Fliegenfischen, Hecht, Rhein, Streamer, Switch-Rute, Taktik

Vater Rhein

Lange Zeit sperrte ich mich gegen einen Artikel zum Thema Rhein aber so langsam komme ich wohl nicht mehr drum herum. Mittlerweile war ich oder besser gesagt wir, denn Stefan war eigentlich jedes Mal dabei, einige Male an diesem großen Gewässer.

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Neben einem guten Biss auf eine kleine Goldkopfnymphe, die mit einer Durchbissenen Schnur endete (Mister Junghecht lässt grüßen) gab es bisher nicht viele bzw. keine Erfolgreichen Momente. Wir kennen uns einfach beide nicht so gut an diesem Riesen Fluss aus und befischen diesen auch nur recht selten. Es ist also schwierig hier gute Stellen zu finden und noch schwieriger welche zu finden bei denen man vernünftig Werfen kann. Mittlerweile kennen wir aber 1 oder 2 Plätze wo das geht und wo man auch häufiger mal Fisch sieht, auch wenn wir diese bisher nicht fangen konnten. Widererwarten zeigen sich am Rhein eigentlich recht viele und auch große Fische. So konnten wir nun schon Häufiger Springende oder Steigende Fische sehen, zum Teil recht viele Tiere auf wenige Meter verteilt. Leider häufig weit draußen so das man nicht sehen konnte welche Sorte Fisch es ist, noch nach was sie steigen könnten.

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Beim Vorletzten Besuch, Stefan hatte bei einer Ausfahrt in der Umgebung von Mainz eine schöne Bucht gefunden, welche durch das derzeitige Niedrigwasser wohl Entstand und für uns einfach Perfekte Bedingungen bot. Also ging es dort hin und wir versuchten wie üblich unser Glück mit Streamer und co. Zur Abwechslung gab es sogar tatsächlich ein paar Fische für jeden und zwar wie könnte es anders sein, die überall zu findende Schwarzmeergrundel. Naja besser als nichts und Stefan konnte sogar noch einen schönen Döbel überlisten.  Die Stelle wurde auf jeden Fall vorgemerkt und wir wollten wieder kommen. Gesagt getan und so ging es am letzten Samstag am frühen Abend ans Wasser. Im Normalfall sind wir eher von morgens bis Nachmittags am Rhein aber diesmal wollten wir eine andere Tageszeit ausprobieren und Terminlich passte dies ebenfalls besser.

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Irgendwo da sind sie!

Ich persönlich wollte vor allem neues Gerät testen, eine neue #7/8 11ft Switch Rute für die Fischerei auf Lachs und ähnliche in Irland. Da es sich allerdings anbietet die Rute auch mit zu den Färöern zu nehmen, beschloss ich an diesem Tag mit der neuen Kombo zu Fischen. Die ersten Würfe ohne Vorfachspitze und Fliege gelangen ganz gut und bald schon Fischte ich richtig mit dem Material. Gar nicht mal so einfach aber auf Dauer wird das schon hin hauen. Nun ja nach kürzester Zeit gab es dann tatsächlich auch einen ziemlich harten Biss und der Tanz begann. Zunächst dachte ich an ein Dickes Stück Kraut aber dann bemerkte ich recht schnell, dass sich jemand am anderen Ende der Sehne wehrte. Die Rute bog sich gut durch und ich musste hart dagegen gehen um den Fisch unter Kontrolle zu halten. Das erste was ich dann sah war der „Schnabel“ des Fisches, ein Hecht und kein Unbedingt schlechter. Nun sollte man wissen, dass ich mir eigentlich nicht sehr viel aus Hechten mache, wenn ich früher los gegangen bin um Fisch für ein Essen zu besorgen, dann meist auf Hechte. Einfach eine Spinnrute eingepackt ein paar Wobbler und so gut wie nie wurde ich Enttäuscht. Zudem Schmeckt Hecht frisch vom Grill einfach Göttlich. Sprich ich fand es nie irgendwie außergewöhnlich oder besonders schwierig einen zu fangen, vor allem nicht nachdem ich mal mit einer Köderfischrute mehrere gute Fische Haken konnte. Alle an derselben Stelle,  Teilweise war der Köder noch nicht Mal abgesunken und wurde genommen und das in wirklich kurzer Zeit.  Dementsprechend gering war die Motivation einen der grünen Jungs mit der Fliege zu befischen, dann lieber ein schöner Barsch oder Zander, aus dem Grund Verwendete ich auch recht kleine Streamer. Nun ist das zumindest bei mir so, dass mit dem Start der Fliegenfischerei auch ein Umdenken stattfand. Ist der Fisch nicht einfach nur noch Beute und Mittel zum Zweck (den Hunger stillen) sondern man Begegnet sich auf Augenhöhe und Respektiert den Gegenüber schon eher, ob das vielen so geht kann ich nicht sagen bei mir war es auf jeden Fall so. Lange Rede kurzer Sinn als der Hecht im Kescher lag habe ich mich riesig darüber gefreut. Meiner Meinung nach war der Fang aber reinstes Glück, zum einen waren die Würfe noch nicht wirklich der Burner, zum anderen hatte ich kein Stahlvorfach vor der Fliege, ich wollte ja auch überhaupt keinen Hecht fangen (daher der recht kleine, schlanker Streamer), zum anderen war der Wurf in die Ecke purer Zufall. Ich warf die ganze Zeit geradeaus und habe nur für 1-2 Würfe die Richtung nach Rechts geändert als es auch schon Rappelte. Aber so kann’s kommen, manchmal braucht man einfach ein bisschen Glück. Als ich dann den Fisch versorgt hatte, sah ich mir mein Vorfach an, dieses war unmittelbar vor der Fliege arg in Mittleidenschaft gezogen und so musste ich auch nur einmal kurz ziehen und das Vorfach riss. Von ein bisschen Glück zu sprechen ist also dezent untertrieben, Petrus selbst hat wohl nach geholfen. Für die Zukunft werde ich auf jeden Fall Passende Stahlvorfächer dabei haben, denn ich hatte durchaus welche mit nur diese passten nicht durch das Öhr des Hakens. Anschliessend wurde noch weiter gefischt aber zumindest ich hatte keine Bisse mehr, bei Stefan schien sich auch nicht mehr viel zu tun. Bei ihm kann man recht toll beobachten wie der Wurf rapide besser wird, tat er sich anfangs ähnlich schwer wie ich mich mit der 8er zu werfen, knallt er die Schnur nun in Engen Schlaufen weit rauf aufs Wasser, so dass es eine Freude ist ihm dabei zu zusehen. Ich stelle mich da noch deutlich ungeschickter an. Fazit der Aktion ist aber wohl das wir nun öfter und verstärkt im Herbst los ziehen werden um die Rhein-Räuber zu finden. Es sind genügend da und Hungrig sind sie auch man muss sie nur finden….

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Der erste auf Fliege…

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