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Meerforellen und Langeland 2019

Gelobtes Land in Sicht!
Zum vierten Mal in Folge ging es (für mich) in diesem Jahr nach Langeland um den dortigen Meerforellen auf die Pelle zu rücken. Im letzten Jahr lief es richtig gut, ob dies wiederholt werden könnte würde sich zeigen müssen. Im Vorfeld wurde auf jeden Fall klar das die zunächst guten Aussichten sich nicht halten würden. Statt durchgehend 12-16 Grad, zwischendurch etwas Wolken, sowie Wind aus Ost sollte es Teilweise Minus Temperaturen, Wind aus Norden und auch Schnee geben. Vor allem der Wind würde für Probleme sorgen, schaut man sich die Form der Insel einmal an. Da aber nur die Fliege im Wasser fängt und das murren nicht hilft wurde es Zeit ans Wasser zu kommen. So ging es dann auch Samstagmorgen gegen 8Uhr los, Klaus und ich zusammen, sowie Peter separat da dieser noch eine Woche länger verweilen würde.

Am noch recht frühen Abend wurde das Haus bezogen und schon kurze Zeit später ging es für eine erste schnelle Session ans Wasser. In diesen ersten zwei Stunden tat sich allerdings nichts und so beendeten wir den Anreisetag ohne Fisch.

Sonntag 07.04.2019
Wie in jedem Jahr begann der Tag recht früh gegen 6Uhr, es sollte noch vor dem Frühstück gestartet werden. Und wie im letzten Jahr begonnen ließ ich diese frühe Runde ausfallen um mich im Bett nochmal schön von links nach rechts zu drehen und kurze Zeit später den ersten Kaffee aufzusetzen. Ich schenke mir tatsächlich lieber das frühe am Wasser sein und Fische dafür dann lieber am Abend länger Konzentriert durch. Funktioniert für mich persönlich einfach besser. Wie in den nächsten Tagen auch, fuhren wir erstmal die üblichen Stellen wie Dagelokke, Hou Fyr, Snoede Oer und dergleichen an. Es hieß den Fisch zunächst finden. Ist dies Geschafft rappelt es auch früher oder später. Schon an diesem ersten Tag war dies am Abend bei mir der Fall. Ich hatte einen Orangenen Spey Shrimp angebunden und stieg in der Bucht von Snoede ins Wasser. Die ersten beiden kurzen Würfe gingen in den zu bewatenden Bereich um anschließend den ersten richtigen auszubringen. Wie das zu Beginn an einer neuen Stelle so oft der Fall ist musste zunächst etwas Tüdelei mit der Runningline behoben werden. Dies nutzte dann auch gleich ein schöner Grönländer um sich die Fliege reinzuziehen. Nach vielen Sprüngen und ordentlich Radau an der Oberfläche konnte dieser sich dann unmittelbar vor dem Kescher losmachen. Ärgerlich aber doch schon mal schön den ersten Kontakt nach doch recht kurzer Zeit zu haben. 10 Minuten später löste ich den Shrimp aus dem Maul einer sehr kleinen Mefo von vielleicht 25cm. Der Anfang war gemacht.

Montag 08.04.2019:
Passend zur neuen Woche sank die Temperatur von 16Grad am Sonntag auf 5-6. Der Wind nahm ordentlich an Fahrt aus Nord zu. Die Sonnencreme musste ich dennoch nehmen um nicht total rot zu werden, denn die Sonne schien trotzdem den ganzen Tag.

Peter konnte einen schönen Grönländer zum Landgang überreden. Bei Klaus und mir tat sich leider nichts.
Dienstag 09.04.2019:
Klaus fing in Hou Fyr beim dritten Wurf eine knapp Untermaßige. Peter konnte wieder einen schönen maßigen Grönländer überreden. Und bei mir? Tote Hose sowie leichte Sonnenallergie auf der linken Hand. Die Wangen wurden immer brauner. Ansonsten nix weiter zu vermelden. Es wurde noch kälter!

Der Langeland Riesenhase 😉
Mittwoch 10.04.2019:
Langsam wurde es Zeit, dass sich mal etwas tat. Kein gelandeter Fisch sowie zwei Tage ohne jegliches Anzeichen von Leben. Das kann schon mal recht frustrierend sein auch wenn und das sollte man immer im Kopf haben dies absolut nichts Ungewöhnliches ist. Dennoch fängt man an zu Grübeln: „Was macht man Falsch? Wo sind die Fische?“ Usw. Ein Blick in diverse FB Gruppen verriet aber sehr schnell das es nicht nur uns bzw. mir so ging, sondern den aktuellen Trend wiederspiegelte. Der Wetterumschwung hatte voll zugeschlagen. Um zumindest Mal vernünftig Werfen zu können und auf einen Tipp hin versuchten wir es an diesem Tag an diversen Stellen im Süden. Darunter die Spitze, genauso wie ein vorgelagertes Riff bei Bagenkop und ebenso die Ecke um Ristinge. Außer bei der ganz im Süden gelegenen Spitze hatten wir tatsächlich immer noch Wind auf der Wurf Hand. Dem entsprechend Frustriert setzte ich mich ans Ufer und rauchte eine Zigarette. Die Motivation schwand angesichts der an mir vorbeiziehenden Windböen und fehlenden Kontakte doch schon sehr. Während des Rauchens beobachtete ich zwei mit dem Spiro Angelnde Dänische Kollegen. Wie konnte es auch anders sein, schaffte es der mir am nächsten stehende beim zweiten Wurf einen guten Fisch zu haken. Manchmal ist ja wie verhext, die Meerforelle schien gut im Futter zustehen und gab sich nicht schnell geschlagen, landete aber trotzdem im Kescher und anschließend am Gürtel. So live danebenstehend hat auch was, Fiebert man doch mit, vor allem, wenn man weiß wie schwierig es aktuell sein kann. Natürlich motivierte dies ungemein selber wieder ins Wasser zu steigen, schliesslich wusste man nun, dass Fische vor Ort waren. Und tatsächlich dauerte es knappe 10Minuten bis es bei mir an der Fliege ruckte und sich ein schöner Grönländer die Ehre gab. Gerade erst so die 40cm erreichend ließ ich diesen aber schnell wieder schwimmen.

Obwohl wir anschließend noch Konzentriert weiter Fischten tat sich hier nichts mehr. Ein Besuch in Botofte brachte Peter einen kleinen Fisch ansonsten war es das für diesen Tag.
Donnerstag 11.04.2019:

Ob das Teil Fisch bringen würde?
Der Donnerstag zeigte sich genauso wie die Tage zuvor, zwar war der Wind nicht mehr so stark aber die Temperaturen waren wieder ähnlich. Teilweise hatten wir sogar Frost und auch etwas Schnee.

Zuerst an einem unserer Lieblingsstrände Fischend beschlossen wir mal wieder nach Hou Fyr zu fahren. Mit diesem Abschnitt auch wenn er angenehm zu befischen ist, hatte ich so meine Probleme und eine Gewisse Abneigung. Mein Veto wurde allerdings ignoriert und so ging es weiter.

Natürlich nicht gerade Motiviert packte ich meine Sachen aus. Da sich so wenig im Wasser Tat hatte ich beschlossen meine Taktik umzukrempeln und anders zu Fischen als die Tage vorher. Man konnte ja nie wissen. Es sollte mit der Schwimmschnur sowie Nassfliegen und dem langsamen Einzupfen eben dieser den Fischen an den Kragen gehen. Das Ganze hatte ich tatsächlich als Notfallplan dabei und passte in meinen Augen gut zu der Situation. Möglicherweise waren die Forellen durch die Wetter Änderung a. Weiter raus gezogen (dann war egal was ich tat, kam man ja mit der Fliege doch nicht in ihre Nähe) oder b. Der Stoffwechsel war runter gefahren und sie bewegten sich nur nicht mehr so schnell und verlangsamten die „Jagd“. Auf Variante b hoffend Montierte ich nun also die andere Rolle mit der Schwimmschnur und einer Red Tag “Meerforellen Fliege“. Wie erwähnt mäßig Motiviert setzte ich mich an unserem Lagerplatz auf einen Stein und Trank erstmal etwas. Drei Spinnfischende Kollegen waren bereits vor uns im Wasser, meine Begleitung machte sich nun ebenfalls auf und zog langsam Fischend rechts ab. Während ich erstmal einen Apfel aß, beobachtete ich weiter die drei Kollegen. Diese blieben quasi auf der Stelle stehen und machten es mir damit einfach, musste ich doch nicht erst um Abstand zu halten weit gehen, sondern konnte quasi direkt aufstehen und loslegen. Zuerst Rauchte ich aber eine und trug dann noch Sonnencreme auf, befand sich doch keine Wolke mehr am Himmel. Sprich ich ließ mir seeeeeeehr viel Zeit bei der Vorbereitung, wie erwähnt ich wollte echt nicht an diese Stelle. Der Strand foppte mich schon seit meiner ersten Tour dort hin. Da wurde neben mir gefangen, während ich aus dem Wasser kam oder aber wenn ich zwischen den Leuten stand. Da ging jemand ins Wasser machte 5 Würfe und kam mit einem guten Fisch wieder raus. Ich gönne jedem seinen Fisch so ist es nicht aber man kommt sich doch etwas veräppelt vor, denn irgendwas macht man ja nun mal falsch. Nach nun 30 oder 40 Minuten des faul seins entschloss ich mich also auch ins Wasser zu gehen. Die ersten zwei drei Würfe wie immer quasi vor die Füße, die Folgenden weiter raus. Nun sollte mir das passieren was sonst immer für Kopf schütteln sorgte. Beim 7ten oder 8ten Wurf, ich zupfte die Fliege langsam ein hängte sich ohne Vorwarnung ein Fisch ans Band. Schon die ersten Sekunden zeigten, dass dies kein kleiner Grönländer war, brauchte ich doch einiges länger ihn in Reichweite zu dirigieren. Der erste viel zu frühe Kescher Versuch misslang gründlich und scheuchte die Forelle nochmal so richtig auf. Ich finde es immer wieder beeindruckend wenn ein Fisch einfach drauf los schwimmt und die Schnur Senkrecht durchs Wasser schneidet. In dieser Phase des Drills sah ich den Fisch schon entkommen, befand sich das Vorfach samt Schlaufe doch schon innerhalb der Rutenringe. Aber Wiedererwarten ging alles glatt und ich konnte sie sicher landen. Hui was ein Drill, 56cm lang, mit tollem Kopf und ordentlich Gas unter der Haube. So macht das ganze doch Freude, man überlegt sich etwas, in den eigenen Augen logisches und dann klappte dies auch noch. Nun war also ich derjenige der nach wenigen Würfen wieder an Land ging, ein paar Bilder machte, den Fisch versorgte und sich wieder auf den Stein hockte.

Manchmal klappt es ja doch irgendwie! Nach kurzer Zeit kam Klaus aus dem Wasser und wir tranken erstmal ein Bier. Schon war ich mit der Woche und dem Fischen wieder ausgesöhnt! Peter gelang es nun an einer etwas weiter vorne gelegenen Stelle auch noch einen Fisch mit ü 50cm zu landen. Ein toller Abschluss für diesen Tag.


Freitag 12.04.2019:
Der letzte Tag für Klaus und mich brach an und Langeland zeigte sich noch einmal von seiner versöhnlichen Seite. Der Wind kam von Ost, an unserem Lieblingsabschnitt waren gute Bedingungen und das Thermometer schaffte es auf 8Grad. Herz was willst du mehr? Wie das nun mal so ist rechnet man ja nicht wirklich noch mit viel Aktion am letzten Tag. Oder geht dies nur mir so? Angekommen am Spot versuchte ich es wieder mit Schwimmschnur und klassischen Nassfliegen, an diesem Tag sollte es eine Bibio der Größe 6 bringen. Es dauerte nicht wirklich lange und ich sah Peter das erste mal im Drill, bereits 5 Minuten später schon wieder. Da musste irgendwo ein Nest sein! Im Nachgang erfuhr ich das Peter wirklich ein „Nest“ gefunden hatte, drillte er doch insgesamt 8 Fische, von diesen waren allerdings die meisten noch Untermaßig. Zwei davon hatten aber das richtige Küchenmaß und gingen mit Heim. Derweil zupfte ich nach wie vor meine Nasse in der Gegend rum. Eine etwas kleinere Mefo verlor ich dann auch sehr bald, ein weiterer Biss brachte weiter nichts. Ungefähr 30 Minuten nach Peter’s Serie klingelte es dann doch noch Ordentlich bei mir und ein schöner dicker Grönländer ließ sich nicht lange bitten. Nach kurzem Drill landete dieser dann im Kescher und ich entschied mich den Fisch zu entnehmen.

Nun war Klaus an der Reihe, hatte er zunächst einen Fisch ähnlicher Größe erwischt war nun ein besserer eingestiegen. Ich sah seinem Drill von weitem zu und Fieberte vermutlich genauso mit wie er. Kurz vor der Landung sprang der Fisch dann auch nochmal und wir rechneten mit dem schlimmsten. Aber alles ging gut, Klaus Kescher Versuch gelang und er hatte allen Grund sich zu freuen. Das Maßband stoppte bei 55cm, gut genährt und sehr kräftig kam der Milchner daher. Irgendwann am Auto wieder angekommen tranken wir erstmal ein Bier. Wir waren vollkommen ausgesöhnt mit der sehr schwierigen Woche. Vor allem für Klaus freute ich mich war es doch quasi die letzte Chance vor der Heimfahrt gewesen. Wir beschlossen nun noch etwas in Dagelokke zu Fischen um dann für das Obligatorische Abschiedsfoto am roten Haus nicht mehr weit fahren zu müssen.

Auch das gehört “leider” dazu.
Beschwingt und leichtfüßig ging es zur Nordspitze, Klaus wollte sich an dieser nochmal Versuchen. Peter ging zur nächsten und ich befand mich in der Mitte von Beiden in der Bucht. Zwischendrin Kräuselte eine leichte Brise die Oberfläche ansonsten lag diese Spiegelglatt dar. Ich trank zuerst mal etwas und rauchte in ruhe eine Zigarette während ich Klaus beim Fischen beobachtete. Nach dieser zog es mich dann auch ans Wasser. Während ich über die Steine stolperte, sah ich zwar weit draußen aber noch so gerade in Wurfweite einen Ring an der glatten Oberfläche. Als ich ins Wasser stieg gab es in schneller Reihenfolge Ring zwei und drei, irgendwer war aktiv da vorne. Der erste etwas nervöse Wurf kam natürlich nicht in die nähe, der zweite gelang aber wunderbar. Ich hatte die Schnur gerade aufgenommen und konnte die erste Einhohlbewegung noch nicht zu Ende bringen da hing der Fisch auch schon. Ach einfach herrlich wenn die Forellen mitspielen! Auch diese Mefo konnte sicher gelandet werde und auch wenn sie eine passende Größe gehabt hätte ließ ich sie Schwimmen. Nachdem ich am Tag vorher und am Morgen jeweils einen Fisch entnommen hatte wollte ich es dabei belassen.

Schon nach 10 Minuten sollte dies belohnt werden, ein Fisch raubte an der Oberfläche und drei Würfe später hing auch dieser am Haken. Diesmal aber ein gutes Stück kleiner durfte er sofort wieder schwimmen. Danach war für mich Feierabend! Klaus Motivation war ebenfalls in Urlaub gegangen und so tranken wir noch ein letztes Bier am Ufer der Ostsee.

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