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Wilde Wölfe auf Sicht!

Krabben-Fliegen für die Sichtfischerei



Langsam wird es wieder Zeit für was Neues auf diesem Blog hier. Schon länger war nichts „wildes“ mehr zu lesen. Zum einen sicherlich Corona geschuldet, zum anderen aber auch den Möglichkeiten daheim, siehe den Beitrag mit dem Thema Wels. Da traf es sich ganz hervorragend das es schon länger die Idee gab einer Tour in die Bretagne um den Wolfsbarschen nachzustellen. Die Fischwaid sollte (zumindest in der Theorie) ja nicht das Problem da stellen. Wir (das heißt Kurt, Dirk und ich) hatten den großen Vorteil das ersterer dort ein oder zwei Mal im Jahr etwas Zeit verbringt und wir dadurch nicht komplett bei 0 Anfangen mussten. Sollte also laufen! Priorität hatte dabei die Sichtangelei mit Krabbenfliegen im Uferbereich zwischen Hindernissen.

Als Bonus konnte mit Streamern und Garnelen noch Blind gefischt werden. Meeräschen hätten ebenfalls eine Option spielen können, wenn wir uns an den Wölfen „satt“ gefischt hatten. Die beiden Kollegen hatten zusätzlich noch Material zum Spinnfischen dabei, ich verzichtete darauf um mich nicht ablenken zu lassen. Krebsfliegen wurden fleißig gebunden, Boxen Sortiert, Vorfächer geknüpft – kurz um, die Vorbereitungen liefen und so kam der Tag der Anreise:


Achso nicht wundern, ich lasse immer mal wieder kurze Sätze zum Thema des Körperlichen Verfalls im Laufe dieser Woche fallen. Das soll kein Gejammer oder ähnliches sein sondern einfach nur eine passende Zustandsumschreibung. Zudem finde ich es im Nachgang auch etwas amüsant wenn man sich das so im Anschluss nochmal bewusst werden lässt. Zum jeweiligen Zeitpunkt vor Ort war mir da (Füße) aber gar nicht zum Lachen zumute.



Samstag, 03.06.2023:

Die Mitstreiter standen mehr oder minder pünktlich vor der Tür, mein bisschen Zeug einladen und ab ging es. 12 Stunden, ein paar Pinkel- und Kaffeepausen später kamen wir an unserem Domizil an. -Mein Hals begann an dieser Stelle, leicht zu kratzen und die Atemwege gingen etwas zu- Auto ausräumen, Zimmer beziehen und schnell die Ruten fertig machen, damit wir noch für 2 Stunden ans Wasser konnten.

Erstmal gucken!

In diesem Fall war Streamer Fischen oder wahlweise Meeräschen Jagd angesagt. Gerade die Äschen kann man dort überall sehen, allerdings nicht unbedingt fangen… Kurt konnte nach gut 30min tatsächlich den ersten Barsch der Tour landen. Zwar klein aber „hey für Mal eben kurz ans Wasser“ schon super! Die restlichen 1,5 Stunden verbrachten wir dann bei starkem Wind im Wasser stehend. Meine Zehen an beiden Füßen wiesen leichte Rötungen auf. Hm? Als die Sonne verschwand hieß es Heimwärts, etwas essen und ab ins Bett.



Sonntag, 04.06.2023:

Die 12 Stunden Fahrt bei laufender Klimaanlage, sowie das im Wasser stehen bei steilem Wind fingen an ihren Tribut zu fordern. Die Atemwege waren dicht, starke Hustenanfälle schüttelnden mich ordentlich durch. Normalerweise machte mir sowas überhaupt nichts aus aber Stress und Ärger der letzten Monate machten mich anfällig. Augen zu und durch! Nach dem Frühstück ging es endlich los, das würde bestimmt gleich knallen und wir „besackten“ uns mit Wölfen! Spot Nummer 1 lieferte! Nämlich gar nichts, wir sahen zwar Fisch konnten aber nicht erkennen ob Äsche oder Barsch. Die Fliegen blieben unberührt.

Der erste Wechsel stand an. Am neuen Flecken angekommen sahen wir einen Spinnfischenden Kollegen der gerade einen +60er Fisch versorgte. Gibt’s hier also und lassen sich fangen! Ich konnte tatsächlich mehrere gute Fische eine Kante immer wieder entlang ziehen sehen, nur Bock hatte keiner von denen. Kurt, ein paar Meter neben mir hatte dasselbe Thema. Nach 1-2 Stunden stand ein erneuter Wechsel an. Wir ließen Blöd wie wir waren Ruten und Co erstmal im Auto um die neue Stelle in Augenschein zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten Stand direkt vor uns ein Bilderbuch Wolfsbarsch im Wasser und jagte Garnelen. An einer Künstlichen Austernbank zog ein weiterer Vorbei. Hätte auch nur einer von uns seine Rute dabei gehabt wäre der Urlaub in diesem Moment für denjenigen Geritzt gewesen und das mit größtem Tohuwabohu. Bis wir dann voll gewappnet vom Auto zurück kamen war das Theater natürlich schon wieder weitestgehend beendet und der große vor den Füßen eh weg. Alle drei hatten nun aber immerhin, vielleicht nicht zwingend gute Versuche aber konnten zumindest mal einen Fisch anwerfen. Es blieb aber ein Schneidertag! An meinen Füßen befanden sich durch das viele Laufen mit den neuen und vor allem nassen Schuhen nun offene Stellen an mehreren Zehen. Husten und Schnupfen kamen in Verbindung mit leichten Kreislaufproblemen daher.



Montag, 05.06.2023:

Ausschlafen, gemütliches Frühstücken und dann langsam los zu unserem Top Platz von tags zuvor. Bei besten Bedingungen angekommen Stellten wir schon bald fest, dass der Austernbauer heute zuhause war. Bevor wir zwischen die Bänke laufen und einfach so drauf los legten, wollten wir lieber sicher gehen. Kurt ging nun vor um zu klären das es kein Theater gäbe. Kopf schüttelnd kam er zurück, Betreten und auch Angeln ist dort absolut unerwünscht. An und für sich sollte es jedem in Frankreich per Gesetz(so habe ich es verstanden) möglich sein jeden Strand/Abschnitt am Wasser betreten zu dürfen. Die Realität ist aber eine andere. Schade, hier hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt, das wir alle drei zu unserem Fisch kommen. Die Spot suche ging also weiter bzw. wir teilten uns auf. Ich verblieb um abzuwarten ob die Wölfe vielleicht ein Stück raus ziehen würden, die anderen beiden schauten sich eine neue Ecke an. Glück hatte ich keines, aber immerhin konnten Kurt und Dirk eine schöne kleine Halbinsel mit sich zeigenden Fischen erkunden. Weitere Spots an dem Tag brachten nichts.

Erste leichte Entzündungen Bilden sich an den offenen Stellen der Füße

Leider kein Wolf zu sehen



Dienstag, 06.06.2023:

Eine Erkältung hält mich fest im Griff, immerhin bin ich bei 27-30Grad den Tag über Nachts so fertig das ich durchschlafe wie ein Stein. Kurt muss den Tag über Aussetzen und so düsen Dirk und ich an einen neuen Spot um diesen zu Erkunden. Wie öfter der Fall sind wir zu spät und unsere Potenziellen Fanggründe liegen Trocken. Weiter zur Insel von gestern. Hier sind viele Leute im Wasser am Arbeiten. Trotzdem können wir auf der Rückseite gleich mehrere Fische bei der Jagd auf Garnelen wahrnehmen. Einziges Problem? 40-50km/h starke Windböen von der rechten Seite die es quasi unmöglich machen auch nur einen vernünftigen Wurf zwischen die Austernbänke zu platzieren. Geschlagen, verziehen wir uns wieder auf die andere ruhige Ecke der Insel. Hier ist das Wasser aber teilweise so angetrübt, dass wir nicht erkennen können ob Meeräschen oder Barsche dort vorbei ziehen. Ich persönlich habe dort nicht einen Zweifelsfrei identifizieren können.

Bei Teilweise 30Grad den ganzen Tag wird vernünftige Bekleidung extrem wichtig…


Immerhin schlug der Kreislauf keine Purzelbäume mehr, der Husten sowie die laufende Nase blieben mir die komplette Woche erhalten und gingen mir gehörig auf die Nerven. Beide Füße mussten mit Wundheilcreme und Pflaster versorgt werden. Auch an diesem Tag blieben wir Schneider! Drei volle Tage trotz gesichteter Fische nicht einen Zupfer zu haben muss man auch erstmal wegstecken. Da bei den Jungs auch auf die Spinne nichts ging war es aber irgendwo noch akzeptabel, wenn auch nicht schön. Vor allem Dirk und ich setzten nun unsere Hoffnung auf den nächsten Tag. Kurt hatte ein Guiding organisiert, Jean-Baptiste fischt zum Großteil mit Krabbenfliegen auf Gesichtete Barsche und sollte uns das ganze nähe bringen!

Krabbenfliege von unserem Guide
Gaaaaanz wichtig!




Mittwoch, 07.06.2023:

Um 7Uhr klingelte der Wecker, „Wer, Was, Wo“ verwirrt starte ich auf das Handy. „Ah, Guiding Tag!“. Wenn nicht heute wann dann? Also raus aus dem Bett und Kaffee aufsetzen. Nach und nach machten wir uns fertig, besorgten was zu Futtern und waren schon auf der Piste. Fast pünktlich angekommen wartete unser Guide schon. Schneller Check der Geräte, an Dirk eine „Ermahnung“ und Korrektur bezüglich der Kleiderwahl und anschließend eine Einweisung in die Fischerei. Kurt blieb dabei etwas außen vor da er das ganze Jährlich wiederholend wohl durch führte. Wir teilten uns auf 200m auf und JB preschte zwischen uns dreien hin und her. Was der an Km an diesem Tag hin legte, war nur zu bewundern. Als er dann wieder Mal bei mir war zeigte er auf zwei ziehende Fische, „Cast!“. Warum soll ich denn Meeräschen anwerfen? Ich wollte doch Wolfsbarsche! Der Mann hatte die Jungs quasi sofort eindeutig als Wölfe identifiziert, während ich noch ewig überlegt hätte ob Barsch oder Äsche da vor mir lang zog. Auf jeden Fall war ich viel zu langsam und die beiden schnell wieder weg. Irgendwann kamen wir an eine Art Blasentang Landzunge, hier raubten nun einige Barsche. Schnell die Fliege gewechselt, zwei drei Würfe gemacht, zack Biss und hing! Der kleine Kämpfer von ungefähr 30cm konnte sicher gelandet werden, musste ein Bild über sich ergehen lassen und durfte dann seines Weges ziehen.

Eeeeendlich!

Welch eine Erlösung nach fast insgesamt 4 Tagen bei bis zu 30Grad! JB zog nun weiter zu den anderen, diese an den Fisch bringen. Ich machte noch ein paar Würfe, hatte einen guten Nachläufer und konnte noch einen kleineren Fisch landen. Hach welch herrliches Gefühl nach all der Zeit, Fantastisch!

Nr. 2!

Nun hieß es Stellenwechsel. Mein Ehrgeiz war wieder geweckt, Wechsel auf Krabbenfliege und Sichtfischerei war angesagt. Unser Guide zog mit Dirk von dannen damit dieser an die Wölfe kam. Kurt ging nun mit einigem Abstand am Ufersaum entlang, ich folgte 50m hintendran. Irgendwann konnte ich in 3m Entfernung zum Ufer einen Fisch ausmachen der Erfolgreich eine Krabbe jagte und im nächsten Moment schon wieder unter dem Blasentang verschwand und nicht mehr zu erkennen war. Kein Wunder das mein Kollege scheinbar an dem vorbei gegangen war. Jetzt hieß es alles oder nichts. Vorsichtig ließ ich das Krabbenmuster durch die Luft fliegen und über den Tang hinweg schießen. Im Anschluss zupfte ich sie gaaanz langsam zu mir und Richtung Einstand des Barsches. Wenige cm vor dem Hindernis ließ ich den Krebs verharren und schon Sekunden später gab es einen Schlag in der Schnur, Rute hoch Anhieb und hing sofort. HAHA! Der trotz des recht straffen Geräts ordentliche Drill wurde durch die Landung im Kescher beendet. Geiles Erlebnis! 52cm Wolfsbarsch lagen vor mir, selber Entdeckt, angeworfen, überlistet und gelandet. Was will man mehr?

Nr. 3 im Kescher und neuer Pb
Herrliches Tier



Das meine gute Laune nun riesig war kann sich jawohl jeder Vorstellen. Damit war der Tag und die Woche für mich geritzt! Ab jetzt war alles Bonus. JB kam dann noch vorbei und Gratulierte zu dem Barsch, welcher übrigens auch gleichzeitig mein PB war. Nun streifte ich etwas mit Kurt durch die Gegend welcher sich bei Drill und Landung schon in meiner nähe befand und als erster am „Tatort“ erschien. Ausmachen konnten wir leider nicht wirklich was und so wechselten wir erneut den Platz. Letzte Änderung für den Tag, dafür aber ein sehr langes Stück mit 2km ungefähr. Dirk sah ich den ganzen Tag nur recht wenig, wurde er doch von JB durch die Ufervegetation gehetzt 😃. Ich zog nun also alleine durch die Gegend, hin und wieder sichtete ich mal einen Wolfsbarsch aber an ein Ernsthaftes Anfischen war leider nicht zu denken. Entweder schwammen die Jungs eh schnell weiter oder hatten mich bereits entdeckt. Nach der Mittagspause sollte ich aber noch eine Chance erhalten. Kurt hatte es gerade tatsächlich geschafft eine Meeräsche zu Haken und auch zu landen. Als mein Blick mal wieder von rechts nach links am Ufer entlang wanderte konnte ich einen Barsch in Unmittelbarer nähe zu diesem aus machen. Der gut ü50er zog von Blasentang zu Blasentang Insel und war nur kurz immer in den Lücken zu sehen. Schnell machte ich ein paar Leerwürfe und ließ den Krebs ein paar Meter weiter in eine Lücke vom Tang fliegen. Tatsächlich kam der Wolf auch durch die Vermutete Ecke schwamm aber fast am Köder vorbei bis ich ihn ein ganz klein wenig Anzog. Dies nahm er sofort wahr und drehte sich in Richtung Fliege, um direkt davor mit seinem Maul stehen zu bleiben. Nun ein ganz leichtes Zupfen meinerseits und rumms Schlug der Fisch voll auf die Fliege ein. Wie geil ist das denn bitte! Nach einigen Bangen Momenten beim Tangdrill (anders kann man das nicht nennen was die Viecher da veranstalten) konnte auch dieser sicher gelandet werden. Und tata schon wieder ein neuer PB, der war tatsächlich noch ein paar cm größer als der andere.

Nr. 4 für mich ein echter Traumfisch bei dieser Art von Angelei
Toll!

Damit war mein soll aber nun wirklich endgültig voll. Kurt gelang im Beisein von JB dann auch noch der Fang eines schönen ü50ers. Nur Dirk sollte leider an diesem Tag leer ausgehen.

Nach diesem langen und Kräfte zehrenden Tag waren meine Füße gegen Abend dann nun endgültig hinüber, sodass ich nicht einmal mehr wirklich laufen konnte. Da musste was getan werden. Zum Glück hatte Dirk (Danke!) eine Jodsalbe dabei und die ließ ich dann schön lange mit Verband einwirken.



Donnerstag, 08.06.2023:

Der Vorletzte Tag brach an. Endlich mal einer ohne das die Sonne Gnadenlos runter bretztelte. Insgesamt gingen wir das ganze langsam an. Kurt fing auf Wurm an der Spinne einen kleinen Wolfsbarsch, der Rest ging leer aus. Man muss aber wirklich sagen das wir den Tag vor allem zum Entspannen und gemütlich sein am Wasser nutzten. Ich hatte die Badelatschen dann auch verbannt und mir die Watsachen angezogen, eine Wohltat für meine Füße! So ging es wirklich deutlich besser ohne das man sich die Einzelnen Zehen abschneiden wollte. Bei einem tollen Essen in Carnac ließen wir diesen Donnerstag dann ausklingen.



Freitag, 09.06.2023:

Dirk’s letzte Chance auf einen Wolf. Ich kenne das ja wenn man eine ganze Woche schneidert aber die Kollegen trotzdem fangen. Das zerrt irgendwann ganz schön am Gemüt. Wir hatten aber noch Hoffnung. Einzig die Fischerei auf Sicht wurde mit jeder Stunde schwieriger, die fehlende Sonne führte zu so einer stark Spiegelnden Oberfläche, welche der Aufkommende Wind noch mal verschlimmerte, dass man kaum noch etwas sah. Somit hatte ich an diesem Tag auch nur eine einzige Chance auf Barsch Sichtung. Dieser kam auch dem Krebs hinterher mit offenem Maul um dann doch noch panisch zu fliehen. Passiert! Alle anderen Wölfe die ich an dem Tag entdeckte waren schon so dicht an mir, das ich sie nicht mehr anfischen konnte. Zum Glück kam iiiirgendwann die Meldung einer Wolfsbarschlandung auf Shrimp von Dirk und das sogar mit guter Größe. Was lange währte wurde endlich gut! Als ich meine beiden Kollegen später dann wieder sah war die Erleichterung beinahe greifbar!

Nach mehreren Stellen wechseln und der Einsicht das die Fischerei mit Krebs nicht zielführend war für den Tag, gingen wir dazu über ein paar Shrimps zu Werfen. Hier hatte Kurt ein paar Stunden vorher auch noch zwei Barsche erwischt und Dirk konnte ebenfalls noch einen landen. In den nächsten 1,5 Stunden durfte ich mich dann ebenfalls über 3 Fische freuen. Insgesamt auf die Shrimpangelei bezogen für den Tag also sehr erfolgreich. Auch schön das am Nachmittag niemand Schneider blieb! Gegen 19Uhr wurde es dann aber Zeit und wir packten zusammen. Insgesamt eine Fantastische, wenn auch nicht einfache Woche lag hinter uns.

5, 6 und 7



Als kleine Ergänzung zu diesem kleinen Abenteuer: Wer gerne auf Sicht mit der Fliege fischt dem sei diese Art auf jeden Fall empfohlen. Spannender geht es fast kaum aaaber mir würde keine Anstrengendere Fischerei einfallen, eine Bewegung zu viel, zu Dicht am Ufer entlang oder auch nur eine zu langsame Entscheidung für den Wurf und die Chance ist vertan. Zudem braucht es auch die Richtigen Rahmenbedingungen Wolken/Sonne Mix ist ganz übel, genauso wie zu starker Wind. Wenn es dann aber klappt wird man sich kaum mehr über den Fang eines Fisches freuen. Mein Ding ist es auf jeden Fall.

Werkzeuge der Woche!
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Cocktail-Shrimp Neue Bindeanleitung

Haken einspannen und Grundwicklung legen.

Etwas Dubbing (Natürliches + etwas Buntes / UV Aktives) Mischen, anschließend einmal durschneiden.

Dubbingschlaufe legen.

Dubbing in die Schlaufe legen und verdrallen.

Sorgfältig im Bogen anfangen um den Haken zu wickeln, wie auf dem Bild zu sehen.

Spitze einer Mallardfeder oben auf einbinden.

Die ersten paar Beine vorbereiten, diese sind so 2,5cm insgesamt lang.

Jeweils eines an jeder Seite Einbinden und mit UV-Kleber sichern.

Direkt darüber das nächste paar Einbinden und sichern.

Flexband wie auf dem Bild zu sehen in die Finger nehmen und so zwei mal am Hakenöhr als Schwänzchen einbinden.

Die Überstände vom Schwänzchen bis vorne hin einbinden.

Dubbingmischung nach Farbwunsch zusammenstellen. Am besten eignet sich Dünnes Fell gemischt mit einigen langen Grannen.

Dubbing wie hier zu sehen zwischen die Finger nehmen und einbinden. Für eine gute Kopfform sollte es konisch bzw. “spitz” sein.

Einbinden, umschlagen und bis zum Kopf vorne binden. Quasi das Dubbing mal zwei nehmen.

Nochmal dasselbe, diesmal etwas länger.

Ein neues, längeres Paar Beine mittig einbinden und Sichern.

Fühler paar eins – Truthahn.

Fühler paar zwei – Mallard.

Paar Nr. 1 wird seitlich eingebunden, Nr. 2 oben/seitlich und rahmt den Kopf quasi ein.

Augen wie auf den beiden Bildern zu sehen einbinden.

Auf den Farblosen Faden wechseln und ein ca. 20cm langes Stück am Kopfansatz einbinden.

Ein bisschen Rehhaar vorbereiten.

Unterm Kopf als kleine zusätzliche Beine einbinden.

Wieder Dubbing vorebreiten.

Wie hier zu sehen Dubbing um den Faden verdrallen und damit den Körper bilden.

So den Körper bilden.

Dubbing Knubbeln und als “Hintern” einbinden.

Irgendeine Folie als Rückenpanzer zu recht schneiden, die Form ist quasi egal. So wie hier zu sehen hat sich aber bewährt.

Den gesamten Körper mit einer Schicht UV-Kleber beschichten und aushärten.

Das 20cm lange Stück des Bindefadens in der gewünschten Farbe einfärben und kurz Trocknen lassen.

Folie positionieren und mit dem gefärbten Faden rippen.

Mit etwas UV-Kleber die Rippung und Folie sichern.

Mit dem UV-Kleber sowie einem scharfem Skalpell überstehende Fäden trennen und den Körper wie gewünscht bilden

Schwänzchen und Beine mit einem Wasserfesten Edding bemalen.

Fertig!

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Meerforellen und Langeland 2019

Gelobtes Land in Sicht!
Zum vierten Mal in Folge ging es (für mich) in diesem Jahr nach Langeland um den dortigen Meerforellen auf die Pelle zu rücken. Im letzten Jahr lief es richtig gut, ob dies wiederholt werden könnte würde sich zeigen müssen. Im Vorfeld wurde auf jeden Fall klar das die zunächst guten Aussichten sich nicht halten würden. Statt durchgehend 12-16 Grad, zwischendurch etwas Wolken, sowie Wind aus Ost sollte es Teilweise Minus Temperaturen, Wind aus Norden und auch Schnee geben. Vor allem der Wind würde für Probleme sorgen, schaut man sich die Form der Insel einmal an. Da aber nur die Fliege im Wasser fängt und das murren nicht hilft wurde es Zeit ans Wasser zu kommen. So ging es dann auch Samstagmorgen gegen 8Uhr los, Klaus und ich zusammen, sowie Peter separat da dieser noch eine Woche länger verweilen würde.

Am noch recht frühen Abend wurde das Haus bezogen und schon kurze Zeit später ging es für eine erste schnelle Session ans Wasser. In diesen ersten zwei Stunden tat sich allerdings nichts und so beendeten wir den Anreisetag ohne Fisch.

Sonntag 07.04.2019
Wie in jedem Jahr begann der Tag recht früh gegen 6Uhr, es sollte noch vor dem Frühstück gestartet werden. Und wie im letzten Jahr begonnen ließ ich diese frühe Runde ausfallen um mich im Bett nochmal schön von links nach rechts zu drehen und kurze Zeit später den ersten Kaffee aufzusetzen. Ich schenke mir tatsächlich lieber das frühe am Wasser sein und Fische dafür dann lieber am Abend länger Konzentriert durch. Funktioniert für mich persönlich einfach besser. Wie in den nächsten Tagen auch, fuhren wir erstmal die üblichen Stellen wie Dagelokke, Hou Fyr, Snoede Oer und dergleichen an. Es hieß den Fisch zunächst finden. Ist dies Geschafft rappelt es auch früher oder später. Schon an diesem ersten Tag war dies am Abend bei mir der Fall. Ich hatte einen Orangenen Spey Shrimp angebunden und stieg in der Bucht von Snoede ins Wasser. Die ersten beiden kurzen Würfe gingen in den zu bewatenden Bereich um anschließend den ersten richtigen auszubringen. Wie das zu Beginn an einer neuen Stelle so oft der Fall ist musste zunächst etwas Tüdelei mit der Runningline behoben werden. Dies nutzte dann auch gleich ein schöner Grönländer um sich die Fliege reinzuziehen. Nach vielen Sprüngen und ordentlich Radau an der Oberfläche konnte dieser sich dann unmittelbar vor dem Kescher losmachen. Ärgerlich aber doch schon mal schön den ersten Kontakt nach doch recht kurzer Zeit zu haben. 10 Minuten später löste ich den Shrimp aus dem Maul einer sehr kleinen Mefo von vielleicht 25cm. Der Anfang war gemacht.

Montag 08.04.2019:
Passend zur neuen Woche sank die Temperatur von 16Grad am Sonntag auf 5-6. Der Wind nahm ordentlich an Fahrt aus Nord zu. Die Sonnencreme musste ich dennoch nehmen um nicht total rot zu werden, denn die Sonne schien trotzdem den ganzen Tag.

Peter konnte einen schönen Grönländer zum Landgang überreden. Bei Klaus und mir tat sich leider nichts.
Dienstag 09.04.2019:
Klaus fing in Hou Fyr beim dritten Wurf eine knapp Untermaßige. Peter konnte wieder einen schönen maßigen Grönländer überreden. Und bei mir? Tote Hose sowie leichte Sonnenallergie auf der linken Hand. Die Wangen wurden immer brauner. Ansonsten nix weiter zu vermelden. Es wurde noch kälter!

Der Langeland Riesenhase 😉
Mittwoch 10.04.2019:
Langsam wurde es Zeit, dass sich mal etwas tat. Kein gelandeter Fisch sowie zwei Tage ohne jegliches Anzeichen von Leben. Das kann schon mal recht frustrierend sein auch wenn und das sollte man immer im Kopf haben dies absolut nichts Ungewöhnliches ist. Dennoch fängt man an zu Grübeln: „Was macht man Falsch? Wo sind die Fische?“ Usw. Ein Blick in diverse FB Gruppen verriet aber sehr schnell das es nicht nur uns bzw. mir so ging, sondern den aktuellen Trend wiederspiegelte. Der Wetterumschwung hatte voll zugeschlagen. Um zumindest Mal vernünftig Werfen zu können und auf einen Tipp hin versuchten wir es an diesem Tag an diversen Stellen im Süden. Darunter die Spitze, genauso wie ein vorgelagertes Riff bei Bagenkop und ebenso die Ecke um Ristinge. Außer bei der ganz im Süden gelegenen Spitze hatten wir tatsächlich immer noch Wind auf der Wurf Hand. Dem entsprechend Frustriert setzte ich mich ans Ufer und rauchte eine Zigarette. Die Motivation schwand angesichts der an mir vorbeiziehenden Windböen und fehlenden Kontakte doch schon sehr. Während des Rauchens beobachtete ich zwei mit dem Spiro Angelnde Dänische Kollegen. Wie konnte es auch anders sein, schaffte es der mir am nächsten stehende beim zweiten Wurf einen guten Fisch zu haken. Manchmal ist ja wie verhext, die Meerforelle schien gut im Futter zustehen und gab sich nicht schnell geschlagen, landete aber trotzdem im Kescher und anschließend am Gürtel. So live danebenstehend hat auch was, Fiebert man doch mit, vor allem, wenn man weiß wie schwierig es aktuell sein kann. Natürlich motivierte dies ungemein selber wieder ins Wasser zu steigen, schliesslich wusste man nun, dass Fische vor Ort waren. Und tatsächlich dauerte es knappe 10Minuten bis es bei mir an der Fliege ruckte und sich ein schöner Grönländer die Ehre gab. Gerade erst so die 40cm erreichend ließ ich diesen aber schnell wieder schwimmen.

Obwohl wir anschließend noch Konzentriert weiter Fischten tat sich hier nichts mehr. Ein Besuch in Botofte brachte Peter einen kleinen Fisch ansonsten war es das für diesen Tag.
Donnerstag 11.04.2019:

Ob das Teil Fisch bringen würde?
Der Donnerstag zeigte sich genauso wie die Tage zuvor, zwar war der Wind nicht mehr so stark aber die Temperaturen waren wieder ähnlich. Teilweise hatten wir sogar Frost und auch etwas Schnee.

Zuerst an einem unserer Lieblingsstrände Fischend beschlossen wir mal wieder nach Hou Fyr zu fahren. Mit diesem Abschnitt auch wenn er angenehm zu befischen ist, hatte ich so meine Probleme und eine Gewisse Abneigung. Mein Veto wurde allerdings ignoriert und so ging es weiter.

Natürlich nicht gerade Motiviert packte ich meine Sachen aus. Da sich so wenig im Wasser Tat hatte ich beschlossen meine Taktik umzukrempeln und anders zu Fischen als die Tage vorher. Man konnte ja nie wissen. Es sollte mit der Schwimmschnur sowie Nassfliegen und dem langsamen Einzupfen eben dieser den Fischen an den Kragen gehen. Das Ganze hatte ich tatsächlich als Notfallplan dabei und passte in meinen Augen gut zu der Situation. Möglicherweise waren die Forellen durch die Wetter Änderung a. Weiter raus gezogen (dann war egal was ich tat, kam man ja mit der Fliege doch nicht in ihre Nähe) oder b. Der Stoffwechsel war runter gefahren und sie bewegten sich nur nicht mehr so schnell und verlangsamten die „Jagd“. Auf Variante b hoffend Montierte ich nun also die andere Rolle mit der Schwimmschnur und einer Red Tag “Meerforellen Fliege“. Wie erwähnt mäßig Motiviert setzte ich mich an unserem Lagerplatz auf einen Stein und Trank erstmal etwas. Drei Spinnfischende Kollegen waren bereits vor uns im Wasser, meine Begleitung machte sich nun ebenfalls auf und zog langsam Fischend rechts ab. Während ich erstmal einen Apfel aß, beobachtete ich weiter die drei Kollegen. Diese blieben quasi auf der Stelle stehen und machten es mir damit einfach, musste ich doch nicht erst um Abstand zu halten weit gehen, sondern konnte quasi direkt aufstehen und loslegen. Zuerst Rauchte ich aber eine und trug dann noch Sonnencreme auf, befand sich doch keine Wolke mehr am Himmel. Sprich ich ließ mir seeeeeeehr viel Zeit bei der Vorbereitung, wie erwähnt ich wollte echt nicht an diese Stelle. Der Strand foppte mich schon seit meiner ersten Tour dort hin. Da wurde neben mir gefangen, während ich aus dem Wasser kam oder aber wenn ich zwischen den Leuten stand. Da ging jemand ins Wasser machte 5 Würfe und kam mit einem guten Fisch wieder raus. Ich gönne jedem seinen Fisch so ist es nicht aber man kommt sich doch etwas veräppelt vor, denn irgendwas macht man ja nun mal falsch. Nach nun 30 oder 40 Minuten des faul seins entschloss ich mich also auch ins Wasser zu gehen. Die ersten zwei drei Würfe wie immer quasi vor die Füße, die Folgenden weiter raus. Nun sollte mir das passieren was sonst immer für Kopf schütteln sorgte. Beim 7ten oder 8ten Wurf, ich zupfte die Fliege langsam ein hängte sich ohne Vorwarnung ein Fisch ans Band. Schon die ersten Sekunden zeigten, dass dies kein kleiner Grönländer war, brauchte ich doch einiges länger ihn in Reichweite zu dirigieren. Der erste viel zu frühe Kescher Versuch misslang gründlich und scheuchte die Forelle nochmal so richtig auf. Ich finde es immer wieder beeindruckend wenn ein Fisch einfach drauf los schwimmt und die Schnur Senkrecht durchs Wasser schneidet. In dieser Phase des Drills sah ich den Fisch schon entkommen, befand sich das Vorfach samt Schlaufe doch schon innerhalb der Rutenringe. Aber Wiedererwarten ging alles glatt und ich konnte sie sicher landen. Hui was ein Drill, 56cm lang, mit tollem Kopf und ordentlich Gas unter der Haube. So macht das ganze doch Freude, man überlegt sich etwas, in den eigenen Augen logisches und dann klappte dies auch noch. Nun war also ich derjenige der nach wenigen Würfen wieder an Land ging, ein paar Bilder machte, den Fisch versorgte und sich wieder auf den Stein hockte.

Manchmal klappt es ja doch irgendwie! Nach kurzer Zeit kam Klaus aus dem Wasser und wir tranken erstmal ein Bier. Schon war ich mit der Woche und dem Fischen wieder ausgesöhnt! Peter gelang es nun an einer etwas weiter vorne gelegenen Stelle auch noch einen Fisch mit ü 50cm zu landen. Ein toller Abschluss für diesen Tag.


Freitag 12.04.2019:
Der letzte Tag für Klaus und mich brach an und Langeland zeigte sich noch einmal von seiner versöhnlichen Seite. Der Wind kam von Ost, an unserem Lieblingsabschnitt waren gute Bedingungen und das Thermometer schaffte es auf 8Grad. Herz was willst du mehr? Wie das nun mal so ist rechnet man ja nicht wirklich noch mit viel Aktion am letzten Tag. Oder geht dies nur mir so? Angekommen am Spot versuchte ich es wieder mit Schwimmschnur und klassischen Nassfliegen, an diesem Tag sollte es eine Bibio der Größe 6 bringen. Es dauerte nicht wirklich lange und ich sah Peter das erste mal im Drill, bereits 5 Minuten später schon wieder. Da musste irgendwo ein Nest sein! Im Nachgang erfuhr ich das Peter wirklich ein „Nest“ gefunden hatte, drillte er doch insgesamt 8 Fische, von diesen waren allerdings die meisten noch Untermaßig. Zwei davon hatten aber das richtige Küchenmaß und gingen mit Heim. Derweil zupfte ich nach wie vor meine Nasse in der Gegend rum. Eine etwas kleinere Mefo verlor ich dann auch sehr bald, ein weiterer Biss brachte weiter nichts. Ungefähr 30 Minuten nach Peter’s Serie klingelte es dann doch noch Ordentlich bei mir und ein schöner dicker Grönländer ließ sich nicht lange bitten. Nach kurzem Drill landete dieser dann im Kescher und ich entschied mich den Fisch zu entnehmen.

Nun war Klaus an der Reihe, hatte er zunächst einen Fisch ähnlicher Größe erwischt war nun ein besserer eingestiegen. Ich sah seinem Drill von weitem zu und Fieberte vermutlich genauso mit wie er. Kurz vor der Landung sprang der Fisch dann auch nochmal und wir rechneten mit dem schlimmsten. Aber alles ging gut, Klaus Kescher Versuch gelang und er hatte allen Grund sich zu freuen. Das Maßband stoppte bei 55cm, gut genährt und sehr kräftig kam der Milchner daher. Irgendwann am Auto wieder angekommen tranken wir erstmal ein Bier. Wir waren vollkommen ausgesöhnt mit der sehr schwierigen Woche. Vor allem für Klaus freute ich mich war es doch quasi die letzte Chance vor der Heimfahrt gewesen. Wir beschlossen nun noch etwas in Dagelokke zu Fischen um dann für das Obligatorische Abschiedsfoto am roten Haus nicht mehr weit fahren zu müssen.

Auch das gehört “leider” dazu.
Beschwingt und leichtfüßig ging es zur Nordspitze, Klaus wollte sich an dieser nochmal Versuchen. Peter ging zur nächsten und ich befand mich in der Mitte von Beiden in der Bucht. Zwischendrin Kräuselte eine leichte Brise die Oberfläche ansonsten lag diese Spiegelglatt dar. Ich trank zuerst mal etwas und rauchte in ruhe eine Zigarette während ich Klaus beim Fischen beobachtete. Nach dieser zog es mich dann auch ans Wasser. Während ich über die Steine stolperte, sah ich zwar weit draußen aber noch so gerade in Wurfweite einen Ring an der glatten Oberfläche. Als ich ins Wasser stieg gab es in schneller Reihenfolge Ring zwei und drei, irgendwer war aktiv da vorne. Der erste etwas nervöse Wurf kam natürlich nicht in die nähe, der zweite gelang aber wunderbar. Ich hatte die Schnur gerade aufgenommen und konnte die erste Einhohlbewegung noch nicht zu Ende bringen da hing der Fisch auch schon. Ach einfach herrlich wenn die Forellen mitspielen! Auch diese Mefo konnte sicher gelandet werde und auch wenn sie eine passende Größe gehabt hätte ließ ich sie Schwimmen. Nachdem ich am Tag vorher und am Morgen jeweils einen Fisch entnommen hatte wollte ich es dabei belassen.

Schon nach 10 Minuten sollte dies belohnt werden, ein Fisch raubte an der Oberfläche und drei Würfe später hing auch dieser am Haken. Diesmal aber ein gutes Stück kleiner durfte er sofort wieder schwimmen. Danach war für mich Feierabend! Klaus Motivation war ebenfalls in Urlaub gegangen und so tranken wir noch ein letztes Bier am Ufer der Ostsee.

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Meerforellen und Langeland 2018

 

Wie seit, ich meine 2003, fahren vor allem Klaus und Peter für eine oder im letzteren Fall seit einiger Zeit zwei Wochen im Jahr nach Dänemark auf die schöne Insel Langeland. Landschaftlich und vor allem Fischereilich hat dieses kleine Stückchen Erde einiges zu Bieten. Somit verwundert es nicht das auch ich nun das dritte Mal hin fuhr. Wie im letzten Meerforellen Bericht erwähnt, hatte ich im letzten Jahr starke Zweifel was den Sinn dieser Touren zum Ostseesilber angeht. Zum Glück wurde die Sucht und vor allem Termine höher bzw. doch noch Frei und so konnte es losgehen. 

Natürlich wurde beinahe Täglich die Wettervorhersage Studiert, zunächst sah diese noch richtig bitter aus: Schnee und Eis hielten die Insel im festen Griff bis sich dies knappe zwei Wochen vor unserer Tour langsam änderte. So kam Peter bei mehr oder minder guten Bedingungen an und konnte recht bald die ersten Fische, darunter auch bereits welche über 50cm, verzeichnen. Dies ließ hoffen und so scharrten Klaus, Uwe und vor allem auch ich schon Ordentlich mit den Hufen. Nach einer wirklich sehr Problemlosen Anfahrt wurden die Zimmer bezogen. Uwe und ich hielten es dann auch nicht lange aus und mussten nochmal schnell ans Wasser. Für solch kurze Gänge hatte ich die Spinnrute dabei und so sprach nichts gegen ein erstes Stillen des Fiebers. Es lässt einen dann ja doch etwas ruhiger schlafen. Wie nicht anders zu erwarten gab es natürlich keine Bisse aber dies machte nichts.

Auf Langeland wird normalerweise ein recht Straffes Programm eingehalten, 6Uhr Aufstehen, Anziehen, etwas Trinken und zwischen 6Uhr30-7Uhr für die erste Runde los ziehen bis ca. 9Uhr. Danach Frühstück und gegen 10Uhr30 bis abends 20-21Uhr wieder weiter Fischen. Von meinem ersten und zweiten Jahr weiß ich noch, dass dies sehr fordernd sein konnte und so hielt ich mir die Option offen die Frühmorgendlichen Runden ausfallen zu lassen. Allerdings natürlich nicht am ersten Tag, da vier Mann recht viel Platz brauchten, versuchten wir es in Bostrup eine schöne Strecke für die es keine besonders weiten Würfe braucht. 

Bostrup am Morgen 

Kurz gesagt es tat sich gar nüschts! Also ab zum Frühstück und anschließend direkt weiter. Den Großteil der Strände und Abschnitte werde ich hier übrigens nicht erwähnen, nicht etwa weil sie geheim sind oder dergleichen, nein, schlicht und Ergreifend ich kann sie mir nicht merken. Manche mit besonderen Erinnerungen verbunden wie Dagelokke, Bostrup oder Hou Fyr bekomme ich hin aber dann wird’s auch schon schwierig. Beim Frühstück erfuhr ich dann das auch andere Anfangs ihre Probleme damit hatten. Ging also nicht nur mir so. Muss ich eben noch öfter hin fahren, es gibt schlechteres! Vormittags ging es nun an die Westküste in die Nähe von Dagelokke, hier hatte Peter in der Woche zuvor einigen Erfolg gehabt. Das Wetter zeigte sich für uns und auch die Forellen von seiner besten Seite: Wolken, etwas Nebel und dahinter die Sonne mit angenehmen Temperaturen von 12-15Grad sollten schon Helfen und die Fische nach der Kälte der Wochen zuvor Hungrig machen. Da ich etwas abseits Fischte bekam ich nur am Rande mit wie Peter zwei Fische kurz nacheinander Fing, beide aber wohl zu klein für eine Abendliche Essenseinladung. Nur nebenbei bekam ich mit wie sich in der Ecke wohl einige aktive Meerforellen zeigten, Wind war kaum vorhanden und so war das Wasser recht ruhig. Nachdem ich zum Rest der Gruppe aufgeschlossen hatte und diese sich nicht großartig rührte stieg ich aus dem Wasser und ging ein paar Meter um dann nach rechts fischend wieder auf die Gruppe zu Stoßen. 

Neben meinem Faible für die realistischen Muster gibt es auch einen für Dubbing und Spey Shrimps. Sozusagen als Ausgleich sind diese sehr einfach gehalten und lassen sich innerhalb von 5 Minuten binden. Eine dieser Spey Varianten Fischend fand ich meinen ersten Abnehmer. 

Mein Stiller und “Heimlicher” Wunsch war es einen Fisch in den 50ern zu fangen. Diesen hatte ich im letzten Jahr am Haken und verlor ihn nach kurzem und hartem Sprung. Allerdings mache ich mir selber dabei nie viel Hoffnung, zu groß ist ansonsten die Enttäuschung wenn diese sich nicht Erfüllt. Schon mehr als eine Forelle zu landen wäre ein Fortschritt gewesen. Bisher meinten es die Bachforellen überaus gut mit mir aber die Mefos stellten meine Geduld wirklich hart auf die Probe und hätten mich beinahe geschafft. Zwar bin ich überaus gerne an der Ostsee und binde mit größter Begeisterung Shrimps aber die Forellen? Nein die wollten noch nicht so. Kleinere und auch schöne Fische waren zwar dabei aber das „klick“ fehlte einfach. Im Gegensatz zu den letzten 2,5Jahren der Mefofischerei hatte ich aber dieses Mal ein Grundgenerell gutes Gefühl. Der Doppelzug funktionierte schon nach wenigen Stunden des Einwerfens, das Einstrippen war „bequem“, schnell aber erschien mir für das Fischen mit Shrimps genau richtig, sowie die Ausrüstung befand sich auf einem Stand der mir sehr zusagte. Hier muss ich vor allem die neue Küstenschnur von Hardy erwähnen, zwar kringelte die Runingline bei wärmeren Temperaturen teilweise sehr stark aber dafür ließ sie sich sonst gut Werfen und vor allem brachte sie die Fliege zackig auf Tiefe in der Intermediate Version. Der nun erste Fisch schien gleich ein guter zu sein und ließ sich nicht wie seine Geschwister mit 40cm schnell bändigen. Um genau zu sein Überraschte mich die Kraft etwas und derart schlecht darauf Vorbereitet dauerte es einen Moment länger als gedacht die Meerforelle zu landen. Als diese aber nun sicher über den Kescher Rand geführt kam, war die Begeisterung Groß. Ganz klar war dies meine bisher größte. Kaum im Netz zur Ruhe gekommen viel die Fliege auch schon quasi aus dem Maul. Puh Schwein gehabt! Ich versorgte den Fang und maß sie mit 53cm, Wahnsinn! Der erste Tag, der erste Fisch und dann gleich so eine Nummer? Die Woche hätte jetzt ins Wasser fallen können, es wäre egal gewesen! Was will man mehr? 

Klaus kam nun auch raus und besah sich den Fang, der Vorschlag mit Bier darauf anzustoßen wurde natürlich begeistert von mir aufgenommen. Vielen Dank dir nochmal für das Teilen dieses tollen Moments! Schon bald zog es uns wieder ins Wasser, dies war mittlerweile Spiegelglatt und kein Lüftchen regte sich. Hin und wieder zeigte sich ein Ring oder aber Schatten im Wasser. Zwei Mal in meiner Nähe, zwei Mal gab es direkt eine Reaktion in Form eines Bisses aber beide Male äußerst Spitz. Da mir dies nicht viel aus machte wurde es Zeit für eine längere Pause, tat sich doch eh nichts mehr. Uwe und ich machten es uns bequem Quatschten und beobachteten die anderen. Irgendwann dauerte mir das auf den Feierabend warten zu lange und ich entschloss mich nochmal los zu gehen. Es gab eine Sandige Lücke in der Badewanne mit zwei – drei Großen Steinen, diese konnte man nutzen und sich darauf Stellen um besser an die äußere Kante zu kommen. Schon beim zweiten Wurf spürte ich einen kurzen Widerstand, hatte etwa ein Fisch? Ich zog schneller ein zum Sandigen Grund, bis hier kam die Forelle hinterher geschossen um dann abrupt abzudrehen. Mist! Der nächste Wurf, die Schnur lag sauber auf dem Wasser nur hatte sich diese einmal um die Rolle geschlungen. Kein Problem, schnell gelöst und die Rute wieder für vernünftiges Arbeiten unter der Achsel eingeklemmt. Beim Aufnehmen der Schnur stellte ich aber fest das diese gestrafft war und sich in die Falsche Richtung bewegte, nämlich weg von mir. Da wird doch wohl nicht ein Fisch die 3Sekunden lang Sinkende Fliege genommen haben? Ein Strip Strike und zack tatsächlich hing eine gute Mitte 40 am Band. Das war ja was! Sonst passiert manchmal Tage lang gar nichts und nun bissen sie sogar beim Ablegen der Schnur? Sicher konnte die Forelle gelandet werden und wurde für uns zum Abendessen eingeladen. 

Damit nicht genug versuchte sich noch ein Fisch am Shrimp und jagte diesen ebenfalls wieder bis auf den Sand um dann abzudrehen. Dies reichte mir nun und ich gab die Stelle auf um einen der Kollegen Platz zu machen die an dem Tag noch nicht so viel Glück hatten. Was für ein Start! Die Kulinarische Zubereitung des Fanges übernahm wie eigentlich immer Peter, für ihn und Klaus als Sashimi, für Uwe und mich gebraten, eine Gaumenfreude! Frischer geht nun wirklich nicht.

Tag zwei fing nun gemütlicher mit Ausschlafen und dem Zubereiten des Frühstücks an, da Uwe es genauso hielt genossen wir den ersten Kaffee des Tages gemeinsam. Die gegen 9Uhr ankommenden Kollegen hatten leider kein Glück. Das Wetter zeigte sich sehr ähnlich dem vom Vortag mit zumindest am Anfang noch etwas mehr Wind. Am Wasser angekommen versprach der Tag wirklich gut zu werden! Wie zuvor Fischte ich die erste Hälfte mit einem Cocktail-Shrimp um diesen am Nachmittag dann gegen was Einfaches zu Tauschen. Der Mittag begann recht blöde was mein Gerät anging, bemerkte ich doch irgendwann mittendrin das sich mein Kescher aus dem Staub gemacht hatte. Da dieser recht neu und auch nicht ganz billig war machte ich mich auf die Suche nach ihm. Zum Glück war der Nachzuvollziehende Weg nicht besonders lang und da ich mich vor allem auf Sand bewegte fand ich das Vermisste Stück bald wieder. Klaus und Peter schauten etwas verwundert als ich mich langsam während des Suchens auf sie zubewegte konnten sie doch nicht wissen was ich wollte. Mich nun wieder in die „richtige“ Richtung bewegend brachte ich etwas Abstand zwischen Klaus und mich bis ich an eine kurz zuvor von Peter befischte Stelle kam. Mit Klaus beim Werfen quatschend spürte ich einen langsam aber kräftigen Gegenzug an der Leine, Fisch? Könnte… „Ich glaube ich hatte einen Biss“ sagend landete die Schnur wieder im Wasser, einige wenige Züge später spannte sich die Schnur und ein Rasanter Tanz begann. Schon schnell wurde klar, dass sich eine gute Meerforelle den Cocktail-Shrimp geschnappt hatte und zwar eine richtig gute! 

Größer noch als die vom Vortrag. Klaus mit seiner Actioncam Filmend verfolgte das Ganze. Da er relativ dicht bei mir Stand brachte er mich, neben dem Fisch am Band, stark ins Schwitzen! Ganze zwei Mal zog der Fisch in unmittelbarer Nähe zu ihm vorbei, ich tänzelte mit meiner Schnur im Schlepptau sogar unter seiner Rute durch. Zum Glück war der Untergrund Sandig mit einigen Wenigen Bewachsenen Steinen dazwischen. Nach gefühlten ewigen Minuten und zwei oder drei sehr kritischen Sprüngen landete der Fisch nun im Netz. Woooow! Was war denn hier los? Das Maßband zeigte 63cm, ein Wahnsinn. Wunderschön gezeichnet und einfach perfekt. Dass dieser auch noch auf einen Cocktail-Shrimp reagiert hatte machte das ganze einfach zu einem wundervollen Erlebnis das sich bestimmt nicht so schnell wiederholen wird. 

Auch hier war das Bier am Strand wieder Pflicht. Der Urlaub war damit gegessen, was sollte jetzt sonst noch kommen? Äußerst zufrieden mit mir, der Welt und den Forellen wurde wieder bis abends gefischt. Hier entschloss sich dann noch eine Anfang 40er einen kurzen Plausch zu halten, durfte aber wieder Schwimmen. Sozusagen als Dank hatte ich am Montagabend angefangen den Müll am Strand einzusammeln und tat dies wie den Rest der Woche ebenfalls. Irgendwas möchte man nach solchen Erlebnissen ja auch zurückgeben, auch die anderen Kollegen schlossen sich diesem an. Vielleicht brachte es ja auch Glück ;).

Der Mittwoch brachte strahlenden Sonnenschein und nur sehr leichten Wind, wer die Mefos kennt weiß das dies nicht unbedingt gut ist. Sie sind ja doch irgendwie etwas „Lichtscheu“. Somit tat sich an diesem Tag nicht viel bis am Abend die Sonne langsam verschwand. Dann ging es gefühlt Schlag auf Schlag und ich hatte in 30 Minuten 4 Kontakte von denen ich zwei im Drill verlor und zwei Landen konnte.

Der Donnerstag war dem Mittwoch ganz ähnlich nur ohne gelandeten Fisch. Allerdings konnten wir gegen Abend eine Forelle beim Steigen ausmachen welche sich Erfolgreich anfischen ließ allerdings nach kurzem „Drill“ verabschiedete. Da diese leider recht klein war aber kein Problem. Einen ganz guten Fisch mit geschätzt Mitte 40cm verabschiedete sich nach wenigen Sekunden des an der Oberfläche Wälzens aus dem Drill. Somit blieb nur noch der Freitag…

Der Freitag: Peter und Klaus hatten ihre Morgendliche Runde nach ersten Erfolgen etwas verlängert und konnten uns einen schönen Milchner mit 55/56cm Präsentieren, Klaus hatte ebenfalls einen Fisch gefangen aber wieder aufgrund der Größe schwimmen lassen. Der Rest des Tages zog sich leider etwas zäh dahin und wir wechselten 3mal insgesamt die Stelle. An Platz zwei konnte ich dann immerhin meinen für die Woche letzten Fisch, eine hübsche Mitte 30gerin, überzeugen. Der nun recht fies kommende Wind sorgte für ein längeres Verweilen am Ufer und auch eigentlich für das Ende des Trips.

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Cocktail-Shrimp, Dänemark, Fliegenfischen, Fliegenfischen Ausland, Garnele, Gerät u. Material, Meerforellen, Ostsee, Sea Run Brown Trout, Sea Trout, Shrimp Fliege, Shrimp Fly, Taktik

Meerforellen in Süddänemark

Alle paar Monate wird es für mich Zeit an die Küste zu kommen, meistens als Begleiterscheinung auftretend steigt die Sucht nach Silber.

Vom Herbst bis in das Frühjahr erreicht dies häufig seinen Höhepunkt und so geht es dann immer für ein paar Tage an die Ostseeküste. Für „zwischendurch“ und ein Verlängertes Wochenende ganz praktisch war die Ecke um Kiel mein bevorzugtes Revier. Hier Verlief das letzte Jahr aber derartig Enttäuschend, dass ich sogar eine Pause von mindestens einem Jahr einlegen wollte um dann 2019 Erneut anzugreifen. Nach reiflicher Überlegung beschloss ich dann aber nur die Lokalität zu wechseln und nicht die Mefos ganz in Ruhe zu lassen. In den folgenden Monaten stieg das Fieber wieder so hoch das es klar wurde, „Du musst raus, Dringend!“. Bis Ende Januar zögernd wurde dann spontan ein kleines Zimmer mitten in Flensburg gebucht. 

Günstig und vor allem in der Nähe zur Autobahn gelegen konnte es losgehen. Ein Besuch bei der Familie musste dann natürlich auch sein und so klingelte am Donnerstag Morgen um 3Uhr30 der Wecker. Ausstellen tat den nur zu der Zeit niemand. Wo war ich? Genau, schon seit 20Minuten wach, war ich längst am Rödeln und schon Abfahr Bereit. Die Fahrt gestaltete sich unspektakulär und angenehm Ruhig. Tatsächlich lag Hamburg um kurz nach 6 Bereits hinter mir, das lief ja! Mein Kumpel Björn schickte mir im Laufe der Fahrt dann auch seinen Standpunkt. Wir hatten uns für die drei Tage verabredet und er nahm sich sogar Urlaub für meinen Besuch. Das nenne ich Einsatz und somit waren die extra Fliegen für ihn im Gepäck auch mehr als nur „wohl verdient“! 

Ganz Explizit hier nochmal meinen Größten Dank für das Mitschleppen Björn, das ist nicht selbstverständlich! Der ein oder andere Leser welcher den Blog bzw. die Mefostory’s verfolgt wird bei dem Namen ins Stolpern kommen. Wir trafen uns Bereits letztes Jahr schon mal vor der Langeland Tour. Da er nur auf Meerforellen Fischt und dies auch sehr Erfolgreich, gibt es kaum jemanden bei dem man besser aufgehoben wäre, dass er dabei noch Ursympathisch ist und Ahnung hat von dem was er da Schwätzt macht das Ganze in meinen Augen zu einer sehr runden Sache. 

Direkt der erste Tag würde nicht einfach werden, Temperaturen um 1Grad, Schneidender Wind sowie keinerlei Sonne würden für harte Bedingungen sorgen. Eine aus diesem Grund beschaffte Ausrüstung zum Spinnfischen konnte somit Ausgiebig getestet werden. Nicht das ich der Fliege abtrünnig werden wollte aber als Alternative zu einem Ansonsten abgequälten Tag eine feine Sache und einfach DIE Möglichkeit sich selbst bei Laune und Motiviert zu halten. Zumal man auch trotz erschwerter Bedingungen effektiv Fischen kann. Dies geht sicher für den Erfahrenen Küstenfischer auch mit der Fliege aber dies bin ich nun mal nicht und habe daher auch „kein schlechtes Gewissen“.  Den Tag verbrachten wir also mit der Spinne und rosa Farbenen Blinkern. Nach 10Minuten Fußmarsch kündigte Björn, ich weiß nicht ob im Spaß oder Ernst, einen Fisch beim ersten Wurf an. Das dies natürlich nicht passierte erklärt sich von selbst, nein es dauerte zwei weitere Würfe… Was soll man da noch sagen? Eine gut 50cm lange Silberne hatte sich auf den Blinker gestürzt, mit dem Kopf Schüttelnd und Lachend Gratulierte ich und machte ein Bild. Starke Hausnummer! 

Zwischendurch wechselten wir den Platz um dann doch wieder am ersten weiter zu machen. Alles in allem war es das an diesem Tag, beide hatten wir noch ein – zwei Anfasser (oder Muscheln) aber nichts blieb hängen. Beim Nachmittäglichen Umziehen stellte ich dann besorgt fest das meine Hose nicht mehr ganz dicht war. Der Schritt zog Feuchtigkeit und nicht gerade wenig. Bei Teilweise nicht mal zwei Grad Wasser Temperatur keine wirklich schönen Aussichten für die kommenden zwei Tage. Zufällig fand ich mich bei Angel Joe(‘s?) ein, hier half man mir mit einem Reparatur Set weiter. Sehr Freundliche und Kulante Mitarbeiter muss ich sagen, Top! Bei meiner Unterkunft angekommen versuchte ich mich dann an einer Rettung der Hose. Der nächste Tag sollte dann zeigen ob es Funktionierte.

Schon bald am nächsten Morgen musste ich mit bedauern feststellen das es das nicht tat und ich wieder Nass wurde. 

Einziger Vorteil im Winter und bei kaltem Wasser, bei den zu wählenden Stellen muss es nicht immer Tief rein gehen. Also hieß es Zähne sowie Arschbacken zusammenkneifen und Ignorieren das es kalt war. Ein leichter Wind kräuselte die Oberfläche und sorgte für die nötige Menge Welle, eine sich schön zeigende Sonne rundete einen guten Start ab. Scheinbar hatte letztere nicht genügend Kraft und so fanden sich bei uns bis zum Nachmittag keine Fische ein. Bei gutem Licht hätten wir noch etwas mehr als zwei Stunden gehabt, also was tun? Spotwechsel oder die wie Tot da liegende Stelle weiter beackern? Mal wieder neben Björn Fischend beratschlagten wir unsere Möglichkeiten. Sein Sinngemäßer Satz „Wir können die letzten Stunden hier bleiben und morgen früh wo anders hin oder für die kurze Zeit noch wechseln an einen Strand der immer für einen Fisch gut ist“, machte die Entscheidung einfach. Wieso hier verweilen wo sich eh nichts tat als nochmal schnell Wechseln um vielleicht das Blatt noch zu wenden. Gesagt getan, ca. 25 Minuten später standen wir an einer kleinen Unscheinbaren Bucht. 

Ein Hübscher Platz mit leicht zu Bewatendem Grund. Auch hier machten wir Vorschriftsmäßig die ersten Würfe vor die Füße um uns dann langsam dem Interessanten zu Nähern. An der nun heißen Zone angekommen Servierte ich meinen Cocktail-Shrimp, mit langen Zügen einholend und diversen Stopps. Was nun kam war wohl wie im Bilderbuch und wie man es sich nur wünschen konnte, ich machte einen für die Winterfischerei wichtigen Stopp beim Einholen und die Fliege sank langsam und gemächlich abwärts. Mein nächster Zug an der Flugschnur sorgte für ein Straffen eben dieser und wurde mit dem Wunderbarsten Gefühl eines Küstenfischers überhaupt belohnt: dem wilden Kopfschütteln eines Fisches. Schon bald zeigte sich die erhoffte Silberne Flanke, keine ganz schlechte Forelle, ach was schreibe ich da, für einen 800km weit Entfernten Fliegenfischer war es ein Traumfisch! Noch ganz leicht braun und recht Schlank zeigte sich die Dame, da viel es mir auch nicht schwer sie wieder ziehen zu lassen. Der Haken saß Bombensicher im Unterkiefer, die Forelle hatte sich die Shrimp Imitation voll in der Absinkphase gepackt. Was kann man sich mehr wünschen als ein so Vorschriftsmäßiges Verhalten des Fisches. 

Danach war mir dann auch alles egal, die nassen Beine, das kalte Wasser, die weite Fahrt, Perfekt! 10-15Minuten später rappelte es dann auch beim Björn an der Rute und er konnte seinen Fisch ebenfalls sicher landen. Danach war der Spuck vorbei. Am nächsten Tag versuchten wir noch kurz unser Glück am überhaupt zuerst besuchten Platz um dann wieder zum Erfolgreichen zu wechseln. Leider tat sich an beiden nicht viel obwohl wir zumindest beim zweiten zur Mittagszeit Aktive Fische entdecken konnten. Nur mit dem ans Band gehen waren wir scheinbar verschiedener Meinung. Kurze Zeit später wurde es dann aber langsam Zeit sich aufzumachen Richtung Heimat, die völlig durchnässten Klamotten wurden eingepackt und ich konnte endlich was Trockenes anziehen…

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Cocktail-Shrimp: The new Version

Hook: Size 4-10 Partridge Saltwater Shrimp or Ahrex Traditional/Curved Shrimp

Monofil 0.15mm
Edding Brown, Yellow, Blue
Flex Band 0.5mm
Craft Fur Grizzly
Creepy Crawley ICE Dub – Dark Olive UV
Shrimp Eyes from S.Schmeisser
Fine Super UV Dubbing Salmon Pink
Hareline Polar Dub different Colors
Sow Scud Back Clear 3mm
Rabbit Ear Dubbing
Uni-Thread 8/0 White
Thin and Thick UV-Glue
Tooth-Brush
sharp Scalpel

Wind on the Thread to the Hook. Use the Fine UV Dub Salmon Pink and add it to the Hook as shown as the Picture. (Use a Dubbing Loop, rotate it and then Brush it.)

Mix different Colors of the Polar Dub for the head like you want. For a little extra add a little bit from the Frödin Dubbing.

Cut it half, make a short and a longer Stripe.

Build the Head

Again mix some Dubbing but Not much.

Make a Dubbing Loop rotate, Brush and tie around the head. Fix it and again Brush it. This extra Step make a good Natural looking head. In mine opinion it’s One of the important Step’s!

Correct the head, Pluck a little bit of the Dubbing, No cutting! Use your Hands, On this Picture the Head was to long. 

Ad for the Antenna some Craft Fur.

First pair of legs, made of the Jewel Band 0.5mm.

Add the First Three Pair of Legs From the Bottom up, the last one is bigger.

Tie in the Eyes, Fix it with UV-Glue

Tie in the last pair of legs.

Now use the Monofil and fix it behind the Head. Make the Tail with the Jewel Band.

Color the Mono with the Brown Edding. Important: Use the rabbit Dubbing for the Body.

Add the First Layer Thin UV-Glue to the Body.

Tie in First the Creepy Crawley Dubbing and then Sow Scud Back 3mm.

Like Shown on the Picture, it’s a little bit tricky. Use the Brown Mono to fix it.

Add the next Layer UV-Glue Thin/Thick like you want.

Now you can correct the Position of the eyes with the glue and give the Body the form like you want. This take a lot of Time. Fix the positions of the legs with Glue.

Color the Legs and Tail with Edding.

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Material Tipp: Shrimp Eyes

Um etwas Breiter gefächert aufgestellt zu sein auf dem Blog, habe ich mir Überlegt auch mal Geräte und Material Tests durchzuführen. Wegen der relativ großen Aktualität werde ich mit Augen für das Binden von Garnelen beginnen. Hier habe ich in diesem Jahr sehr ausführlich Testen und auch beobachten können. Ich kenne einige Fischer die sich ihre Augen auch „einfach“ selber herstellen, mir persönlich fehlt aber die Lust und auch die Zeit um dies zu tun. Die 30minuten oder aber Stunde und mehr die es bräuchte für verschiedene Serien verbringe ich einfach schon lieber Bindend, vor allem wenn die Herstellung eines Musters eh schon mindestens eine Stunde braucht. Dabei stößt man früher oder später auf „Easy Shrimp Eyes“ oder „H²O“ Augen. Beides befand sich bei mir im Einsatz, hat aber mittlerweile Ausgedient. Bei H²O sind mir die Augen einfach zu groß und die „Easy Shrimp Eyes“ sind mir zu teuer, zudem kommen diese immer gleich von der Form um die Ecke, was tatsächlich bei unterschiedlichen Hakengrößen ein Nachteil ist. Ich passe das lieber direkt beim Binden an, in dem ich mir ein paar Minuten Zeit nehme für die Auswahl. 

Per Facebook zufällig drauf aufmerksam geworden bestellte ich dann das erste Mal bei Sebastian Schmeisser, dieser baut selbst Ruten auf und hat eben auch Augen für die Fliegenbinderei im Angebot. 20 Stück für jeweils 5Euro und per Deutscher Post innerhalb von 2 Tagen im Briefkasten. Der Preis ist natürlich schon mal sehr gut, ist er schon mal Günstiger als die anderen. Die Teile sind jeweils einzeln, an einem ca. 2cm langem, relativ starrem, ich würde vermuten Monofilem Stiel. Da Sebastian diese selber in Serie herstellt, unterscheiden sich die Chargen und auch Augen mal untereinander. Gerade dies ist für mich aber der ausschlaggebende Punkt, dadurch habe ich die Möglichkeit mir für jeden Einzelnen Shrimp die Augen extra Auszusuchen und auf Besonderheiten einzugehen. Vor allem die Varianten in Clear (durchsichtig mit schwarzem Punkt innen) und schwarz möchte ich hier Empfehlen, für realistische Varianten einfach unschlagbar, sind tatsächlich auch immer die ersten die ich Nachbestellen muss. Ansonsten gibt es an und für sich alle gängigen UV-Aktiven Farben von gelb(ins grünliche gehende) über Orange bis zu rosa. Das Einbinden gestaltet sich ebenfalls relativ einfach, ist aber natürlich nicht so locker zu machen wie bei den Easy Eyes, die heißen ja nicht umsonst so. Ein Tipp dazu von mir am Rande, nach dem Anbringen immer ein bisschen UV Kleber auf das Ganze und aushärten, dies verhindert ein späteres Verrutschen. Für mich sehr wichtig, da ich es äußerst nervig finde wenn die Augen verschiedene Abstände haben. Hierfür entwickelt man aber ein „Auge“ nach einiger Zeit, zu Beginn vergisst man gerne mal darauf zu achten. Zudem sei die Haltbarkeit erwähnt, ich besitze mittlerweile so einige Einäugige Shrimp Fliegen, sei es wegen der abgeplatzten Pupille oder einem Abgebrochenem Stiel nach Steinkontakt, dies ist mir bisher bei den Schmeisser Eyes nicht passiert, selbst bei mehrmaligem Steinkontakt bis der Haken Stumpf wurde (so erlebt auf Langeland dies Jahr). Es seien also diese Accessoires fürs Fliegenbinden wärmstens Empfohlen, zudem ist es nicht verkehrt einen Fischenden Kollegen zu Unterstützen. Bestellen geht einfach über seine Internetseite: http://www.s-schmeisser.de oder aber auch über Facebook. 

Als nächstes in der Rubrik wird es dann einen Test zu Wychwood Rute River&Stream sowie der dazu passenden Schnur geben.

“Eye-Catcher” 😉

 

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Cocktail Shrimp

Aufgrund einiger Anfragen zwecks Bindeanleitung oder Kauf meiner Realistischen Shrimps habe ich jetzt mal eine kleine Anleitung gefertigt damit sich das Ding jeder nach Binden kann. Zwar braucht es für die Kleberei und damit verbundener Formgebung etwas Übung aber nach ein paar Versuchen klappt das ganz gut. Vorab gesagt das Muster ist nicht mal eben schnell zu machen. Vielen dürfte der Aufwand deutlich zu groß sein aber ich freue mich über die Arbeit und ein Fisch den ich damit fange umso mehr. Da ich diese Fliegen auch eigentlich nur für mich mache und evtl. den ein oder anderen Freund ist das ganze überschaubar und nicht zu anstrengend. Ich nenne das Muster Dank einiger Kommentare nun Cocktail Shrimp ;).

Materialliste:

  • Haken Shrimp Größe 4-8
  • SF Flash Blend Farbe Shrimp
  • UV-Kleber
  • UV-Lämpchen
  • SLF Dubbing Salzwasser
  • UV-Aktives Dubbing 
  • Bindegarn weiß oder braun 
  • Shrimp Eyes
  • Schere 
  • Hechelklemme
  • Edding blau, braun, gelb Wasserfest
  • elastischer Faden 0,5-0,7mm dick
  • kleine gemusterte “rest” Federn
  • Skalpell Klinge

Zunächst eine Grundwicklung legen bis nach hinten etwa 2mm bis in die beginnende krümmung, ein wenig (wirklich nur wenig) vom UV-Dubbing mit dem SLF Mischen. Den Faden spleißen und das Dubbing einlegen. Ordentlich zwirbeln bis es dicht eingeponnen ist und um den Haken legen bis es eine kleine Kugel bildet. Nun eine der gemusterten Federn einbinden und mittig ausrichten. 

Mit dem SLF den Kopf Bilden und einbinden. Obenauf das Flash Blend anbinden, damit verlängern wir den Schädel etwas, ist aber kein muss da nur für die Optik.

Wieder Dubbing mischen, einspinnen und Wickeln. Augen anbringen sowie die Fühler, diese an der Seite etwa mittig einbinden, das ganze zusätzlich mit einem Tropfen Kleber Fixieren. 

Wieder das selbe Spiel, Dubbing mischen und einspinnen, allerdings ab jetzt feiner verteilen da wir beginnen den Körper grob zu bilden. Die Beine bestehen aus dem elastischem Band, pro Bein brauchen wir ein ca. 5cm großes Stück in das wir hinter dem ersten Drittel einen einfachen Knoten machen. Das erste Paar Beine einbinden, dieses etwas länger lassen.

Wieder die Dubbing Aktion, nun Beinpaar zwei und drei direkt hintereinander einbinden. Mit dem Faden wieder vor diese zwei Paare und wieder die Geschichte mit dem Dubbing, dieses wird nun zwischen den Beinen sorgfältig verteilt bis wir beide Bindestestellen passiert haben. Beinpaar Nr vier anbringen und Dubben.

Mit einem weiteren Stück Elastischem Faden das Schwänzchen bilden, mit Kleber Fixieren. Nun den Rest fertig Dubben.

Tatsächlich beginnt erst jetzt die Arbeit, wir schneiden hoch stehende Dubbingfäden auf dem Rücken weg, mit Daumen und Zeigefinger streichen wir den Rest links und rechts nach unten. Wenn dies nun relativ glatt ist, die Finger bleiben in Position und halten alle überstehenden Stränge noch unten, etwas UV-Kleber verteilen und härten. Jetzt noch abstehende Fasern mit der Klinge kappen.

Den Kopf leicht anfeuchten und mit den Fingern formen, in der Gewünschten Position festhalten, etwas Kleber am Ansatz anbringen und aushärten. Die Fühler jeweils festhalten und mit einem Tropfen des Klebers in Position bringen. 

Ebenso Verfahren wir mit den Beinen. Falsche Positionen können so korrigiert werden. Wenn dies soweit fertig ist bilden wir nach und nach den Körper, bei Fehlern einfach aber vorsichtig mit der Klinge überflüssiges weg schneiden. Für die Form am besten Bilder der Ostsee Garnele Googeln, dort gibt es ein paar sehr gute Bilder. 

Zum Schluss machen wir die Fühler und das Schwänzchen an ein paar Stellen braun. Die ganzen Beine werden abwechselnd gelb/blau gefärbt. 

Kein muss aber wenn man es realistisch mag, dann Bemalt man den Körper nun auch noch mit dem braunen Edding. Einfach ein paar Striche über 2/3 bis der Schwanz beginnt.

Viel Spass beim Binden und nicht gleich aufgeben das Teil ist nicht ganz einfach.

Noch eine Kleinigkeit für die Augen empfehle ich die von Sebastian Schmeisser, Top Qualität und gute Größe für einen vernünftigen Preis, zudem lassen sie sich auch angenehm Verarbeiten.

Bei den Haken benutze ich die neuen von Ahrex, Curved Shrimp vor allem Größe 6, zu beziehen über ADH-Fishing. 

Beim UV-Kleber verwende ich derzeit noch etwas Dickflüssigeren, da man mit diesem nicht so schnell kleckert.

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