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Cocktail-Shrimp Neue Bindeanleitung

Haken einspannen und Grundwicklung legen.

Etwas Dubbing (Natürliches + etwas Buntes / UV Aktives) Mischen, anschließend einmal durschneiden.

Dubbingschlaufe legen.

Dubbing in die Schlaufe legen und verdrallen.

Sorgfältig im Bogen anfangen um den Haken zu wickeln, wie auf dem Bild zu sehen.

Spitze einer Mallardfeder oben auf einbinden.

Die ersten paar Beine vorbereiten, diese sind so 2,5cm insgesamt lang.

Jeweils eines an jeder Seite Einbinden und mit UV-Kleber sichern.

Direkt darüber das nächste paar Einbinden und sichern.

Flexband wie auf dem Bild zu sehen in die Finger nehmen und so zwei mal am Hakenöhr als Schwänzchen einbinden.

Die Überstände vom Schwänzchen bis vorne hin einbinden.

Dubbingmischung nach Farbwunsch zusammenstellen. Am besten eignet sich Dünnes Fell gemischt mit einigen langen Grannen.

Dubbing wie hier zu sehen zwischen die Finger nehmen und einbinden. Für eine gute Kopfform sollte es konisch bzw. “spitz” sein.

Einbinden, umschlagen und bis zum Kopf vorne binden. Quasi das Dubbing mal zwei nehmen.

Nochmal dasselbe, diesmal etwas länger.

Ein neues, längeres Paar Beine mittig einbinden und Sichern.

Fühler paar eins – Truthahn.

Fühler paar zwei – Mallard.

Paar Nr. 1 wird seitlich eingebunden, Nr. 2 oben/seitlich und rahmt den Kopf quasi ein.

Augen wie auf den beiden Bildern zu sehen einbinden.

Auf den Farblosen Faden wechseln und ein ca. 20cm langes Stück am Kopfansatz einbinden.

Ein bisschen Rehhaar vorbereiten.

Unterm Kopf als kleine zusätzliche Beine einbinden.

Wieder Dubbing vorebreiten.

Wie hier zu sehen Dubbing um den Faden verdrallen und damit den Körper bilden.

So den Körper bilden.

Dubbing Knubbeln und als “Hintern” einbinden.

Irgendeine Folie als Rückenpanzer zu recht schneiden, die Form ist quasi egal. So wie hier zu sehen hat sich aber bewährt.

Den gesamten Körper mit einer Schicht UV-Kleber beschichten und aushärten.

Das 20cm lange Stück des Bindefadens in der gewünschten Farbe einfärben und kurz Trocknen lassen.

Folie positionieren und mit dem gefärbten Faden rippen.

Mit etwas UV-Kleber die Rippung und Folie sichern.

Mit dem UV-Kleber sowie einem scharfem Skalpell überstehende Fäden trennen und den Körper wie gewünscht bilden

Schwänzchen und Beine mit einem Wasserfesten Edding bemalen.

Fertig!

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Cocktail-Shrimp, Dänemark, Fliegenbinden, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Garnele, Langeland, Meerforellen, Nassfliege, Ostsee, Sea Run Brown Trout, Sea Trout, Shrimp Fliege, Shrimp Fly, Taktik

Meerforellen und Langeland 2019

Gelobtes Land in Sicht!
Zum vierten Mal in Folge ging es (für mich) in diesem Jahr nach Langeland um den dortigen Meerforellen auf die Pelle zu rücken. Im letzten Jahr lief es richtig gut, ob dies wiederholt werden könnte würde sich zeigen müssen. Im Vorfeld wurde auf jeden Fall klar das die zunächst guten Aussichten sich nicht halten würden. Statt durchgehend 12-16 Grad, zwischendurch etwas Wolken, sowie Wind aus Ost sollte es Teilweise Minus Temperaturen, Wind aus Norden und auch Schnee geben. Vor allem der Wind würde für Probleme sorgen, schaut man sich die Form der Insel einmal an. Da aber nur die Fliege im Wasser fängt und das murren nicht hilft wurde es Zeit ans Wasser zu kommen. So ging es dann auch Samstagmorgen gegen 8Uhr los, Klaus und ich zusammen, sowie Peter separat da dieser noch eine Woche länger verweilen würde.

Am noch recht frühen Abend wurde das Haus bezogen und schon kurze Zeit später ging es für eine erste schnelle Session ans Wasser. In diesen ersten zwei Stunden tat sich allerdings nichts und so beendeten wir den Anreisetag ohne Fisch.

Sonntag 07.04.2019
Wie in jedem Jahr begann der Tag recht früh gegen 6Uhr, es sollte noch vor dem Frühstück gestartet werden. Und wie im letzten Jahr begonnen ließ ich diese frühe Runde ausfallen um mich im Bett nochmal schön von links nach rechts zu drehen und kurze Zeit später den ersten Kaffee aufzusetzen. Ich schenke mir tatsächlich lieber das frühe am Wasser sein und Fische dafür dann lieber am Abend länger Konzentriert durch. Funktioniert für mich persönlich einfach besser. Wie in den nächsten Tagen auch, fuhren wir erstmal die üblichen Stellen wie Dagelokke, Hou Fyr, Snoede Oer und dergleichen an. Es hieß den Fisch zunächst finden. Ist dies Geschafft rappelt es auch früher oder später. Schon an diesem ersten Tag war dies am Abend bei mir der Fall. Ich hatte einen Orangenen Spey Shrimp angebunden und stieg in der Bucht von Snoede ins Wasser. Die ersten beiden kurzen Würfe gingen in den zu bewatenden Bereich um anschließend den ersten richtigen auszubringen. Wie das zu Beginn an einer neuen Stelle so oft der Fall ist musste zunächst etwas Tüdelei mit der Runningline behoben werden. Dies nutzte dann auch gleich ein schöner Grönländer um sich die Fliege reinzuziehen. Nach vielen Sprüngen und ordentlich Radau an der Oberfläche konnte dieser sich dann unmittelbar vor dem Kescher losmachen. Ärgerlich aber doch schon mal schön den ersten Kontakt nach doch recht kurzer Zeit zu haben. 10 Minuten später löste ich den Shrimp aus dem Maul einer sehr kleinen Mefo von vielleicht 25cm. Der Anfang war gemacht.

Montag 08.04.2019:
Passend zur neuen Woche sank die Temperatur von 16Grad am Sonntag auf 5-6. Der Wind nahm ordentlich an Fahrt aus Nord zu. Die Sonnencreme musste ich dennoch nehmen um nicht total rot zu werden, denn die Sonne schien trotzdem den ganzen Tag.

Peter konnte einen schönen Grönländer zum Landgang überreden. Bei Klaus und mir tat sich leider nichts.
Dienstag 09.04.2019:
Klaus fing in Hou Fyr beim dritten Wurf eine knapp Untermaßige. Peter konnte wieder einen schönen maßigen Grönländer überreden. Und bei mir? Tote Hose sowie leichte Sonnenallergie auf der linken Hand. Die Wangen wurden immer brauner. Ansonsten nix weiter zu vermelden. Es wurde noch kälter!

Der Langeland Riesenhase 😉
Mittwoch 10.04.2019:
Langsam wurde es Zeit, dass sich mal etwas tat. Kein gelandeter Fisch sowie zwei Tage ohne jegliches Anzeichen von Leben. Das kann schon mal recht frustrierend sein auch wenn und das sollte man immer im Kopf haben dies absolut nichts Ungewöhnliches ist. Dennoch fängt man an zu Grübeln: „Was macht man Falsch? Wo sind die Fische?“ Usw. Ein Blick in diverse FB Gruppen verriet aber sehr schnell das es nicht nur uns bzw. mir so ging, sondern den aktuellen Trend wiederspiegelte. Der Wetterumschwung hatte voll zugeschlagen. Um zumindest Mal vernünftig Werfen zu können und auf einen Tipp hin versuchten wir es an diesem Tag an diversen Stellen im Süden. Darunter die Spitze, genauso wie ein vorgelagertes Riff bei Bagenkop und ebenso die Ecke um Ristinge. Außer bei der ganz im Süden gelegenen Spitze hatten wir tatsächlich immer noch Wind auf der Wurf Hand. Dem entsprechend Frustriert setzte ich mich ans Ufer und rauchte eine Zigarette. Die Motivation schwand angesichts der an mir vorbeiziehenden Windböen und fehlenden Kontakte doch schon sehr. Während des Rauchens beobachtete ich zwei mit dem Spiro Angelnde Dänische Kollegen. Wie konnte es auch anders sein, schaffte es der mir am nächsten stehende beim zweiten Wurf einen guten Fisch zu haken. Manchmal ist ja wie verhext, die Meerforelle schien gut im Futter zustehen und gab sich nicht schnell geschlagen, landete aber trotzdem im Kescher und anschließend am Gürtel. So live danebenstehend hat auch was, Fiebert man doch mit, vor allem, wenn man weiß wie schwierig es aktuell sein kann. Natürlich motivierte dies ungemein selber wieder ins Wasser zu steigen, schliesslich wusste man nun, dass Fische vor Ort waren. Und tatsächlich dauerte es knappe 10Minuten bis es bei mir an der Fliege ruckte und sich ein schöner Grönländer die Ehre gab. Gerade erst so die 40cm erreichend ließ ich diesen aber schnell wieder schwimmen.

Obwohl wir anschließend noch Konzentriert weiter Fischten tat sich hier nichts mehr. Ein Besuch in Botofte brachte Peter einen kleinen Fisch ansonsten war es das für diesen Tag.
Donnerstag 11.04.2019:

Ob das Teil Fisch bringen würde?
Der Donnerstag zeigte sich genauso wie die Tage zuvor, zwar war der Wind nicht mehr so stark aber die Temperaturen waren wieder ähnlich. Teilweise hatten wir sogar Frost und auch etwas Schnee.

Zuerst an einem unserer Lieblingsstrände Fischend beschlossen wir mal wieder nach Hou Fyr zu fahren. Mit diesem Abschnitt auch wenn er angenehm zu befischen ist, hatte ich so meine Probleme und eine Gewisse Abneigung. Mein Veto wurde allerdings ignoriert und so ging es weiter.

Natürlich nicht gerade Motiviert packte ich meine Sachen aus. Da sich so wenig im Wasser Tat hatte ich beschlossen meine Taktik umzukrempeln und anders zu Fischen als die Tage vorher. Man konnte ja nie wissen. Es sollte mit der Schwimmschnur sowie Nassfliegen und dem langsamen Einzupfen eben dieser den Fischen an den Kragen gehen. Das Ganze hatte ich tatsächlich als Notfallplan dabei und passte in meinen Augen gut zu der Situation. Möglicherweise waren die Forellen durch die Wetter Änderung a. Weiter raus gezogen (dann war egal was ich tat, kam man ja mit der Fliege doch nicht in ihre Nähe) oder b. Der Stoffwechsel war runter gefahren und sie bewegten sich nur nicht mehr so schnell und verlangsamten die „Jagd“. Auf Variante b hoffend Montierte ich nun also die andere Rolle mit der Schwimmschnur und einer Red Tag “Meerforellen Fliege“. Wie erwähnt mäßig Motiviert setzte ich mich an unserem Lagerplatz auf einen Stein und Trank erstmal etwas. Drei Spinnfischende Kollegen waren bereits vor uns im Wasser, meine Begleitung machte sich nun ebenfalls auf und zog langsam Fischend rechts ab. Während ich erstmal einen Apfel aß, beobachtete ich weiter die drei Kollegen. Diese blieben quasi auf der Stelle stehen und machten es mir damit einfach, musste ich doch nicht erst um Abstand zu halten weit gehen, sondern konnte quasi direkt aufstehen und loslegen. Zuerst Rauchte ich aber eine und trug dann noch Sonnencreme auf, befand sich doch keine Wolke mehr am Himmel. Sprich ich ließ mir seeeeeeehr viel Zeit bei der Vorbereitung, wie erwähnt ich wollte echt nicht an diese Stelle. Der Strand foppte mich schon seit meiner ersten Tour dort hin. Da wurde neben mir gefangen, während ich aus dem Wasser kam oder aber wenn ich zwischen den Leuten stand. Da ging jemand ins Wasser machte 5 Würfe und kam mit einem guten Fisch wieder raus. Ich gönne jedem seinen Fisch so ist es nicht aber man kommt sich doch etwas veräppelt vor, denn irgendwas macht man ja nun mal falsch. Nach nun 30 oder 40 Minuten des faul seins entschloss ich mich also auch ins Wasser zu gehen. Die ersten zwei drei Würfe wie immer quasi vor die Füße, die Folgenden weiter raus. Nun sollte mir das passieren was sonst immer für Kopf schütteln sorgte. Beim 7ten oder 8ten Wurf, ich zupfte die Fliege langsam ein hängte sich ohne Vorwarnung ein Fisch ans Band. Schon die ersten Sekunden zeigten, dass dies kein kleiner Grönländer war, brauchte ich doch einiges länger ihn in Reichweite zu dirigieren. Der erste viel zu frühe Kescher Versuch misslang gründlich und scheuchte die Forelle nochmal so richtig auf. Ich finde es immer wieder beeindruckend wenn ein Fisch einfach drauf los schwimmt und die Schnur Senkrecht durchs Wasser schneidet. In dieser Phase des Drills sah ich den Fisch schon entkommen, befand sich das Vorfach samt Schlaufe doch schon innerhalb der Rutenringe. Aber Wiedererwarten ging alles glatt und ich konnte sie sicher landen. Hui was ein Drill, 56cm lang, mit tollem Kopf und ordentlich Gas unter der Haube. So macht das ganze doch Freude, man überlegt sich etwas, in den eigenen Augen logisches und dann klappte dies auch noch. Nun war also ich derjenige der nach wenigen Würfen wieder an Land ging, ein paar Bilder machte, den Fisch versorgte und sich wieder auf den Stein hockte.

Manchmal klappt es ja doch irgendwie! Nach kurzer Zeit kam Klaus aus dem Wasser und wir tranken erstmal ein Bier. Schon war ich mit der Woche und dem Fischen wieder ausgesöhnt! Peter gelang es nun an einer etwas weiter vorne gelegenen Stelle auch noch einen Fisch mit ü 50cm zu landen. Ein toller Abschluss für diesen Tag.


Freitag 12.04.2019:
Der letzte Tag für Klaus und mich brach an und Langeland zeigte sich noch einmal von seiner versöhnlichen Seite. Der Wind kam von Ost, an unserem Lieblingsabschnitt waren gute Bedingungen und das Thermometer schaffte es auf 8Grad. Herz was willst du mehr? Wie das nun mal so ist rechnet man ja nicht wirklich noch mit viel Aktion am letzten Tag. Oder geht dies nur mir so? Angekommen am Spot versuchte ich es wieder mit Schwimmschnur und klassischen Nassfliegen, an diesem Tag sollte es eine Bibio der Größe 6 bringen. Es dauerte nicht wirklich lange und ich sah Peter das erste mal im Drill, bereits 5 Minuten später schon wieder. Da musste irgendwo ein Nest sein! Im Nachgang erfuhr ich das Peter wirklich ein „Nest“ gefunden hatte, drillte er doch insgesamt 8 Fische, von diesen waren allerdings die meisten noch Untermaßig. Zwei davon hatten aber das richtige Küchenmaß und gingen mit Heim. Derweil zupfte ich nach wie vor meine Nasse in der Gegend rum. Eine etwas kleinere Mefo verlor ich dann auch sehr bald, ein weiterer Biss brachte weiter nichts. Ungefähr 30 Minuten nach Peter’s Serie klingelte es dann doch noch Ordentlich bei mir und ein schöner dicker Grönländer ließ sich nicht lange bitten. Nach kurzem Drill landete dieser dann im Kescher und ich entschied mich den Fisch zu entnehmen.

Nun war Klaus an der Reihe, hatte er zunächst einen Fisch ähnlicher Größe erwischt war nun ein besserer eingestiegen. Ich sah seinem Drill von weitem zu und Fieberte vermutlich genauso mit wie er. Kurz vor der Landung sprang der Fisch dann auch nochmal und wir rechneten mit dem schlimmsten. Aber alles ging gut, Klaus Kescher Versuch gelang und er hatte allen Grund sich zu freuen. Das Maßband stoppte bei 55cm, gut genährt und sehr kräftig kam der Milchner daher. Irgendwann am Auto wieder angekommen tranken wir erstmal ein Bier. Wir waren vollkommen ausgesöhnt mit der sehr schwierigen Woche. Vor allem für Klaus freute ich mich war es doch quasi die letzte Chance vor der Heimfahrt gewesen. Wir beschlossen nun noch etwas in Dagelokke zu Fischen um dann für das Obligatorische Abschiedsfoto am roten Haus nicht mehr weit fahren zu müssen.

Auch das gehört “leider” dazu.
Beschwingt und leichtfüßig ging es zur Nordspitze, Klaus wollte sich an dieser nochmal Versuchen. Peter ging zur nächsten und ich befand mich in der Mitte von Beiden in der Bucht. Zwischendrin Kräuselte eine leichte Brise die Oberfläche ansonsten lag diese Spiegelglatt dar. Ich trank zuerst mal etwas und rauchte in ruhe eine Zigarette während ich Klaus beim Fischen beobachtete. Nach dieser zog es mich dann auch ans Wasser. Während ich über die Steine stolperte, sah ich zwar weit draußen aber noch so gerade in Wurfweite einen Ring an der glatten Oberfläche. Als ich ins Wasser stieg gab es in schneller Reihenfolge Ring zwei und drei, irgendwer war aktiv da vorne. Der erste etwas nervöse Wurf kam natürlich nicht in die nähe, der zweite gelang aber wunderbar. Ich hatte die Schnur gerade aufgenommen und konnte die erste Einhohlbewegung noch nicht zu Ende bringen da hing der Fisch auch schon. Ach einfach herrlich wenn die Forellen mitspielen! Auch diese Mefo konnte sicher gelandet werde und auch wenn sie eine passende Größe gehabt hätte ließ ich sie Schwimmen. Nachdem ich am Tag vorher und am Morgen jeweils einen Fisch entnommen hatte wollte ich es dabei belassen.

Schon nach 10 Minuten sollte dies belohnt werden, ein Fisch raubte an der Oberfläche und drei Würfe später hing auch dieser am Haken. Diesmal aber ein gutes Stück kleiner durfte er sofort wieder schwimmen. Danach war für mich Feierabend! Klaus Motivation war ebenfalls in Urlaub gegangen und so tranken wir noch ein letztes Bier am Ufer der Ostsee.

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Meerforellen und Tuben!

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Was macht man als ambitionierter Meerforellenangler der weite Anfahrtswege hat? Genau, man sucht sich Möglichkeiten um nicht nur im Winter/Frühjahr weite Touren auf sich zu nehmen sondern auch nach welchen für den Sommer. Im Auto rumsitzen ist ja auch das schönste dabei. Dies ist natürlich mit einem Zwinkern zu verstehen und keine echte Beschwerde. Im letzten Jahr hatte ich mal die Küstenfischerei für den späten Sommer / frühen Herbst ausprobiert und für mich festgestellt, dass mir dieses überhaupt nicht liegt. Zu warm, zu viele Leute am Wasser und unmögliche Angelzeiten. Eine Alternative musste her, auf Mefos verzichten wollte ich aber nicht. Also was tun? Die Fliege im Fließenden Wasser baden! Was sonst? Wie ich auf die Karup Au aufmerksam wurde weiß ich dabei gar nicht mehr genau. Vielleicht Aufgrund der Geschenkten Tuben von Daniel? Den tollen Berichten und Fängen von Allan? Zeitungsartikel? Der Art und Weise wie und womit man Abends/Nachts fischt? Ich weiß es nicht mehr, jedenfalls Stand für mich fest es sollte diese Au im Hochsommer werden, Dänischer Hochsommer versteht sich. Damit meine ich angenehme 20°C, ein Teilweise Bewölkter Himmel und der ein oder andere Schauer. Dies alles erhoffte ich mir für die Tour im August. Schnell wurde auch klar: Björn kam mit! Also nicht mal alleine am Wasser Unterwegs, noch besser! Die nun folgenden Monate waren der Vorbereitungen geschuldet, Lesen, diverse Videos zum Thema schauen und etwas ganz neues für mich: Das Binden von Tubenfliegen.

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Gar nicht mal so einfach aber irgendwann hatte ich mehr oder minder den Dreh raus. Was mir zu dieser Zeit schon mehr als Positiv auffiel waren die anderen Fliegenfischer welche an den Auen unterwegs waren. War die Frage auch noch so blöde und nervig, sie wurde geduldig beantwortet, man kam sich willkommen vor. Auch das hin und wieder miteinander „im Weitstreit“ liegen, welches Teilweise extreme auswüchse annimmt gab es so nicht. Ganz im Gegenteil man fühlte sich gut aufgenommen. Die Monate zogen vorbei, ein letztes Mal wurde der geplante Termin für die Tour vor verlegt und schon war quasi der erste Reisetag angebrochen. Ich betrachte mein Elternhaus im Münsterland gerne als Tor in den Norden. Hier legte ich nach 3 Stündiger fahrt eine Pause ein und blieb auch über Nacht. Leider hatte ich nicht besonders viel Zeit und so hieß es schnell „Gute Nacht“ und bis bald. Da mein Plan vorsah gegen 6Uhr in Hamburg zu sein klingelte der Wecker mal wieder um 2uhr45. Der Tag würde verdammt lang werden…

01.08.2018:

Staulos und zu früh traf ich beim Scandipark ein, nochmal Volltanken, Frühstücken und anschließend auf Björn warten.

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Nochmal kurz in den dortigen Angellanden und im kleinen Konvoi weiter. Keine 2,5Stunden später waren wir bereits angekommen. Gemütlicher kleiner Campingplatz, nicht weit von den Strecken der Karup entfernt. Nun galt es die Zeit bis 15Uhr totzuschlagen, offizieller Start von Björns Tageskarten, ich hatte mich kurzerhand dazu Entschlossen einfach dem Verein bei zutreten. Ich wollte ja noch öfter hin. Als nun der Mittag langsam in den Nachmittag überging wurden wir langsam Zappelig und machten uns Gerüstet auf den Weg. Björn mit der Spinne und ich mit meiner Küstenkombo ausgestattet mit diversen Polyleadern. Hier fing nun jeder von uns ein oder zwei Handlange Bachforellen bzw. vermutlich Smolts. Mehr war nicht zu machen, einen dicken Signalkrebs und diverse kleine Fische konnte man noch ausmachen. Das sich Meerforellen nicht zeigten oder bissen war nicht wirklich ein Wunder, hatten wir doch 26°C und Strahlenden Sonnenschein (Wassertemperatur max. 16°C). Nicht gerade gute Bedingungen für diese Art der Fischerei aber man konnte so Mal das Gewässer kennen lernen. Gegen frühen Abend ging es dann wieder an den Campingplatz, kurze Stärkung, ein Kaltgetränk und wieder los. Ich muss gestehen ich liebe so etwas ja, 10minuten vom Gewässer entfernt wohnen ist genial. Dies macht mir daheim in NRW auch eine Riesenfreude. Kurz mal Heim, Energietanken und los. Es gibt nichts Besseres! Dermaßen gestärkt ging es an die nächste Strecke, schön Kurvig, mit einigen geraden und guten Versteck Möglichkeiten sollten hier schon einige Fische unterwegs sein.

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Die Nacht zog langsam herauf und es wurde allmählich stiller. Tatsächlich begannen sich nun die ersten Fische zu regen, dies bemerkte Björn recht eindrücklich als sich eine Bugwelle hinter seiner Fliege zu bilden begann. Leider schnappte der Fisch nicht zu und so blieb es bei der Verfolgung. Bei mir tat sich derweil gar nichts, ein Fisch Buckelte zwar ließ sich aber nicht überreden meine Muster zu jagen, vermutlich war sie einfach weiter gezogen und ließ sich nicht beirren. Als nun nach und nach immer mehr Kollegen auftauchten nahm ich mal die Füße in die Hand und erkundete etwas die Strecke. Man will ja wissen was so abgeht. In einer Kurve angekommen, hörte ich es im 50meter entfernten Unterholz gut Rascheln. Zunächst dachte ich an einen weiteren Fischer der sich den weg abkürzte, schon bald wurde aber klar das sich irgendwer anders dort aufhielt und mir mit Grunzenden lauten zu verstehen gab mich zu verp***. Wie ich nun erfahren habe soll es eigentlich keine Wildschweine in Dänemark geben, ich kann das nun nicht bestätigen. Das Ganze war recht eindeutig und vor allem auch eine Warnung in meine Richtung weiter zu kommen. Sobald ich aus der Ecke bzw. nicht mehr in der Windrichtung stand hörten die Drohgebärden auf. Da hatte also jemand meine Witterung abbekommen. Ca. 30 Minuten später Stand jemand auf der anderen Uferseite und wurden ebenfalls genauso angemacht. Interessantes Erlebnis so im Halbdunkel, muss man nicht wiederholen. Nun ja an diesem Tag tat sich auch in der Nacht nichts mehr außer das die Ufer gut besucht wurden. Und dies vor allem von Fliegenfischern, scheint in der Nacht bzw. Dämmerung DIE Methode zu sein, schon mal gut zu wissen! Gegen Mitternacht waren wir wieder am Zeltplatz und ich hatte die Schnauze echt voll, nach über 21 Stunden auf den Beinen, 6 Stunden Autofahrt, brutaler Hitze und dem gefühlten Verlust von 5Litern Schweiß war einfach die Puste raus.

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Der Björn

02.08.2018

Das wir am nächsten Morgen eben nicht zur Dämmerung unterwegs waren versteht sich nachdem vorherigen Tag ja von selbst. Bei mir kam noch hinzu eine Furchtbare Nacht verbracht zu haben. Ich hatte beim Aufbau nicht auf kleine Hügel im Boden geachtet und diese sorgten nun für eine Unbequeme Schlafposition. Dem entsprechend Platt, fing der Tag gemütlich an, Kaffee, anschließend Einkaufen und ein Frühstück zu sich nehmen befreite aber von der Lethargie. Zunächst fuhren wir einen neuen Teil der Strecke an und befischten diesen sehr Ausgiebig, tatsächlich konnten wir bei einer Brücke auch eine schöne Forelle beobachten. Obwohl wir sehr hoch und auch weit entfernt standen, reichte dies dem Fisch und er verzog sich schnell unter das Ufer. Mefos gab es hier also tatsächlich! Ein Anfang! Da wir uns nun etwas aufteilten kann ich nur am Rande berichten das es bei Björn drei Mal Klingelte aber der Fisch nicht länger verbleiben wollte und nicht gehakt werden konnte. Für mich ging es das Stück erstmal bis zur nächsten Kurve hoch um sich einen Überblick zu verschaffen. Dabei bemerkte ich noch zwei weitere Fische. Kein schlechter Spot scheinbar! Da nun die Abenddämmerung laaaaangsam herauf zog wurde es Zeit für die Dicken Geschosse welche schön Furchen und die Fische in den Wahnsinn treiben sollen. Dafür werden diese ans andere Ufer geworfen und je nach Strömungsgeschwindkeit langsam oder eben schnell eingestrippt. Mich so Stromab bewegend gab es tatsächlich auch in kürze drei Einschläge, der erste Sanft und Zart.

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Vermutlich war hier eine der Handlangen etwas übermütig. Die zwei weiteren aber waren Muster gültig, die Tube befand sich im Swing, plötzlich eine Bugwelle dahinter, spritzendes Wasser und ein Gegenzug auf der Schnur. Beim ersten Mal war dies nur ein kurzes in den Hintern kneifen, der zweite Versuch vom selben Fisch war schon aggressiver und der Haken fasste kurz im Maul. Leider nur wenige Sekunden, danach war wieder Ruhe. Diese Bisse bringen wirklich das Blut in Wallung! Eine echt krasse Nummer, wer das mal erlebt hat will nichts anderes mehr. Ich verfluche mich jetzt schon dafür, mir diese Folter selbst auferlegt zu haben, denn der nächste Trip wird noch auf sich warten lassen! Als nun ein Seehund den weg kreuzte und natürlich alle Fische verscheuchte war Feierabend für diese Stelle. Schnell die Meldung weiter gegeben und ab zur nächsten Strecke. Hier standen wir vielleicht 5 Minuten als der nächste Seehund vorbei kam, puhhh! Also ein Stück Stromab gewandert, als mir hier nun weiter unten große Wellen entgegenschlugen wurde klar, hier waren sogar zwei Seehunde am Werk. Es nütze alles nichts, 20Uhr30 und Abbruch! Machte ja keinen Sinn so. Auch jetzt machten wir Meldung wegen der Robben und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

03.08.2018

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Wir hatten in den zwei Tagen einen wirklich freundlichen Eckernförder kennen gelernt welcher seit vielen Jahren in die Ecke zum Fischen fuhr. Mit diesem quatschend stellten wir den Plan für den Vorletzten bzw. letzten Tag auf. Zunächst die kleine Au des Vereins besuchen, anschließend an „meine“ Verheißungsvolle Stelle und dann nochmal weiter an die vom ersten Abend mit Björns Kontakt. Ich muss sagen mir hat dies Schnacken untereinander, auch hin und wieder am Wasser mit freundlichen Einheimischen sehr gut gefallen. Dies kenne ich vom heimatlichen Bach oder Fluss eher nicht, es sei denn man kennt sich schon im Vorfeld. Eine tolle Sache, ich mag sowas ja hin und wieder sehr! Die kleine Au zeigte sich uns nun sehr klar und mit ziemlich Tiefen löchern gesegnet. Da wir an ihr nicht lange unterwegs waren fällt der Bericht zu ihr kurz aus. So viel dazu, ich konnte eine gute Meerforelle von +60cm ausmachen, diese Bohrte sich nach der Sichtung in das andere Ufer und verschwand dort natürlich auf Nimmerwiedersehen. Einen weiteren Fisch muss ich an einer vollkommen einfachen und unscheinbaren Stelle aufgescheucht haben denn ich sah nur noch wie irgendwas am anderen Ufer schlamm aufwirbelte und sich Freiraum im anderen Ufersaum schaffte. Auch dieser dürfte nicht ganz klein gewesen sein. Bis auf die Unterwäsche durchgeschwitzt (die Au befindet sich in einer Art Tal, in dem sich die Hitze staute) ging es erstmal wieder Heim. Etwas Trinken und auch Essen, gegen 17Uhr fing ich an Zappelig zu werden, wollte ich doch wieder an meine Stelle und es auf weitere Bisse dort ankommen lassen. Meine Hoffnung war das die Robbe sie dort nicht erwischt hatte, da das Wasser relativ flach wurde.

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Gegen 18Uhr standen wir also nun wieder am Ufer, Björn rechts runter, ich links hoch. Hoffentlich waren die Raubtiere mit den Knopfaugen nicht schon wieder durchgeschwommen, da hätte die beste Fliege der Welt nichts mehr machen können. Mich nun langsam Fischend der Stelle nähernd Stieg die Spannung, wieder ein leichter Zug bzw. Biss in der Nähe. Irgendwo musste es dort ein gutes Versteck für die Kleinfische geben, anders konnte ich mir dies nicht erklären. An besagtem Interessantem Platz nun angekommen tat sich…

Nichts! Sollte es das gewesen sein? Meine Hoffnung schwand, vielleicht ja den Meter weiter runter in der Kehrströmung bzw. dem ruhigen Bereich daneben. Die Fliege landete quasi auf dem sich dort befindenden Strudel, bzw. „landen“ ist das Falsche Wort sie berührte kurz das Wasser und wurde einfach unmittelbar attackiert. Was für eine Attacke! Leider blieb nichts hängen, dies passiert beim Fischen Stromab leider recht häufig und kam daher nicht überraschend. Vielleicht gelang es ja aber noch zu einer weiteren Attacke zu reizen. Die nächsten Würfe passierte leider nichts mehr, der Fisch hatte keinen Bock mehr. Innerlich langsam Packend um zu Björn zu gehen (wir hatten 19Uhr Feierabend für die Stelle verabredet) machte ich meine letzten Würfe Richtung beruhigten Bereich ohne Strömung, vielleicht 1-2Meter von der Stelle mit dem Biss. Hier kam die zweite Attacke wie aus dem nichts und schlug ein wie ein Hammer, DER Fisch hing und hatte die Fliege voll genommen. Nicht zögerlich, nicht langsam um das Fremde ding Wegzubeißen, nein, volles Rohr! Trotz der 7ner Rute und der Überschaubaren Größe der Forelle (ungefähr 50cm) ging es ganz schön zur Sache und ich war mir dem Ausgang alles andere als Gewiss. Den Drill einer Meerforelle kann man wirklich nicht im Ansatz mit dem ihrer Verwandten den Bachforellen vergleichen. Wahnsinn! Nachdem ich mir nun meinen Klappkescher mit Teleskopstange von meinem Rücken gezupft hatte, dieser klemmte zwischen mir und dem Rucksack, gelang es mir ihn auch Aufzuklappen, legte die Mefo tatsächlich nochmal zwei Fluchten hin die mich ins Schwitzen brachten. Der erste Beherzte Kescherversuch gelang und so konnte ich meine erste Mefo aus der Au sicher landen. Ein toller Fisch, wie im Sommer so oft, angebräunt und gut in Form. Da diese aber stark im Maul blutete, entschloss ich mich sie zu entnehmen und konnte so Björn den Fisch präsentieren.

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Danach war die Zigarette dringend Notwendig und das Fischen wurde eingestellt. Das wir bereits gegen 19Uhr wieder auf dem Campingplatz waren um den Fisch für den Froster fertig zu machen war schon irgendwie komisch. Die anderen Angler hatten sich zu der Zeit noch nicht mal auf den Weg gemacht. Frisch ausgenommen landete die gute also nun im Gefrierschrank und wir fuhren an die nächste Stelle. Hier fischte Björn voraus und hatte auch bereits nach kurzer Zeit einen Hammer Biss, bei dem der Fisch sogar aus dem Wasser sprang, leider blieb er nicht hängen. Noch zwei weitere Attacken sollten bei ihm an diesem Abend folgen, leider aber immer zu knapp und so gab es an diesem Tag keinen weiteren Drill. Bei mir tat sich überhaupt nichts mehr, war allerdings nicht schlimm ich war mehr als nur etwas zufrieden. Gegen 23Uhr beendeten wir die Fischerei und fuhren Heim, wir waren fertig und zufrieden. Viel bleibt einem da nicht mehr zu schreiben außer das es jetzt um mich geschehen ist. Diese Art der Fischerei auf Meerforelle ist genau mein Ding und ich werde Defnitiv sowas von wieder kommen!

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Meerforellen und Langeland 2018

 

Wie seit, ich meine 2003, fahren vor allem Klaus und Peter für eine oder im letzteren Fall seit einiger Zeit zwei Wochen im Jahr nach Dänemark auf die schöne Insel Langeland. Landschaftlich und vor allem Fischereilich hat dieses kleine Stückchen Erde einiges zu Bieten. Somit verwundert es nicht das auch ich nun das dritte Mal hin fuhr. Wie im letzten Meerforellen Bericht erwähnt, hatte ich im letzten Jahr starke Zweifel was den Sinn dieser Touren zum Ostseesilber angeht. Zum Glück wurde die Sucht und vor allem Termine höher bzw. doch noch Frei und so konnte es losgehen. 

Natürlich wurde beinahe Täglich die Wettervorhersage Studiert, zunächst sah diese noch richtig bitter aus: Schnee und Eis hielten die Insel im festen Griff bis sich dies knappe zwei Wochen vor unserer Tour langsam änderte. So kam Peter bei mehr oder minder guten Bedingungen an und konnte recht bald die ersten Fische, darunter auch bereits welche über 50cm, verzeichnen. Dies ließ hoffen und so scharrten Klaus, Uwe und vor allem auch ich schon Ordentlich mit den Hufen. Nach einer wirklich sehr Problemlosen Anfahrt wurden die Zimmer bezogen. Uwe und ich hielten es dann auch nicht lange aus und mussten nochmal schnell ans Wasser. Für solch kurze Gänge hatte ich die Spinnrute dabei und so sprach nichts gegen ein erstes Stillen des Fiebers. Es lässt einen dann ja doch etwas ruhiger schlafen. Wie nicht anders zu erwarten gab es natürlich keine Bisse aber dies machte nichts.

Auf Langeland wird normalerweise ein recht Straffes Programm eingehalten, 6Uhr Aufstehen, Anziehen, etwas Trinken und zwischen 6Uhr30-7Uhr für die erste Runde los ziehen bis ca. 9Uhr. Danach Frühstück und gegen 10Uhr30 bis abends 20-21Uhr wieder weiter Fischen. Von meinem ersten und zweiten Jahr weiß ich noch, dass dies sehr fordernd sein konnte und so hielt ich mir die Option offen die Frühmorgendlichen Runden ausfallen zu lassen. Allerdings natürlich nicht am ersten Tag, da vier Mann recht viel Platz brauchten, versuchten wir es in Bostrup eine schöne Strecke für die es keine besonders weiten Würfe braucht. 

Bostrup am Morgen 

Kurz gesagt es tat sich gar nüschts! Also ab zum Frühstück und anschließend direkt weiter. Den Großteil der Strände und Abschnitte werde ich hier übrigens nicht erwähnen, nicht etwa weil sie geheim sind oder dergleichen, nein, schlicht und Ergreifend ich kann sie mir nicht merken. Manche mit besonderen Erinnerungen verbunden wie Dagelokke, Bostrup oder Hou Fyr bekomme ich hin aber dann wird’s auch schon schwierig. Beim Frühstück erfuhr ich dann das auch andere Anfangs ihre Probleme damit hatten. Ging also nicht nur mir so. Muss ich eben noch öfter hin fahren, es gibt schlechteres! Vormittags ging es nun an die Westküste in die Nähe von Dagelokke, hier hatte Peter in der Woche zuvor einigen Erfolg gehabt. Das Wetter zeigte sich für uns und auch die Forellen von seiner besten Seite: Wolken, etwas Nebel und dahinter die Sonne mit angenehmen Temperaturen von 12-15Grad sollten schon Helfen und die Fische nach der Kälte der Wochen zuvor Hungrig machen. Da ich etwas abseits Fischte bekam ich nur am Rande mit wie Peter zwei Fische kurz nacheinander Fing, beide aber wohl zu klein für eine Abendliche Essenseinladung. Nur nebenbei bekam ich mit wie sich in der Ecke wohl einige aktive Meerforellen zeigten, Wind war kaum vorhanden und so war das Wasser recht ruhig. Nachdem ich zum Rest der Gruppe aufgeschlossen hatte und diese sich nicht großartig rührte stieg ich aus dem Wasser und ging ein paar Meter um dann nach rechts fischend wieder auf die Gruppe zu Stoßen. 

Neben meinem Faible für die realistischen Muster gibt es auch einen für Dubbing und Spey Shrimps. Sozusagen als Ausgleich sind diese sehr einfach gehalten und lassen sich innerhalb von 5 Minuten binden. Eine dieser Spey Varianten Fischend fand ich meinen ersten Abnehmer. 

Mein Stiller und “Heimlicher” Wunsch war es einen Fisch in den 50ern zu fangen. Diesen hatte ich im letzten Jahr am Haken und verlor ihn nach kurzem und hartem Sprung. Allerdings mache ich mir selber dabei nie viel Hoffnung, zu groß ist ansonsten die Enttäuschung wenn diese sich nicht Erfüllt. Schon mehr als eine Forelle zu landen wäre ein Fortschritt gewesen. Bisher meinten es die Bachforellen überaus gut mit mir aber die Mefos stellten meine Geduld wirklich hart auf die Probe und hätten mich beinahe geschafft. Zwar bin ich überaus gerne an der Ostsee und binde mit größter Begeisterung Shrimps aber die Forellen? Nein die wollten noch nicht so. Kleinere und auch schöne Fische waren zwar dabei aber das „klick“ fehlte einfach. Im Gegensatz zu den letzten 2,5Jahren der Mefofischerei hatte ich aber dieses Mal ein Grundgenerell gutes Gefühl. Der Doppelzug funktionierte schon nach wenigen Stunden des Einwerfens, das Einstrippen war „bequem“, schnell aber erschien mir für das Fischen mit Shrimps genau richtig, sowie die Ausrüstung befand sich auf einem Stand der mir sehr zusagte. Hier muss ich vor allem die neue Küstenschnur von Hardy erwähnen, zwar kringelte die Runingline bei wärmeren Temperaturen teilweise sehr stark aber dafür ließ sie sich sonst gut Werfen und vor allem brachte sie die Fliege zackig auf Tiefe in der Intermediate Version. Der nun erste Fisch schien gleich ein guter zu sein und ließ sich nicht wie seine Geschwister mit 40cm schnell bändigen. Um genau zu sein Überraschte mich die Kraft etwas und derart schlecht darauf Vorbereitet dauerte es einen Moment länger als gedacht die Meerforelle zu landen. Als diese aber nun sicher über den Kescher Rand geführt kam, war die Begeisterung Groß. Ganz klar war dies meine bisher größte. Kaum im Netz zur Ruhe gekommen viel die Fliege auch schon quasi aus dem Maul. Puh Schwein gehabt! Ich versorgte den Fang und maß sie mit 53cm, Wahnsinn! Der erste Tag, der erste Fisch und dann gleich so eine Nummer? Die Woche hätte jetzt ins Wasser fallen können, es wäre egal gewesen! Was will man mehr? 

Klaus kam nun auch raus und besah sich den Fang, der Vorschlag mit Bier darauf anzustoßen wurde natürlich begeistert von mir aufgenommen. Vielen Dank dir nochmal für das Teilen dieses tollen Moments! Schon bald zog es uns wieder ins Wasser, dies war mittlerweile Spiegelglatt und kein Lüftchen regte sich. Hin und wieder zeigte sich ein Ring oder aber Schatten im Wasser. Zwei Mal in meiner Nähe, zwei Mal gab es direkt eine Reaktion in Form eines Bisses aber beide Male äußerst Spitz. Da mir dies nicht viel aus machte wurde es Zeit für eine längere Pause, tat sich doch eh nichts mehr. Uwe und ich machten es uns bequem Quatschten und beobachteten die anderen. Irgendwann dauerte mir das auf den Feierabend warten zu lange und ich entschloss mich nochmal los zu gehen. Es gab eine Sandige Lücke in der Badewanne mit zwei – drei Großen Steinen, diese konnte man nutzen und sich darauf Stellen um besser an die äußere Kante zu kommen. Schon beim zweiten Wurf spürte ich einen kurzen Widerstand, hatte etwa ein Fisch? Ich zog schneller ein zum Sandigen Grund, bis hier kam die Forelle hinterher geschossen um dann abrupt abzudrehen. Mist! Der nächste Wurf, die Schnur lag sauber auf dem Wasser nur hatte sich diese einmal um die Rolle geschlungen. Kein Problem, schnell gelöst und die Rute wieder für vernünftiges Arbeiten unter der Achsel eingeklemmt. Beim Aufnehmen der Schnur stellte ich aber fest das diese gestrafft war und sich in die Falsche Richtung bewegte, nämlich weg von mir. Da wird doch wohl nicht ein Fisch die 3Sekunden lang Sinkende Fliege genommen haben? Ein Strip Strike und zack tatsächlich hing eine gute Mitte 40 am Band. Das war ja was! Sonst passiert manchmal Tage lang gar nichts und nun bissen sie sogar beim Ablegen der Schnur? Sicher konnte die Forelle gelandet werden und wurde für uns zum Abendessen eingeladen. 

Damit nicht genug versuchte sich noch ein Fisch am Shrimp und jagte diesen ebenfalls wieder bis auf den Sand um dann abzudrehen. Dies reichte mir nun und ich gab die Stelle auf um einen der Kollegen Platz zu machen die an dem Tag noch nicht so viel Glück hatten. Was für ein Start! Die Kulinarische Zubereitung des Fanges übernahm wie eigentlich immer Peter, für ihn und Klaus als Sashimi, für Uwe und mich gebraten, eine Gaumenfreude! Frischer geht nun wirklich nicht.

Tag zwei fing nun gemütlicher mit Ausschlafen und dem Zubereiten des Frühstücks an, da Uwe es genauso hielt genossen wir den ersten Kaffee des Tages gemeinsam. Die gegen 9Uhr ankommenden Kollegen hatten leider kein Glück. Das Wetter zeigte sich sehr ähnlich dem vom Vortag mit zumindest am Anfang noch etwas mehr Wind. Am Wasser angekommen versprach der Tag wirklich gut zu werden! Wie zuvor Fischte ich die erste Hälfte mit einem Cocktail-Shrimp um diesen am Nachmittag dann gegen was Einfaches zu Tauschen. Der Mittag begann recht blöde was mein Gerät anging, bemerkte ich doch irgendwann mittendrin das sich mein Kescher aus dem Staub gemacht hatte. Da dieser recht neu und auch nicht ganz billig war machte ich mich auf die Suche nach ihm. Zum Glück war der Nachzuvollziehende Weg nicht besonders lang und da ich mich vor allem auf Sand bewegte fand ich das Vermisste Stück bald wieder. Klaus und Peter schauten etwas verwundert als ich mich langsam während des Suchens auf sie zubewegte konnten sie doch nicht wissen was ich wollte. Mich nun wieder in die „richtige“ Richtung bewegend brachte ich etwas Abstand zwischen Klaus und mich bis ich an eine kurz zuvor von Peter befischte Stelle kam. Mit Klaus beim Werfen quatschend spürte ich einen langsam aber kräftigen Gegenzug an der Leine, Fisch? Könnte… „Ich glaube ich hatte einen Biss“ sagend landete die Schnur wieder im Wasser, einige wenige Züge später spannte sich die Schnur und ein Rasanter Tanz begann. Schon schnell wurde klar, dass sich eine gute Meerforelle den Cocktail-Shrimp geschnappt hatte und zwar eine richtig gute! 

Größer noch als die vom Vortrag. Klaus mit seiner Actioncam Filmend verfolgte das Ganze. Da er relativ dicht bei mir Stand brachte er mich, neben dem Fisch am Band, stark ins Schwitzen! Ganze zwei Mal zog der Fisch in unmittelbarer Nähe zu ihm vorbei, ich tänzelte mit meiner Schnur im Schlepptau sogar unter seiner Rute durch. Zum Glück war der Untergrund Sandig mit einigen Wenigen Bewachsenen Steinen dazwischen. Nach gefühlten ewigen Minuten und zwei oder drei sehr kritischen Sprüngen landete der Fisch nun im Netz. Woooow! Was war denn hier los? Das Maßband zeigte 63cm, ein Wahnsinn. Wunderschön gezeichnet und einfach perfekt. Dass dieser auch noch auf einen Cocktail-Shrimp reagiert hatte machte das ganze einfach zu einem wundervollen Erlebnis das sich bestimmt nicht so schnell wiederholen wird. 

Auch hier war das Bier am Strand wieder Pflicht. Der Urlaub war damit gegessen, was sollte jetzt sonst noch kommen? Äußerst zufrieden mit mir, der Welt und den Forellen wurde wieder bis abends gefischt. Hier entschloss sich dann noch eine Anfang 40er einen kurzen Plausch zu halten, durfte aber wieder Schwimmen. Sozusagen als Dank hatte ich am Montagabend angefangen den Müll am Strand einzusammeln und tat dies wie den Rest der Woche ebenfalls. Irgendwas möchte man nach solchen Erlebnissen ja auch zurückgeben, auch die anderen Kollegen schlossen sich diesem an. Vielleicht brachte es ja auch Glück ;).

Der Mittwoch brachte strahlenden Sonnenschein und nur sehr leichten Wind, wer die Mefos kennt weiß das dies nicht unbedingt gut ist. Sie sind ja doch irgendwie etwas „Lichtscheu“. Somit tat sich an diesem Tag nicht viel bis am Abend die Sonne langsam verschwand. Dann ging es gefühlt Schlag auf Schlag und ich hatte in 30 Minuten 4 Kontakte von denen ich zwei im Drill verlor und zwei Landen konnte.

Der Donnerstag war dem Mittwoch ganz ähnlich nur ohne gelandeten Fisch. Allerdings konnten wir gegen Abend eine Forelle beim Steigen ausmachen welche sich Erfolgreich anfischen ließ allerdings nach kurzem „Drill“ verabschiedete. Da diese leider recht klein war aber kein Problem. Einen ganz guten Fisch mit geschätzt Mitte 40cm verabschiedete sich nach wenigen Sekunden des an der Oberfläche Wälzens aus dem Drill. Somit blieb nur noch der Freitag…

Der Freitag: Peter und Klaus hatten ihre Morgendliche Runde nach ersten Erfolgen etwas verlängert und konnten uns einen schönen Milchner mit 55/56cm Präsentieren, Klaus hatte ebenfalls einen Fisch gefangen aber wieder aufgrund der Größe schwimmen lassen. Der Rest des Tages zog sich leider etwas zäh dahin und wir wechselten 3mal insgesamt die Stelle. An Platz zwei konnte ich dann immerhin meinen für die Woche letzten Fisch, eine hübsche Mitte 30gerin, überzeugen. Der nun recht fies kommende Wind sorgte für ein längeres Verweilen am Ufer und auch eigentlich für das Ende des Trips.

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Meerforellen in Süddänemark

Alle paar Monate wird es für mich Zeit an die Küste zu kommen, meistens als Begleiterscheinung auftretend steigt die Sucht nach Silber.

Vom Herbst bis in das Frühjahr erreicht dies häufig seinen Höhepunkt und so geht es dann immer für ein paar Tage an die Ostseeküste. Für „zwischendurch“ und ein Verlängertes Wochenende ganz praktisch war die Ecke um Kiel mein bevorzugtes Revier. Hier Verlief das letzte Jahr aber derartig Enttäuschend, dass ich sogar eine Pause von mindestens einem Jahr einlegen wollte um dann 2019 Erneut anzugreifen. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich dann aber nur die Lokalität zu wechseln und nicht die Mefos ganz in Ruhe zu lassen. In den folgenden Monaten stieg das Fieber wieder so hoch das es klar wurde, „Du musst raus, Dringend!“. Bis Ende Januar zögernd wurde dann spontan ein kleines Zimmer mitten in Flensburg gebucht. 

Günstig und vor allem in der Nähe zur Autobahn gelegen konnte es losgehen. Ein Besuch bei der Familie musste dann natürlich auch sein und so klingelte am Donnerstag Morgen um 3Uhr30 der Wecker. Ausstellen tat den nur zu der Zeit niemand. Wo war ich? Genau, schon seit 20Minuten wach, war ich längst am Rödeln und schon Abfahr Bereit. Die Fahrt gestaltete sich unspektakulär und angenehm Ruhig. Tatsächlich lag Hamburg um kurz nach 6 Bereits hinter mir, das lief ja! Mein Kumpel Björn schickte mir im Laufe der Fahrt dann auch seinen Standpunkt. Wir hatten uns für die drei Tage verabredet und er nahm sich sogar Urlaub für meinen Besuch. Das nenne ich Einsatz und somit waren die extra Fliegen für ihn im Gepäck auch mehr als nur „wohl verdient“! 

Ganz Explizit hier nochmal meinen Größten Dank für das Mitschleppen Björn, das ist nicht selbstverständlich! Der ein oder andere Leser welcher den Blog bzw. die Mefostory’s verfolgt wird bei dem Namen ins Stolpern kommen. Wir trafen uns Bereits letztes Jahr schon mal vor der Langeland Tour. Da er nur auf Meerforellen Fischt und dies auch sehr Erfolgreich, gibt es kaum jemanden bei dem man besser aufgehoben wäre, dass er dabei noch Ursympathisch ist und Ahnung hat von dem was er da Schwätzt macht das Ganze in meinen Augen zu einer sehr runden Sache. 

Direkt der erste Tag würde nicht einfach werden, Temperaturen um 1Grad, Schneidender Wind sowie keinerlei Sonne würden für harte Bedingungen sorgen. Eine aus diesem Grund beschaffte Ausrüstung zum Spinnfischen konnte somit Ausgiebig getestet werden. Nicht das ich der Fliege abtrünnig werden wollte aber als Alternative zu einem Ansonsten abgequälten Tag eine feine Sache und einfach DIE Möglichkeit sich selbst bei Laune und Motiviert zu halten. Zumal man auch trotz erschwerter Bedingungen effektiv Fischen kann. Dies geht sicher für den Erfahrenen Küstenfischer auch mit der Fliege aber dies bin ich nun mal nicht und habe daher auch „kein schlechtes Gewissen“.  Den Tag verbrachten wir also mit der Spinne und rosa Farbenen Blinkern. Nach 10Minuten Fußmarsch kündigte Björn, ich weiß nicht ob im Spaß oder Ernst, einen Fisch beim ersten Wurf an. Das dies natürlich nicht passierte erklärt sich von selbst, nein es dauerte zwei weitere Würfe… Was soll man da noch sagen? Eine gut 50cm lange Silberne hatte sich auf den Blinker gestürzt, mit dem Kopf Schüttelnd und Lachend Gratulierte ich und machte ein Bild. Starke Hausnummer! 

Zwischendurch wechselten wir den Platz um dann doch wieder am ersten weiter zu machen. Alles in allem war es das an diesem Tag, beide hatten wir noch ein – zwei Anfasser (oder Muscheln) aber nichts blieb hängen. Beim Nachmittäglichen Umziehen stellte ich dann besorgt fest das meine Hose nicht mehr ganz dicht war. Der Schritt zog Feuchtigkeit und nicht gerade wenig. Bei Teilweise nicht mal zwei Grad Wasser Temperatur keine wirklich schönen Aussichten für die kommenden zwei Tage. Zufällig fand ich mich bei Angel Joe(‘s?) ein, hier half man mir mit einem Reparatur Set weiter. Sehr Freundliche und Kulante Mitarbeiter muss ich sagen, Top! Bei meiner Unterkunft angekommen versuchte ich mich dann an einer Rettung der Hose. Der nächste Tag sollte dann zeigen ob es Funktionierte.

Schon bald am nächsten Morgen musste ich mit bedauern feststellen das es das nicht tat und ich wieder Nass wurde. 

Einziger Vorteil im Winter und bei kaltem Wasser, bei den zu wählenden Stellen muss es nicht immer Tief rein gehen. Also hieß es Zähne sowie Arschbacken zusammenkneifen und Ignorieren das es kalt war. Ein leichter Wind kräuselte die Oberfläche und sorgte für die nötige Menge Welle, eine sich schön zeigende Sonne rundete einen guten Start ab. Scheinbar hatte letztere nicht genügend Kraft und so fanden sich bei uns bis zum Nachmittag keine Fische ein. Bei gutem Licht hätten wir noch etwas mehr als zwei Stunden gehabt, also was tun? Spotwechsel oder die wie Tot da liegende Stelle weiter beackern? Mal wieder neben Björn Fischend beratschlagten wir unsere Möglichkeiten. Sein Sinngemäßer Satz „Wir können die letzten Stunden hier bleiben und morgen früh wo anders hin oder für die kurze Zeit noch wechseln an einen Strand der immer für einen Fisch gut ist“, machte die Entscheidung einfach. Wieso hier verweilen wo sich eh nichts tat als nochmal schnell Wechseln um vielleicht das Blatt noch zu wenden. Gesagt getan, ca. 25 Minuten später standen wir an einer kleinen Unscheinbaren Bucht. 

Ein Hübscher Platz mit leicht zu Bewatendem Grund. Auch hier machten wir Vorschriftsmäßig die ersten Würfe vor die Füße um uns dann langsam dem Interessanten zu Nähern. An der nun heißen Zone angekommen Servierte ich meinen Cocktail-Shrimp, mit langen Zügen einholend und diversen Stopps. Was nun kam war wohl wie im Bilderbuch und wie man es sich nur wünschen konnte, ich machte einen für die Winterfischerei wichtigen Stopp beim Einholen und die Fliege sank langsam und gemächlich abwärts. Mein nächster Zug an der Flugschnur sorgte für ein Straffen eben dieser und wurde mit dem Wunderbarsten Gefühl eines Küstenfischers überhaupt belohnt: dem wilden Kopfschütteln eines Fisches. Schon bald zeigte sich die erhoffte Silberne Flanke, keine ganz schlechte Forelle, ach was schreibe ich da, für einen 800km weit Entfernten Fliegenfischer war es ein Traumfisch! Noch ganz leicht braun und recht Schlank zeigte sich die Dame, da viel es mir auch nicht schwer sie wieder ziehen zu lassen. Der Haken saß Bombensicher im Unterkiefer, die Forelle hatte sich die Shrimp Imitation voll in der Absinkphase gepackt. Was kann man sich mehr wünschen als ein so Vorschriftsmäßiges Verhalten des Fisches. 

Danach war mir dann auch alles egal, die nassen Beine, das kalte Wasser, die weite Fahrt, Perfekt! 10-15Minuten später rappelte es dann auch beim Björn an der Rute und er konnte seinen Fisch ebenfalls sicher landen. Danach war der Spuck vorbei. Am nächsten Tag versuchten wir noch kurz unser Glück am überhaupt zuerst besuchten Platz um dann wieder zum Erfolgreichen zu wechseln. Leider tat sich an beiden nicht viel obwohl wir zumindest beim zweiten zur Mittagszeit Aktive Fische entdecken konnten. Nur mit dem ans Band gehen waren wir scheinbar verschiedener Meinung. Kurze Zeit später wurde es dann aber langsam Zeit sich aufzumachen Richtung Heimat, die völlig durchnässten Klamotten wurden eingepackt und ich konnte endlich was Trockenes anziehen…

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