Fliegenfischen, Garnele, Seabass, Shrimp Fliege, Shrimp Fly, Wolfsbarsch

Wolfsbarsch in Rotterdam

Wenn der Wolf einschlägt können auch schon mal Augen abhanden kommen…

Weiter geht es mit dem nächsten Beitrag! Erfreulicherweise sogar mit der Thematik Wolfsbarsch. Wer den Blog hier mehr oder minder regelmäßig besucht wird ja feststellen das es kaum noch Beiträge zum Thema Bachforelle gibt. Das ist einfach dem Geschuldet, dass mein Fokus auf anderen Arten liegt, die mich (zumindest momentan) mehr triggern. Wobei ich natürlich sagen muss das die Sichtangelei auf die großen Farios im kleinen Bach nach wie vor ein Highlight ist und ich sehr gerne mehrfach im Jahr dazu unterwegs bin. Nur die, ich nenne es Mal (ohne dies Negativ zu meinen) Standard-Fliegenfischerei, ist nicht so mein Ding.

Sichtfischen am Bach

Ich bin ein wahrhaft großer Freund der Spezialisierung aber für viele verschiedene Bereiche der Angelei. Für mich gehört Spot Recherche, das für und wider zu Fliegen, spezielle Bindetechniken, Eigenarten der Fischarten usw. zu dem ganzen dazu und macht mir fast genauso viel Freude wie die Fischerei selbst. Der Bretagne geschuldet war ich natürlich auf dem Wolfsbarsch Trip.

Vorbereitungen laufen

Nur kann man (oder zumindest ich) nicht alle paar Wochen nach Frankreich rüber um dort auf Barsch zu Fischen. Das ist zeitlich und finanziell nicht einmal im Ansatz machbar. Aaaaber es gibt ja auch noch die deutsche oder niederländische Nordseeküste, an ersterer kenne ich mich nicht aus aber bei unseren Nachbarn war ich schon ein paar mal. Genauer gesagt im Europort/Rotterdam. Dort konnte ich die ersten Erfahrungen bezüglich der Wölfe sammeln und Vertiefen.

Der erste maßige aus Rotterdam vor 3 Jahren

Interessanterweise hat es nie ein Beitrag dazu hier auf den Blog geschafft, vermutlich schob ich den Text immer zu lange vor mir her um ihn zu Posten, denn „Erfolgreich“ war ich durchaus. Zwar gab es nie einen Ü50er Fisch bis zur Bretagne Tour aber immerhin wäre einer zur Entnahme groß genug gewesen. Da ich diese Fischart aber erst im letzten Monat so richtig lieben gelernt hatte, behandelte ich die Thematik eher Stiefmütterlich. Dies änderte sich dann nun grundlegend nach der Krabbenfliegen Aktion. Die Erfahrungen aus dem Urlaub wollte ich für die Hafen Angelei dort verwenden und vielleicht sogar mein Glück bei der Sichtangelei versuchen…



Da sich niemand bereit fand für 1,5 Tage Angeln mitzukommen plante ich den Trip dann für mich alleine. Zunächst überlegte ich 3 Tage zu bleiben und zu Zelten, verwarf den Gedanken aber wieder und buchte ein Hotelzimmer. Da diese nicht gerade günstig waren, beschränkte ich mich auf eine Übernachtung. Freitag morgens hin und Samstag ab Mittag irgendwann zurück. Wie sich dann in der Woche zeigte war die Entscheidung auch gut so, bei +30 Grad muss ich wirklich nicht im Zelt übernachten. Nun kam also der Freitag: 3Uhr10, der Wecker klingelte, da die Nacht eh zu warm war, betätigte ich den Knopf zum Ausstellen routiniert. Ich war eh schon einige Zeit auf. Die Laune war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht unbedingt die beste. Mir fehlten ein paar Stunden Schlaf über die Woche verteilt und so musste man sich nicht wundern das sich meine gute Laune eher in Grenzen hielt. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte das ganze nach wenigen Minuten Autofahrt abgeblasen. Motivation? Fehlanzeige! Einzig der Gedanke zu den möglichen Alternativen hielt mich dann „bei Laune“. Für diese Hitze hatte ich nämlich keine! Also konnte ich entweder a. daheim Hocken und über die viele Sonne Fluchen oder b. mich durch die ersten 2 Stunden Autofahrt quälen (danach würde das Gehen, ich kenne mich ja). Die Entscheidung fiel zu Gunsten der Variante b und ich zog somit durch. Um 8Uhr30 am Hotel einchecken bzw. Zahlen und im Anschluss direkt weiter. Klappte auch wunderbar. Da das Wasser noch relativ hoch von der Flut stand, versuchte ich mein Glück erstmal mit der #9 und Krabben. Tatsächlich konnte ich in den ersten 20 Minuten auch zwei Fische aus machen bzw. diese ehr mich, denn ich Entdeckte sie erst als sie Reißaus nahmen. Schade! Das wäre mal ein Auftakt gewesen, der es in sich gehabt hätte. Aber dies bestärkte mich in meiner Taktik für die kommenden Tage, welche ich aus Erfahrungen und Beobachtungen der Vergangenheit und der Bretagne zusammen im Kopf gefasst hatte. Würde sich ja zeigen, ob das funktionierte. Zunächst war jetzt aber erstmal Buhnen und Fläche abfischen angesagt. Das macht da quasi jeder so und auch ich selber hatte so schon (kleine) Wölfe gefangen. In den kommenden 3 Stunden gab es dann nicht einen Zupfer und ich beschloss das weiter gefallene Wasser zu nutzen und Strecke zu machen. Zudem Verbannte ich die #9 Rute mit S6 Schnur, sowie die Streamerbox zum Darben im Auto. Ich hatte im Vorfeld öfter gelesen, dass die Wolfsbarsch Angelei im Sommer schwierig werden konnte weil die Jungs eher gemütlich Krabben und Garnelen jagten und so gar nicht von Fischen angetan waren. Dies war unter anderem eine der Theorien der ich nachgehen wollte. Schon beim zweiten Wurf schien sich dies dann auch zu bestätigen als es auf einmal Gegenwehr am anderen Ende der Schnur gab. Dabei hatte ich die selbe Strecke noch kurz vorher mit dem Streamer abgeklopft. Verrückt! Nun kam der erste kleine Barsch zum Vorschein. In den nächsten Minuten konnte ich noch drei weitere landen. Wechsel auf Streamer und schon gab es keine Reaktion mehr. Schon sehr amüsant wie eingeschossen die Fische dort zu sein schienen. Nach einiger Zeit wechselte ich also erneut und konnte noch drei weitere Wölfe landen. Ebenfalls keine größeren, die schienen nicht in der Nähe zu sein. Als ich den Tag nun beendete war ich aber dennoch zufrieden. Hauptsache Zielfisch gelandet und davon sogar mehrere! Da ich zu dem Zeitpunkt echt schon lange auf den Beinen war, schenkte ich mir die Angelei Nachts und bezog mein Zimmer.

Die Taktik für den nächsten Tag stand dann natürlich dementsprechend schnell. Das selbe tun wie den ersten Nachmittag über, Shrimps langsam einzuppeln und nur nicht zu Hektisch fischen. Quasi entspanntes Angeln. Bei/Für Raubfische/n ja eher ungewöhnlich aber gut was solls, kann ich mit Arbeiten! Als der nächste Tag nun kam wurde mir schon nach wenigen Schritten am Wasser klar das ich heute keinen Fisch im Ufersaum würde aus machen können. Viel zu Trübe das Ganze, da könnte ich höchstens einen Wolfbarsch sehen wenn ich drauf treten würde. Also Postwendend wieder zurück zum Auto, die noch nicht aufgebaute 9er Rute zurück und zur 7ner Scott gegriffen. Rosa Pattegrisen Shrimp dran und ab geht’s, Strecke machen.

Ein Wurf, ein Schritt wie beim Meerforellenangeln an der Ostsee. Nach vielleicht 30 Minuten des so Fischens, mein Shrimp befand sich gerade in einer Absinkphase vielleicht noch 3m vor mir, ein leichtes zucken an meiner Hand. Kein großes Rucken nichts weiter, ich zog wieder an und Fisch hing! Mir zog es die Schnur aus der Hand, na Hoppla! Das war definitiv kein 30er. Ssssss, die gerade wieder zurück erlangte Schnur sauste wieder durch mein Hand. Äh ja, der war wohl etwas besser. Langsam kam der Fisch hoch, zog aber einige male ab. Ich drillte konzentriert aber Vorsichtig, dachte ich doch der Shrimp hing nicht gut. Nach nun Bangen Momenten konnte ich den Wolf aber sicher über den Kescherrand führen und dann feststellen das die Fliege widererwarten hervorragend saß! Geschafft! Ein Bilderbuch Barsch lag vor mir! Und zack neuer Pb tatsächlich. Na das fing ja interessant an. Erstmal hinsetzten, eine Zigarette drehen und den Perfekten Trip genießen! Besser geht’s ja nicht. Tatsächlich überlegte ich nun ob es nicht direkt heim gehen solle, ich hatte ja noch knapp 5 Stunden fahrt vor mir. Schaut euch mal den tollen Wolf auf dem Bild an, einfach Grandios oder? Ein Traum!

Ich machte dann doch weiter und fing meine eben abgefischte Strecke nochmal von vorne an. Schließlich waren die Wölfe ja aus irgendeinem Grund vorbei gekommen. Und tatsächlich gab es nach weiteren 10Minuten den nächsten Kontakt direkt vor der Uferkante. Wieder ein guter ü50er aber der war quasi sofort Weg. Nun vergingen sicherlich 1,5 Stunden ohne jeglichen Kontakt. So langsam wurde es wirklich Zeit über die Heimfahrt nachzudenken, als es einen Einschlag aus der Hölle gab, der Fisch war sofort weg, nur ein großer Strudel war noch zu sehen. Meine Güte, das war ein Take der einem „den Arm brechen könnte“. Puh! Und das so unvermittelt nach der längeren Zeit ohne das was zu bemerken war. Sehr Heimtückisch! Merkwürdig war nur das der Barsch überhaupt nicht hing. Ich denke der hatte nicht Mal den Haken gespürt. Aber gut nicht zu ändern, 5 Minuten später gab es den nächsten Kontakt, wieder ein ü50er. Irgendwann bei einer seiner Fluchten schaffte er es die Fliege los zu werden, argh! Nun denn, ein paar Minuten noch, maximal 30 und ab Heim dafür. So lange brauchte ich aber gar nicht zu fischen, bereits nach 10 Minuten gab es den nächsten Volleinschlag und wieder ein +50er war am Band. Dieses mal ging alles gut und ich konnte einen hervorragend genährten 51cm Wolfsbarsch landen. Da dieser verhältnismäßig stark blutete entschied ich mich dafür diesen zu Entnehmen. Ein paar Minuten später Fischend am Wasser hieß es dann aber auch Feierabend machen!

Einer für die Küche

Eine Woche später war ich übrigens tatsächlich wieder am Hafen unterwegs. Erneut zeigten sich Barsche. Dieses Mal sogar ein Trupp von drei ü 60ern. Leider standen die Unmittelbar neben mir im Knöcheltiefem Wasser. Vollkommen Unmöglich für mich die Ungesehen anzufischen und dementsprechend schnell waren die Jungs auch weg. So ein Ärger! Kurze Zeit später konnte ich noch einen bei der Shrimpjagd ausfindig machen (jagte sehr offen am Rand), leider war die Trübung und Sicht so dermaßen schlecht das ich ihn nicht gut genug anwerfen konnte und er dann irgendwann entschwand. Aber kein Grund zur Traurigkeit, konnte ich doch im Verlauf des Tages einige schöne Wölfe überlisten und landen. Zwar waren keine ü50er mehr mit dabei aber der ein oder andere Ansatzweise maßige schaffte es doch noch in den Kescher.

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Wilde Wölfe auf Sicht!

Krabben-Fliegen für die Sichtfischerei



Langsam wird es wieder Zeit für was Neues auf diesem Blog hier. Schon länger war nichts „wildes“ mehr zu lesen. Zum einen sicherlich Corona geschuldet, zum anderen aber auch den Möglichkeiten daheim, siehe den Beitrag mit dem Thema Wels. Da traf es sich ganz hervorragend das es schon länger die Idee gab einer Tour in die Bretagne um den Wolfsbarschen nachzustellen. Die Fischwaid sollte (zumindest in der Theorie) ja nicht das Problem da stellen. Wir (das heißt Kurt, Dirk und ich) hatten den großen Vorteil das ersterer dort ein oder zwei Mal im Jahr etwas Zeit verbringt und wir dadurch nicht komplett bei 0 Anfangen mussten. Sollte also laufen! Priorität hatte dabei die Sichtangelei mit Krabbenfliegen im Uferbereich zwischen Hindernissen.

Als Bonus konnte mit Streamern und Garnelen noch Blind gefischt werden. Meeräschen hätten ebenfalls eine Option spielen können, wenn wir uns an den Wölfen „satt“ gefischt hatten. Die beiden Kollegen hatten zusätzlich noch Material zum Spinnfischen dabei, ich verzichtete darauf um mich nicht ablenken zu lassen. Krebsfliegen wurden fleißig gebunden, Boxen Sortiert, Vorfächer geknüpft – kurz um, die Vorbereitungen liefen und so kam der Tag der Anreise:


Achso nicht wundern, ich lasse immer mal wieder kurze Sätze zum Thema des Körperlichen Verfalls im Laufe dieser Woche fallen. Das soll kein Gejammer oder ähnliches sein sondern einfach nur eine passende Zustandsumschreibung. Zudem finde ich es im Nachgang auch etwas amüsant wenn man sich das so im Anschluss nochmal bewusst werden lässt. Zum jeweiligen Zeitpunkt vor Ort war mir da (Füße) aber gar nicht zum Lachen zumute.



Samstag, 03.06.2023:

Die Mitstreiter standen mehr oder minder pünktlich vor der Tür, mein bisschen Zeug einladen und ab ging es. 12 Stunden, ein paar Pinkel- und Kaffeepausen später kamen wir an unserem Domizil an. -Mein Hals begann an dieser Stelle, leicht zu kratzen und die Atemwege gingen etwas zu- Auto ausräumen, Zimmer beziehen und schnell die Ruten fertig machen, damit wir noch für 2 Stunden ans Wasser konnten.

Erstmal gucken!

In diesem Fall war Streamer Fischen oder wahlweise Meeräschen Jagd angesagt. Gerade die Äschen kann man dort überall sehen, allerdings nicht unbedingt fangen… Kurt konnte nach gut 30min tatsächlich den ersten Barsch der Tour landen. Zwar klein aber „hey für Mal eben kurz ans Wasser“ schon super! Die restlichen 1,5 Stunden verbrachten wir dann bei starkem Wind im Wasser stehend. Meine Zehen an beiden Füßen wiesen leichte Rötungen auf. Hm? Als die Sonne verschwand hieß es Heimwärts, etwas essen und ab ins Bett.



Sonntag, 04.06.2023:

Die 12 Stunden Fahrt bei laufender Klimaanlage, sowie das im Wasser stehen bei steilem Wind fingen an ihren Tribut zu fordern. Die Atemwege waren dicht, starke Hustenanfälle schüttelnden mich ordentlich durch. Normalerweise machte mir sowas überhaupt nichts aus aber Stress und Ärger der letzten Monate machten mich anfällig. Augen zu und durch! Nach dem Frühstück ging es endlich los, das würde bestimmt gleich knallen und wir „besackten“ uns mit Wölfen! Spot Nummer 1 lieferte! Nämlich gar nichts, wir sahen zwar Fisch konnten aber nicht erkennen ob Äsche oder Barsch. Die Fliegen blieben unberührt.

Der erste Wechsel stand an. Am neuen Flecken angekommen sahen wir einen Spinnfischenden Kollegen der gerade einen +60er Fisch versorgte. Gibt’s hier also und lassen sich fangen! Ich konnte tatsächlich mehrere gute Fische eine Kante immer wieder entlang ziehen sehen, nur Bock hatte keiner von denen. Kurt, ein paar Meter neben mir hatte dasselbe Thema. Nach 1-2 Stunden stand ein erneuter Wechsel an. Wir ließen Blöd wie wir waren Ruten und Co erstmal im Auto um die neue Stelle in Augenschein zu nehmen. Wie nicht anders zu erwarten Stand direkt vor uns ein Bilderbuch Wolfsbarsch im Wasser und jagte Garnelen. An einer Künstlichen Austernbank zog ein weiterer Vorbei. Hätte auch nur einer von uns seine Rute dabei gehabt wäre der Urlaub in diesem Moment für denjenigen Geritzt gewesen und das mit größtem Tohuwabohu. Bis wir dann voll gewappnet vom Auto zurück kamen war das Theater natürlich schon wieder weitestgehend beendet und der große vor den Füßen eh weg. Alle drei hatten nun aber immerhin, vielleicht nicht zwingend gute Versuche aber konnten zumindest mal einen Fisch anwerfen. Es blieb aber ein Schneidertag! An meinen Füßen befanden sich durch das viele Laufen mit den neuen und vor allem nassen Schuhen nun offene Stellen an mehreren Zehen. Husten und Schnupfen kamen in Verbindung mit leichten Kreislaufproblemen daher.



Montag, 05.06.2023:

Ausschlafen, gemütliches Frühstücken und dann langsam los zu unserem Top Platz von tags zuvor. Bei besten Bedingungen angekommen Stellten wir schon bald fest, dass der Austernbauer heute zuhause war. Bevor wir zwischen die Bänke laufen und einfach so drauf los legten, wollten wir lieber sicher gehen. Kurt ging nun vor um zu klären das es kein Theater gäbe. Kopf schüttelnd kam er zurück, Betreten und auch Angeln ist dort absolut unerwünscht. An und für sich sollte es jedem in Frankreich per Gesetz(so habe ich es verstanden) möglich sein jeden Strand/Abschnitt am Wasser betreten zu dürfen. Die Realität ist aber eine andere. Schade, hier hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt, das wir alle drei zu unserem Fisch kommen. Die Spot suche ging also weiter bzw. wir teilten uns auf. Ich verblieb um abzuwarten ob die Wölfe vielleicht ein Stück raus ziehen würden, die anderen beiden schauten sich eine neue Ecke an. Glück hatte ich keines, aber immerhin konnten Kurt und Dirk eine schöne kleine Halbinsel mit sich zeigenden Fischen erkunden. Weitere Spots an dem Tag brachten nichts.

Erste leichte Entzündungen Bilden sich an den offenen Stellen der Füße

Leider kein Wolf zu sehen



Dienstag, 06.06.2023:

Eine Erkältung hält mich fest im Griff, immerhin bin ich bei 27-30Grad den Tag über Nachts so fertig das ich durchschlafe wie ein Stein. Kurt muss den Tag über Aussetzen und so düsen Dirk und ich an einen neuen Spot um diesen zu Erkunden. Wie öfter der Fall sind wir zu spät und unsere Potenziellen Fanggründe liegen Trocken. Weiter zur Insel von gestern. Hier sind viele Leute im Wasser am Arbeiten. Trotzdem können wir auf der Rückseite gleich mehrere Fische bei der Jagd auf Garnelen wahrnehmen. Einziges Problem? 40-50km/h starke Windböen von der rechten Seite die es quasi unmöglich machen auch nur einen vernünftigen Wurf zwischen die Austernbänke zu platzieren. Geschlagen, verziehen wir uns wieder auf die andere ruhige Ecke der Insel. Hier ist das Wasser aber teilweise so angetrübt, dass wir nicht erkennen können ob Meeräschen oder Barsche dort vorbei ziehen. Ich persönlich habe dort nicht einen Zweifelsfrei identifizieren können.

Bei Teilweise 30Grad den ganzen Tag wird vernünftige Bekleidung extrem wichtig…


Immerhin schlug der Kreislauf keine Purzelbäume mehr, der Husten sowie die laufende Nase blieben mir die komplette Woche erhalten und gingen mir gehörig auf die Nerven. Beide Füße mussten mit Wundheilcreme und Pflaster versorgt werden. Auch an diesem Tag blieben wir Schneider! Drei volle Tage trotz gesichteter Fische nicht einen Zupfer zu haben muss man auch erstmal wegstecken. Da bei den Jungs auch auf die Spinne nichts ging war es aber irgendwo noch akzeptabel, wenn auch nicht schön. Vor allem Dirk und ich setzten nun unsere Hoffnung auf den nächsten Tag. Kurt hatte ein Guiding organisiert, Jean-Baptiste fischt zum Großteil mit Krabbenfliegen auf Gesichtete Barsche und sollte uns das ganze nähe bringen!

Krabbenfliege von unserem Guide
Gaaaaanz wichtig!




Mittwoch, 07.06.2023:

Um 7Uhr klingelte der Wecker, „Wer, Was, Wo“ verwirrt starte ich auf das Handy. „Ah, Guiding Tag!“. Wenn nicht heute wann dann? Also raus aus dem Bett und Kaffee aufsetzen. Nach und nach machten wir uns fertig, besorgten was zu Futtern und waren schon auf der Piste. Fast pünktlich angekommen wartete unser Guide schon. Schneller Check der Geräte, an Dirk eine „Ermahnung“ und Korrektur bezüglich der Kleiderwahl und anschließend eine Einweisung in die Fischerei. Kurt blieb dabei etwas außen vor da er das ganze Jährlich wiederholend wohl durch führte. Wir teilten uns auf 200m auf und JB preschte zwischen uns dreien hin und her. Was der an Km an diesem Tag hin legte, war nur zu bewundern. Als er dann wieder Mal bei mir war zeigte er auf zwei ziehende Fische, „Cast!“. Warum soll ich denn Meeräschen anwerfen? Ich wollte doch Wolfsbarsche! Der Mann hatte die Jungs quasi sofort eindeutig als Wölfe identifiziert, während ich noch ewig überlegt hätte ob Barsch oder Äsche da vor mir lang zog. Auf jeden Fall war ich viel zu langsam und die beiden schnell wieder weg. Irgendwann kamen wir an eine Art Blasentang Landzunge, hier raubten nun einige Barsche. Schnell die Fliege gewechselt, zwei drei Würfe gemacht, zack Biss und hing! Der kleine Kämpfer von ungefähr 30cm konnte sicher gelandet werden, musste ein Bild über sich ergehen lassen und durfte dann seines Weges ziehen.

Eeeeendlich!

Welch eine Erlösung nach fast insgesamt 4 Tagen bei bis zu 30Grad! JB zog nun weiter zu den anderen, diese an den Fisch bringen. Ich machte noch ein paar Würfe, hatte einen guten Nachläufer und konnte noch einen kleineren Fisch landen. Hach welch herrliches Gefühl nach all der Zeit, Fantastisch!

Nr. 2!

Nun hieß es Stellenwechsel. Mein Ehrgeiz war wieder geweckt, Wechsel auf Krabbenfliege und Sichtfischerei war angesagt. Unser Guide zog mit Dirk von dannen damit dieser an die Wölfe kam. Kurt ging nun mit einigem Abstand am Ufersaum entlang, ich folgte 50m hintendran. Irgendwann konnte ich in 3m Entfernung zum Ufer einen Fisch ausmachen der Erfolgreich eine Krabbe jagte und im nächsten Moment schon wieder unter dem Blasentang verschwand und nicht mehr zu erkennen war. Kein Wunder das mein Kollege scheinbar an dem vorbei gegangen war. Jetzt hieß es alles oder nichts. Vorsichtig ließ ich das Krabbenmuster durch die Luft fliegen und über den Tang hinweg schießen. Im Anschluss zupfte ich sie gaaanz langsam zu mir und Richtung Einstand des Barsches. Wenige cm vor dem Hindernis ließ ich den Krebs verharren und schon Sekunden später gab es einen Schlag in der Schnur, Rute hoch Anhieb und hing sofort. HAHA! Der trotz des recht straffen Geräts ordentliche Drill wurde durch die Landung im Kescher beendet. Geiles Erlebnis! 52cm Wolfsbarsch lagen vor mir, selber Entdeckt, angeworfen, überlistet und gelandet. Was will man mehr?

Nr. 3 im Kescher und neuer Pb
Herrliches Tier



Das meine gute Laune nun riesig war kann sich jawohl jeder Vorstellen. Damit war der Tag und die Woche für mich geritzt! Ab jetzt war alles Bonus. JB kam dann noch vorbei und Gratulierte zu dem Barsch, welcher übrigens auch gleichzeitig mein PB war. Nun streifte ich etwas mit Kurt durch die Gegend welcher sich bei Drill und Landung schon in meiner nähe befand und als erster am „Tatort“ erschien. Ausmachen konnten wir leider nicht wirklich was und so wechselten wir erneut den Platz. Letzte Änderung für den Tag, dafür aber ein sehr langes Stück mit 2km ungefähr. Dirk sah ich den ganzen Tag nur recht wenig, wurde er doch von JB durch die Ufervegetation gehetzt 😃. Ich zog nun also alleine durch die Gegend, hin und wieder sichtete ich mal einen Wolfsbarsch aber an ein Ernsthaftes Anfischen war leider nicht zu denken. Entweder schwammen die Jungs eh schnell weiter oder hatten mich bereits entdeckt. Nach der Mittagspause sollte ich aber noch eine Chance erhalten. Kurt hatte es gerade tatsächlich geschafft eine Meeräsche zu Haken und auch zu landen. Als mein Blick mal wieder von rechts nach links am Ufer entlang wanderte konnte ich einen Barsch in Unmittelbarer nähe zu diesem aus machen. Der gut ü50er zog von Blasentang zu Blasentang Insel und war nur kurz immer in den Lücken zu sehen. Schnell machte ich ein paar Leerwürfe und ließ den Krebs ein paar Meter weiter in eine Lücke vom Tang fliegen. Tatsächlich kam der Wolf auch durch die Vermutete Ecke schwamm aber fast am Köder vorbei bis ich ihn ein ganz klein wenig Anzog. Dies nahm er sofort wahr und drehte sich in Richtung Fliege, um direkt davor mit seinem Maul stehen zu bleiben. Nun ein ganz leichtes Zupfen meinerseits und rumms Schlug der Fisch voll auf die Fliege ein. Wie geil ist das denn bitte! Nach einigen Bangen Momenten beim Tangdrill (anders kann man das nicht nennen was die Viecher da veranstalten) konnte auch dieser sicher gelandet werden. Und tata schon wieder ein neuer PB, der war tatsächlich noch ein paar cm größer als der andere.

Nr. 4 für mich ein echter Traumfisch bei dieser Art von Angelei
Toll!

Damit war mein soll aber nun wirklich endgültig voll. Kurt gelang im Beisein von JB dann auch noch der Fang eines schönen ü50ers. Nur Dirk sollte leider an diesem Tag leer ausgehen.

Nach diesem langen und Kräfte zehrenden Tag waren meine Füße gegen Abend dann nun endgültig hinüber, sodass ich nicht einmal mehr wirklich laufen konnte. Da musste was getan werden. Zum Glück hatte Dirk (Danke!) eine Jodsalbe dabei und die ließ ich dann schön lange mit Verband einwirken.



Donnerstag, 08.06.2023:

Der Vorletzte Tag brach an. Endlich mal einer ohne das die Sonne Gnadenlos runter bretztelte. Insgesamt gingen wir das ganze langsam an. Kurt fing auf Wurm an der Spinne einen kleinen Wolfsbarsch, der Rest ging leer aus. Man muss aber wirklich sagen das wir den Tag vor allem zum Entspannen und gemütlich sein am Wasser nutzten. Ich hatte die Badelatschen dann auch verbannt und mir die Watsachen angezogen, eine Wohltat für meine Füße! So ging es wirklich deutlich besser ohne das man sich die Einzelnen Zehen abschneiden wollte. Bei einem tollen Essen in Carnac ließen wir diesen Donnerstag dann ausklingen.



Freitag, 09.06.2023:

Dirk’s letzte Chance auf einen Wolf. Ich kenne das ja wenn man eine ganze Woche schneidert aber die Kollegen trotzdem fangen. Das zerrt irgendwann ganz schön am Gemüt. Wir hatten aber noch Hoffnung. Einzig die Fischerei auf Sicht wurde mit jeder Stunde schwieriger, die fehlende Sonne führte zu so einer stark Spiegelnden Oberfläche, welche der Aufkommende Wind noch mal verschlimmerte, dass man kaum noch etwas sah. Somit hatte ich an diesem Tag auch nur eine einzige Chance auf Barsch Sichtung. Dieser kam auch dem Krebs hinterher mit offenem Maul um dann doch noch panisch zu fliehen. Passiert! Alle anderen Wölfe die ich an dem Tag entdeckte waren schon so dicht an mir, das ich sie nicht mehr anfischen konnte. Zum Glück kam iiiirgendwann die Meldung einer Wolfsbarschlandung auf Shrimp von Dirk und das sogar mit guter Größe. Was lange währte wurde endlich gut! Als ich meine beiden Kollegen später dann wieder sah war die Erleichterung beinahe greifbar!

Nach mehreren Stellen wechseln und der Einsicht das die Fischerei mit Krebs nicht zielführend war für den Tag, gingen wir dazu über ein paar Shrimps zu Werfen. Hier hatte Kurt ein paar Stunden vorher auch noch zwei Barsche erwischt und Dirk konnte ebenfalls noch einen landen. In den nächsten 1,5 Stunden durfte ich mich dann ebenfalls über 3 Fische freuen. Insgesamt auf die Shrimpangelei bezogen für den Tag also sehr erfolgreich. Auch schön das am Nachmittag niemand Schneider blieb! Gegen 19Uhr wurde es dann aber Zeit und wir packten zusammen. Insgesamt eine Fantastische, wenn auch nicht einfache Woche lag hinter uns.

5, 6 und 7



Als kleine Ergänzung zu diesem kleinen Abenteuer: Wer gerne auf Sicht mit der Fliege fischt dem sei diese Art auf jeden Fall empfohlen. Spannender geht es fast kaum aaaber mir würde keine Anstrengendere Fischerei einfallen, eine Bewegung zu viel, zu Dicht am Ufer entlang oder auch nur eine zu langsame Entscheidung für den Wurf und die Chance ist vertan. Zudem braucht es auch die Richtigen Rahmenbedingungen Wolken/Sonne Mix ist ganz übel, genauso wie zu starker Wind. Wenn es dann aber klappt wird man sich kaum mehr über den Fang eines Fisches freuen. Mein Ding ist es auf jeden Fall.

Werkzeuge der Woche!
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