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Fliegen-Spezial: Gammarus

Heute kommen wir mal ganz untypisch nicht zu einem speziellen Tag oder Fisch, sondern beschäftigen uns mit einer bestimmten Fliege bzw. dessen Vorbild. Dem Gammarus oder auch einfach Bachflohkrebs. Wie fast jeder Fliegenfischer weiß, gibt es diese in diversen Farben und Größen in vielen Gewässern und macht gerne einmal einen guten Teil der Nahrung unserer Fischigen Freunde aus. Trotzdem werden diese nur selten gefischt, wenn sie jemand überhaupt in der Box dabei hat. Nur eine relativ kleine Gruppe bindet solche Imitation an. Dies liegt aber nicht an fehlenden Mustern oder guten Ideen für die kleinen Krabbler. Ganz im Gegenteil, schaut man sich auf Facebook, Instagram und Co um wird man sehr schnell feststellen, dass es unglaublich viele Varianten gibt. Das liegt daran das man schon mit sehr einfachen Materialien und Grundwissen extrem gut Aussehende Nachbildungen hinbekommen kann. Dass diese nicht immer Sinnvoll erscheinen oder gar vernünftig Fischbar sind vergessen oder ignorieren dabei einige oder wissen es einfach nicht. Z.b. macht ein Krebs der größe 8 oder 10 für Bäche nur wenig Sinn. Angel ich tatsächlich fast nur auf Besatzfische dann klappt das natürlich auch, da reicht aber teilweise sogar ein Zigarettenstummel zum Fischfang. Für die Küste hingegen wäre dies genau meine Größen Wahl bis runter zu Hakengröße 12. Will ich aber Bachforelle und Äsche damit überzeugen fängt das ganze ab der 14 erst an Interessant zu werden und geht runter bis zur 20. Das ist dann schon wirklich klein.

Vor allem Muster mit viel UV Kleber sieht man extrem häufig. Aber klar! Die sehen (meistens) Klasse aus, am Wasser fangen die nur nix weil der Kleber dafür sorgt das diese Hübschen Teile etwas auftreiben und nicht wie viele denken Sinken wie ein Stein. Ist dann noch Strömung im Spiel kommen wir gar nicht runter zu unseren Fischen. Ist für die Beine viel Dubbing oder Federmaterial im Einsatz können die Teile sogar im Oberflächenfilm Treiben wie Trockenfliegen. Selbst dafür hätten wir aber in einer ganz bestimmten Situation einen Verwendungszweck. Häufig sind die kleinen scheisser an irgendwelchen Wasserpflanzen wie Hahnenfuß oder ähnlichem zu finden. Dies wissen natürlich auch die Forellen und stecken ihren Kopf dann eben in diese Pflanzen und scheuchen die Krabbler auf. Bei der Flucht kann es dann tatsächlich vorkommen das sie diese direkt an der Oberfläche vollziehen, hier nun eben genau beschriebenes Muster platziert wird sicher nicht ignoriert werden! Sind die Klebevarianten mit etwas Blei am Haken umwickelt oder haben nur wenig „Bein widerstand“ kann man sie auch sehr erfolgreich an langsam Fließenden Stellen fischen. Hier haben diese genügend Zeit um zu sinken.

auch solche Fische jenseits der 60cm Marke nehmen gerne Bachflohkrebse (in diesem Fall Größe 16)

Generell haben diese Muster nicht besonders viel an schnell Fließenden Passagen zu suchen, das Original wird man hier auch nur selten finden. Das liegt daran das sie nicht gerade besonders gute Schwimmer sind, ganz im Gegenteil: Ein Bachflohkrebs im schnellen freiem Wasser hat keine Aussicht auf überleben falls Fressfeinde anwesend sein sollten. Deshalb treiben die Jungs sich dort auch nicht herum. Möchte man aber trotzdem seine Muster in schnellen Passagen anbieten so würde ich empfehlen diese wie Czech Nymphen zu binden. Sprich viel Blei, etwas Dubbing, eine Rückenfolie und fertig. Die Form dieser Fliegen, also der relativ hohe Rücken, tut nämlich sein Übriges für ein schlechtes Absinken, hier fängt sich einfach die Strömung sehr schnell und direkt. Ich bin mittlerweile ein extrem großer Freund relativ realistischer Muster und gerade Bachflohkrebse eignen sich aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten Hervorragend für diese. Da ich ebenfalls fast 95% meiner Flifi Zeit an kleinen langsamer Fließenden Gewässern verbringe, ergänzt sich dies natürlich perfekt und selbst Kapitale Forellen verschmähen einen Taumelnden Gammarus im Freiwasser nicht. Von daher definitiv meine Empfehlung: Ausprobieren! Beachtet man diese ein -zwei Punkte, zum Muster selber wie auch die Stellen/Gewässerwahl so steht einer sehr Erfolgreichen Fischerei auch bei extrem heiklen Salmoniden nichts im Wege.

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