und Wellengang herrscht und man sich umsichtig bewegt klappt dies ganz gut. Ein Tipp noch am Rande, immer schön die Augen schweifen lassen, wir hatten das Vergnügen regelmäßig Schweinswale beobachten zu dürfen. Hierbei kann das Werfen dann schon mal in den Hintergrund geraten und man schaut halt einfach den Walen bei der Jagd zu. Tolle Sache und Glück bringen soll es ja auch!

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  Der kleine schwarze Fleck da ist ein Schweinswal
 
Unser Haus war gefühlt riesig, zwar waren die Betten nicht so groß aber für eine Person absolut in Ordnung. Im “Eltern” Schlafzimmer stand dann aber eine passende Version für zwei. Ansonsten war das Wohnzimmer mit seinen ganzen Couchgarnituren und Sitzmöbeln wohl insgesamt alleine größer als alle meine Wohnungen bisher.

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Wenn gewollt hatte also jeder seine eigene Ecke komplett für sich. Das Meer war ebenfalls nur wenige Schritte entfernt und so ließ ich es mir natürlich nicht nehmen und ging Sonntagabend nach 8 Stunden Autofahrt tatsächlich nochmal für 30 Minuten los.

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Man will ja auch ankommen. Anschließend gabs Peter E´s. Süppchen und recht bald darauf ging es Richtung Bett. Die folgenden Tage folgten wir einem recht einfachem aber schon strammen Muster. 6 Uhr aufstehen, ins Badezimmer, anziehen, ersten Strand anfahren, hier wurde meist bis 9Uhr – 9Uhr30 gefischt, anschließend ging es Heim, Frühstücken, Mittagessen einpacken, Wahlweise Ruten neu Montieren und wieder los. Meist bis 14-15Uhr wurde gefischt, dann gab es ein gemeinesames Mittagessen und entweder wurde dann der Strand gewechselt oder eben bis zum Abend weiter gefischt. Spätestens gegen 21Uhr waren wir dann meist wieder im Haus. Hier wurde dann gekocht, gegessen, etwas Blödsinn gequatscht, kurz der Fernseher angemacht und gegen 00Uhr wieder ab ins Bett. Bis auf einen Tag an dem ich die Morgen Session ausfallen ließ hielten wir dieses Programm bei.

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Nach den ersten zwei Tagen hätte ich mich beinahe selbst abgeschossen in dem ich es mit dem Einstrippen übertrieb und Dienstagabend weder den linken Arm noch die Hand vernünftig bewegen konnte. Gott sei Dank legte sich dies bis zum nächsten Morgen wieder soweit das ich weiter machen konnte. Nun aber einen deutlichen Gang zurück gestellt. Kommen wir zum Fischereilichen selber, die Peter`s fischten Switch und Zweihandruten, Klaus und ich versuchten es Anfangs mit der Einhand, Klaus mit einer 7er, ich mit meiner 8er Greys. Das Werfen hat mir gezeigt das ich beim nächsten Mal sicher auch meine Switch dabei haben werde, die Teilweise wirklich weiten und relativ mühelosen Würfe waren recht beeindruckend. Am Ende der Reise war ich dann auch der einzige der mit der Einhand Fischte, der Erfolg der anderen gab ihnen hier voll und ganz Recht. Zumal man einfach viel mehr Würfe in derselben Zeit hinbekommt und das obwohl man weiter raus Wirft. Sehr überzeugend!

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Peter P. In Aktion

Alles in allem war die Woche aber wohl nicht so gut wie sie hätte sein können, bis auf wenige Gelegenheiten gingen die Fänge stark zurück. Hier dürfte sich das leichte absinken der Temperatur wohl verantwortlich zeigen. Trotzdem konnten Fische über 50cm gelandet werden. Obwohl ich fast täglich 1-3 Kontakte hatte, konnte ich nicht einen Fisch vernünftig Haken, egal ob ich schnell beim Einstrippen war in den ersten zwei Tagen oder eher langsam. Die Fische packten kurz zu und ließen direkt wieder los, einen schönen Biss mit kurzem Kontakt konnte ich wunderbar an der Oberfläche beobachten, der dazugehörige Schwall sah nicht schlecht aus, ein Erneutes Anwerfen brachte aber keinerlei weitere Reaktion und so verflogen die Tage auch recht schnell. Zwischendurch meldete immer wieder mal jemand einen Fisch und so gab es pro Tag mindestens einen Fisch den man hätte mitnehmen können. Bei Vier Leuten hätten es aber eigentlich durchaus mehr sein dürfen. Für mich habe ich auf jeden Fall festgestellt das ich auch zum Lachsfischen gehen kann, meine Laune war eigentlich die ganze Zeit recht gut und es gab keinen Großartigen Frust wegen der fehlenden Fänge. Die anderen Männer waren ebenfalls guter Dinge und das Essen war Spitze, so ist es dann auch schwierig schlechte Laune zu bekommen, schon alleine weil man ja auch am Meer ist. Ein Garant für eine gute Gemütslage! Da ich ab Donnerstagnachmittag nicht wirklich mehr mit einer Mefo rechnete, zu Unwahrscheinlich schien es mir, baute ich die 8er Rute ab und Konzentrierte mich auf die leichte Fischerei mit “Nass” bzw. Lachsfliegen. Hierfür hatte ich meine 6er Scott A4 eingepackt, zwar eigentlich nur als Back Up für den Fall der Fälle aber so konnte ich noch ein paar entspannte Würfe machen.

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Eigentlich kam mir das Gerät wenn man in Foren so mitlas immer etwas zu leicht für die Küste vor, ich war aber sehr erstaunt wie gut es eigentlich bei nicht zu starkem Wind klappte. Damit die Hairy Mary auch auf Tiefe kam schaltete ich einen Sinkenden Polyleader vor und zupfte diese meist recht gemütlich dann ein. Ein ziemlich harter Biss am Donnerstagabend zeigte mir dann auch, dass ich nicht so ganz falsch lag. Meine Überlegung war, dass die Meerforellen wenn sie schon kaum Hunger hatten, vielleicht mit dem Muster reizen zu können und durch das langsamere einholen zum Weg beißen zu animieren. Ob dies bei den Fischen funktionieren würde wusste ich nicht, in meinem Kopf klang es jedenfalls ganz logisch und es war auch einfach super Angenehm zu Fischen. Am letzten Abend und dem letzten Strand hatte sich dann bei mir immer noch nichts getan und so beschloss ich die Reise ohne Fisch zu beenden als sich Plötzlich und absolut unerwartet meine Rute krümmte. Dachte ich eine kurze Sekunde noch es wäre wieder frei Schwimmender Blasentang gewesen, diesen hatte ich vorher häufiger an der Stelle schon am “Haken”, ruckte es dann doch extrem an der für die Küste recht leichten Rute. Tatsächlich hatte sich an meine Mary ein Fisch verirrt! 5 Minuten zuvor konnte ich Peter P- beobachten wie er kurz vor der Landung einen Fisch verlor und schon wenige Zeit später Meldete Peter E. eine gelandete und eine Verlorene Mefo. Es “hagelte” also kurzzeitig Bisse und somit auch endlich bei mir. Die Forelle machte an der Scott enorm druck und es war nicht gerade leicht sie über den Kescher Rand zu führen, spurtete sie doch immer wieder los und versuchte in den Tang zu entkommen. Nach gefühlt ewigen Minuten mit der Hoffnung doch wenigstens einen Fisch zu landen gab sie sich dann auch irgendwann geschlagen. Eine schöne 44er lag im Netz, der folgende Jubelruf viel Dementsprechend ausgiebig aus, nach einer Woche gänzlich ohne Fisch. Auch wenn jetzt sicher ein paar die Nase ob so eines “kleinen” Fisches rümpfen, so habe ich mich und tue es immer noch sehr über die Meerforelle gefreut. An dem leichten Gerät, mit meiner für die Küste doch relativ ungewöhnlichen Lieblingsfliege einfach ein tolles Erlebnis, das mir sehr lange im Kopf bleiben wird.

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Ich überlege auch derzeit schon ob es nicht eine Überlegung wert wäre diese Methode etwas zu Optimieren und weiter an der Küste zu verfolgen. Dies wird dann aber die Zukunft zeigen, auf jeden Fall wird die Switch-Rute mitkommen und bis dahin wird der Überkopfwurf damit geübt.

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Ansonsten ging es daraufhin noch ans Traditionelle Rote Häuschen um den Tag und die Woche ausklingen zu lassen.
 

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Nochmal danke an Peter E. für seine tollen Garnelen Fliegen auch wenn ich damit leider nichts überzeugen konnte (aber ihr habt ja ganz gut damit gefangen 😉 ), für das Anfahren und zeigen der Einzelnen Strände, sowie dem zubereiten der Fische, Klaus und Peter P. für das mitnehmen, fahren, das besorgen des Jahresscheins (ich brauche eine Kreditkarte!), die Hilfestellung beim Rapala-Knoten und allgemein die tolle Zeit. Sehr gerne wieder Männer!

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Äsche, Österreich, Bachforelle, Färöer, Fliegenbinden, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Fliegenfischen Kyll, Gespliesste, Hecht, Indianerfischerei, kleine Drau, Lachs, Meerforellen, Nahe, Ostsee, Rhein, Seltz, Shrimp Fliege, Stromab, Switch-Rute, Taktik, Trockenfliege

Ein Resümee der Saison 2015

Dies war ja nun meine erste volle Saison und man muss schon sagen es war ein Ereignisreiches Jahr. Ich habe viel gesehen, viele Leute kennen gelernt und viele Fische überlisten können. Ich habe mehrere Teilweise weite Reisen hinter mir, habe das erste Mal auf Lachs gefischt.

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Habe eine Gespliesste Rute gewonnen und Stand das erste Mal in der Ostsee und dem Atlantik. Viele wenn nicht sogar alle von mir für mich gesteckten Ziele habe ich erreicht wenn nicht sogar übertroffen. Mit der 8er Rute geht das Werfen einwandfrei und macht sogar Spaß! Für mich etwas das Anfang des Jahres fast unmöglich schien. Ich habe Angefangen mit der Zweihand bzw. Switchrute zu Fischen und konnte auch hier schon meinen Fisch fangen. Die Rhein Touren gelingen tatsächlich auch immer besser und der erste Hecht fand auch sein weg ins Netz. Allgemein waren mir die Fische wirklich sehr zu getan. Konnte ich doch meine ersten Meerforellen fangen, den ersten Hecht, Saibling, Rapfen, +45cm Bachforelle, die erste Deutsche Äsche, zusätzlich gab es noch eine sehr große Äsche am letzten Tag der Saison.
Die Indianerfischerei war ein Highlight des Jahres, schwierige Kletter- und Werferei, dazu äußerst starke Fische an feinem Gerät. Die Färöer Inseln waren ein Abenteuer für sich selbst mit unglaublich tollen Fischen und der ersten Maßigen Meerforelle.

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Auch die Reise nach Österreich mit einem halben Tag Fischerei unter schwersten Bedingungen waren von für mich außergewöhnlichem Erfolg gekrönt. Die Jahreskarte für die Kyll war ebenfalls ein Glücksfall… Dazu konnte ich Unmengen an neuen Kontakten Knüpfen und werde diese auch gut Pflegen.  Auch das Fliegenbinden gelingt mittlerweile deutlich besser und die Freude ist noch größer auf eigene Muster zu fangen. Hier hat es mir das Binden von Garnelenmustern vor allem angetan und die Boxen quillen bald über.

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Im nächsten Jahr wird der Fokus allerdings nicht mehr so stark bei den kleineren Gewässern liegen sondern sich das Gleichgewicht mehr Richtung Murg, Nahe und Kyll schieben. Hier ist es einfach Angenehmer sich zu bewegen und die für mich zum Fischen so wichtigen Würfe kann man deutlich besser Handhaben. Es ist einfach entspannter wenn der Wurf nicht Gefahr läuft jedes Mal im Baum gegenüber zu landen und man nicht zwingend auf jede Bewegung strengstens Achten muss. Zudem scheint mein Fischereiliches Gespür langsam wieder zu kommen, ich finde Fische und ihre Standorte mittlerweile deutlich leichter als noch vor einem Jahr. Dies wird wohl vor allem mit der Gewonnen Erfahrung zu tun haben. Als Kind hatte ich da sehr häufig den richtigen Riecher, freut mich natürlich, dass das jetzt so langsam wieder kommt. Ansonsten wird ein wohl großer Fokus im nächsten Jahr die Fischerei auf Meerforellen sein. Die Silbernen Geschosse haben es mir tatsächlich sehr angetan und zählen mittlerweile zu meinen Absoluten Lieblingen. Natürlich ist das ganze immer mit einer langen Fahrt verbunden, dafür lohnt sich dann aber auch immer ein etwas längerer Aufenthalt. Die Pläne sehen hier vor das ich zumindest in diesem Jahr noch eine Tour Mitte Dezember starten werde, wieder nach Kiel für 4-5 Tage. Die dort beim letzten Mal geknüpften Kontakte werden dann aufgefrischt und ich freue mich schon darauf bei einem oder zwei Bierchen Garnelen zu Tüdeln. Je nachdem wie Kalt der Winter so sein wird ist dann noch geplant im März/April mal nach Dänemark zu fahren. Weitere Trips sind zwar im Gespräch aber hier gibt es noch keine wirklich Konkreten Ideen, vielleicht Slowenien oder das Berchtesgadener Land, mal abwarten. Das Restliche Jahr werde ich wohl viel am Rhein verbringen, dazu werden sicherlich noch einige Touren nach Seltz kommen. Dort kenne ich mich ja mittlerweile sehr gut aus und fange immer meine Fische. Ansonsten geht es vielleicht auch nochmal nach Kirn an die Nahe um den dortigen Döbeln etwas auf den Nerv zu gehen. Vermutlich wird es in den nächsten Wochen hier also etwas ruhiger aber sobald es was Neues gibt wird dies natürlich mitgeteilt.

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Tag 2: Den Lachsen hinterher

Am zweiten Tag meiner Reise hatten wir beschlossen es an den Lachsseen der Inseln unser Glück zu Versuchen.

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Diese werden vom Örtlichen Angelverein bewirtschaftet und sind neben einem Put&Take See die einzigen Gewässer für die man auf den Färöern zahlen muss. Mit 50Euro pro Tag lässt sich das Schneider bleiben auch mal verschmerzen, denn eine Garantie zum Fang eines Lachses gibt es an diesen Seen nicht. So hörten wir dann auch im Laufe des Tages öfter mal davon das die letzten 2 Wochen ganz schlecht liefen und wohl nur 1Lachs gefangen wurde. Tja so ist das halt, es kann nicht alles immer klappen aber wer möchte das auch schon? Zunächst Steuerten wir die Tanke auf dem Weg an, neben dem Frühstück besorgten wir uns hier auch die Karten für die Seen. Als erstes fuhren wir den Saksunarvatn an, dieser ist kleiner als das zweite Gewässer und lässt sich rundherum befischen.

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Als wir ankamen waren schon drei weitere Fischer dort, diese Standen an der Straße und befischten die Kante welche hier recht Tief runter geht und somit sehr häufig Fisch bringt. Ich sah allerdings einen schönen Lachs springen und somit blieben wir  in der Nähe des Parkplatzes, im Verlaufe des Vormittages sah ich recht viele Tiere springen, konnte aber so wie alle anderen am See keinen Fisch ans Band kriegen.

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Nach einem kurzen Plausch mit unserer Gastgeberin Mauritia entschlossen wir uns zum zweiten See zu fahren da dort nicht so hohe Wurfentfernungen nötig sind. Zwischendurch hielten wir noch an einer Bucht und versuchten unser Glück auf Meerforellen, diese waren allerdings zu weit draußen und somit unfangbar für uns. Ich konnte aber einen Lachs beim Springen beobachten, ein Riesen Biest von bestimmt mehr als 90cm. Unglaublich

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Weiter ging es dann zum Leynavatn, hier wird an einer Kante entlang gefischt die sich den kompletten See in ca. 5-10m Entfernung vom Ufer entlang zieht. Dort ging das Wetter dann so richtig ab, wenn es gerade keinen Wind mit 30-40kmh gab, dann kam eine Sturmbö mit ca. 60-70 welche einen Richtung Kante drückte. Dazwischen gabs dann sehr ergiebige Regengüsse, sprich tolle Fischerei Bedingungen nur nicht für die Fliege. Daher sank auch recht schnell die Motivation und nach ca. 1-2 Stunden gaben wir es auf und ließen Lachs, Lachs sein. Interessante Erfahrung aber war einfach nicht so unser Ding.

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Im Anschluss ging es dann nochmal an dieselbe Bucht vom Mittag, hier waren die Fische dann leider relativ inaktiv und sprangen nur sehr selten. Daher hatte ich auch nur einen kurzen Anfasser und einen recht kurzen Drill den die Mefo für sich entscheiden konnte. Einen Sandaal konnte ich allerdings Landen, dieser war allerdings außerhalb des Mauls gehakt und ich ließ ihn schnell wieder Schwimmen. Das war dann auch leider der Einzige Fisch des Tages für mich.

Da der Bericht für diesen Tag damit sehr kurz ausfallen würde bringe ich einfach hier die Links und Tipps unter…

Unsere Gastgeberin Mauritia Kirchner betreibt auch eine eigene Seite: die-fliegenfischerin.de, ebenfalls hat sie zwei Wohnungen bzw. Häuschen zu vermieten. Gerne gibt sie Tipps und hilft weiter wo sie kann. Die Dame ist jedes Jahr auf der Insel und Fischt von früh morgens bis in den Abend hinein. Dementsprechend groß ist auch ihr Wissen zu den Inseln und Fischen dort. Des Weiteren hat sie den einzigen Deutschen Angel Führer zu den Inseln geschrieben, unbedingt vorher besorgen. Das Büchlein ist eine gute Hilfe.

Eine Karte der jeweiligen Inseln ist sicherlich nicht verkehrt und hilft sich zu Recht zu finden.

Falls man mit dem Flugzeug kommt, sollte man einen Reisepass haben. Zwar braucht man diesen Theoretisch nicht für die Einreise in die Färöer aber es wird recht wahllos kontrolliert und dann muss man seinen Pass auch haben. Der Personalausweis reicht nicht, ist mir auch so passiert.

Die Vorfächer am besten so lang halten wie man sie noch Werfen kann. Ich habe nur mit extrem langen Vorfächern von Teilweise 5metern gefischt. Egal wo, waren sie zu kurz ging irgendwann nichts mehr. Das Wasser dort ist einfach sehr klar und die Fische reagieren dort sehr schnell auf Ungereimtheiten. Dementsprechend wichtig ist auch ein Sanftes Aufkommen der Flugschnur.

Beim Lachsfischen sollte man nicht unter 0,25mm gehen eher etwas höher.

Für die Bachforellen würde ich als höchstes Minimum 0,16mm empfehlen eher sogar noch 0,18mm. Die Forellen wissen ganz genau was sie tun und scheuern die Tippets an den Felsen auf.

Bei den Mefos fischte ich immer das Abriebfeste 0,18mm von Stroft, hat sich bewährt und bestens gehalten. Es ist nicht notwendig hier mit 25er Spitze oder so zu Fischen da es an den Stränden keine großen Steine oder ähnliches gibt und die Fische sich somit nicht frei Wetzen können.

Nicht überrascht sein wenn neben einem mal ein Auto oder so anhält. Die Einwohner sind immer sehr interessiert am Fischfang und wenn sie gerade nicht selber Fischen gehen, sprechen sie gerne darüber.

Ebenfalls haben sie ein anderes Verständnis zum Thema Nahrung und deren Beschaffung, dies gilt es zu respektieren!

Das Bier dort schmeckt recht gut, einfach auf den Schafsbock achten.

Warme Kleidung ist unbedingt erforderlich, egal zu welcher Zeit des Jahres man hin fährt.

Es sind sehr häufig weite Würfe notwendig um die scheuen Fische zu erreichen. Bei uns haben Bach und Meerforellen häufig auf +20m Entfernung gebissen. Einzig am Leynavatn muss man nicht weit raus kommen.

Es werden zwar Ruten von +10Fuss empfohlen aber wir sind wunderbar mit unseren 9Fuss klar gekommen. Für Lachs und Mefo sind Ruten der Klasse 7-8 gefragt für die Bachforellen 5-6.

Ab dem Start der Lachssaison ist es verboten in den Flüssen zu Fischen, ist allerdings nicht wirklich schlimm da viele der Flüsse nur Wasser führen wenn es stark regnet.

Sind Fische nicht zu sehen weiter fahren und zum nächsten Spot. Es gibt ja genug davon.

Ein Auto ist unabdingbar, Mietwagen gibt’s am Flughafen.

Bei den Fliegen kann ich nicht viel sagen, bei mir gab es Bisse auf Muster die überall fangen: X-Ray Shrimp und Grüne/schwarze Wooly Bugger.

Unter 11°C macht ein Fischen auf Farios keinen Sinn mehr.

Aufstieg der Lachse ist im August/September.

An der Lachstreppe Leynar lassen sich wunderbar die Fische beim Aufstieg beobachten.

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