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Meerforellen und Langeland 2018

 

Wie seit, ich meine 2003, fahren vor allem Klaus und Peter für eine oder im letzteren Fall seit einiger Zeit zwei Wochen im Jahr nach Dänemark auf die schöne Insel Langeland. Landschaftlich und vor allem Fischereilich hat dieses kleine Stückchen Erde einiges zu Bieten. Somit verwundert es nicht das auch ich nun das dritte Mal hin fuhr. Wie im letzten Meerforellen Bericht erwähnt, hatte ich im letzten Jahr starke Zweifel was den Sinn dieser Touren zum Ostseesilber angeht. Zum Glück wurde die Sucht und vor allem Termine höher bzw. doch noch Frei und so konnte es losgehen. 

Natürlich wurde beinahe Täglich die Wettervorhersage Studiert, zunächst sah diese noch richtig bitter aus: Schnee und Eis hielten die Insel im festen Griff bis sich dies knappe zwei Wochen vor unserer Tour langsam änderte. So kam Peter bei mehr oder minder guten Bedingungen an und konnte recht bald die ersten Fische, darunter auch bereits welche über 50cm, verzeichnen. Dies ließ hoffen und so scharrten Klaus, Uwe und vor allem auch ich schon Ordentlich mit den Hufen. Nach einer wirklich sehr Problemlosen Anfahrt wurden die Zimmer bezogen. Uwe und ich hielten es dann auch nicht lange aus und mussten nochmal schnell ans Wasser. Für solch kurze Gänge hatte ich die Spinnrute dabei und so sprach nichts gegen ein erstes Stillen des Fiebers. Es lässt einen dann ja doch etwas ruhiger schlafen. Wie nicht anders zu erwarten gab es natürlich keine Bisse aber dies machte nichts.

Auf Langeland wird normalerweise ein recht Straffes Programm eingehalten, 6Uhr Aufstehen, Anziehen, etwas Trinken und zwischen 6Uhr30-7Uhr für die erste Runde los ziehen bis ca. 9Uhr. Danach Frühstück und gegen 10Uhr30 bis abends 20-21Uhr wieder weiter Fischen. Von meinem ersten und zweiten Jahr weiß ich noch, dass dies sehr fordernd sein konnte und so hielt ich mir die Option offen die Frühmorgendlichen Runden ausfallen zu lassen. Allerdings natürlich nicht am ersten Tag, da vier Mann recht viel Platz brauchten, versuchten wir es in Bostrup eine schöne Strecke für die es keine besonders weiten Würfe braucht. 

Bostrup am Morgen 

Kurz gesagt es tat sich gar nüschts! Also ab zum Frühstück und anschließend direkt weiter. Den Großteil der Strände und Abschnitte werde ich hier übrigens nicht erwähnen, nicht etwa weil sie geheim sind oder dergleichen, nein, schlicht und Ergreifend ich kann sie mir nicht merken. Manche mit besonderen Erinnerungen verbunden wie Dagelokke, Bostrup oder Hou Fyr bekomme ich hin aber dann wird’s auch schon schwierig. Beim Frühstück erfuhr ich dann das auch andere Anfangs ihre Probleme damit hatten. Ging also nicht nur mir so. Muss ich eben noch öfter hin fahren, es gibt schlechteres! Vormittags ging es nun an die Westküste in die Nähe von Dagelokke, hier hatte Peter in der Woche zuvor einigen Erfolg gehabt. Das Wetter zeigte sich für uns und auch die Forellen von seiner besten Seite: Wolken, etwas Nebel und dahinter die Sonne mit angenehmen Temperaturen von 12-15Grad sollten schon Helfen und die Fische nach der Kälte der Wochen zuvor Hungrig machen. Da ich etwas abseits Fischte bekam ich nur am Rande mit wie Peter zwei Fische kurz nacheinander Fing, beide aber wohl zu klein für eine Abendliche Essenseinladung. Nur nebenbei bekam ich mit wie sich in der Ecke wohl einige aktive Meerforellen zeigten, Wind war kaum vorhanden und so war das Wasser recht ruhig. Nachdem ich zum Rest der Gruppe aufgeschlossen hatte und diese sich nicht großartig rührte stieg ich aus dem Wasser und ging ein paar Meter um dann nach rechts fischend wieder auf die Gruppe zu Stoßen. 

Neben meinem Faible für die realistischen Muster gibt es auch einen für Dubbing und Spey Shrimps. Sozusagen als Ausgleich sind diese sehr einfach gehalten und lassen sich innerhalb von 5 Minuten binden. Eine dieser Spey Varianten Fischend fand ich meinen ersten Abnehmer. 

Mein Stiller und “Heimlicher” Wunsch war es einen Fisch in den 50ern zu fangen. Diesen hatte ich im letzten Jahr am Haken und verlor ihn nach kurzem und hartem Sprung. Allerdings mache ich mir selber dabei nie viel Hoffnung, zu groß ist ansonsten die Enttäuschung wenn diese sich nicht Erfüllt. Schon mehr als eine Forelle zu landen wäre ein Fortschritt gewesen. Bisher meinten es die Bachforellen überaus gut mit mir aber die Mefos stellten meine Geduld wirklich hart auf die Probe und hätten mich beinahe geschafft. Zwar bin ich überaus gerne an der Ostsee und binde mit größter Begeisterung Shrimps aber die Forellen? Nein die wollten noch nicht so. Kleinere und auch schöne Fische waren zwar dabei aber das „klick“ fehlte einfach. Im Gegensatz zu den letzten 2,5Jahren der Mefofischerei hatte ich aber dieses Mal ein Grundgenerell gutes Gefühl. Der Doppelzug funktionierte schon nach wenigen Stunden des Einwerfens, das Einstrippen war „bequem“, schnell aber erschien mir für das Fischen mit Shrimps genau richtig, sowie die Ausrüstung befand sich auf einem Stand der mir sehr zusagte. Hier muss ich vor allem die neue Küstenschnur von Hardy erwähnen, zwar kringelte die Runingline bei wärmeren Temperaturen teilweise sehr stark aber dafür ließ sie sich sonst gut Werfen und vor allem brachte sie die Fliege zackig auf Tiefe in der Intermediate Version. Der nun erste Fisch schien gleich ein guter zu sein und ließ sich nicht wie seine Geschwister mit 40cm schnell bändigen. Um genau zu sein Überraschte mich die Kraft etwas und derart schlecht darauf Vorbereitet dauerte es einen Moment länger als gedacht die Meerforelle zu landen. Als diese aber nun sicher über den Kescher Rand geführt kam, war die Begeisterung Groß. Ganz klar war dies meine bisher größte. Kaum im Netz zur Ruhe gekommen viel die Fliege auch schon quasi aus dem Maul. Puh Schwein gehabt! Ich versorgte den Fang und maß sie mit 53cm, Wahnsinn! Der erste Tag, der erste Fisch und dann gleich so eine Nummer? Die Woche hätte jetzt ins Wasser fallen können, es wäre egal gewesen! Was will man mehr? 

Klaus kam nun auch raus und besah sich den Fang, der Vorschlag mit Bier darauf anzustoßen wurde natürlich begeistert von mir aufgenommen. Vielen Dank dir nochmal für das Teilen dieses tollen Moments! Schon bald zog es uns wieder ins Wasser, dies war mittlerweile Spiegelglatt und kein Lüftchen regte sich. Hin und wieder zeigte sich ein Ring oder aber Schatten im Wasser. Zwei Mal in meiner Nähe, zwei Mal gab es direkt eine Reaktion in Form eines Bisses aber beide Male äußerst Spitz. Da mir dies nicht viel aus machte wurde es Zeit für eine längere Pause, tat sich doch eh nichts mehr. Uwe und ich machten es uns bequem Quatschten und beobachteten die anderen. Irgendwann dauerte mir das auf den Feierabend warten zu lange und ich entschloss mich nochmal los zu gehen. Es gab eine Sandige Lücke in der Badewanne mit zwei – drei Großen Steinen, diese konnte man nutzen und sich darauf Stellen um besser an die äußere Kante zu kommen. Schon beim zweiten Wurf spürte ich einen kurzen Widerstand, hatte etwa ein Fisch? Ich zog schneller ein zum Sandigen Grund, bis hier kam die Forelle hinterher geschossen um dann abrupt abzudrehen. Mist! Der nächste Wurf, die Schnur lag sauber auf dem Wasser nur hatte sich diese einmal um die Rolle geschlungen. Kein Problem, schnell gelöst und die Rute wieder für vernünftiges Arbeiten unter der Achsel eingeklemmt. Beim Aufnehmen der Schnur stellte ich aber fest das diese gestrafft war und sich in die Falsche Richtung bewegte, nämlich weg von mir. Da wird doch wohl nicht ein Fisch die 3Sekunden lang Sinkende Fliege genommen haben? Ein Strip Strike und zack tatsächlich hing eine gute Mitte 40 am Band. Das war ja was! Sonst passiert manchmal Tage lang gar nichts und nun bissen sie sogar beim Ablegen der Schnur? Sicher konnte die Forelle gelandet werden und wurde für uns zum Abendessen eingeladen. 

Damit nicht genug versuchte sich noch ein Fisch am Shrimp und jagte diesen ebenfalls wieder bis auf den Sand um dann abzudrehen. Dies reichte mir nun und ich gab die Stelle auf um einen der Kollegen Platz zu machen die an dem Tag noch nicht so viel Glück hatten. Was für ein Start! Die Kulinarische Zubereitung des Fanges übernahm wie eigentlich immer Peter, für ihn und Klaus als Sashimi, für Uwe und mich gebraten, eine Gaumenfreude! Frischer geht nun wirklich nicht.

Tag zwei fing nun gemütlicher mit Ausschlafen und dem Zubereiten des Frühstücks an, da Uwe es genauso hielt genossen wir den ersten Kaffee des Tages gemeinsam. Die gegen 9Uhr ankommenden Kollegen hatten leider kein Glück. Das Wetter zeigte sich sehr ähnlich dem vom Vortag mit zumindest am Anfang noch etwas mehr Wind. Am Wasser angekommen versprach der Tag wirklich gut zu werden! Wie zuvor Fischte ich die erste Hälfte mit einem Cocktail-Shrimp um diesen am Nachmittag dann gegen was Einfaches zu Tauschen. Der Mittag begann recht blöde was mein Gerät anging, bemerkte ich doch irgendwann mittendrin das sich mein Kescher aus dem Staub gemacht hatte. Da dieser recht neu und auch nicht ganz billig war machte ich mich auf die Suche nach ihm. Zum Glück war der Nachzuvollziehende Weg nicht besonders lang und da ich mich vor allem auf Sand bewegte fand ich das Vermisste Stück bald wieder. Klaus und Peter schauten etwas verwundert als ich mich langsam während des Suchens auf sie zubewegte konnten sie doch nicht wissen was ich wollte. Mich nun wieder in die „richtige“ Richtung bewegend brachte ich etwas Abstand zwischen Klaus und mich bis ich an eine kurz zuvor von Peter befischte Stelle kam. Mit Klaus beim Werfen quatschend spürte ich einen langsam aber kräftigen Gegenzug an der Leine, Fisch? Könnte… „Ich glaube ich hatte einen Biss“ sagend landete die Schnur wieder im Wasser, einige wenige Züge später spannte sich die Schnur und ein Rasanter Tanz begann. Schon schnell wurde klar, dass sich eine gute Meerforelle den Cocktail-Shrimp geschnappt hatte und zwar eine richtig gute! 

Größer noch als die vom Vortrag. Klaus mit seiner Actioncam Filmend verfolgte das Ganze. Da er relativ dicht bei mir Stand brachte er mich, neben dem Fisch am Band, stark ins Schwitzen! Ganze zwei Mal zog der Fisch in unmittelbarer Nähe zu ihm vorbei, ich tänzelte mit meiner Schnur im Schlepptau sogar unter seiner Rute durch. Zum Glück war der Untergrund Sandig mit einigen Wenigen Bewachsenen Steinen dazwischen. Nach gefühlten ewigen Minuten und zwei oder drei sehr kritischen Sprüngen landete der Fisch nun im Netz. Woooow! Was war denn hier los? Das Maßband zeigte 63cm, ein Wahnsinn. Wunderschön gezeichnet und einfach perfekt. Dass dieser auch noch auf einen Cocktail-Shrimp reagiert hatte machte das ganze einfach zu einem wundervollen Erlebnis das sich bestimmt nicht so schnell wiederholen wird. 

Auch hier war das Bier am Strand wieder Pflicht. Der Urlaub war damit gegessen, was sollte jetzt sonst noch kommen? Äußerst zufrieden mit mir, der Welt und den Forellen wurde wieder bis abends gefischt. Hier entschloss sich dann noch eine Anfang 40er einen kurzen Plausch zu halten, durfte aber wieder Schwimmen. Sozusagen als Dank hatte ich am Montagabend angefangen den Müll am Strand einzusammeln und tat dies wie den Rest der Woche ebenfalls. Irgendwas möchte man nach solchen Erlebnissen ja auch zurückgeben, auch die anderen Kollegen schlossen sich diesem an. Vielleicht brachte es ja auch Glück ;).

Der Mittwoch brachte strahlenden Sonnenschein und nur sehr leichten Wind, wer die Mefos kennt weiß das dies nicht unbedingt gut ist. Sie sind ja doch irgendwie etwas „Lichtscheu“. Somit tat sich an diesem Tag nicht viel bis am Abend die Sonne langsam verschwand. Dann ging es gefühlt Schlag auf Schlag und ich hatte in 30 Minuten 4 Kontakte von denen ich zwei im Drill verlor und zwei Landen konnte.

Der Donnerstag war dem Mittwoch ganz ähnlich nur ohne gelandeten Fisch. Allerdings konnten wir gegen Abend eine Forelle beim Steigen ausmachen welche sich Erfolgreich anfischen ließ allerdings nach kurzem „Drill“ verabschiedete. Da diese leider recht klein war aber kein Problem. Einen ganz guten Fisch mit geschätzt Mitte 40cm verabschiedete sich nach wenigen Sekunden des an der Oberfläche Wälzens aus dem Drill. Somit blieb nur noch der Freitag…

Der Freitag: Peter und Klaus hatten ihre Morgendliche Runde nach ersten Erfolgen etwas verlängert und konnten uns einen schönen Milchner mit 55/56cm Präsentieren, Klaus hatte ebenfalls einen Fisch gefangen aber wieder aufgrund der Größe schwimmen lassen. Der Rest des Tages zog sich leider etwas zäh dahin und wir wechselten 3mal insgesamt die Stelle. An Platz zwei konnte ich dann immerhin meinen für die Woche letzten Fisch, eine hübsche Mitte 30gerin, überzeugen. Der nun recht fies kommende Wind sorgte für ein längeres Verweilen am Ufer und auch eigentlich für das Ende des Trips.

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